( 08 )


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Obwohl das schlechte Gewissen wie Gift in deinem Magen brennt, tust du dich schwer damit, deine Gedanken vollständig auf eure Konversation zu lenken, da du immer noch Taehyungs Blick auf dir und seine weichen Lippen auf den deinen spürst, während dir der Orgasmus kombiniert mit dieser Welle an Gefühlen tief in den Knochen sitzt.

Seokjins dunkelbraune Augen schauen dich mit einem Hauch der Besorgnis an, während er sich am Hinterkopf kratzt. „Es kommt jetzt vielleicht etwas plötzlich, aber würde es dir was ausmachen, wenn wir wieder abreisen?"

„Was?", unterbrichst du ihn sofort und wünschst, du hättest das nicht so laut gesagt. Ein Schmunzeln ziert seine Lippen, während Panik in dir hochsteigt.

Erneut ärgerst du dich über dich selbst. Erst willst du Taehyung nicht beachten, dann gibst du dich ihm hin, bereut alles wieder und hilfst deinem ehemaligen Lehrer schließlich doch bei seinem Plan. Und als du diesem klarmachen willst, dass es nur eine einmalige Sache gewesen ist, weigert sich dein Innerstes wiederum, abzureisen.

„Also nicht richtig abreisen... ich meinte eher aus diesem Hotel hier fliehen", erklärt er dir und nickt in Richtung des Flures, in dem sich wahrscheinlich immer noch Taehyung befindet. „Also wollte ich dir damit eigentlich nur sagen, dass ich uns ein anderes Hotelzimmer in der Stadt gebucht habe. Zwischen Appa und mit herrscht einfach zu dicke Luft... Da ich den Ort hier ganz gut finde zum Urlaub machen..." Er zuckt mit den Schultern.

„Oh", erwiderst du bloß stumpf und beginnt dich erneut unglaublich mies zu fühlen. Er hat nur gewollt, dass ihr zwei einen schönen Urlaub gemeinsam verbringen könnt...

„Dir macht das doch nichts aus, oder?", fragt er nun nach und legt seine Hand in deine, woraufhin du kurz zusammenzuckst. „Du scheinst, als wärst du...?" Der Ausdruck der Besorgnis nimmt in seinen Augen zu.

„Nein... nein. natürlich nicht ", winkst du gezwungen lächelnd ab und drückst seine Hand daraufhin. „Ich hab' nichts dagegen. Ich finde es hier super."
Dass die schöne Umgebung nicht wirklich der Grund ist, weshalb dein Herz sich sehnt, hierzubleiben, weißt du genau, jedoch traust du dich gar nicht erst, daran zu denken. Du bist in einen riesengroßen Schlamassel hineingeraten und musst möglichst schnell wieder hinaus.

Da ist der Abstand von Taehyung vielleicht gar nicht so schlecht... bloß ist Jin immer noch unwissend und du musst es ihm irgendwie beibringen.
Oder sollst du es ihm niemals erzählen? Die Wahrheit wird alles zerstören... das Vertrauen zu seinem Vater und zu dir. Mental wäre er am Ende. Vielleicht ist es doch besser, diese Sache totzuschweigen?

(...)

Etwa zwei Stunden später seid ihr mit euren Koffern im Hotel angekommen, habt eingecheckt, euer Gepäck wieder ausgepackt und euch vorerst vollkommen müde durch den Tag und die Kälte in eurem kleinen Wohnzimmer nahe des Balkons niedergelassen, um die Aussicht zu genießen. Taehyung hast du seit dem Gespräch mit Jin nicht mehr gesehen, und du spielst nervös mit deinem Armband herum, während die Abendsonne schon untergeht.

Du wirst einfach nochmal mit Taehyung reden und die Situation klarstellen. Dann werden wir uns nie wieder begegnen. Er kann dir nichts geben und du ihm ebenso nichts und Punkt. So einfach ist das.

„Hast du gleich Lust hier im Hotel 'was essen zu gehen, oder lieber irgendwo in der Stadt?", unterbricht Jin die Stille und streicht durch dein Haar. Dein Kopf lag an seiner Brust.

„Ich will unbedingt die Stadt sehen", beteuerst du, obwohl du todmüde bist, und siehst den kleinen Menschen zu, wie sie sich in den Straßen tummeln. Bloß irgendetwas tun, was dich von allem hier ablenkt.

Okay, ich kenne ein klasse Restaurant von damals... das muss ich dir zeigen. Moment, ich schaue mal nach, ob es noch offen hat..."
Er kramt sein Handy aus der Hosentasche heraus und du schlägst dir die Hand vor den Mund. „Mein Handy!"

„Was ist damit?", fragt er, den Blick auf seines gerichtet. „Ich glaube, ich hab's bei deinem... Vater... im Hotel liegen gelassen", erklärst du unruhig und setzt dich auf. Sofort weißt du, wo es sein muss: Es liegt immer noch in Taehyungs Zimmer, genauer gesagt auf seinem Nachttisch. Wieso bist du eigentlich so unvorsichtig? Wie kann man das eigene Handy vergessen?

„Komm, ich fahr dich schnell hin", meint er und greift nach dem Autoschlüssel. „Nein, nein, ich kann schon alleine fahren", wimmelst du ihn ab. Nachher kommt er noch mit und wollte mit dir suchen. Du gehst in euer Schlafzimmer und kramst in deinem Schrank nach einem etwas schöneren Oberteil.

„Du kennst dich hier doch gar nicht aus." Du drehst dich zu ihm um. Jin steht mit verschränkten Armen gegen das Panoramafenster gelehnt, auf den Lippen ein freundliches Lächeln. „Komm, ich fahr dich schnell und danach gehen wir essen, okay?"

„Okay", stimmst du dann ebenfalls gequält lächelnd zu und drückst ihm einen Kuss auf die Lippen.
Schau, (y/n): Eigentlich ist es ganz einfach mit Jin. Er ist liebenswert, klug und kümmert sich um dich, wo er kann. Wieso betrügst du solch einem Mann? Wieso bist du so egoistisch?

Wenig später, hast du dich umgezogen und trägst ein elegantes, cremefarbenes Kleid am Körper, über welches du dir einen dicken Mantel ziehst.
„Huii", bringt Jin hervor, als du aus dem Badezimmer trittst. Verlegen grinst du deine Füße an, als er mir den Arm hinhält. „Darf ich bitten?"

(...)

Ehe du das Skihotel betrittst, drehst du dich noch einmal zu Jin um, der lächelnd im gemieteten Auto sitzt. Die Türen werden geöffnet und du schreitest in den großen Eingangsbereich, um auf Ryujin zu treffen. In dessen Augen liegt ein eisiger Ausdruck. „Was willst du denn hier?"

Ihr Blick gilt eher deinem Kleid, als deinem Gesicht und sie verengt misstrauisch die Augen.
„Ich habe etwas vergessen", erwiderst du kühl. „Jin und ich wollen Essen gehen und deswegen hole ich auf einem Weg mein Handy ab." Du nickst zu eurem Wagen hinüber. Ryujin folgt deinem Blick und ihre Mundwinkel zucken leicht, als sie die Hand hebt, um ihren Neffen zu grüßen. „Aha."

„Also...?" Du machst zwei weitere Schritte in Richtung der Fahrstühle, um ihr zu signalisieren, dass sie dich bitte vorbeilassen soll. Sie gibt ein brummendes Geräusch von sich, und lässt dich passieren. Durch einen weiteren Gang gelangst du zum Treppenhaus. „Dann bis gleich." Sie nickt nur mit verschränkten Armen.

Oben angekommen, gehst du zielstrebig auf Taehyungs Gästezimmer zu. Vorerst willst du klopfen, bis ich bemerkst, dass die Tür offen steht. Verdutzt drückst du die Türklinke hinunter und betriffst das spärlich beleuchtete Zimmer. Es ist still und von Taehyung gibt es keine Spur.
Erleichtert atmest du aus und tapst - soweit man das in deinen hohen Schuhen kann - zum Nachttisch. Fehlanzeige. Denn dein Handy liegt dort nicht mehr.

„Suchst du etwas?"



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