Chapter 104
(Bild: Abraxas Malfoy)
Alexander Malfoy P.o.V.:
Es war einmal eine Zeit, da war es vollkommen normal, auf Pferden durch die Berge und Täler zu reiten, Pfeil, Bogen und Zauberstab im Anschlag, auf der Jagd nach Drachen. Damals, als die Zauberer den Adel - und der Adel das gemeine Volk - beherrschte. Prunkvolle Jagdgesellschaften aus Zauberern ritten durch Wälder, erlegten Drachen und kamen siegreich zurück zu ihren Familien. Unsere Vorfahren sammelten Trophäen in Form von Drachenzähnen, -schuppen und sogar -flügeln. Diese Männer wurden gefeiert und verehrt. Beneidet von den einfachen Zauberern, die weder die Ländereien noch das Geld hatten, wie Könige zu leben.
Heute steht das Land meines Vaters und das seiner Freunde unter Naturschutz. Da die Drachenpopulation dort im Gegensatz zu der im restlichen Königreich relativ konstant geblieben ist und das Ministerium das Aussterben der gigantischen Wesen verhindern will.
Doch das hält die Oberhäupter der ältesten und wohlhabendsten Familie nicht davon ab, ihre Traditionen zu leben.
Schon vor mehr als Tausend Jahren wurde auf diesem Land von meinen Vorfahren gejagd, heute bin ich zum ersten Mal in meinem Leben dabei.
Vater reitet vor mir auf einem erhabenen Hengst mit tiefschwarzem Fell. Ich reite ihm auf einer stolzen und sehr eigensinnigen Schimmelstute nach. Hinter uns die anderen Männer. So will es die Tradition. Für meinen Vater sind diese Tage auf Drachenjagd so wichtig wie für französische Reinblutfamilien die Debütantinnenbälle ihrer Töchter. Heute werde ich sozusagen offiziell erwachsen.
Gänsehaut überzieht meine Arme. Rodolphus war letztes Jahr dabei. Jetzt ist er verheiratet.
Allein die Hufen der Pferde und das stetige Klappern von Pfeilspitzen gegen die Köcher ist in der Stille des Waldes zu hören. Ich senke meinen Blick auf meine Lederhandschuhe, die die Zügel halten und mir trotz der Handschuhe nackt vorkommen.
Ein Dolch ist an meinem Umhangärmel befestigt. Er gehörte Vater seit dem Tag, an dem er ihn von seinem Vater zur Drachenjagd bekommen hat. Es wundert mich, dass nicht Lucius derjenige von uns zweien ist, der das Erbstück bekommt. Ich wünschte mir, er wäre es.
Jedes einzelne Erbstück meiner Familie hinterlässt weitere Gewichte auf meinen Schultern. Denn erben heißt Verpflichtungen. Gegenüber der Familie. Gegenüber den Reinblütern. Gegenüber dem dunklen Lord.
Ein anhaltendes Beben lässt die Äste und Blätter vom trockenen Waldboden abheben. Die Pferde schnauben, trippeln unruhig mit den Hufen und werfen die Köpfe zur Seite. Vater dagegen sieht beinahe schon erfreut auf. Ich dagegen halte einen trampelnden Drachen in den Ausmaßen eines Hogwartsturms nicht gerade für einen Grund zur Freude.
Vater drückt die Sporen in die Seite seines Hengstes und das Pferd rennt los. Meines folgt auf meinen Befehl hin. Allerdings versuche ich meine Sporen nur für den Anblick meiner Hintermänner zu benutzen und richte stattdessen eher meinen Oberkörper auf, spanne meine Muskeln an und lege die Schenkel an.
Der Schimmel läuft los und meinem Vater hinterher. Direkt auf den Drachen zu.
Alle meine Instinkte sagen mir, umzukehren. Ich sollte in die andere Richtung galoppieren. Doch die nervenaufreibende Gespanntheit und die Notwendigkeit, mein Gesicht vor den Familien zu bewahren, lässt mich weiter direkt auf den Drachen reiten. Welche Drachenart es wohl ist? Hoffentlich kein Schwarzer Hebride.
Die Bäume verschwimmen am Rand meines Sichtfeldes, werden zu langgezogenen Streifen aus braun und grün. Wind streift durch mein Haar und lässt meinen Umhang von meinem Rücken abheben. Es ist ein seltsam friedliches Gefühl für eine Drachenjagd. Vielleicht sollte ich Selena mal auf einen Ausritt entführen. Mit einer Decke und einem Picknickkorb. So ein Date würde ihr bestimmt gefallen. Ihre Augen, die mich scheinbar vorwurfsvoll ansehen, verfolgen mich schon seit gestern Abend. Bei der Vorstellung von unserem nächsten Date sehe ich zum ersten Mal wieder ein Lächeln in ihren Augen aufblitzen. Ich hoffe nur, sie macht sich bei den Potters eine schöne Zeit.
Der erste umgeknickte Baum kreuzt unseren Weg, doch Vater springt mit seinem Pferd einfach darüber. Ich mache es ihm gleich. In der Ferne scheint Sonnenlicht auf den Waldboden, was bedeutet, dass eine Lichtung auf uns zu kommt. Und da Drachen zu groß für einige Bäume sind, ist die Wahrscheinlichkeit, gleich einem Drachen gegenüberzustehen nicht gerade gering.
Ich habe noch nie einen Drachen von nahem zu Gesicht bekommen. Früher, als ich etwa acht Jahre alt war, haben wir in Rumänien mal ein Drachenreservat besucht. Doch dort wurde von den Drachologen immer mit Argusaugen darauf geachtet, den riesigen und gefährlichen Wesen nicht zu nah zu kommen. Vater hat das damals furchtbar aufgeregt. Seiner Meinung nach sind die, die einen Drachen nicht überleben nicht fürs Überleben bestimmt.
Grüne Schuppen, die sich deutlich von den Büschen und Blättern abheben, treten in mein Sichtfeld. Bitte lass es kein Gemeiner Walisischer Grünling sein, bete ich im Stillen zu Merlin.
Doch mein Gebet wird nicht erhört. Es ist ein Gemeiner Walisischer Grünling. Zwar keine Weibchen, die tendenziell immer etwas aggressiver sind, doch ein ausgewachsenes Männchen, das gerade seine orangenen Augen auf Vater richtet. Die Männer hinter mir brechen zu beiden Seiten aus und umringen den Drachen innerhalb kürzester Zeit, bleiben aber in den Schatten der Bäume. Ich nehme meinen Platz neben Vater ein.
Die Augen des magischen Wesens wirken trüb, doch zum Kampf allezeit bereit.
"Nimm mit langsamen Bewegungen Pfeil und Bogen.", befiehlt mir Vater ohne den Blick vom Walisische Grünling abzuwenden.
Obwohl ich dachte, dass gleichzeitig gesprochene Zauber effektiver wären, greife ich nach einem der Pfeile in meinem Köcher. Vater will offensichtlich vor seinen Freunden angeben und es ganz nach den Traditionen machen.
Der Walisische Grünling greift Menschen normalerweise nur an, wenn sie ihn dazu provozieren, doch wir scheinen hier ein besonders angriffslustiges Exemplar gefunden zu habe, denn gerade als ich die Sehne meines Bogens spanne und die schwächste Körperstelle anvisiere, macht der Drache eine plötzliche Bewegung auf Vater und mich zu. Der Pfeil verfehlt sein Ziel um einen ganzen Meter und prallt nutzlos von den grasgrünen Schuppen des Drachens ab, weil meine schneeweiße Stute zurückschreckt. Ich wollte nie Drachenkrallen von Nahem sehen, doch jetzt kann ich das wohl von meiner nie erstellten Liste streichen.
Mein Pferd trippelt nervös zurück und wiehert schrill, verliert aber vollends die Beherrschung als der Drache einen für seine Größe relativ kleinen Flammenstoß aus seinen Nüstern dringen lässt. Sie buckelt und ich falle, weil ich gerade den nächsten Pfeil einspannen wollte, von ihrem Rücken. Der Aufprall ist hart und für ein paar Sekunden kann ich nicht atmen.
Doch der Drache kommt weiter auf Vater und mich zu und ich muss handeln. Also lege ich den Bogen an, visiere den rosafarbenen Gaumen und hoffe, dass ich gut genug schießen kann.
Diesmal trifft der Pfeil sein Ziel und kann das schnell wirkende Gift im Körper des Drachen verbreiten. Die orangenen Augen dringen vor Schreck und Schmerz hervor während der Walisische Grünling sich windet und dem Boden immer näher kommt. Als die mit Speichel und Schaum bedeckte Schnauze auf den Boden aufschlägt, geht ein gewaltiges Beben durch den Waldboden.
Meine Lungen schmerzen als ich Luft hole. Instinktiv presse ich mir eine Hand auf die Rippen. Hufe erklingen hinter mir und als ich den Kopf drehe, kann ich Vater auf mich zureiten sehen.
Ein Stich durchfährt mich. Ich dachte, er wäre direkt hinter mir, doch er muss sich zurückgezogen haben als ich gefallen bin.
Mit einem breiten Lächeln sieht er auf mich herab.
"Diese Geschichte wird noch lange erzählt werden, mein Sohn.", sagt er feierlich. Mehr nicht. Er macht auch keine Anstalt, abzusteigen, um mir vom Boden aufzuhelfen. Nicht, dass ich das erwartet- Wobei... Ich halte in meiner Bewegung inne.
Doch Vater steigt nicht von seinem Hengst, um mir aufzuhelfen. Er schreitet auf den erlegten Drachen zu und geht einmal um ihn herum. Immer mehr seiner Freunde folgen ihm und betrachten den Gemeinen Walisischen Grünling aus der Nähe. Drachenblut, Herz, Leber und Hörner besitzen magische Kräfte, weswegen es mich nicht wunder, als der erste Phiolen und Fläschchen zückt.
Darauf habe ich gewartet.
Ich stemme mich auf die Beine und ignoriere den stechenden Schmerz in auf meiner rechten Seite, ziehe mich zurück und greife nach der beeindruckend winzigen Muggelkamera in meiner hintersten Umhangtasche. Während die Familienoberhäupte und deren Söhne sich an den Überresten des Drachens bedienen, fertige ich von jedem einzelnen von ihnen eine Fotografie an. Nur von Vater mache ich zwei. Viel hilft viel.
Dabei fällt mir ein Junge auf, der höchstens zwei Jahre älter als ich sein kann. Er hat gebräunte Haut und schwarze in gepflegter Unordnung abstehende Locken. Und er kommt direkt auf mich zu. Mit einer unauffälligen Bewegung stecke ich die Kamera in meine Tasche und reibe mir dann mit Absicht über die Brust als würde sie schmerzen. Es muss ja einen Grund geben, wieso ich mich nicht in Mitten der anderen aufhalte.
"Das war ein beeindruckender Schuss. Nicht jeder kann vom Boden und nach so einem Fall sein Ziel treffen.", der starke Akzent des Jungen klingt spanisch. Sein offenes Kompliment verwundert mich. Sowas ist in unseren Kreisen nicht üblich.
"Danke.", sage ich knapp. "Das war reiner Instinkt. Und Können natürlich.", meine Stimme klingt arrogant und hochmütig. Bei Selena hätte ich so überhaupt keine Chance auf irgendwas, doch der Junge wirkt, als fände er meine Arroganz durchaus angebracht.
Mit großer Geste streckt er mir seine behandschuhte Hand hin.
"Ich bin Antonio Alvarez. Und du bist?"
Ich hebe den Blick langsam von seiner Hand. Als ob er nicht weiß, wer ich bin! Er ist auf Machtspielchen aus? Die kann er haben.
"Beschäftigt." Mit spöttischem Blick gehe ich an ihm vorbei und ignoriere seine angebotene Hand.
Seine wütend funkelnden Augen verschaffen mir kurzzeitige Befriedigung, doch dann fällt mein Blick auf Vater, der seine Lederhandschuhe abstreift, um den Pfeil im Gaumen des Drachens gut greifen zu können. Mit einem Ruck und einem Übelkeit erregenden Geräusch zieht er den Pfeil aus dem rosa Fleisch. Dabei verliert er sein Gleichgewicht und stolpert einen Schritt zurück. Die Pfeilspitze schwingt im Sonnenlicht gefährlich blitzend durch die Luft, doch glücklicherweise trifft Vater keinen der Umstehenden.
Das Gift ist zwar nur für Drachen tödlich und für Menschen höchstens reizend, doch so eine Pfeilspitze abzubekommen ist bestimmt nicht angenehm.
Vater streckt siegreich den Pfeil in die Luft und prompt stimmen die umstehenden jagderfahrenen Zauberer mit ein. Fäuste werden in die Höhe gereckt und Gejohle wird laut.
Auch Antonio gesellt sich zu ihnen, nachdem er mich keines Blickes gewürdigt hat.
Ich kneife die Augen zusammen als ich ein dünnes rotes Rinnsal an Vaters Hand hinunterrinnen sehe. Doch es sieht nur wie ein kleiner Schnitt aus.
Es überrascht mich, dass Antonio sich zum Abendessen neben mich setzt. Wir haben fast drei Stunden gebraucht, um den Walisischen Grünling auszunehmen und in dieser Zeit hat er mich so kühn ignoriert, dass sogar Vater darauf aufmerksam wurde. Als ich ihm erzählte, was passiert war, meinte er nur, dass man sich nicht auf jedes Niveau hinabbegeben muss. Selbst während unseres Ritts zurück zur Berghütte der Lestranges, bei dem wir irgendwann nebeneinander gelandet waren, weil wir die einzigen jüngeren sind und alle anderen Männer schon mindestens über 30 Jahre alt sind und sich seit Kindertagen kennen, hat er mich nicht einmal angesehen.
Doch mir war das ganz recht. So konnte ich meine Gedanken 200 Meilen südlich lenken, wo Selena wahrscheinlich gerade im See von Marlborough schwimmt, Sirius taucht oder die Sandwitches von Mrs Potter plündert.
"Wie findest du Hogwarts?", fragt auf einmal jemand mit spanischem Akzent.
Ich sehe von meinem Teller mit Drachenleber auf, der mir gerade vor die Nase gestellt wurde. Jetzt, wo das Fleisch in einem Zaubertrank gar gekocht wurde, kann man es ohne Sorge verzehren. Es ist zäh, aber auch unglaublich saftig.
"Mein Vater Leonido ging selbst dort zur Schule.", Antonio sieht zu einem schwarzhaarigen Mann, der sich gerade mit Vater unterhält, "Er schwärmt immer von früher, den vielen Geheimgängen, die Decke der Großen Halle, du weißt schon. Doch unter uns gesagt", er senkt die Stimme, "dort gehen doch nur Schlammblüter und Blutsverräter zur Schule. Die Weasleys, die Potters. Der ganze Abschaum eben!"
Ich lasse mir meinen Ärger nicht anmerken, bemühe mich eher um einen halb angewiderten, halb nachdenklichen Gesichtsausdruck.
Dann nicke ich. "Es gibt einige, ja, aber die haben nicht viel zu melden."
"Und die Black Zwillinge? Kennst du sie? Sie sind ja schon fast Legende."
"Sie spielen im gegnerischen Quidditchteam. In Sachen Zauberei sind sie lediglich mittelmäßig begabt."
Schmerzhaft bohren sich meine Fingernägel in meine Haut, als ich meine linke Hand auf meinem Oberschenkel zur Faust balle.
Antonio schnalzt mit der Zunge. "Abschaum."
Jetzt läuft auch mein Kiefer Gefahr zu knirschen.
"Dann gibt es noch Durmstrang", fährt er fort und meine Muskeln entspannen sich schlagartig, was ich allerdings mit dem Greifen nach meinem Weinglas überspiele, "die halten wenigstens an ihren Traditionen fest. Doch ich muss sagen, dass ich von den europäischen Schule im Allgemeinen nicht überzeugt bin seit ich auf Ilvermorny gehe. Kennst du Ilvermorny? Das ist das amerikanische Hogwarts, nur dass dort Reinblütigkeit noch etwas zu sagen hat."
Antonio lacht leise. Es ist ein schauriges Lachen aus dem einfachen Grund, weil es nicht echt ist. Es ist gespielt. Genauso wie seine coole mit Absicht verwuschelte Frisur und seine Augenbrauen, die nicht von seinen Worten und Emotionen gesteuert werden, sondern von seinem Schauspieltalent.
"Dort kommst du ohne reinem Blut nicht weiter. Du kannst über den ganzen amerikanischen Freiheitskram hören, was du willst, aber die Schule haben sie im Griff.", fährt er fort.
Ich richte mich auf. Höchste Zeit für mein Schauspieltalent.
"Die Amerikaner haben mich noch nie interessiert. Die Zauberei hat ihren Ursprung in Europa vor mehr als 30.000 Jahren. Das ist bewiesen."
"Ich bin seit zwei Jahren dort und bereits am ersten Tag war ich wegen meinem Namen in der Elite. Seit fünfzig Jahren war kein Schlammblütler mehr Schulsprecher und der Schulleiter stammt von den Greengrasses ab. Es ist mir egal, was vor 30.000 Jahren war. Mir ist wichtig, was gerade passiert. Und Fakt ist, dass Ilvermorny ihre Schüler im Griff hat.", Antonio war lauter geworden, was beinahe den ganzen Tisch zu uns aufblicken lässt. Ein Fehler. Wer laut werden muss, verliert die Kontrolle, die Fassung und das Ansehen., hallt Vaters Stimme in meinem Kopf wider.
Vaters Augen bohren sich in meine.
Ich hebe ironisch mein Weinglas und lehne mich in meinen Stuhl zurück.
"Ich halte an unseren Traditionen fest und werde unter allen Umständen dabei sein, wenn Hogwarts der Umstrukturierung des Dunklen Lords erliegt. Du kannst dann ja schön elitär in Ilvermorny rumsitzen und einen Greengrass-Ableger anhimmeln." Ich lehne mich zu ihm, wobei die dunkelrote Flüssigkeit in meinem Glas schwankt. Antonios Wangen sind inzwischen weinfarben. "Wenn du ein richtiger Mann wärst, Antonio Alvarez, dann würdest du in Europa bleiben und dich dem Dunklen Lord anschließen. Du würdest kämpfen für unsere Sache."
Ein Stuhl scharrt über den Fliesenboden und alle wenden sich Leonido Alvarez zu, der seinen Sohn am Kragen packt und ihn aus dem Spreiseraum zehrt. Antonios Blick trifft mich vom Türbogen aus. Eiskalte Wut steht darin.
Einen Moment lang sind nur ihre stampfenden und polternden Schritte auf der Treppe nach oben zu hören.
Dann erhebt mein Vater das Glas:"Auf meinen Sohn Alexander und den Dunklen Lord, der uns alle schon bald in ein neues Zeitalter führen wird!"
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(Bildquelle: https://i.pinimg.com/564x/32/d9/1c/32d91c6a5b21eee62af57724440cb068.jpg)
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