𝙸'𝚖 𝚜𝚘𝚛𝚛𝚢...
𝓕𝓪𝓻𝓮𝔀𝓮𝓵𝓵 𝓲𝓼 𝓭𝓲𝓯𝓯𝓲𝓬𝓾𝓵𝓽 𝔀𝓱𝓮𝓷 𝓸𝓷𝓮 𝓱𝓪𝓼 𝓫𝓮𝓮𝓷 𝓽𝓪𝓶𝓮𝓭
"Lass uns reingehen." Taehyung schob den Älteren durch die Balkontür ins Innere der Wohnung. Die aufgerauchte Zigarette hatte er einfach achtlos über das Geländer des Balkons auf die Straße geschnippt.
Hinter ihnen fiel die Balkontür mit einem leisen Klappern ins Schloss.
Der Geruch von Nikotin füllte Yoongis kleine Wohnung, denn beide Männer rochen nach dem Rauch, den die Zigaretten des Jüngeren absolviert hatten.
Doch der Schwarzhaarige kümmerte sich nicht darum, viel zu sehr hatte er sich schon an den Geruch gewöhnt, als dass es ihn noch groß stören würde.
"Willst du einen Film schauen?" Taehyung zuckte mit den Schultern und nickte. Sie setzten sich auf das Sofa, welches ebenfalls als Bett für den Braunhaarigen diente, und Yoongi schaltete den Fernseher an. Währenddessen durchsuchte der Jüngere die kleine DVD Sammlung, die in dem Regal direkt neben dem Sofa stand.
Taehyung kannte keinen der Filme. Denn die Filme, die er kannte, waren Kinderfilme, die man ab 0 oder 6 Jahren schauen konnte und die er in seiner Kindheit geschaut hatte, als noch alles gut gewesen war. Als seine Eltern ihn noch geliebt hatten.
Er entschied sich für "Herr der Ringe". Ein leichtes Schmunzeln huschte über die Gesichtszüge des Älteren, als er die Wahl sah. "Gut gewählt." Er schob die DVD in den Player.
Und dann herrschte Stille. Sie sahen sich den ersten Teil der Trilogie an und beschlossen dann schlafen zu gehen.
Der Morgen dämmerte. In seinem Schlafzimmer wälzte sich Yoongi von einer Seite auf die Andere und versuchte mal wieder zu dem Zeitpunkt zu schlafen, wo Andere aufstanden. Seufzend zog der Schwarzhaarige die Bettdecke bis an sein Kinn und schloss die Augen. Seine Gedanken kreisten wild durch seinen Kopf und wollten sich gar nicht beruhigen, doch der Schwarzhaarige zwang sich durchzuatmen.
Und dann schaffte er es endlich in einen unruhigen Schlaf zu fallen.
Hätte er gewusst was für Folgen das haben würde, hätte er ganz bestimmt nicht versucht zu schlafen.
Yoongi bekam nichts davon mit, wie der Braunhaarige im Wohnzimmer seine Decke zurückschlug und aufstand.
Er setzte sich an Yoongis Küchentisch und schrieb eine Nachricht auf einen weißen Zettel, bevor er mit Tesafilm ein kleines Kärtchen unter die geschriebenen Worte klebte.
Gut sichtbar hinterließ er seine Nachricht auf dem Wohnzimmertisch und ein schweres Seufzen entkam ihm. Er hatte jetzt schon ein schlechtes Gewissen, wegen dem, was er Yoongi antun würde, doch er wusste, dass es nicht anders ging. Dass er so handeln musste, um den Älteren nicht noch weiter in die tiefen Abgründe der Trauer zu ziehen.
Leise tapste Taehyung über den Parkettboden und zog sich seine Lederjacke über. Dann verließ er die Wohnung. Draußen atmete er tief durch und blickte mit einem bedrückten Blinzeln zurück auf die braune Holztür, die so einladend wirkte.
Am Liebsten wäre er umgekehrt, doch er hatte seine Entscheidung getroffen und er würde sie jetzt auch durchziehen. Also kramte er eine Zigarette aus seiner Jackentasche und zündete sie an. Dann verschwand er in dem Gewirr aus Straßen und Gassen der Stadt, umgeben von der vertrauten, weißen Wolke des Zigarettenrauchs.
Als Yoongi am Abend aufwachte, wusste er, dass Etwas nicht stimmte.
"Taehyung?" Er betrat das Wohnzimmer. Gähnende Leere begrüßte ihn. Sogar der Geruch von Rauch war verflogen. Und auf dem Wohnzimmertisch lag ein kleiner, unscheinbarer Zettel.
Es tut mir leid. Aber ich hindere dich am glücklich werden. Wenn ich bei dir bleibe, gehst du nur noch mehr kaputt.
Taehyung hatte sein Versprechen gebrochen. Er war gegangen und hatte Yoongi alleine gelassen.
Bitte geh zu Jemandem, der dir wirklich helfen kann, okay? Ich hab dich lieb!
Und darunter hatte der Jüngere eine Visitenkarte von einer Therapeutin geklebt. Ein schweres Seufzen entkam Yoongi. "Oh Tae. Du Idiot!", murmelte er leise. Mit wenig Hoffnung griff er nach seinem Handy, welches auf der Ablage neben dem Bücherregal lag. Seine Vermutung bestätigte sich, als er durch seine Kontakte und Chats scrollte. Taehyung hatte seine Nummer und sämtliche Chats gelöscht.
Und Yoongi beschloss auf Taehyungs Rat zu hören, denn es war das Letzte, was er für den Jüngeren tun konnte, den er jetzt vermutlich nie wieder sehen würde.
Er tippte die Nummer ein, die auf der Visitenkarte stand und meldete sich bei der Praxis für Psychotherapie an.
Er hatte Glück gehabt, denn nur wenige Minuten nach seinem Anruf schloss die Praxis für den heutigen Tag. Morgen würde Yoongi hingehen, denn er hatte einen Termin bekommen. Doch wirklich darüber freuen konnte er sich nicht. Denn er tat es nicht für sich selber. Er tat es für Taehyung.
Der Schwarzhaarige lief mit schweren Füßen in die Küche und kochte sich einen Kaffee.
Und während die Kaffeemaschine blubbernde Geräusche von sich gab und der Kaffee langsam durch den Filter hindurch in die Kanne tropfte, blickte Yoongi aus dem Fenster. Die Sonne ging unter. Ihre warmen, orange-goldenen Strahlen füllten die kleine Küche und an anderen Tagen hätte Yoongi vielleicht sogar die Schönheit darin erkannt.
Der Kaffee war fertig. Die Sonne war untergegangen.
Immer dunkler wurde es in dem Raum und der Schwarzhaarige machte sich nicht die Mühe das Licht anzuschalten. Stattdessen saß er einfach in der Dunkelheit und trank seinen Kaffee aus.
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