Kapitel 1.

Nach wie vor gen Abendrot konnte man das gewaltige Heer des Schattenblut Rudels noch über die weite Prärie ziehen sehen, welches sich bereits jetzt noch in mehreren hundert Metern erstreckte.

Imposante Rudel Flaggen — an den Enden geriffelt, wölbten sie sich im seichten Wind des Abends, während starke Nordpferde schnaufend ihre Reiter trugen.
Von einer umliegend festen Formation an Alphas, zogen braun schwarz gesprenkelte Rösser die Gitterkutschen der Gefangenen Omegas, gesteuert von einem weiteren mächtigen Alpha, der in seiner Schattenblut Rüstung fest die Zügel in der Hand hielt, damit dieser den Vierspanner in gleichmäßigem Tempo in der Gruppierung halten konnte.

Nur noch schwach glänzte das schuppenartige Metall der Rüstungen, in der Abenddämmerung, die die Gelenkteile mithilfe eines Kettenhemds in Takt hielten, zugleich den Träger beweglicher machten.
Die Reiter waren müde und selbst die besten Alphas  spürten langsam und allmählich die Schmach des langen Marschs bis tief in ihre Knochen, was auch dem Offizier der vielen Ebarunwölfe selbst auffiel.

Gerade wollte der Jeon Alpha zu einem Lager einleiten, als er abrupt stehen blieb. Ein einziges angespanntes Handzeichen für den Halt genügte, um eine Kettenreaktion auszulösen, die das gesamte Heer nacheinander ebenfalls halten lies: „Sir...?Gibt es ein Problem...?",flüsterte die rechte Hand des majestätischen Alphas missmutig, hatte sich zu Pferd dem Heerführer vorsichtig genähert, welcher nicht gut verheißend seine Augenbrauen zusammenzog und seinen Kiefer angespannt hatte.

Seine Hände waren in Lederhandschuhe gehüllt, verdeckten die ringverziert- venenbestückten Hände, welche unter diesen lagen: „Wir sind nicht allein....die Omegas strömen den Duft von Panik aus...",schnaufte der Alpha verächtlich, erntete dafür einen unnötig verurteilenden Blick seiner rechten Hand: „Bei allem Respekt Sir, dass sind Gefangene, die-...",wollte der Alpha schon anfangen, da ertönte aus der Ferne ein dumpf-tiefer Klang, der sich in einem Schall über die riesige Streitmacht legte, ausgelöst durch ein Horn, welches von weit her genutzt wurde, dennoch auch eigentlich eher ein Hilfsmittel der wilden Omegas in diesem Land..

Der Leitende — Jeon Jungkook, realisierte sofort, dass dies kein gutes Zeichen war..
Im nächsten Moment preschten so auch schon laut brüllend Blutwölfe aus Richtung der Grenze dem gewaltigen Schattenblut Heer entgegen. Blutbefleckt hatten sie ihre Lefzen hochgezogen, während sich der dickflüssige Speichel animalisch aus den Mäulern der entstellten Biester löste: „Rengera Blutwölfe....",hauchte die rechte Hand des Offiziers entsetzt, doch dieser blieb anders als sein Nebenmann gefasst...

Es sind zu viele, um hier auf eine Schlacht in diesem Ausmaße einzugehen....

Fasste der Heerführer also einen Entschluss, grob sein Nordpferd zu seiner Truppe rumreissend: „Die Hälfte der besten Krieger kommen mit mir, sorgt einzig und allein dafür das die Omegas unbeschadet in unserem Hauptsitz ankommen !",brüllte der Alpha auf seinem schwarzen Streitross autoritär über das Feld, sodass seine Mannschaft auch augenblicklich handelte, ohne weitere Wiedersprüche seinem Aufruf folgend.

Das es eine aussichtslose Schlacht sein würde, stand schon von vornherein fest, dennoch war es auch seine erste Priorität, die Omegas sicher zu dem Schattenblut Rudel zu bringen.

[...]

So ritt der Nordwolf in schwarzer Schattenblut Rüstung also nun auf seinem schwarzen Hengst durch den tiefen Wald — würde bald die Grenze der Rengerawölfe erreichen und damit in den grünen Wald, zu den Tengerawölfen stoßen.
Einiges an Blut zierte Robe also auch Körper. Zum Teil benetzte die tief rot, metallische Flüssigkeit selbst die raue Haut seiner Wangen, während das nach wie vor rabenschwarze,verschwitzte, teils wellige Haar ihm in langen Strähnen wirr ins Gesicht hing.

Sie hatten eindeutig verloren. Der andere Teil des Streitmacht hatte zwar erfolgreich ihren Weg fortsetzen können und dennoch schien Jungkook unzufrieden.
Nicht nur das sein eigentlich so kräftig gebauter Hengst langsam aber sicher immer langsamer wurde; den Kopf gesenkt hatte, dabei stetig schwer schnaufte, waren zu allem Überfluss auch noch die Alphas die an seiner Seite gewesen waren, restlos zerfetzt worden.

Krieg war der stolze Offizier zwar schon seit seiner Kindheit gewöhnt, doch dennoch war es mehr als nur ärgerlich, einen so hohen Preis ein paar Rengera Blutwölfe wegen zu zahlen.
Ein tiefes, verächtliches Knurren drang also aus der Kehle Jungkooks, bevor er den Griff um die schweren Zügel verstärkte und seinem schwarzen Nordpferd folgend einmal harsch die Sporen gab: „Nur noch ein bisschen Farsæll !",verengten sich die dunklen Augen des Heerführers, während das Pferd selbst einmal den Kopf nach oben schnellen lies.

Es war einer der Bergpferde, die hoch oben in den Ebarun Gebirgen lebten. So hielten sie um einiges mehr aus, waren kräftig und robust gebaut. Sowohl Hufen als auch Kopf waren um einiges stärker ausgeprägt und auch der Körper war um einiges massiger.
Viele fürchteten diese Pferde und selbst einige Nordwölfe nahmen sich insbesondere vor den auffällig spitzen Eckzähnen der Nordpferde in acht, doch der majestätische Alpha selbst hatte allein seiner unfassbaren Autorität und mächtigen Ausstrahlung wegen keine großen Probleme mit diesen Pferden. Im Gegenteil, sein schwarzer Hengst Farsæll war ihm treu ergeben. Stets war er ungestüm gegenüber anderen Alphas, doch bei Jungkook war besagter das Leittier, nicht etwa Farsæll selbst.

Schon allein der Körpersprache seines Hengstes wegen, merkte Jungkook jedoch auch, dass ihm jemand zu folgen schien, beinahe schon allein mit dem ominösen Blick erdolchte, der aus Richtung der Bäume kam.
Verächtlich und grob schnaufte der kräftigte Alpha also einmal, zog den Ebarun Hengst grob an seinen Zügeln zurück und brachte diesen dadurch in nicht mal eines Wimpernschlags, spielend leicht zum stehen. Ein Grollen entwich der Kehle des bedrohlich riesigen Tiers, bevor er wieder leicht seinen Kopf senkte.

Jungkook erspähte eine Wasserstelle, doch gleichermaßen nahm er die Fährte eines Omegas über ihnen wahr. So warf er einmal einen misstrauischen Seitenblick nach oben in die saftigen Rotbuchen, die bereits von der aufkommenden Morgensonne das nötige Licht gespendet bekamen.
Die folgende Bewegung im Geäst hörte er augenblicklich, schnalzte dennoch unzufrieden mit seiner Zunge, wissend das Nummer eins: Sein Zustand nicht der beste war. Nummer zwei: Er sich weitere Komplikationen ersparen wollte und Nummer drei: Das selbst wenn; er keinesfalls auf den Kampf auf den vielen Bäumen ausgelegt war.

So riss er die Zügel einmal rum, gab dem mächtigen Tier daraufhin ein zweites Mal die Sporen, bevor sich dies doch tatsächlich wieder zögerlich in Bewegung setzte, langsam die kleine Wasserstelle ansteuernd.

Langsam senkte der Hengst den Kopf, trank zügig und dennoch zählte der Alpha geduldig die Sekunden runter, in denen er zunehmend mehr mit dem Angriff von oben rechnete.

Zehn...
Neun...
Acht..
Siebeeeeen..
Sechs..
Fünf.
Vier...
Drei-

Wie zu erwarten. Den Omega über ihm schien die Ruhe des Alphas zu beunruhigen, weswegen er selbst es überstürzte.
So riss der Offizier seinen Hals also zur Seite beugte seine muskulös, gepanzerte Schulter nach hinten und verpasste dem Omega einen ordentlichen Schlag in die Brustgegend, während das Messer in der Hand der zierlichen Gestalt knapp den Hals Jungkooks verfehlte.
Schwer keuchte der Omega aus, verlor Teile seines Speichels, als er mit der viel zu harten Schulter des Alphas kollidierte, wobei die blauen Augen, die um die Pupille rum in ein beflecktes braun überliefen, geschockt geweitet waren, doch der Alpha handelte schnell; zog den zierlichen Körper des kleinen über seine Schulter rüber, fixierte den augenscheinlich jüngeren auf seinem Pferd, welches nur genervt schnaubte, bevor Jungkook grob den hohen Kragen des Omegas runterzog.
Sowohl Mund und Nase, aber auch Hals und Schlüsselbeine waren dadurch verdeckt gewesen.

Sobald der Alpha jedoch das erspähte was sich ihm bot, hob er seinen dunklen Blick, schaute langsam in die hellen Augen des ungestüm wirkenden.....Wilden...

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