Chapter 30

(Bild: Marlene McKinnon)

Sirius Black P.o.V.:

Mit pochenden Kopfschmerzen öffne ich am nächsten Morgen die Augen. Und kneife sie gleich wieder zusammen. Die Sonne trifft trotz der zugezogenen Vorhänge direkt meine Augen - und das ist das Letzte, was ich nach einer so langen Nacht gebrauchen kann. 

Meine Arme sind um eine Person geschlungen, die mit dem Rücken an meine nackte Brust gepresst vor mir liegt, und an dem typischen Duft und den blonden Haaren, die vor mir auf dem Kissen liegen, erkenne ich sofort, dass es Marlene ist, die ich da so fest umklammere. Meine Hand liegt auf ihrem flachen Bauch und sanft streiche ich über ihre weiche Haut, um sie langsam aufzuwecken, während ich mein Gesicht in ihrem Haar vergrabe. Sie regt sich leicht und dreht sich schließlich auf den Rücken, um mich mit müden, aber leuchtenden Augen anzusehen. 

"Morgen", flüstert sie rau und ich richte mich etwas auf und stütze mich auf einem Unterarm ab, um auf sie herunterzugrinsen. "Morgen, Schönheit. Gut geschlafen?" Marlene legt mir eine Hand in den Nacken und zieht mich zu sich herab, ganz nah an meinem Mund flüstert sie:"Kann man so sagen." Und dann presst sie ihre Lippen auf meine und zusammen versinken wir wieder in meinen Kissen. 

Ein Räuspern veranlasst uns allerdings dazu, uns schon nach ein paar Sekunden wieder voneinander zu lösen. "Tut uns ja leid, Padfoot, aber hier sind noch vier Personen, die euch hören können.", ertönt dann auch die passende Stimme dazu. Es ist Frank. "Fünf", erklingt Remus' Stimme und ich drehe überrascht den Kopf in die Richtung, aus der sie kam. Soll das etwa heißen, dass ich nicht der einzige bin, der heute Nacht Damenbesuch hatte? "Was?", fragt James' müde Stimme, aber Remus antwortet nur ungerührt:"Es sind fünf Personen." 

Ich wende mich wieder zu Marlene, die mir lächelnd durch das verwuschelte Haar fährt und mich trotz des vollen Schlafsaals wieder zu sich herunterzieht. Allerdings bekomme ich nur einen kleinen Kuss, bevor sie sich aufrichtet und sich, die Bettdecke um ihren nackten Körper geschlungen, durch einen Spalt des Vorhangs beugt und ihre Kleidung vom Boden fischt. Sie wirft auch mir meine Unterwäsche zu und verschwindet dann kurz im angrenzenden Bad um sich anzuziehen. 

Sobald ich nicht mehr vollkommen nackt bin, ziehe ich die Vorhänge auf und erblicke sowohl James, Peter, als auch Frank mit geöffneten Vorhängen in ihren Betten liegen. Anscheinend zu erledigt und verkatert um aufzustehen. Nur Remus kann ich wegen dem roten Stoff nicht sehen, ihn und seine Freundin. Ich werfe Prongs einen Blick zu, und wie immer versteht er sofort. Auf leisen Sohlen schleichen wir uns zu Remus' Bett und kurz bevor ich in die Vorhänge greifen, meine ich laut:"Hoffe ihr seid zugedeckt." Ich zähle an den Fingern noch zwei Sekunden ab, ehe Prongs und ich die Vorhänge an beiden Seiten beiseite ziehen. 

Dorcas Meadows liegt eng an unseren Freund gekuschelt in seinem Bett und blinzelt verkatert zu uns auf. Allerdings sind beide noch in den Klamotten von gestern Abend, was es unwahrscheinlich macht, dass Remus gestern genauso viel Spaß wie ich hatte. "Verzieht euch!", grummelt Moony, während er Dorcas näher zu sich zieht und das Gesicht in ihren Haaren vergräbt, damit ihn die Sonne nicht mehr blendet. James grinst, neigt den Kopf in meine Richtung und gleichzeitig ziehen wir den Stoff wieder vor und treten wieder von dem Himmelbett weg. 

James mustert mich und meint dann grinsend auf meinen Hals deutend:"Tolle Nacht gehabt, was?" Ich taste meinen Hals ab und zucke zusammen, als ich eine wunde Stelle entdecke. Ein Knutschfleck. "Aber klar, Jamie.", sagt Marlene von der Badezimmertür aus und kommt zu uns herüber. Sie will mir nur einen kurzen Abschiedskuss auf die Lippen drücken, aber ich lasse sie nicht wieder zurückweichen, sondern halte sie fest und küsse sie nochmal. Ich höre am Rande, wie James seufzend zurück zu seinem Bett geht und Frank sich erneut räuspert. Aber es ist mir egal. Wenn Marlene jetzt schon geht, dann werde ich sie wenigstens richtig verabschieden. 

Sie löst sich schließlich kichernd von mir und verschwindet mit hüpfenden Schritten und einem fröhlichen "Schönen Tag noch" aus dem Schlafsaal. So ist sie einfach, immer fröhlich und gut gelaunt. "Wie hast du das gemacht? Sie ist ein Jahr älter als wir! Wie hast du es geschafft, dass sie mit hoch kommt?" Peter sitzt mit großen, neugierigen Augen am Rand seines Himmelbettes und blickt mich wissbegierig an. Ich zucke nur cool mit den Schultern. "Das ist ein Geheimnis, dass ich nicht preisgeben werde, Wormtail." 

Als ich frisch geduscht wieder aus dem Badezimmer komme, sehe ich gerade noch, wie Dorcas mit geröteten Wangen Remus einen Kuss auf den Mundwinkel drückt und dann schleunigst durch die Tür verschwindet, durch die Marlene gerade gegangen ist. Sobald die Tür geschlossen ist, springe ich auf Remus zu und klopfe ihm kräftig auf den Rücken. "Ich wusste gar nicht, dass du so ein Frauenheld bist, Moony. Die ist ja richtig verschossen in dich!" 

Remus dreht sich um und ich kann bei seinem Gesichtsausdruck nicht anders als zu lachen. "Oh nein, Moony! Du bist auch in sie verschossen." Ich drehe mich zu James um. "Unser kleiner Moony ist verliebt, Prongs! Er ist verliebt!" Ich lege einen Arm um meinen knallrot gewordenen Rumtreiberfreund und meine leise:"Wenn du Tipps brauchst, Frischling, dann brauchst du nur zu fragen, ja?" Remus' Gesichtsfarbe wird noch dunkler und James lacht laut auf. Peter und Frank stimmen nach kurzem Zögern mit ein und auch Remus lässt ein kleines verlegenes Grinsen sehen. 

Das Frühstück haben wir längst verpasst, aber als wir als geschlossene Gruppe in der großen Halle ankommen, taucht gerade das Mittagessen auf. Hungrig stürzen wir uns drauf und bemerken Sel und Evans deshalb erst, als mir meine Schwester die Hände auf die Schultern legt. Ich zucke erschrocken zusammen, und entschuldigend lächelt Sel mich an. Wir sind beide ziemlich schreckhaft. 

"Na, wann seid ihr schlafen gegangen?", fragt Sel, während sie und Evans sich neben uns setzten und sich ebenfalls etwas zu Essen nehmen. "Sirius ist schon um zehn verschwunden, aber da Marlene McKinnon mit ihm gegangen ist, hat er da wahrscheinlich noch nicht geschlafen, oder Padfoot?" James zwinkert mir zu und ich schüttle die Augen verdrehend den Kopf. Dabei fällt mein Blick auf Marlene, die am anderen Ende das Tisches mit ihrer besten Freundin redet und in diesem Moment laut auflacht. 

Sel schaut mich stirnrunzelnd an. "Ich bin eine Frau, und als solche kann ich es nicht gutheißen, dass du deine Freundinnen so schnell wechselst. Das ich echt uncool, Sirius." Sie deutet mit ihrer Gabel auf mich, was mich grinsen lässt, aber als ich in ihren Augen sehe, dass sie ihre Worte ernst meint, nicke ich brav. "Ich glaube, dass das mit Marlene eine Zukunft haben könnte." Zumindest körperlich. Ich denke nämlich nicht, dass Marlene gerade auf eine feste Beziehung aus ist. 

Sel nickt langsam, während Evans laut schnaubt. Doch meine Schwester beachtet sie nicht. "Wenn du Tipps zu Dates oder so brauchst, kannst du mich gerne fragen." Sie wendet sich ab, aber als alle Jungs, die heute Morgen im Schlafsaal waren, laut auflachen, sieht sie verwirrt wieder auf. 

"Was ist so lustig?" Ich schlage gerade James auf den Rücken, der sich vor Lachen am Essen verschluckt hat, und Peter sieht aus, als würde er keine Luft mehr bekommen, nur Remus ist in der Lage zu antworten. "Ach nichts. Unser Pad hat heute Morgen nur selbst großspurig seine Hilfe angeboten. Und dabei braucht sie derjenige gar nicht.", fügt er noch mit einem Grinsen in meine Richtung hinzu. "Das sagst du jetzt noch!", meine ich leise. 

"Moment!" Sel und Evans sehen sich an, dann durchbohren sie beide Remus mit ihren Blicken. "Bedeutet das etwa..." "...Dass es da jemanden gibt?", beendet Evans Selenas Satz. Gespannt schauen sie Moony an, dessen Wangen wieder dunkler werden. "Na ja", druckst er herum, doch dann verfinstert sich sein Blick und er starrt die Tischplatte an. "Das war nichts Ernstes. Ich bin niemand, der eine Freundin haben sollte." Er räuspert sich und zwingt ein Grinsen auf seine Lippen. "Was haltet ihr davon, wenn wir es uns heute in der Bibliothek gemütlich machen und ein wenig lernen?" Netter Versuch, aber so leicht lassen wir uns nicht abbringen. 

"Moony- Aua" Ich sehe mich um, um zu sehen, wer mich da unter dem Tisch getreten hat, und entdecke Sel, die in Richtung ihrer Freundin deutet. Evans, oh stimmt ja, sie hat keine Ahnung von Remus' pelzigem Problem. Also lasse ich das Thema fallen und gehe stattdessen auf Moonys Frage ein. "Du weißt doch, dass wir da nur reingehen, wenn wir für eine Missetat recherchieren. Oder um Mädchen zu sehen." Beim letzten Satz werfe ich Prongs einen Seitenblick zu, den er schulterzuckend erwidert. Er leugnet nicht einmal, dass er schon öfters in der Bibliothek vorbeigeschaut hat, um einer bestimmte rothaarigen Gryffindor beim Lernen zuzuschauen. 

"Aber die ZAG's stehen bald an und ihr wollt doch nicht ohne zu lernen in die Prüfungen gehen, oder? Das könnt ihr nicht machen!" Er versucht ja schon seit Wochen uns dazu zu bewegen ein paar Zauber und Theorie aus den letzten Jahren zu wiederholen, aber noch nie hat er sich so hysterisch angehört. "Wir schaffen die Prüfungen auch so mit guten Noten. Dafür brauchen wir nicht zu lernen, Moony. Mach dir keine Sorgen um uns.", meint Prongs, wobei er Sel und mich ansieht. 

Ich will Peter nicht zu offensichtlich anschauen, aber ich weiß, dass James mit uns nur uns drei gemeint hat und nicht auch ihn. Wormtail sollte vielleicht besser mit Remus in die Bibliothek gehen, aber wie sagt man jemanden so etwas, ohne denjenigen vor den Kopf zu stoßen? Doch Peter meldet sich selbst leise zu Wort und meint, dass er heute Nachmittag ein bisschen lernen wird. Das beruhigt Remus, aber er wirft uns anderen immer noch vorwurfsvolle Blicke zu, vor allem Prongs und mir, weil Star ja wenigstens hin und wieder mit ihm oder Evans in der Bibliothek zu finden ist. 

Nach dem Essen gehen sowohl Remus, Peter als auch Evans in die Bibliothek und nur James, Sel und ich bleiben übrig. Wir schlendern gemächlich zurück in den Gryffindorturm und machen es uns dann im Jungenschlafsaal bequem. Sel scheint nicht besonders viel getrunken zu haben, aber James und ich reiben uns trotz dem deftigen Mittagessen und dem langen Schlaf davor immer wieder über die Schläfen. 

Ich liege gerade in meinem Bett und starre an die Decke, als Prongs eine Frage in den Raum wirft, die mein Herz schneller klopfen lässt. "Habt ihr eine Idee, was wir Mom zum Muttertag schenken können? Und für Dad brauchen wir auch noch was..." Er seufzt, ebenso wie ich an die Decke starrend. Sel, die am Fußende meines Bettes lehnt, wirft mir einen langen Blick zu. James hat nicht meiner Mom oder meinen Dad gesagt, dafür hat er gesagt, dass wir uns etwas überlegen müssen. 

"Wie wäre es mit einem Zaubertrank?", fragt Sel nach einigen Momenten Stille. "Slug hat doch erst das Euphorie-Elixier erwähnt. Dann hätten sie einen wunderschönen Tag, an dem ihnen nichts die Stimmung vermiest." James zuckt nachdenklich mit den Schultern. "Das klingt wirklich gut. Wir sollten mal in Hogsmeade schauen, ob wir da was finden." 

Sel scheint das alles zu viel zu werden, denn plötzlich springt sie auf, und ich denke schon, dass sie gleich aus dem Raum rennt, aber dann geht sie doch zu James und legt sich neben ihn. "Hab dich lieb, Prongs." Ich richte mich auf und sehe, wie James grinsend den Arm um sie legt und ihr einen liebevollen Kuss aufs Haar drückt. "Ich dich auch, Kleine." Scheinbar beleidigt verziehe ich das Gesicht. "Kuschelt ihr etwa ohne mich?" Sel und James strecken gleichzeitig einen Arm in die Luft und winken mich zu sich. Lachend quetsche ich mich neben Sel und genieße es, meinen Geschwistern so nahe zu sein. 

Prongs Hand auf meiner Schulter und Stars Arm um meine Hüfte bleiben in der nächsten Stunde wo sie sind, während wir uns gemeinsam Namen für unsere Karte überlegen.

****************************************

Hey ihr Lieben, 

Ich bin so glücklich. Das war das 30. Kapitel!!

Es könnte sein, dass ich zum Ende hin etwas dramatisch wurde, und es tut mir leid, wenn es etwas zu viel des Guten war, aber ich liebe einfach die Vorstellung, dass ihre Freundschaft so stark ist und sie wie Geschwister sind :) 

Wir haben übrigens bald die 2K geknackt und dafür möchte ich mich bei euch ganz doll bedanken. Ihr seid toll - *fühlt euch gedrückt*

Eure FallenAngel2409

(Bildquelle: https://gazettereview.com/wp-content/uploads/2017/05/ashley-benson-snapchat-featured.png)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top