Chapter 90
(Bild: Zaubertrankbuch)
Sirius Black P.o.V.:
Die Beziehung zwischen Selena und mir hat sich verändert. Wir sind nicht mehr die, die wir einmal waren: Die Black Zwillinge mit dem einzigartigen Verständnis für einander. Jetzt sind wir - auch wenn es sich unsinnig anhört - nur noch Geschwister. Ja, wir sind beste Freunde, ja, wir verstehen uns zu 80 Prozent blendend. Aber die anderen 20 Prozent, die sind unser Problem. Ein Problem, das mit der Zeit immer größer wird und die Kluft zwischen uns immer weiter aufreißt.
Ich denke, alles fing mit unserer ersten Zugfahrt nach Hogwarts an. Ich wurde James' bester Freund, sie Lilys. Von da an sind wir jedes Jahr einen Schritt in die entgegengesetzte Richtung gegangen. Und irgendwann im letzten Jahr waren wir auf einmal eine viertel Meile voneinander entfernt. Also bildlich gesprochen.
Ich habe schon seit Monaten die Befürchtung, dass Sel und ich nie wieder zu den kleinen Zehnjährigen transformiert werden können, die ständig die Sätze des anderen beenden, aber seit ich herausgefunden habe, dass sie den anonymen Briefeschreiber nicht nur kennt, sondern auch was für ihn übrig hat... seitdem hat sich eine Tür in meinem Kopf verschlossen und den Rückweg zu unserer - zumindest in diesem Hinblick unbeschwerten - Kindheit verschlossen.
Sel ist nicht mehr das naive Mädchen, das sie einmal war. Genauso wenig wie ich immer noch der kleine liebesbedürftige Junge bin. Wir haben uns verändert, sind ein ganzes Stück erwachsener geworden. Und die Auswirkungen davon bekommen wir jetzt immer mehr zu spüren. Es herrscht eine unsichtbare Barriere zwischen uns, die uns sogar manchmal in die Smalltalk Schublade greifen lässt.
Diese Distanz ändert aber nichts an unserer Loyalität einander gegenüber.
Als wir am Tag nach dem Quidditchspiel auf dem Weg in die Große Halle sind, sollten meine Fäuste eigentlich gelöst sein. Gestern Abend hatten wir Gelegenheit genug, unseren Ärger an auszulassen. Aber jedes Mal, wenn ich den Schal um Selenas Hals sehe, überkommt mich wieder eine so unglaubliche Wut, dass es mich nicht wundern würde, wenn ich auf der Stelle explodieren würde.
Als sie gestern stimmlos und mit einer aufgebrachten Lily zu uns gekommen ist, dachte ich ja schon, dass ich meine Schmerzgrenze erreicht hätte, aber als ich jetzt Adalar Pitres entdecke, wie er gute zehn Schritte vor uns die Halle zum Mittagessen betritt, verkleinert sich mein Sichtfeld bis ich mich wie in einem Tunnel fühle und meine brüderlichen Instinkte übernehmen die Kontrolle über meinen Körper.
Ich bin schneller als erwartet hinter Pitres. Sage seinen Namen und er dreht den Kopf. Meine Hand ist bereits zum Zuschlagen erhoben. Pitres' Augen weiten sich zu meiner Genugtuung. Ich sehe meine Faust schon in seinem Gesicht, als Mulciber, der um einiges muskulöser ist als Pitres, den Arm hebt und meinen Faustschlag abwehrt als wäre es nichts.
Mein Gleichgewicht ist von der plötzlichen Ablenkung etwas durcheinander und als ich mich wieder gefangen habe, hat sich Pitres schon hinter Mulciber und Malfoy versteckt, die Schulter an Schulter stehen und durch ihre Größe nur Pitres Augen preisgeben.
"Was, bei Merlin, soll der Unsinn, Black?", verlangt Malfoy zu wissen. Seine Augen sind direkt auf meine gerichtet und funkeln vor angesammelter unterdrückter Wut.
"Ach, komm schon, Malfoy, dein Kompagnon hat dir bestimmt von seiner großartigen Tat gestern erzählt!" Ich wende mich an Pitres. "Bekommst du jetzt einen Ich-werde-ein-hervorragender-Todesser-Anstecker?"
Malfoy zieht die Augenbrauen zusammen, offensichtlich scharf nachdenkend, und dreht leicht den Kopf zu seinem anscheinend doch nicht so besten Freund. Auch an Pitres' Blick wird deutlich, dass er noch nicht dazu gekommen ist, seinem Anführer vom gestrigen Abend zu erzählen. Aber keiner der Beiden macht Anstalt genau jetzt und hier darüber zu diskutieren.
"Ich hab so das Gefühl, du verlierst an Macht, Malfoy. Pass auf, dass nicht gegen dich gemeutert wird." Bevor ich bereit bin, mich abzuwenden, gehe ich noch einen Schritt auf Pitres zu, um ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht zu wischen, aber Malfoy tritt direkt vor ihn und versperrt mir so vollkommen die Sicht.
"Ich möchte mich noch verabschieden, Malfoy, geh aus dem Weg!"
"Vergiss es, Blutsverräter!"
"Zehn Punkte Abzug von Slytherin für diese Beleidigung, Malfoy. Und jetzt verschwindet, bevor es zwanzig werden." Lily schiebt sich durch die vorderste Reihe des sich gebildeten Zuschauerrings und malträtiert Malfoy mit ihren grünen Augen. Würde mich nicht wundern, wenn dort gleich giftgrüne Blitze rausschießen.
Malfoy allerdings richtet sich nur noch mehr auf. Von einem Mädchen, das obendrauf noch eine Schlammblüterin ist, lässt er sich nicht vom Platz scheuchen. Aber von einem Professor schon. Professor Dumbledore spaziert mit einem breiten Lächeln an uns vorbei, sich von der angespannten Stimmung nichts anmerkend lassend.
"Ist das Mittagessen schon serviert? Ich könnte einen Hippogreif verspeisen, so einen Appetit habe ich!"
Und dann geht er einfach an uns, die ihn alle anstarren wie ein Phönix, wenn es blitzt, vorbei und pfeift dabei noch ein Liedchen. Verdammt, wenn ich einmal alt und verrückt werden, dann bitteschön auf diese Weise!
Malfoy richtet seinen Blick wieder auf mich und legt dann den Kopf ein klein wenig schief. Wir stehen so nah, dass ich sein Rasierwasser riechen kann und die Sommersprossen auf seinen Wangen zählen könnte, die mir bis heute gar nicht aufgefallen waren.
"Wir gehen dann mal. Das heißt, wenn du keinen mehr von uns körperliche Verletzungen zufügen willst.", spottet Malfoy, ehe er mit dem Kopf nickt und sich die Slytherins in Bewegung setzten.
Mein Blick fällt auf Snape, der Lily mustert, als würde er gleich über sie herfallen. Unwillkürlich trete einen Schritt zur Seite, damit ich sie mindestens zur Hälfe verdecke.
"Adalar", sagt mit einem Mal Selena, die bis jetzt James' Arm festgehalten hat, damit er nicht losstürmt und sich mir anschließt. Sie geht an mir vorbei und da weder Malfoy noch Mulciber sie als besondere Gefahr ansehen, kommt sie bis vor Pitres, der sie mit einem ekelhaften Grinsen bedenkt. Wieso habe ich das Gefühl, er wird das bereuen?
"Du solltest da noch etwas wissen.", sagt Selena in ruhigem Ton. Ich an Pitres' Stelle würde jetzt ganz schnell das Weite suchen. Aber er steht nur seelenruhig da und rechnet nicht mir dem explosiven Temperament meiner Zwillingsschwester. Malfoy dagegen runzelt die Stirn und mustert Sel genau.
Als das knallende Geräusch einer Ohrfeige die dicke Luft der Eingangshalle durchschneidet wie ein Sushimesser Butter, fahren sämtliche Anwesenden zusammen. Adalar Pitres Kopf ist zur Seite geflogen und seine Wange wird innerhalb einer Sekunde von blass zu dunkelrot mit Handabdruck.
Ich trete vor und ziehe Sel am Ellenbogen zurück, denn als Pitres den Blick hebt, wird deutlich, dass es nur ein Adjektiv gibt, das seine Gefühlslage in diesem Augenblick beschreibt: mörderisch.
"Du elende Blutsverräterin! Wenn ich-"
"Halt den Mund, Pitres. Jetzt sind wir quitt. Und wenn du nicht willst, dass die Blacks hochgehen, dann wag es besser nie wieder, in meine Nähe zu kommen.", während der letzten Worte zieht sie ihren Schal nach unten, wodurch die roten Striemen deutlich zu sehen sind. Einige Umstehenden keuchen erschrocken, andere flüstern aufgeregt. Malfoy dreht den Kopf als könnte er den Anblick nicht fassen und starrt Pitres mit einem so finsteren Blick an, dass mir klar wird, dass dieser wohl spontan eine Gelegenheit genutzt hat und den Angriff gestern nicht wirklich geplant hat. Pitres steht zu sehr unter der Fuchtel von Malfoy, um einen richtigen Plan für sich zu behalten.
Jetzt nickt Sel mit dem Kopf und wir folgen ihr ohne ein weiteres Wort in die Große Halle, die Blicke der Slytherins und ihre imaginären Messer im Rücken. Als wir uns setzen, hat sie ihren Schal wieder hingerichtet und die Spuren des letzten Abends verdeckt.
"Das war klasse! Oh man, und sein Blick erst!" Lily schlägt Selena gegen die Schulter, ehe sie sich neben sie setzt. "Er hätte niemals damit gerechnet, der Intelligenzallergiker!"
James neben mir richtet sich auf.
"Hey! Das ist mein Wort, such dir ein eigenes, Lady Lily. Ähm, das heißt,", rudert er mit einem charmanten Grinsen zurück, "du darfst es so oft benutzen wie zu willst, wenn du mich beim nächsten Hogsmeade-Wochenende begleitest. Wie sieht's aus?"
"Vergiss es, Potter, ich würde lieber mit dem Riesenkraken ausgehen!"
Statt einer Erwiderung wie Das wird dann aber ganz schön glitschig! verdüstert sich James' Gesicht und seine Augen fokussieren einen Gryffindor, der gestern Abend aus dem Quidditchteam gekickt wurde - auch wenn die Saison bereits vorbei gewesen war.
Er trägt ein hübsches Veilchen zur Schau und sein rechter Arm liegt in einer Schlinge. Als Parker uns entdeckt, verengt er kurz die Augen, schaut dann aber rasch wieder weg. Wahrscheinlich erinnert er sich nur zu gut an gestern Abend. Nachdem Sel endlich eingeschlafen war, waren wir Jungs noch kurz auf eine kleine Abreibung unterwegs. Eine, die Parker bestimmt nicht mehr vergessen wird.
Selena sieht Parker kurz verwirrt nach, blickt dann zu James, zu mir, zu Remus und zu Peter. Schließlich seufzt sie leise. "Wir sind in letzter Zeit ganz schön aggressiv, Jungs."
"Ein Danke hätte gereicht.", murmelt Remus, das Essen vor sich betrachtend und offensichtlich unentschlossen, ob er lieber Pellkartoffel oder Nudel mit Tomatensauce essen soll. Ich sage ihm nicht, dass in diesem Augenblick Dorcas die Große Halle betritt und ohne einen Blick zu uns zum Ravenclawtisch geht. Nicht ein einziges Mal hat sie den Blick vom Boden gehoben.
Sel lächelt. "Danke, Jungs, ich weiß das zu schätzen."
"Was ist das denn?", fragt Peter mit ungewöhnlich hoher Stimme. Er dreht die Zeitung in seinen Händen und zeigt uns die Titelseite.
Einbruch in die Bank of England - Wachmann schwer verletzt
"Wieso ist das im Tagespropheten? Zauberer brechen wenn überhaupt in Gringotts ein!", sagt James mit vollem Mund, was Lily das Gesicht verziehen lässt.
Remus nimmt Peter die Zeitung ab und liest die ersten Zeilen:
"Bei einem Einbruch am frühen Morgen in die größte Muggelbank des Landes wurde offenbar ein neuer, noch nicht erforschter Zauber benutzt mit dem Namen Sectumsempra. Der Wachmann, der von mindestens drei Zauberern überrascht wurde, liegt mit kritischem Zustand im Sanct Mungo Hospital und wird die nächsten 24 Stunden womöglich nicht überleben. Das Aurorenbüro behält sich vor, nicht zu bestätigen, ob diese Tat einen schwarzmagischen Hintergrund hat oder ob Du-Weißt-Schon-Wer und seine Anhänger - auch Todesser genannt - darin verwickelt sind. Sicher ist jedoch, dass die Täter rücksichtslos und brutal vorgegangen sind und man von Glück reden kann, dass nicht mehr Menschen verletzt wurden."
Betroffenes Schweigen folgt Remus' Worten. In den letzten Monaten ist so gut wie täglich von solchen Angriffen zu lesen. Es fühlt sich an, als würden jeden Tag zehn Todesser aus dem Höllenfeuer spazieren und sich einen üblen Scherz mit der Welt erlauben, indem sie so viele Unschuldige wie irgendwie möglich angreifen, foltern und abschlachten.
"Scheiße", fasst James zutreffend zusammen, ehe er seine Aufmerksamkeit auf seinen Teller lenkt, wo er seine Nudeln zerstochert.
"Was die wohl in einer Muggelbank wollten?", überlege ich laut.
Selena springt so plötzlich auf, dass Lily neben ihr zusammenzuckt.
"Ich muss lernen. Nächste Woche sind Prüfungen. Ciao.", bringt sie stockend hervor, keinen von uns richtig ansehend, als sie ein schlecht gefälschtes Lächeln in die Runde wirft.
Wir folgen ihr alle mit den Blicken, als sie aus der Halle rauscht.
Nur James nicht, er spießt eine Kartoffel von Selenas Teller auf seine Gabel auf, bevor er ihr laut hinterherruft:"Aber du hast noch gar nichts gegessen!"
Meine Gedanken rauschen, während ich ihr hinterherschaue. Was hat der Zeitungsartikel ausgelöst, damit sie so schnell weg muss? Und wohin will sie? Zu unserem mysteriösen anonymen Helfer? Oder werde ich paranoid und sie will wirklich einfach nur lernen?
Zu Lilys Überraschung holt James zeitgleich zum kauen sein Zaubertrankbuch heraus, in das er immer alles reinschreibt, was ihm so in den Sinn kommt, wenn sein Tagebuch nicht zur Hand ist. Ich sehe, wie er an den Rand einer zufällig ausgewählten Seite den neuen Zauberspruch aufschreibt, der im Tagespropheten erwähnt wurde. Na hoffentlich schreibt er auch dazu, dass er ihn nicht an uns ausprobieren soll, wenn er vergisst, was er bewirkt!
Ich richte meinen Blick wieder auf mein Mittagessen, doch mitten in der Bewegung fällt mir neben Selenas Verhalten noch etwas sonderbares auf. Remus' Gesicht ist blasser als Pergament, sogar blasser als das weiß seiner Augen.
"Alles klar?", frage ich mit halbvollem Mund, was Lily die Augen verdrehen lässt. Aber als sie meinem Blick folgt, legt sie besorgt ihre Hand auf die von Remus.
"Was ist los, Remus?", ihre Stimme klingt um einiges einfühlsamer als meine.
Remus zwingt sich ein Lächeln auf die Lippen.
"Nichts, alles gut. Alles bestens."
Er legt die Zeitung ohne hinzusehen weg und das sich bewegende Fahndungsfoto von Fenrir Greyback grinst mir entgegen. Darüber steht: Gesucht zur Befragung zu Angriff auf Muggel
Wie oft muss man uns heute noch reinwürgen, dass die Welt schrecklich ist?
Remus verflucht uns beinahe, als James und ich nach dem Mittagessen lieber auf das Quidditchfeld gehen als für die Jahresendprüfungen zu lernen, aber wir brauchen nach all dem Stress der letzten Tage eine kurze Auszeit, bevor wir uns auch nur ein bisschen Zaubereigeschichtetheorie anschauen können.
Auf dem Weg zum Spielfeld ist James ruhig, zu ruhig.
"Was Neues von Mum und Dad?", frage ich daher so locker ich kann.
James schüttelt abgehackt den Kopf.
"Nein, deswegen mach ich mir ja Sorgen. Und wegen diesem Typen, der uns diese Warnung geschrieben hat. Ich frag mich die ganze Zeit, warum. Warum hat er uns geholfen?"
Ich starre auf die näherkommenden Zuschauertürme, damit ich James nicht anschauen muss, während ich antworte:"Ich hab keine Ahnung. Aber wir haben das Buch, sie sind sicher, also ist das vielleicht gar nicht so wichtig."
James schnaubt. "Sicher? So sicher wie Sel gestern Abend?", seine Stimme wird lauter und er fängt an, mit seinen Händen herumzufuchteln - was bei ihm immer ein schlechtes Zeichen ist.
"Ich hab keine Lust mehr auf diese ewigen Spielchen. Wieso gibt es Mörder? Und Todesser? Warum kann nicht einfach jeder sein beschissenes Leben leben und alle anderen, die nicht seiner Meinung sind, tolerieren? Wo bliebt die Toleranz der Welt? Ich bin 17 und werde in einem Jahr im Krieg kämpfen. Einen Krieg, den ich hasse! Weil er sinnlos ist. Und scheiße. Krieg ist scheiße! Ich will nicht jeden Tag Angst haben und den Zauberstab in Reichweite wissen müssen, Sirius. Ich will mich nicht ständig verteidigen und in den Krieg ziehen müssen? Wir sind verdammt nochmal in dein Elternhaus eingestiegen, damit wir sie erpressen können, meine Eltern nicht umzubringen! Ich bin es leid, immer nach den Regeln dieser hirnlosen, moralamputierten Todesser zu springen! Ich bin den Hass leid!" James atmet schnell, weil ihm durch seiner Rede die Luft ausgegangen ist.
"Fertig?", frage ich tonlos.
"Ja."
"Gut."
Eine Weile ist es still. Dann brechen die Worte, die ich die ganze Zeit zurückzuhalten versuche aus mir heraus:"Ich glaub, Sel hat was mit einem Slytherin. Mit dem Slytherin, der uns geholfen hat. Sie hat es nicht bestätigt oder groß was dazu gesagt, aber es war ihr irgendwie von den Augen abzulesen. Oder wie auch immer man das nennt."
James ist herumgewirbelt. "Sie... Eine der Schlangen? Wie... Seit wann...?"
"Im letzten Jahr, als sie so traurig war. Ich dachte mir, dass Liebeskummer und sie uns nichts von ihm erzählt hat, weil wir alle vier die Eigenschaft haben, einen Tick zu beschützerisch zu sein. Aber vielleicht ist er einfach ein Slytherin und sie beschützt ihn? Ach, ich weiß doch selbst nicht, was ich noch denken soll. Alles ist so kompliziert geworden!"
"Selena und einer der Slytherins? Hoffentlich keiner aus unserem Jahrgang, die sind alle totale Nieten!"
Ich bleibe stehen und warte, bis James es mir gleichtut. Er trottet die zwei Schritte, die er weitergegangen ist, zu mir zurück, die Hände in den Taschen vergraben.
"Mehr hast du dazu nicht zu sagen? Hoffentlich keiner aus unserem Jahrgang? Es ist Sel, verdammt! Sie kann nicht... Wieso muss es denn unbedingt ein Slytherin sein, hm? Wieso kein netter Hufflepuff?"
James grinst schwach und zuckt mit den Achseln. "Wieso laufe ich seit Jahren Lily Evans hinterher? Sowas kann man sich nicht aussuchen, Mann." Er blickt einen Moment lang nachdenklich in die Ferne. "Kennst du den Zweitnamen des Slytherins?"
"Ich kenn noch nicht mal seinen ersten...", antworte ich mit einem deutlich genervten Unterton. Wieso sollte ich auch den Zweitnamen kennen?
"Solange du den peinlichen Zweitnamen nicht kennst, darfst du jemanden nicht hassen, Sirius. Das wird ab jetzt eine neue Regel zwischen uns. Also zwischen denen, die auf der guten Seite stehen, okay?"
"Du bist den Hass leid, schon klar.", sage ich mehr oder weniger begeistert. Dann seufze ich, ehe wir unseren Weg wieder aufnehmen. "Du weißt, dass ich deinen peinlichen Drittnamen kenne, James Fleamont Marcellus Potter?"
Mein bester Freund seufzt abgrundtief. "Ich weiß immer noch nicht, was meine Eltern sich dabei gedacht haben! Fleamont - naja okay, aber Marcellus?"
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(Bildquelle: https://i.pinimg.com/originals/b2/d3/a8/b2d3a8318650b5a0b47bea9df9244107.jpg)
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