𝙴𝚙𝚒𝚕𝚘𝚐𝚞𝚎

𝓙𝓾𝓼𝓽 𝓷𝓮𝓿𝓮𝓻 𝓰𝓲𝓿𝓮 𝓾𝓹 𝓪𝓷𝓭 𝔂𝓸𝓾 𝔀𝓲𝓵𝓵 𝓫𝓮 𝓻𝓮𝔀𝓪𝓻𝓭𝓮𝓭 𝓸𝓷𝓮 𝓭𝓪𝔂!

Es war dunkel und das Wasser des Flusses glitzerte schwarz, als Yoongi sich an das Brückengeländer lehnte und hinab starrte. Er trug lediglich ein T-Shirt, denn es war Sommer geworden und die Nachtluft war angenehm warm.

Auf den Armen des Schwarzhaarigen konnte man weiße Striche erkennen, alte, verheilte Narben. Frische waren schon länger nicht mehr dazu gekommen.

Anderthalb Jahre war Yoongi jetzt schon in Therapie und mit jeder Sitzung ging es ein bisschen bergauf für ihn. Seine Therapeutin half ihm dabei das Trauma zu verarbeiten, welches er mit dem Tod seiner Schwester erlitten hatte.

Er hörte Schritte, die sich ihm näherten. Der Geruch nach Rauch stieg ihm in die Nase.

"Überlegst du da runter zu springen?"

Yoongi fuhr herum.

Die hochgewachsene Gestalt Taehyungs stand dort und ein sanftes Lächeln lag auf den Lippen des Jüngeren. Rot glühte die Zigarette in der Dunkelheit auf, als er einen Zug nahm und den aufgerauchten Stummel dann wegwarf.

"Und?"

"Nein. Ich überlege nicht zu springen", brachte Yoongi krächzend hervor. "Das ist gut.", antwortete Taehyung schmunzelnd.

Dann breitete er die Arme aus. "Willst du mich denn gar nicht richtig begrüßen?"

Yoongi lächelte. Dann war er mit wenigen Schritten bei dem Braunhaarigen und schlang seine Arme um Diesen.

Der Jüngere roch wie immer nach Rauch, aber seine Figur war nicht länger so knochig und zierlich, sondern sportlich und gesund. Er hatte an Muskeln zugelegt.

"Ich wollte noch ein gebrochenes Versprechen wieder gut machen", murmelte Taehyung gegen Yoongis Oberteil. "Denn dieses Mal habe ich nicht vor zu gehen." Der Ältere lachte. "Oh Gott ich habe dich so vermisst, Tae", gestand er.

Taehyung schmunzelte. "Aber du hast auf meinen Rat gehört und dir Hilfe bei Jemandem gesucht, der dir helfen kann", stellte er fest. Yoongi nickte und blickte auf seine Arme, für deren Anblick er sich nicht länger schämte, weil die Narben Vergangenheit waren. Die Vergangenheit konnte er nicht ändern.

Die Gegenwart und Zukunft aber schon.

"Wir müssen noch die anderen beiden Teile von Herr der Ringe schauen", stellte der Jüngere fest. "Ich brenne schon seit anderthalb Jahren darauf zu erfahren, wie es weitergeht."

Nicht nur Yoongi hatte sich Hilfe gesucht. Taehyung hatte es auch getan. Nicht länger lebte er bei seinen Eltern. Er hatte eine eigene Wohnung und einen Job, um sich Diese leisten zu können.

Zwar rauchte er immer noch, doch sein täglicher Konsum an Zigaretten war deutlich zurückgegangen.

Und, als Yoongi in die Augen des Jüngeren blickte, ertrank er nicht länger in dem Schmerz, der sich früher darin widergespiegelt hatte. Stattdessen erkannte er jetzt ein freudiges Funkeln in ihnen.

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