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─── etwa vier
Tage später

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Heute ist es soweit. Die Gerichtsverhandlung steht an. Nervös trommelst du mit deinen lackierten Fingernägeln auf den Ebenholztisch vor dem Gerichtssaal.

Ihr alle — Namjoon, Jennie, Ryujin, Jin und du — sitzt hier und wartet darauf, dass ihr aufgerufen werdet.
Als Zuschauer sind nahezu deine ganzen Freunde gekommen. Ihr seid inzwischen wieder in Seoul, sodass Hoseok, Jimin, Yoongi und Lalisa hier sein können. Sogar Kookie ist angereist, obwohl der Flug sicherlich viel zu viel gekostet haben muss.

Dir fällt auf, dass Lalisa und Jennie sich eigenartige Blicke zuwerfen. Du hast schon immer geglaubt, dass deine Cousine etwas für Mädchen übrig hat; dass Lisa sich aber auf sie einließ, ist für dich nicht ganz schlüssig. Irgendwie sieht es für dich wie eine On-Off- oder eine Hassliebesbeziehung aus.

Taehyung ist noch mit seinen Anwälten im Gespräch. Was Jin sagen wird, weißt du nicht. Du bemerkst, wie er dich von der Seite anschaut. Vorsichtig lächelst du, und zu deiner Überraschung erwidert er es kurzzeitig, bevor er sich wieder abwendet, um ein paar Worte mit seiner Tante zu wechseln.
Ryujin und du habt in der Zeit vor diesem Tag sogar gelernt, euch zu verstehen und nicht allzu sehr anzugiften. Sie ist eigentlich eine sehr freundliche Person und du bewunderst sie für ihr Selbstbewusstsein und die Aktion; also, dass sie Namjoon die Vase um die Ohren gehauen hat.

„Lang ist es her, dass wir uns das letzte Mal sahen, was, Cousinchen?", hörst du Jennies Stimme neben dir, woraufhin du langsam deinen Kopf zu ihr drehst.

Neben ihr sitzt Namjoon, der bloß seelenruhig auf seinem Handy herum tippt, sodass du ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen wärst. Er ist auf den ersten Blick so unscheinbar... und doch ist er kurz davor, die ganze Familie in Stücke zu reißen.

„Was du nicht sagst", erwiderst du schließlich aufgesetzt lächelnd. „Siehst ganz anders aus als damals. Dass wir uns ausgerechnet hier wieder treffen...", bemerkt sie mit träumerischer Stimme. Du übergehst ihre Aussage, da du im Moment wenig Lust auf sie und ihr Geschnattere hast.

„Die Zeugen nehmen ihren gewohnten Platz im Zuschauerraum ein und werden später der Reihe nach gebeten auszusagen", teilt euch ein Mitarbeiter mit, gerade als Jennie wieder ansetzen will, etwas zu sagen.

Die Anwesenden erheben sich und treten durch die dunkle Tür in den riesigen Gerichtssaal. Du schluckst unmittelbar, als du die hohe Decke und die kühl dreinblickenden Richter und Staatsanwälte siehst, die hoch oben auf ihren Sitzen Platz genommen haben. Die Stimmung ist unglaublich angespannt und alle hier Anwesenden wirken ziemlich bedrohlich. Bloß Taehyung schenkt dir ein aufmunterndes Lächeln. Jennie stupst dich von hinten an: „Jetzt geh' endlich!"

Gezwungen nimmst du neben ihr in der ersten Reihe des Zuschauerraums Platz. Nach einiger Zeit müsst ihr euch alle erheben, als der oberste Richter eintritt. Erst als dieser sich gesetzt hat, könnt ihr euch ebenso auf den Bänken niederlassen.
Schließlich setzt dieser an: „Kim Tae-hyung, so heißen Sie, genau?" Der Schwarzhaarige bejaht dies.

„Geburtstat, Ort und Alter?", will er weiterhin wissen.
„30. Dezember, 19xx in Daegu. Ich bin nun 34 Jahre alt."

„Momentane Arbeitsstelle und Abschluss?" —
„Lehrer für Chemie und Klassisches Chinesisch in der Highschool in Daegu. Ich habe beides nach meinem HighSchool-Abschluss auf Lehramt studiert."

„Momentaner Wohnort?" — „Zurzeit wohne ich in in meiner Heimatstadt."

„Verheiratet?" — „Nein."

„Kinder?" — „Einen 18-jährigen Sohn."

Er wirft Jin einen Blick zu, der bloß mit verschränkten Armen neben seiner Tante sitzt. Der Richter blättert weiter in seinen Unterlagen und ließt schließlich die Anklage vor: „So... Sie, Kim Taehyung, sind angeklagt, während Ihrer Zeit als Lehrer in Seoul vor dreieinhalb Jahren eine heimliche Beziehung mit einer 18-jährigen Schülerin geführt haben, welche sie vorher anonym angeschrieben haben, um dieser näher zu kommen... Ebenso haben Sie eine andere Schülerin in ihrer Zeit als Lehrer sexuell belästigt. Ist das soweit korrekt?"

„Nein."

„Was heißt hier Nein?", will der Jurist wissen und zieht misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe.

„Ich habe niemals mit einer Schülerin über WhatsApp geschrieben. Auch die Affäre sowie die Tatsache, dass ich mich ebenso an einer anderen Schülerin vergangen habe, ist eine Lüge", meint er kühl und ohne mit der Wimper zu zucken.

„Einspruch!", ruft Jennie laut aus, woraufhin du dir am liebsten mit der Hand gegen die Stirn geklatscht hättest.
„Sie sprechen erst, wenn Sie gefragt werden", knurrt ein Staatsanwalt und Jennie schnappt empört nach Luft, bleibt aber still.

„Nun gut, Herr Kim. Können Sie sich dann vorstellen, wieso diese Chatverläufe mit Ihnen in Verbindung gebracht werden? Wieso ein Mädchen aussagte, von Ihnen sexuell belästigt worden zu sein?", spricht der Richter an Taehyung gewandt. „Ich kann verstehen, dass man meine Charakterzüge vielleicht mit denen eines anderen Mannes verwechseln könnte", erklärt Taehyung kühl. „Dass Nachrichten wirkten könnten, als wären sie von einer bestimmten Person. Doch diese sind einfach zu fälschen."

„Wieso sollte jemand dies tun?", fragt der Richter.

„Ich kann mir bereits vorstellen, welches Mädchen vor Jahren daran interessiert war, mir näher zu kommen. Stets wies ich sie zurück. Sie war sehr jung und wusste höchstwahrscheinlich nicht, was sie tat, fand die Sache vielleicht aufregend oder lustig. Doch meine abweisende Haltung muss sie wohl verärgert haben."
Die Zuschauer um dich herum beginnen zu tuscheln und dein Magen verkrampft sich.

„So so", stellt der Richter fest und schürzt die Lippen. „Und es kommt Ihnen nicht eigenartig vor, dass diese Tatsache nach so vielen Jahren an die Öffentlichkeit gerät? Ist es nicht etwas eigenartig, dass das Mädchen — wenn es denn verärgert sein sollte — nach so langer Zeit Anklage erhebt?"

„Das ist es tatsächlich", stimmt der Mann ihm zu. Die ganze Verhandlung ist wirklich eigenartig. Du merkst, dass keiner der Anwesenden Taehyung wirklich Glauben schenken mag. Er wirkt wahrscheinlich wie ein Playboy, der sich an Schülerinnen vergehen würde. Keine feste Partnerin, bekannt für Affären in seiner Heimatstadt und einen bereits volljährigen Sohn... das ist im konservativen Korea nicht gerade ein Grund, einem Angeklagten Glauben zu schenken.

Ein erneutes Raunen geht durch die Menge und du bist überrascht, wie glaubwürdig Taehyung die ganze Sache rüberbringt und zu seiner Ansicht steht. Seine Beherrschung ist wie sonst auch unglaublich.

„Nun gut, dann zu der Angelegenheit mit Kim Namjoon. Er war derjenige, der uns einige Nachrichten als Beweis gab, war aber fest davon überzeugt, Sie hätten mit der Schülerin eine Beziehung geführt. Nun sagen Sie, er hätte Sie mit einer Pistole bedroht und wollte Sie und eine Frau erschießen, wer war das genau?" Der Richter blickt auf.

„(y/n)."
Er nickt zu dir hinüber. Der Richter presst die Lippen aufeinander. „Wir vernahmen, dass sie zu ihrer kurzen Anstellung in Seoul ebenfalls Ihre Schülerin war. Sie ist die Cousine von Kim Jennie, und Herr Kim Namjoon verriet uns, dass sie diejenige sei, die Sie anscheinend angeschrieben und ebenso belästigt haben sollen."

Taehyung hebt sein Kinn an. „Ja, sie war meine Schülerin. Aber wie ich bereits sagte, haben wir beide ebenso keine Beziehung zueinander gehabt und ihre Nummer hatte ich ebenso nicht. Wenn ich mich recht erinnere, gab ich ihr einige Male auf Wunsch ihrer Tante Nachhilfe."

„Ach, wirklich?", fragt nun der Staatsanwalt weiterhin neugierig nach. Taehyung nickt ernst, ehe sein Blick und die der Richter auf deine Person fallen.

„Dann bitte ich Sie, Fräulein (y/n), auf diesem Stuhl hier Platz zu nehmen und auszusagen."
Es ist plötzlich so, als würden alle Anwesenden jede deiner kleinsten Bewegungen analysieren, als du dich in der Mitte des Saals begibst. Erwartungsvoll schaut man dich an, doch du stimmst mit kräftiger Stimme Taehyung in all seinen Punkten zu und wiederholst seine Ansichten eigentlich nur.

Dass ihr beide euch nun kennt und anscheinend auch liebt, erwähnt kaum jemand. Namjoon spricht den Fakt zwar an, um dadurch zu beweisen, dass ihr beide bereits vor einiger Zeit intim geworden und nun nach wenigen Tagen zusammen gekommen seid, da ihr euch bereits so nahe vor einigen Jahren standet.
Jennie stimmt dem zu und untermauert die Tatsache, belästigt worden zu sein. Somit steht zumindest in dieser Angelegenheit wie schon damals ihr Wort gegen das ihres ehemaligen Lehrers. Bloß Namjoon kann bis auf Jennies Aussage und die Chatverläufe, die nahezu jeder gefälscht haben könnte, keine Beweise liefern. Ebenso verneint er, euch bedroht zu haben, bis sich einer von Taehyungs Anwälten zu Wort meldet.

Triumphierend schaut Ryujin und du euch an, als Taehyung einen Auszug seiner Überwachungskamera vorspielt und es allen im Saal klar ist, dass Namjoon — zumindest in der Angelegenheit — gelogen hat.

Sogar Jin und seine Tante festigen unsere Aussage, dass euch nie eine Beziehung verband, um seinen Vater und ihren Halbbruder zu schützen. Dadurch, dass Jin für euch lügt, erfasst dich erneut das schlechte Gewissen.

Namjoon, der wohl bemerkt hat, dass seine Bemühungen nichts bringen, springt plötzlich auf und hechtet zur Tür, als Ryujin ihm ein Bein stellt und er volle Kanne hinfliegt. Ohne groß nachzudenken, beginnt ihr beide zu applaudieren und ziehen somit alle Blicke auf euch.

„Nein", haucht der Dunkelblonde, als ihn die zwei Polizisten am Eingang packen und Handschellen anlegen. „Ihr werdet noch sehen, wohin das führen wird!" Als letztes wendet er sich noch einmal zu Jin, der ihn schluckend ansieht; ja, es schimmert beinahe schon Trauer in seinen Augen. „Keine Angst, mein Süßer. Ich bekomme das schon in den Griff und dann sind wir end—"

Erneut kann er nicht zu Ende sprechen, da ihn die sichtlich genervten Polizisten aus dem Raum drängen. Noch auf dem Flur hört man Namjoons protestierende Ausrufe, bis selbst diese nach einiger Zeit erlöschen.
Der Richter lässt sich nicht beirren und kommt schließlich nach einer kurzen Besprechung mit seinen Leuten zu einem Entschluss. Alle hängen geradezu an seinen Lippen.

„Kommen wir nun nach dieser unglücklichen Unterbrechung zu Ihnen, Herr Kim Taehyung. Die Richter haben entschieden. Da eine Affäre zu ihrer damaligen Schülerin und damit die sexuelle Belästigung Fräuleins (y/n) nicht nachgewiesen kann, steht nur die Anklage ihrer Cousine, Fräulein Kims, im Vordergrund. Für ihre sexuelle Annäherung an eine Minderjährige und Schülerin werden Sie für zwei Jahre Gefängnis verurteilt."

(...)

Du bist bereits dabei, deine zweite Taschentücherverpackung zu öffnen, als Jin auf dich zukommt. „Hey", spricht er dich verlegen an und du blickst auf.

„Hey", schniefst du und tupfst dir die Augen. Es herrscht Stille zwischen euch beiden. Dieselbe Stille, die es so oft gegeben hat. „Hättest du wirklich gedacht, dass er so lange bekommt? Ich dachte, er erhält keine Strafe, w-weil es im Endeffekt keine Beweise gibt... aber sie ist nunmal in der typischen Opferrolle... vielleicht haben wir auch einfach den falschen Richter erwischt...", meint Jin schließlich schlicht.

„Wieso bist du hier?", entgegnest du bloß und putzt dir die rote Nase. Wahrscheinlich ist dein ganzes Gesicht nun verschmiert durch deine Mascara.

„Ich habe mich doch entschieden zu kommen, w-weil... weil er mein Vater ist und du doch immer noch eine Freundin von mir...", gibt er ehrlich zu.
Erneut brichst du in Tränen aus und wirfst dich in seine Arme. Total überfordert streicht er dir über den Rücken. „Es tut mir so leid, a-alles, was ich dir angetan habe. Du hast das alles nicht verdient...", schluchzt du auf.

„Es ist schon okay... ich habe dich ebenso ausgenutzt, weil ich nicht einsehen wollte, was mit mir los war", erwidert er sanft.
„Wir gehören nunmal nicht zusammen... wir hätten darüber sprechen, die Sache in Angriff nehmen müssen. Es ist ungerecht von mir, dass ich dich verurteilt habe, weil du aufrichtige Liebe suchtest und diese nunmal in meinem Vater gefunden hast. Nicht zuletzt werde ich dich nicht als schlechter Mensch in Erinnerung behalten... unsere Zeit zusammen war schön und ich habe sie stets genossen..."

Anschließend blickt mit seinen braunen, großen Augen, die genauso aussehen wie die Taehyungs, zu dir auf.

„D-Danke, Jin", sagst du schniefend und lächelst traurig. „Ich fand unsere Zeit auch schön... auch wenn sie für uns beide nicht so erfüllend war, wie sie vielleicht sein sollte. Ich hoffe, du findest bald den Richtigen für dich."

Es herrscht erneut kurze Stille, bevor er dir seine rechte Hand reicht. „Frieden?" — „Frieden", stimmst du ihm schmunzelnd, wenn auch deine Tränen noch lange nicht verebbt sind.

„Darf ich meinen Verwandten noch Lebewohl sagen, bevor wir gehen?", hörst du Taehyungs Stimme vor der Tür des Saals, als er mit einem Polizisten an seiner Seite hinaus schreitet.

„Ausnahmsweise... aber nicht zulange, okay?", grummelt der Polizeibeamte und bleibt mit verschränkten Armen vor dem Ausgang stehen.
„Ich lass' euch dann mal allein", flüstert Jin und joggt zu Ryujin, die ihn sogleich in eine Umarmung zieht und dir ebenfalls mit Tränen in den Augen zulächelt.

„(y/n)?"
Schluckend drehst du dich zu Taehyung um, der dich etwas aus dem Blickfeld der anderen zieht. Sogleich fällst du ihm in seine starken Arme, dass er fast hintenüber fällt. Du willst nichts als ihn in diesen Moment. Seinen Geruch ein letztes Mal einatmen, diese Wärme spüren, ihn bei dir haben. Sanft platziert er eine Hand auf deiner Wange und hat dich — ehe du es dir versiehst — innig geküsst. Schmerzvoll zieht sich dein Herz zusammen, deine Atmung wird schneller und weitere Tränen kullern unentwegt über deine hochroten Wangen.

„D-Du hast damals gesagt, dass du hoffst, ich finde jemanden, der mich wirklich lieben und mir das geben kann, was du nicht hast", flüsterst du gegen seine Lippen, nachdem er seine Stirn wie damals im Regen an deine geschmiegt hat.

„U-Und ich bin so froh, dass ich diese Person wieder in dir gefunden habe... d-doch ich weiß nicht, ob ich das aushalte", wimmerst du und schließt die Augen, die Angst und Trauer erfasst jede Zelle deines Körpers. „Zwei Jahre... wie soll ich das verkraften, w-wenn ich dich jetzt schon vermisse? K-Klar hielt ich auch die letzten Jahre auch aus u-und ich muss stark sein, a-aber... aber..."

„Shhh... ich werde nicht aus der Welt sein, meine Kleine", säuselt er und du siehst das erste Mal zurück in seine Augen, um zu erkennen, dass ebenso kleine Tränen darin schimmern.

„D-Du weinst ja", stellst du fest, als wäre gerade ein Ufo vor deinen Augen gelandet. Obwohl sein Herz allein bei deiner Trauer zerbricht, lacht er kurzzeitig rau auf.

„Du hast mich dazu gebracht, es wieder zu tun und mich auch nicht weniger erwachsen dadurch vorzukommen... du hast mir so viel gegeben... und ich weiß, dass allein der Gedanke an dich die Zeit hinter Gittern im Nu umgehen lassen kann... ich sage es wirklich so oft... aber ich liebe dich so sehr—"

Erneut umfasst er sanft dein Kinn und presst eure Lippen aufeinander, wenn es sich auch dieses Mal so anders anfühlt. Fast schon wie eine Verzeihung, wie ein letzter Kuss, wie eine Geste seiner tiefen Empfindungen dir gegenüber; ein Dank für alles, was du ihm gegeben hast.

„Doch...", unterbricht er eure wieder viel zu lang andauernden Küsse und Berührungen und schluckt schwer. „Doch werde ich dir trotz alledem es nicht verübeln, wenn du über die Jahre meiner Abwesenheit doch mit irgendjemand anderen intim werden wirst... selbst nicht, wenn du dich in jemand anderen verliebst. Es ist dein gutes Recht und auch wenn wir jetzt noch zusammen sind und mir der Gedanke—"

Dein Finger findet den Weg auf seine dunkelroten Lippen, sodass er verstummt. Ein zartes Lächeln liegt hingegen auf deinen.
„Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wie man dich ersetzen... wie irgendjemand mich so vollkommen fühlen lassen kann wie... wie du... Ich werde auf dich warten, Taehyung."

„Oh, (y/n)", haucht er mit gebrochener Stimme. „Du weißt nicht, wie viel Kraft du mir dadurch schenkst. Du wirst es wahrscheinlich niemals verstehen können, aber Hauptsache du weißt, dass ich immer für dich da sein werde." Und dann küsst er dich ein letztes Mal mit solch einer Liebe und Zuneigung, dass du glatt umgekippt wärst, würde der ungeduldige Polizist euch nicht unterbrochen.

„Entschuldigung, Herr Kim... Fräulein (y/n), aber wir müssen jetzt gehen."

Der Angesprochene löst sich von deiner Person und schaut dich ein letztes Mal an, wie nur er es tun könnte, ehe er mit dem Handrücken über deine Wange streicht. „Ich werde dir schreiben, (y/n)... Darling... meine Kleine."

Vorsichtig lässt er deine Hand los, und du merkst, wie die Kraft aus deinen Muskeln schwindet. Wie versteinert schaust du ihm nach, bevor er aus dem Gericht verschwindet und seine dunklen Augen letztendlich gezwungen werden, von deinen abzulassen. Die Spannung zwischen euch beiden zerbricht, die Kälte holt dich ein.



───── neutral observer ─────

Die Stimmen um sie herum nimmt die junge Frau kaum noch richtig wahr. Wie benebelt fasst sie nach ihrer Tasche und schreitet langsam nach draußen, in die Sonne. Ihre Tränen haben aufgehört, über ihre Wangen zu rollen und sie schaut tapfer auf die belebte und verschneite Straße vor ihr, ehe sie ihren Blick in den wolkenlosen Himmel richtet. Durch die Sonne geblendet hält sie sich die Hand schützend vors Gesicht.

Ihr Leben hat definitiv Überraschungen für sie beinhaltet und sie werden auch nicht mehr weniger werden. Aber zumindest weiß sie es jetzt: Auch wenn sie ihm jedes Mal schreiben und besuchen kann... Irgendwann. Irgendwann wird es soweit sein und er wird sie so in die Arme schließen können, wie er es heute tat.

Irgendwann wird ihr und sein Leben vollkommen sein.
Sie müssten nur warten. Und genau das tat sie jeden Tag während seiner Abwesenheit.



ENDE









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...

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Und mal wieder ein letztes Kapitel :) Das war das fünfte Buch, was ich beendete und ich danke euch immer noch für die inzwischen +20K dazu <3

Es hat mir echt unglaublich viel Spaß gemacht, das hier alles mit euch zu teilen. Wie bei Teil Eins habe ich von euch wieder so unglaublich motivierendes Feedback bekommen und habe mich über jeden einzelnen Kommentar gefreut. Es ist echt schön zu wissen, dass so viele Menschen die eigene Arbeit schätzen. Vor allem nach dieser Überarbeitung bin vor allem ich nämlich auch sehr zufrieden hihi.

Deswegen nochmal: Danke.

Und um nochmal auf einen Teil 3 einzugehen: Dieses Mal sind wir leider wirklich am Ende angelangt. Jeder von euch kann sich die Zukunft der beiden individuell ausmalen. (:

Was Taes Urteil betrifft: Ich habe nicht die geringste
Ahnung, wie viel man für (noch nicht einmal vollends bewiesene) sexuelle Belästigung in Südkorea erhält. So weit ich weiß sieht es bei den Strafen für Sexualtäter bei den Koreanern sogar etwas lockerer aus als bei uns, aber in dem Falle passten zwei Jahre einfach recht gut für die Tragik usw.

Ansonsten...


- MEINUNGEN ZUM SCHLUSS?

- MEINUNGEN ZUM GESAMTEN BUCH bzw. ZUR GESAMTEN REIHE?



Sonst kann ich nur Bis Bald und danke fürs Lesen sagen <3
Im nächsten Teil findet ihr nochmal eine Zusammenstellung
von all meinen Werken.







ೃ࿔*:・   𝐋𝐎𝐓𝐒 𝐎𝐅 𝐋𝐎𝐕𝐄   ୭̥⋆*。






࿐໋
©𝐒𝐂𝐅𝐓𝐕𝐈𝐍𝐓𝐀𝐐𝐄
2018


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