Chapter 65
(Bild: Vertrauensschüler-Badezimmer)
Selena Black P.o.V.:
Das Wetter schlägt in den Neujahrstagen von gemächlichem Schneetreiben zu einem andauernden Schneesturm um. Was für James allerdings kein Grund ist, beim Thema Quidditchtraining nachsichtig zu sein.
Wir verbringen fast jeden Abend draußen auf dem Spielfeld und mit jedem Training nimmt uns James härter ran. Irgendwann ist er sogar dazu übergegangen, uns im Unterricht, im Gemeinschaftsraum und - um die Sache auf die Spitze zu treiben - auch unterm Essen annähernd runde Gegenstände zuzuwerfen. Angeblich, um unsere Fang- und Wurftechniken zu stärken. Ich glaube aber eher, dass es ihm schlicht und einfach Spaß macht, uns abzuwerfen. Es ist nicht nur einmal passiert, dass plötzlich ein Apfel oder eine Birne vor einem auf dem Teller landet und man eine Portion Mittagessen ins Gesicht geschleudert bekommt.
Meine Lieblingserinnerung ist allerdings die, in der Lily, die zu diesem Zeitpunkt neben mir stand, ein Kissen mit voller Wucht ins Gesicht getroffen hat und sie wie eine umkippende Säule direkt in Sirius' Arme gefallen ist. Wie sie mit aufgerissenen Augen zu meinem Bruder aufgestarrt hat, der sie belustigt angrinste, werde ich nie vergessen.
Alec und ich haben uns seit Sylvester zwei Mal getroffen. Neben den Uhrzeiten der Treffen bilden sich neuerdings auch andere Nachrichten auf dem Quaffel an meinem Armband. Süße Worte, Komplimente und manchmal kleine Ausschnitte aus Liedtexten, die er gerade erst gehört, und Büchern, die er gerade erst gelesen hat und die ihm besonders gut gefallen. Ein paar Mal hat Zoe mir kleine Geschenke von ihm gebracht, obwohl ich ihm gesagt habe, dass er mir nichts schenken muss.
Er macht es trotzdem. Mit der Begründung, meine Augen leuchten dann immer so auf, dass er gar nicht anders kann. Ich freue mich wirklich jedes Mal, wenn der Quaffel von meinem Handgelenk abhebt, und jedes Mal, wenn ich ein kleines Geschenk bekomme. Dabei geht es aber nicht um die Schokofrösche, die Blumen, die Bücher, von denen er denkt, sie gefallen mir, Es liegt mir viel mehr daran, dass er sich bemüht, mir zeigen will, wie sehr ihm die letzten Monate leid tun und dass ich ihm etwas bedeute.
Ein Lächeln huscht über meine Lippen, als ich an das heutige Frühstück zurückdenke. Alec hat mir geschrieben, wie niedlich er die Flechtfrisur findet, die Lily mehr schlecht als recht hinbekommen hat. Meine beste Freundin hat bei meinem Gesichtsausdruck missbilligend die Stirn gerunzelt und mit Remus einen resignierten Blick gewechselt.
Beide waren nicht begeistert, als sie von Alecs und meiner erneuten Beziehung gehört haben. Und auch ein bisschen wütend. Was ich ihnen aber absolut nicht übel nehmen kann. Immerhin waren sie es, die für mich da waren, als es mir schlecht ging. Sie haben mich abgelenkt, mich aus meinem gemütlichen Bett geschmissen und mich dazu gezwungen, aufzustehen und in den Unterricht zu gehen. Und jetzt werfe ich mich ausgerechnet dem Typen wieder in die Arme, der mich in dieses schwarze Loch geschubst hat. Kein Wunder, dass die beiden sauer auf mich sind.
"Nicht träumen! Fliegen!" James Ruf katapultiert mich zurück in die Wirklichkeit. Zwischen mir und dem Boden befinden sich etwa 25 Meter, was an sich schon ein Grund wäre, nicht in Gedanken abzudriften. Dass starker Wind mich wie Papier durch die Luft bläst und Schnee die Sicht immens einschränkt, kommt dann noch erschwerend dazu.
Ich salutiere vor James, den ich hinter einem weißen Schleier aus Schnee gerade so erkennen kann, obwohl er nicht weit entfernt ist. "Ja, Sir. Sofort, Sir." James wirft mir einen strengen Blick zu. Sirius, der neben James in der Luft schwebt, grinst, zieht eine Grimasse und zwinkert mir zu. Als James das sieht, holt er aus, um Sirius von sich weg zu stoßen, doch der ist schon über alle Berge.
"Ich will heute Höchstleistungen von dir sehen, Fräulein. Die Slytherins-", das Ende von James' Satz kann ich nicht verstehen, denn während unser Kapitän große Reden schwingt, habe ich meinen Zwilling eingeholt. Seite an Seite fliegen wir immer schneller im unabgesprochenen Rennen zu den nächsten Torpfosten. Ich lehne mich weiter nach vorne und gewinne so an Geschwindigkeit. Dennoch hängt Sirius mich ab, seine Anfangsgeschwindigkeit hat mir einfach den Rest gegeben.
Er grinst selig, als ich neben ihm abbremse, um dann mit ihm zu den anderen aus dem Team zu fliegen, das sich mit Ausnahme von Zack, dem Torhüter, in einigem Abstand zu den Torringen versammelt hat. Gerade wirft Ezra, einer der Jäger, einen schnellen und gut gezielten Quaffel. Zack fängt ihn dennoch mit Bravour und wirft ihn bereits in der nächsten Sekunde zu Parker, einem der Treiber.
"Fräulein, Fräulein, Fräulein. Heute ist er ja in richtiger Top Form unser Kapitän.", sagt Sirius. Noch immer wirkt er äußerst zufrieden mit sich selbst. Das Grinsen wird wohl noch eine Weile sein Gesicht zieren. "Parker hat er vorhin Freundchen genannt, als er sich nicht schnell genug umgezogen hat. Das hat mich total an Fleamont erinnert."
Ich muss lachen, hör aber gleich wieder damit auf, als ein schmerzhafter Stich von meinen Rippen aus im ganzen Körper zu spüren ist. "Er ist eben unser Team-Papa.", sage ich mit einer Hand auf dem blauen Fleck, den ich mir vor zwei Nächten in der Heulenden Hütte eingefangen habe. Ich glaube, ich habe mir meine Rippe angeknackst.
"Tut's noch weh?", ich höre die Besorgnis in Sirius' Stimme, weswegen ich mich hastig aufrichte und meine Hand von meinem Bauch nehme. "Ein bisschen. Fühlt sich in etwa an wie nach Vaters Ausraster an Weihnachten. Waren wir da neun oder zehn?", das Letzte habe ich eigentlich nur gesagt, damit er über Jahreszahlen nachdenkt und nicht über die genauen Verletzungen. "Du meinst das Suppen-Desaster?", fragt Sirius nachdenklich. Ich nicke, während wir neben Parker, Ezra und Paige, die unglaublich talentierte Zweitklässlerin, welche Celia Jenkins als Sucherin abgelöst hat, zum stehen kommen.
"Suppen-Desaster?", mischt sich Parker neugierig ein, "Hört sich lustig an." "War es auch.". erwidere ich grinsend. "Stell dir einfach vor, was passiert, wenn du einen Kessel mit Kürbissuppe explodieren lässt.", fährt Sirius fort. "Wände und Decke voller Suppe, Tisch und Boden voller Suppe, Eltern und Brüder voller Suppe, man selbst voller Suppe.", ergänze ich.
"Aber die Suppe war lecker, das muss man schon dazusagen.", sagt Sirius. Seine Stimme ist ausgelassen und seine gesamte Mimik und Gestik, lässt den Anschein erwirken, als würde ihn das Suppen-Desaster noch heute zum Lachen bringen. Doch ich weiß es besser. Trotz seiner reifen Darstellung, dem Grinsen, sogar den Grübchen in seinen Wangen, trotz alledem reicht ein Blick in seine Augen, um genau zu wissen, dass ihm bei der Erinnerung, was nach dem Suppen-Desaster geschehen ist, noch immer schlecht wird und die längst verheilten Narben wieder zu schmerzen scheinen.
"Jaa, lecker war sie", gebe ich zu, "aber auch verdammt heiß." Mein Bruder verzieht das Gesicht. "Stimmt, ich hatte Tage lang-" "DAS HIER IST KEIN KAFFEKRÄNTZCHEN EURER OMA, KAMERADEN!", James taucht so plötzlich hinter uns auf, dass wir alle zusammenfahren und herumwirbeln. Er hat den Quaffel in der Hand, so fest zwischen seine Hände gepinnt, dass ich Angst habe, er zerdrückt ihn. "Jamie-James, wie geht's, wie stets?", frage ich mit einem breiten Lächeln, das hoffentlich von unserem kleinen Schwätzchen ablenkt - was es aber natürlich nicht tut.
Zwei steile Falten bildet sich auf James Stirn, als er mir einen bösen Blick zuwirft. "Hast du heute schon ein Tor geworfen?" Weil ich auf James' Frage nicht ehrlich mit einem Ja antworten kann, wiege ich den Kopf vage hin und her. "Also wenn ein Papierkorb-", weiter komme ich nicht, denn der Quaffel segelt mit einem Affenzahn auf mich zu und ich muss beide Hände vom Besenstiel nehmen, um ihn gerade noch so zu fangen, bevor er mit voller Wucht meine Brust getroffen hätte. Heute versteht der Kapitän offensichtlich noch weniger Spaß als sonst!
James hebt den Arm und deutet zu den Torringen. Mit einem leisen Grummeln wende ich mich ab und fliege einige Meter, bevor ich den Quaffel in Höchstleistung in Richtung des rechten Ringes werfe. Obwohl ich mir sicher war, dass Zack mir angesehen hat, wohin ich werfen werde, ist er nach links abgetaucht, womit meinem Treffer nichts mehr im Weg ist. Der Quaffel fliegt pfeilgerade durchs Tor und James, der inzwischen wieder neben mir ist, seufzt entzückt.
"Glück gehabt", murmelt er mir zu, ehe er sich umdreht und Sirius auffordert, den Quaffel von Zack entgegenzunehmen. Ich grinse James an und fliege zurück zu den anderen. Als ich im Abbremsen eine 180 Grad Drehung mache und neben Parker zum stehen komme, richtet dieser seinen Blick auf mich. Seine Augen liegen eine Spur zu intensiv und lange auf mir, weswegen mir trotz der magisch bearbeiteten Sportkleidung ein kalter Schauer über den Rücken läuft. Mir sind schon öfter solche Blicke von ihm aufgefallen. Durchdringend, irgendwie hungrig. Sobald sich die nächstbeste Chance bietet, fliege ich nach vorne und werfe erneut den Quaffel. Nur, um nicht länger neben ihm zu sein.
Nach dem Training, als wir verfroren und zutiefst erschöpft in den mit Feuer beheizten Gemeinschaftsraum zurückkehren, würde ich mich am liebsten sofort in mein Bett fallen und die Augen schließen. Doch ich habe noch eine geheimes Date im Vertrauensschüler-Badezimmer. Die Jungs und Paige verschwinden gleich in ihre Schlafsäle, wobei ich die Kraft bewundere, mit der sie die Treppen erklimmen. Ich würde in diesem Moment nicht ein einziges Stockwerk schaffen. Es war schon anstrengend genug in den Gemeinschaftsraum zu kommen.
Sobald alle außer Sicht sind, drehe ich mich auf dem Absatz um und verlasse den Gemeinschaftsraum wieder. Wenn mein Verhalten wirklich jemand wahrgenommen hat, dann wird derjenige bestimmt annehmen, dass ich etwas vergessen habe und es noch rasch vor der Nachtruhe holen will. Wer tippt schon auf ein Rendezvous mit dem Feind?
Alec ist noch nicht da, also drehe ich die goldenen Wasserhähne auf und lasse schon einmal die riesige Badewanne mit Lavendelschaumbad einlaufen, ehe ich mich in das angenehm heiße Wasser gleiten lasse. Meine malträtierten Muskeln danken es mir, indem sie sich augenblicklich entspannen, und es fällt mir schwer, nicht auf der Stelle einzuschlafen. Die warme und feuchte Luft macht mich noch müder als ich sowieso schon bin, und so fallen mir immer und immer wieder die Augen zu.
Gerade als ich aufgeben will und tatsächlich die Augen schließe, höre ich, wie vor der Zugangstür das Passwort gemurmelt wird. Dann ertönt ein leises Quietschen und dumpfe Schritte auf dem Marmorboden. Ich erkenne Alecs Gang auf Anhieb. Er schließt die Tür und schiebt den Riegel vor.
Als Alec näher kommt, schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen und als er sich hinter mir hinkniet und mir einen Kuss auf die Schläfe haucht, wird es fast schon gruselig breit. "Du bist zu spät.", sage ich im Flüsterton. Er antwortet mir in der gleichen Lautstärke:"Nein, du bist zu früh." Noch ein Kuss, dann steht er auf und ich höre, wie er die Schnalle seines Umhangs öffnet und Stoff, der auf den Boden fällt.
Meine Wangen werden heiß und ich halte die Augen geschlossen. Die Sylvesternacht ist noch zu nah, als dass ich nicht um den Schaum, der mich bis zur Mitte meines Halses bedeckt, froh wäre. Gleichzeitig hat diese Nacht aber auch etwas in mir geweckt, von dem ich nicht wusste, dass ich es empfinden konnte. Zumindest nicht so intensiv, so allumfassend. Die Sehnsucht nach mehr.
Das Wasser teilt sich um Alec, als er sich neben mich setzt. Er legt einen Arm um mich und ich lehne meinem Kopf an seine Schulter. Alec dreht den Kopf und drückt mir einen Kuss auf den Haaransatz. Einige Zeit bleiben wir in dieser Position, in angenehmen Schweigen und froh, den anderen wieder bei sich zu haben.
"Du siehst erledigt aus.", durchbricht Alec schließlich die Stille. "Äh, danke." Alecs Brust vibriert, als er leise lacht. "So war das nicht gemeint. Du siehst selbst wenn du müde bist wunderschön aus." "Schleimer!", ist meine geflüsterte Antwort. Alec hebt den Kopf und ich weiß, dass er mich ansieht. Langsam öffne ich die Augen.
In seinem Blick liegt ein amüsiertes Funkeln und um seine Lippen spielt ein Lächeln. "Kann es sein, dass ich heute nichts Richtiges sagen kann? Ich darf dich nicht müde nennen, nicht wunderschön... Was bleibt denn dann noch übrig?" Ich lege den Kopf in den Nacken, um ihn besser ansehen zu können. "Dir fällt schon was ein." Alecs Gesicht kommt meinem immer näher. "Ach ja, Honey?" Bei diesem Kosenamen durchläuft ein angenehmer Schauer meinen Körper, von der Nasenspitze bis zu den Zehen. Alec muss es gespürt haben, denn er runzelt die Stirn und wiederholt den Kosenamen mit einem leuchtenden Funkeln in den Augen:"Honey? Alles klar?"
Mit roten Wangen hole ich aus und spritze Wasser in seine Richtung. "Das funktioniert nur einmal!", lasse ich ihn halb beschämt, halb belustigt wissen. Alec duckt sich und zieht mich im gleichen Augenblick mit und dicht an sich. Wir stehen jetzt in der für Alec beinahe schultertiefen Badewanne. Das heißt, Alec steht, ich balanciere auf meinen Zehenspitzen. Wasser tropft von seinen vorderen Haarsträhnen und landet sowohl auf seinen Schultern, als auch auf meinen Hände, die ich haltsuchend in seine Oberarme gekrallt habe.
Die Atmosphäre ist so plötzlich knisternd und aufgeladen, dass ich flüchtig nach Luft schnappen muss und kurzzeitig nicht dazu in der Lage bin, zu reagieren oder einen klaren Gedanken zu fassen. Alecs Arm, der um mich liegt, presst mich dicht an ihn, sodass wir uns nicht näher hätten sein können. Mein Körper ist zum Zerbersten gespannt, alles in mir schreit nach mehr, nach Alec, nach einer Fortsetzung der Sylvesternacht.
Schwer atmend sieht Alec unter gesengten Lidern zu mir herab. Ich kann ihm ansehen, dass es ihm ganz ähnlich geht. Seine Hand wandert von meinem Rücken weiter nach unten, ganz langsam. Meine Beine verwandeln sich in Wackelpudding und ich weiß nicht, wie lange ich noch auf den Zehenspitzen stehen kann.
Ich spüre die Bewegung im Wasser, bevor sich Alecs andere Hand ebenfalls an meinen unteren Rücken legt. Meine Oberschenkel beginnen zu zittern, als seine Handflächen über meinen Hintern streichen und dann knapp darunter innehalten. Im nächsten Moment hebt er mich hoch und ich verschränke automatisch meine Beine hinter seinem Rücken. Die im Gegensatz zum Wasser kalte Luft trifft auf meine Schultern und den Ansatz meiner Brüste. Ich lehne mich näher zu Alec, von dem eine unglaubliche Wärme auszugehen scheint, und wir beide schnappen nach Luft, als meine sensible Haut seine berührt. Die ganze Zeit über haben wir uns in die Augen gesehen, haben verfolgt, wie sich der Blick des anderen veränderte. Meine Müdigkeit ist längst vergessen.
Ich lasse meine Finger über seine starken Oberarme und Schultern wandern bis ich sie in seinem Nacken verschränken kann. Unsere Münder sind sich so nah, dass wir die gleiche Luft atmen, auch wenn so etwas banales wie atmen gerade nicht weit oben auf meiner Prioritätenliste steht. Es gibt wichtigeres. Obwohl ich sie gerade erst dort platziert habe, löse ich die Verschränkung meiner Hände wieder und lasse sie stattdessen an Alecs Hinterkopf gleiten. Hier fühlt es sich besser an. Richtiger.
Alec löst eine der Hände und fährt quälend langsam an meiner Seite entlang. Auf Höhe meiner Leiste angekommen halte ich es nicht mehr aus. Die Spannung zwischen uns ist zu groß, zu überwältigend. Als ich Alecs Hinterkopf bestimmt nach vorne drücke, um seine Lippen endlich auf meinen zu fühlen, überfällt mich ein wohliger Schauer und ich verstärke die Umklammerung meiner Beine. Alec entlocke ich mit dem leidenschaftlichen Zungenkuss, in den ich ihn verwickle, einen tief aus seiner Brust kommendes Stöhnen. Die Muskeln in meiner Mitte ziehen sich verlangend zusammen.
"Sela", Alecs Stimme ist rau, als er sich von mir löst. Seine Wangen und Lippen sind rot. "Wenn-", ich beginne damit, mit meinen Händen seinen Oberkörper zu erkunden und Alecs Stimme erstirbt. Seine Muskeln zucken unter meinen Fingerspitzen und je tiefer ich gehe, desto unregelmäßiger wird sein Atem. "Wenn-", beginnt er wieder. Ich sehe auf und sehe Verzweiflung in seinen Blick. Im nächsten Moment greift seine freie Hand nach meinen und hält sie fest. "Ich kann nicht klar denken, wenn du das machst." Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. "Also, ich kenn mich nicht besonders gut mit dem aus, was wir hier machen, aber denken solltest du jetzt bestimmt nicht, das weiß sogar ich." Alecs Blick wird dunkler, doch noch immer hält ihn etwas zurück.
Ich beuge mich vor und bringe meinen Mund zu seinem Ohr. "Hör auf dich zurückzuhalten, Alec. Bitte." Ich warte ab, was passiert. Erst rührt er sich gar nicht. Dann, mit einem Mal, neigt er den Kopf und fängt an, meinen Hals zu küssen. Dabei schabt er immer wieder mit seinen Zähnen über meine Haut und einmal beißt er mich sogar leicht. Ich lege den Kopf in den Nacken, schließe die Augen und übergebe Alec die Kontrolle.
Er drückt mich mit der einen Hand näher an sich, die andere bewegt sich zwischen uns. Mit einem einzigen Finger fährt er unter meinen Brüsten entlang, federleicht. Dennoch lässt es meine Welt Kopf stehen, als sein Finger plötzlich auf direktem Weg zur Mitte meiner linken Brust wandert. Ohne Vorwarnung drückt er zu. Es ist wie eine Massage, nur dass ich niemals dachte, dass eine solche so erotisch sein konnte. Meine Muskeln ziehen sich zusammen und mir entschlüpft ein Seufzer, als Alec mich an der empfindlichsten Stelle kneift.
Seine Lippen an meinem Hals halten einen Moment lang inne, dann bahnen sie sich ihren Weg über meinen Kiefer zu meinen Lippen, während Alecs Finger immer weiter nach unten fährt. In dem Moment, in dem sein Finger meine Mitte erreicht, zieht er mit den Zähnen an meiner Unterlippe und verführen mich zu einem tiefen und leidenschaftlichen Kuss. Ich erschaudere, als Alecs Hand sich auf meine Mitte legt.
Von der Zurückhaltung eben ist nichts mehr übrig, als er seinen Finger in mich schiebt, erst ganz langsam und sanft, dann baut er einen Rhythmus auf, der mich immer weiter an den Rand des Abgrunds treibt. Alec beginnt damit, mit seinem Daumen Kreise zu zeichnen. Ich seufze in Alecs Mund, was ihm ein Lächeln entlockt. Er beendet unseren Kuss und lehnt stattdessen seine Stirn an meine. Gleichzeitig wird der Rhythmus seiner Finger langsamer. Mir entfährt ein frustriertes Stöhnen.
Alec lacht leise und bringt seinen Mund an die Stelle an meinem Hals, an der mein Puls schlägt. Dann nimmt er seinen schnellen Rhythmus wieder auf und meine Hüften bewegen sich wie von selbst mit ihm. "Komm für mich, Selena." Er legt seine Lippen auf meinen Puls und im selben Moment explodiert mein Innerstes. Meine Muskeln ziehen sich zusammen und scheinen zu pulsieren. Alles kribbelt und die Welt dreht sich um mich und Alec, welcher das einzige ist, was mich festhält. Während ich glaube, in einen unendlichen Abgrund zu fallen, mich die verschiedensten Gefühle durchströmen und mein Körper von Schauern überrollt wird, hält mich Alec eng an sich gedrückt. Er ist mein Fels in der Brandung. Ich bezweifle, dass ich in diesem Moment die Kraft hätte mich an ihm festzuhalten. Oder gar selbstständig zu stehen.
Ich vergrabe das Gesicht in Alecs Schulterbeuge, als mein Körper sich allmählich beruhigt und meine Gedanken sich klären. Alec drückt mir einen liebevollen Kuss auf die Schläfe. "Ich liebe dich, Honey. Hab ich immer, werd ich immer."
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(Bildquelle: https://i.pinimg.com/564x/66/6d/5b/666d5b812d1eecf16ad41da0f82c381a.jpg)
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