Chapter 8
(Bild: Peter Pettigrew)
Selens Black P.o.V.:
Als ich im Griffindorgemeinschaftsraum ankomme, sind nur noch die Rumtreiber wach. Sie haben es sich in Sesseln oder auf dem Boden vor dem Kamin gemütlich gemacht und sehen auf als ich durch das Portraitloch steige. Zumindest drei von ihnen, der Vierte ist in einer Hütte, in Nähe des Schulgeländes und erleidet furchtbare Schmerzen. Ich verziehe das Gesicht als ich daran denke, und auch die die Tatsache, dass ich meine anderen Freunde bei unserer monatlichen Nachtwache alleine gelassen habe, nagt an meinem Gewissen.
"Wo warst du denn so lange?", Sirius Stimme ist sanft - wie immer seit Grace gestorben ist. Ich hasse es, dass er mich wie ein kleines Kind behandelt. Doch andererseits weiß ich, dass er sich nur Sorgen macht und nicht weiß wie er mit einer trauernden Zwillingsschwester umgehen soll. "Ich war in der Küche und habe noch etwas gegessen.", sage ich ausweichend, und damit sie nicht weiter nachfragen, sage ich ihnen etwas, was mir schon länger im Kopf herumschwirrt:"Wir sollten unsere Verwandlung endlich durchziehen. Ich ertrage es nicht länger, Remus dort draußen alleine zu lassen!"
James und Sirius sehen sich einen Moment lang an, ehe James meint:"Das ist genau das was wir drei gerade besprochen haben." "Wir können alles was in den Büchern als nötige Vorbereitung beschrieben wird. Und deswegen haben wir uns gedacht, dass wir...", Sirius zögert und blickt mich merkwürdig forschend an, ehe er fortfährt:"...dass wir es heute Nacht machen." "Aber nur wenn du bereit dazu bist!", fügt Peter, der mich mit dem gleichen Blick mustert wie die anderen beiden.
Ich runzle die Stirn und lasse mich bei Sirius's Sessel auf die Armlehne sinken. "Wieso sollte ich nicht bereit sein? Wir beherrschen die letzten Zauber seit fast drei Wochen!" Die drei wechseln wieder einen ihrer mysteriösen Blicke und schließlich meint James:"In diesen drei Wochen ist viel passiert und wir wollen dich einfach nicht überfordern. Du weißt ja selbst, wie viel bei der ersten Verwandlung schiefgehen kann, wenn man nicht richtig bei der Sache ist." Ich schnaube.
Ja, das weiß ich. Das ganze restliche Leben lang halb Mensch, halb Schwein zu sein, ist eine der unendlich vielen Möglichkeiten. "Ihr überfordert mich nicht. Ich schaffe das schon." Und als sie nicht wirklich überzeugt dreinschauen, füge ich noch hinzu:"Wirklich, Jungs. Ich bin bereit." Die Rumtreiber wechseln noch einen Blick, ehe sie alle einknicken und aufstehen. Ohne ein weiteres Wort gehen wir alle vier in den Schlafsaal der Jungs, denn eine so illegale und gefährliche Verwandlung Mitten im Gemeinschaftsraum durchzuziehen wäre nicht gerade schlau. Frank schläft in seinem Himmelbett und Sirius geht auf leisen Sohlen zu ihm um den Muffliato-Zauber über ihn zu legen. Jetzt wird er nichts von dem hören was hier geschieht.
James holt ein dickes Buch aus den tiefen seines Kleiderschrankes und gemeinsam setzten wir uns im Kreis um das Buch auf den Boden. "Seit ihr wirklich alle bereit?" James sieht uns alle an, bevor er das Buch aufschlägt. Sirius, Peter und ich nicken synchron und James öffnet beruhigt den Gegenstand in seinen Händen auf der letzten Seite.
Dort stehen nur ein paar Worte:
'Dimidium humana. Diminium animalis.'
Sobald wir diese Worte aussprechen, werden wir uns das erste Mal in unsere Animagusgestalt verwandeln. Wir alle schließen die Augen und machen das, was wir die letzten Jahre so oft geübt haben: Unsere Gedanken verstummen lassen. Unseren Geist zu leeren.
Nur durch lange Meditationen sind wir an den Punkt gekommen, indem uns das Möglich ist, und jetzt, in diesem Augenblick, versuchen wir alle vier diesen Punkt erneut zu erreichen. Ich bemerke nach mehreren Minuten Stille, dass ich soweit bin und spreche mit klopfendem Herzen die magischen Zauberworte aus.
Das erste was ich fühle ist eine leichte Übelkeit und ich denke schon, dass ich mich übergeben muss, doch dann fühle ich ein kräftiges und schmerzhaftes Ziehen in meinem ganzen Körper und als das wieder aufhört ist auch die Übelkeit verschwunden. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob es wirklich schon vorbei ist, öffne ich die Augen, ...und sehe alles ganz anders.
Die verschiedenen Farben im Raum sind lange nicht mehr so vielfältig wie vorher. Das Oberteil, welches über James's Bettende hängt war vorhin von einem dunklen Rot, doch jetzt ist es wie die Griffindor-Bettbezüge, welche einfach nur Rot sind. Es ist als hätte jemand das hell- und dunkel- aus meinem Sehvermögen genommen. Jetzt gibt es nur noch Gelb, Grün, Blau oder Rot - aber kein hellrot oder dunkelblau. Für einen Moment habe ich Angst, dass etwas schrecklich schief gelaufen ist und ich sehe hastig an mir herunter.
Das erste was ich sehe ist Fell. Schwarzes, dichtes Hundefell. Ich mustere meine ganze neue Gestalt und stelle erleichtert fest, dass ich mich vollkommen verwandelt habe. Dann sehe ich auf. Mir gegenüber sitzt ein Hund, der genauso aussieht wie ich. Ich will Lachen, doch alles was aus meinem Mund - nein, Maul - kommt ist ein lautes Bellen. War es nicht irgendwie klar, dass mein allerliebster Zwilling die gleiche Aimagusgestalt hat wie ich?
Ich gehe auf ihn zu - was sich auf vier Tatzen sehr ungewohnt anfühlt - und stoße ihn in die Seite. Sirius öffnet das Maul und ich kann einerseits sein Bellen hören und gleichzeitig seine Worte verstehen: Hübsches Qutfit! Ich grinse, weiß aber nicht ob er das erkennen kann, und sehe mich dann weiter um. Im Rumtreiberschlafsaal steht ein Hirsch! Ich merke, wie ich den Hundekopf zur Seite neige und das Tier mit dem riesigen Geweih, näher mustere. In dem Augenblick, in dem ich die Augen des Hirsches sehe, ist mir klar, dass das James ist. Die braunen Augen sind eindeutig von ihm.
Der Hirsch tritt unsicher vor und riecht an mir, und geht dann zu Sirius um das Gleiche zu tun, während ich mich weiter nach Peter umsehe. Meine Augen nehmen viel geringere Bewegungen zehn Mal besser auf als meine Menschenaugen, und so muss ich nicht lange suchen bis ich das letzte Tier gefunden habe. Eine Ratte.
Ich kann die wässrigen, blauen Augen sehen und langsam gehe ich auf das Tier zu, welches so viel kleiner ist als ich. Im ersten Moment weicht Peter zurück - wahrscheinlich eine Art natürlicher Fluchtinstinkt -, denn im Nächsten kommt er langsam auf mich zu, und schnuppert wie schon James, kurz an mir. Ich mache es ihm gleich und nehme seinen Geruch in meine empfindliche Schnauze auf: Erleichterung. Verdutzt sehe ich die Ratte vor mir an. Kann ich wirklich riechen was jemand fühlt?
James und Sirius haben sich neben uns gestellt, sodass wir jetzt wieder einen Kreis bilden, und nach einem auffordernden Blick von Sirius konzentrieren wir uns wieder darauf, uns in Menschen zurückzuverwandeln.
Ich spüre wieder das Ziehen in meinem ganzen Körper, doch die Übelkeit bleibt aus - und eine Sekunde später sitze ich wieder als Mensch auf dem Boden des Jungenschlafsaals und blicke in die menschlichen Gesichter meiner Freunde.
Sirius springt auf die Beine und läuft im Raum umher. "Das war unglaublich. Atemberaubend. Einmalig...", meinem Bruder fallen noch beeindruckend viele ähnliche Wörter, die er leise vor sich hin murmelt, doch keines davon kommt dem nahe, was ich fühle.
Nachdem ich mich wieder einigermaßen gefasst habe, springe ich auf und stürme zur Tür. Unser Freund mit dem pelzigen Problem wartet.
Auch James steht vom Boden auf und kommt auf mich zu. "Bist du sicher, dass wir das wagen sollen, noch bevor wir gelernt haben, wie wir mit unseren neuen Gestalten umgehen sollen?" Ich nicke. "Wir haben Remus lange genug dabei zugesehen wie er leidet. Vielleicht hilft ihm die tierische Unterstützung." "Ich finde, dass Sel recht hat. Er kann uns in Tiergestalt nicht in Werwölfe verwandeln, also was kann uns passieren außer ein paar Kratzern?", kommt mir mein Bruder zu Hilfe. Auch Peter nickt. Und sobald James das sieht, sind auch seine Zweifel endgültig verflogen.
Sirius Black P.o.V.:
Ich habe mich geirrt. Es konnte uns mehr passieren, als nur ein paar Kratzern. Stöhnend drehe ich mich in meinem Bett um. Mein ganzer Körper schmerzt. Im Bett nebenan höre ich ein genauso schmerzerfülltes Stöhnen und langsam drehe ich den Kopf in James's Richtung. "Hast du auch den miesesten Muskelkater der Welt? Und zwar überall?", fragt mich mein bester Freund aus dem Nebenbett. "Und wie. Ich glaube nicht, dass ich heute aufstehen kann. Selbst reden tut weh."
"Aber es hat etwas gebracht, und dass ist es was zählt!", ertönt Sel's Stimme aus dem Bett, in dem eigentlich Remus immer schläft. Überrascht richte ich mich auf - und bereue es gleich darauf. Meine Muskeln scheinen in Flammen zu stehen. "Was machst du denn hier? Wolltest du nicht rüber in dein eigenes Bett?" ich schaue fragend meine Schwester an, welche, ehrlich gesagt, ziemlich erledigt aussieht. Aber glücklich.
Zum ersten Mal seit Wochen sehe ich wieder dieses Leuchten in ihren Augen, und vor Freude und Erleichterung darüber, vergesse ich meine schmerzenden Muskeln ganz als ich aufstehe um mich neben sie unter Decke zu legen. Auch James und Peter kommen zu uns und setzten sich ans Bettende. "Ich konnte mich nicht überwinden die ganzen Stufen nach unten zu steigen und die zu meinem Schlafsaal wieder hoch. Das wäre zu viel gewesen. Und es waren ja nur zwei Stunden Schlaf, die wir abbekommen haben."
Sie sieht uns mit diesem frechen Funkeln in den Augen an, welches ich so unglaublich sehr vermisst habe. "Und außerdem, wollte ich dabei sein wenn Remus hier ankommt und wir es ihm sagen." James lacht schon jetzt über Remus's baldigen schockierten Gesichtsausdruck und wir stimmen alle mit ein. Wir verschwinden alle nacheinander für eine kurze - muskelentspannende - Dusche im Badezimmer, während wir auf den noch fehlenden Rumtreiber warten. Frank Longbottem ist in der Zwischenzeit auch aufgewacht und hat sich, nach einem kurzen Besuch im Bad, auf zum Frühstück gemacht. James kommt gerade als Letzter zurück in den Schlafsaal, als auch Remus den Raum betritt.
Er sieht besser aus als üblich, wenn er am Morgen nach einer Vollmondnacht zu uns zurückkommt. In seinem Gesicht ist ein kleiner Kratzer, doch außer einem schneeweißen Verband an seinem rechten Oberarm ist sonst nichts zu sehen. Er lächelt uns an, als er uns so versammelt um sein Bett sieht und fragt überraschend fröhlich:"Wart ihr die ganze Nacht hier? So seht ihr nämlich aus!"
Selena schnaubt gespielt empört und wendet sich uns drei zu:"Wir riskieren unser Leben für ihn und er sagt, dass wir beschissen aussehen?" Remus's Lächeln verrutscht und er sieht uns entsetzt an:"Sagt nicht, dass ihr so dumm wart und rausgegangen seid?" Ich stehe vom Bett auf und grinse ihn an. "Soll ich dir mal etwas verrücktes Zeigen?", frage ich ihn unvermittelt und er blickt mich an, als sei ich vollkommen übergeschnappt. Dann nickt er vorsichtig.
"Wenn es uns nicht in die Luft fliegen lässt..." Ich konzentriere mich auf meine Animagusgestalt und im nächsten Augenblick spüre ich das ziehen in meinem Körper, welches bedeutet, dass ich mich gerade eben in einen großen, schwarzen Hund verwandelt habe. Ich höre wie Remus erschrocken nach Luft schnappt und sehe durch mein erweitertes Sichtfeld gleichzeitig das stolze Lächeln der anderen Animagi.
"Du bist irre, Sirius. Vollkommen irre. Wie kannst du so ein Risiko eingehen, für...für nichts?" "Wieso nichts?", höre ich Peter's Stimme und fragend lege ich den Hundekopf schief. Remus geht langsam auf mich zu und streichelt mir über den Kopf, und obwohl es sich komisch und in jeder Hinsicht einfach nur seltsam anfühlt, wie er mir über den Kopf fährt, findet der Hund in mir es vollkommen normal und angenehm. Ein brummen kommt aus meinem Maul, ehe ich es zurückhalten kann und Remus weicht erschrocken zurück, bevor er grinsend und den Kopf schüttelnd wieder auf mich zukommt.
"Wisst ihr. Bis eben dachte ich, dass es nur ein verrückter Traum war, dass zwei riesige Hunde, ein Hirsch und eine Ratte mit mir die Nacht in der heulenden Hütte ausgestanden haben und mich davor bewahrt haben mich selbst zu verletzen." Er sieht zu den anderen, welche noch immer völlig entspannt auf seinem Bett liegen. "Aber jetzt wird mir einiges klar. Erstens: Es war kein Traum! Zweitens: Ihr seid alle total verrückt! Und drittens: Ihr seid die besten Freunde die man haben kann!"
Remus beugt sich zu mir herunter und umarmt mich, was kurioser Weise sogar irgendwie klappt. Ich lege jedenfalls meine Pfoten auf seine Schultern und spüre schon im nächsten Augenblick die anderen Rumtreiber, die sich der Umarmung anschließen.
Alexander Malfoy P.o.V.:
Die nächsten Tage rauschen nur so an mir vorbei. Immer wenn ich Selena sehe, wirft sie mir dieses ganz leichte Lächeln zu, und ich kann nicht anders, als ihr ein ebenso unauffälliges zuzuwerfen. Sie hat seit dem Tod ihrer besten Freundin wieder etwas Farbe bekommen und auch wenn es Tage gibt, an denen sie genauso erledigt und traurig aussieht, wie am ersten Schultag, kann man ihr Lachen jetzt wieder viel öfter hören - selbst ich als Slytherin.
Sie geht gerade wieder mit den sogenannten 'Rumtreibern' an mir und meinen Freunden vorbei, und ich bemerke wie mein Herz schneller schlägt. Wie macht sie das? Ich mochte sie schon, als wir noch Kinder waren. Als wir uns bei den Familienfesten getroffen haben und gezwungenermaßen miteinander gespielt haben.
Schon damals war sie dieses starke und selbstbewusste Mädchen mit ihren eigenen Meinungen und Ansichten. Auch Sirius war so - und ist es noch immer. Und manchmal wenn ich darüber nachdenke, beneide ich sie um ihre Unabhängigkeit. Ich weiß von meinen Eltern, dass zwar das Schulgeld noch von den Blacks bezahlt wird und dass sie in den Sommerferien Zuhause sind, aber alle anderen Verbindungen zu ihrer Familie haben sie abgebrochen. Sie weigern sich zu den Familienfesten zu kommen, sind mit Muggelstämmigen befreundet und Griffindors - auch wenn sie dafür gefoltert werden. Sie bleiben bei ihrer Meinung und lassen sich nicht verbiegen - und deswegen bewundere ich sie. Sie beide.
Ich betrete gerade den Slytheringemeinschaftsraum, als mir bereits die Stimme von Rodolphus Lestrange entgegen hallt:"Tut mir Leid, Adalar. Du hast gewettet, und jetzt musst du auch damit klarkommen, dass du verlieren könntest." Adalar Pitres klingt wütend, als er antwortet und ich seufze tief, weil ich genau weiß um was es hier geht. Oder besser gesagt um wen. Selena und Sirius Black.
Während Rodolphus und Adalar weiter um die hohen Wetteinsätze und das noch unklare Ergebnis diskutieren, lasse ich mich neben sie auf das lange, grüne Sofa fallen. "Hört auf damit. Das bringt doch nichts!" Die beiden sehen mich erst verdutzt an, doch dann ziehen sie - wie immer - den Kopf ein und sind still. Diese Feiglinge. Ich liebe und hasse es gleichermaßen, dass mein Vater so viel Einfluss hat.
Einerseits, bekomme ich alles was ich will. Wenn ich sage, dass jemand etwas tun soll, dann macht er das auch - zumindest alle außer den meisten Griffindors. Doch auf der anderen Seite, ist mir sehr deutlich bewusst, dass dieser Respekt nur auf Angst und Selbstschutz basiert.
Bailee Parkinson setzt sich neben mich auf das Sofa und legt den Kopf auf meine Schulter. Letztes Schuljahr haben wir ein paar Mal miteinander rumgeknutscht, aber etwas Ernstes war nie zwischen uns - und das wird es auch nicht werden. Bailee ist jemand, die nur Aufmerksamkeit und Ansehen will, und da ich diese Ablenkung nicht ablehnen wollte, habe ich mich auf dieses Spielchen eingelassen. Ich weiß zwar, dass sie und ihre Eltern bereits unsere Hochzeit planen, aber mein Vater wird niemals zulassen, dass ich in eine so unbekannte Zaubererfamilie wie die Parkinsons einheirate. Also brauche ich mir darum keine Sorgen machen.
Aber heute Abend habe ich einfach keine Lust auf Bailee's Anwesenheit. Ich bin noch viel zu überwältigt, von dem Lächeln, welches Selena mir beim Verlassen der großen Halle heimlich zugeworfen hat. Sie wirkte wieder wie früher. Wie die starke, draufgängerische Selena Black.
"Heute nicht, Bailee.", sage ich ohne die geringste Emotion, weswegen sie mich enttäuscht ansieht. Sofort hebt sie den Kopf von meiner Schulter und es kommt mir vor, als könnte ich erst jetzt, wo sie mich nicht mehr berührt wieder richtig atmen. Die Erleichterung muss mir wohl ins Gesicht geschrieben stehen, denn Bailee steht hastig auf und stemmt die Hände in die Seiten, dann verzieht sie wütend den Mund und mustert mich genau. "Wer ist sie?" Mein Blick schießt vom Kaminfeuer zu ihr. "Was meinst du? Wer ist wer?", ich kann nicht verhindern, dass meine Stimme ungehalten und gereizt klingt.
"Das Mädchen an das du denkst. Wie heißt sie?" Bailee baut sich vor mir auf und funkelt mich mit ihren braunen Augen auffordernd an. Ich bemühe mich ruhiger zu werden, ehe ich ihr mit sanfter Stimme ins Gesicht lüge:"Es gibt in ganz Hogwarts kein Mädchen, das es mir dir aufnehmen könnte, Bai. Keine ist so hübsch...", ich richte mich auf und streiche ihr eine verirrte Strähne hinters Ohr. "...und sexy wie du." Die Wut in ihren Augen verschwindet endgültig, als ich meine Hände auf ihre Hüfte lege und sie auf meinen Schoss ziehe. Jetzt sieht sie mich mit großen braunen Augen an und ich weiß, dass ich alles mit ihr machen kann, was ich will. Tief in mir bin ich angeekelt von mir selbst - aber auch von Bailee. Wie kann man sich mit zwei Sätzen von eifersüchtig und wütend zu willenlos verwandeln lassen?
Doch ich kann jetzt nicht über das Verhalten bestimmter Mädchen nachdenken. Weder über Bailees lenkbare Launen, noch über Selenas verändertes Benehmen mir gegenüber. Ich brauche Ablenkung, damit meine Gedanken zum Stillstand kommen. Und was wäre da besser geeignet als das hübsche Mädchen auf meinem Schoss.
"Du findest wirklich, dass ich das hübscheste Mädchen von Hogwarts bin?" Bailee legt mir die Hände auf die Brust. "Aber sowas von!", und mit diesen Worten presse ich meine Lippen auf ihre.
Doch tief in mir weiß ich, dass es ein Mädchen gibt, das in meinen Augen noch viel schöner und umwerfender ist, als Bailee Parkinson.
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(Bildquelle: http://www.dailyactor.com/wp-content/uploads/2011/02/Jamie-Bell.jpg)
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