Cruel World - Faye

Eine heftige Windböe saust mir entgegen und mit gesenktem Kopf stemme ich mich gegen den Wind, während ich mich weiter durch den Schnee kämpfe. Das Licht, das aus allen Richtungen zu kommen scheint, lässt den Schnee ringsum so hell aufstrahlen, dass meine Augen anfangen zu schmerzen.

Schützend lege ich mir eine Hand vor die Augen und bleibe stehen, als eine weitere Windböe meinen Mantel dazu veranlasst wie wild zu flattern. Es ist eisig kalt und ich schlinge die Arme um meinen Körper, um etwas Wärme zu finden.

Die Schneeflocken, die fallen, werden mir hart vom Gesicht ins Gesicht gepeitscht und ich bin mir sicher, dass meine Wangen knallrot sind.

Und auf einmal durchdringt eine Stimme dieses entsetzliche Heulen des Windes. "Jimin! Ich weiß zwar nicht, ob du mich hörst. Ob du mich jemals wieder hören wirst! Aber bitte geh nicht! Halte durch! Ich liebe dich doch". Ein Schluchzen hallt über die Ebene und der Wind lässt nach.

"Yoongi", denke ich. "Es ist Yoongi". Ich schließe die Augen, um dem gleißenden Weiß zu entkommen. Ein leises Schluchzen entkommt mir und es ist der erste Laut, den ich von mir gebe. Es ist so kalt. So kalt, dass ich an nichts Anderes mehr denken kann, als die bittere Kälte.

Und dann spüre ich Wärme an meiner Handfläche. Das wohlige Gefühl beginnt sich langsam in mir auszubreiten und verdrängt die Kälte. Ein wenig.

Ich falle auf die Knie. 'Warum bin ich hier? ", denke ich und sehe mich um. Nichts ist zu sehen als eine blendend, strahlend weiße Schneedecke, die so hell ist, dass meine Augen anfangen zu schmerzen. Keine Menschenseele weit und breit. Ich bin alleine. Und das zu realisieren tut seltsamerweise weh.

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