Jimin

Hier stehe ich. Auf dieser weiten weißen Ebene. Die Schneeflocken trudeln vom Himmel und die Luft ist schneidend kalt. Die Schneedecke unter meinen Füßen knirscht, als ich langsam einen Schritt nach vorne mache.

Direkt vor mir liegt im Schnee eine erstarrte Rose. Ich bücke mich und hebe sie behutsam auf. Aber der Dorn bohrt sich in meine Haut und rotes Blut färbt die zuvor noch so saubere, weiße Schneedecke. Ein Brief liegt dort.

An Jimin.

Soll ich ihn öffnen?

Mit zitternden Fingern öffne ich den blassfarbenen Umschlag und ziehe ein dickes, vergilbtes Blatt heraus. Die Buchstaben sind teilweise verwischt, wie von Tränen.

Lieber Jimin

Wie gerne würde ich dich noch einmal in den Armen halten.

Yoongi

Das Papier fällt aus meiner Hand und trudelt zu Boden. Rosenblätter bedecken den Brief. Mein Finger ist bereits mit Frost überzogen. Das Blut fließt schon lange nicht mehr.

Ich lege den Kopf in den Nacken und beobachte, wie langsam die Schneeflocken vom Himmel schweben. Sie verfangen sich in meinem Haar und schmelzen auf meiner Haut.

Irgendwann werde ich erfrieren. Doch noch habe ich genug Zeit. Und ich hebe meinen Fuß, um den nächsten Schritt zu gehen. Immer weiter, durch diese endlose Eiswüste.