💔🥀𝕋𝕙𝕣𝕖𝕖🥀💔

,,Ist schon gut Baby." Leise flüsterst du ihr beruhigende Worte ins Ohr, ihr kleiner Körper von deinem fest umschlungen. Ihr Rücken war fest gegen deine Brust gepresst, ihre Arme zusammen mit deinen vor ihrer Brust verschränkt. Ihr kleiner Körper zitterte fürchterlich und verspannte sich immer wieder, und obwohl sie so klein war, musstest du deine ganze Kraft verwenden, um sie festzuhalten und zu verhindern, dass sie sich selbst verletzt.

,,Er war da! Er war wieder da!" Schrie sie hysterisch und brach somit nicht nur dir, sondern auch den anderen, welche durch den Lärm wach geworden waren, das Herz. S/N zappelte wie verrückt und krallte sich mit ihren Fingern so stark in deine Arme, dass aus den vielen Kratzern bereits ein wenig Blut floss. Angefangen hatte alles, als S/N plötzlich vor einer Stunde kreischend aus dem Schlaf erwacht und aus dem Zimmer gestürmt war. Keine Sekunde später warst du ihr sofort hinterher und hast dich im Wohnzimmer wortwörtlich auf sie geschmissen, bevor du sie mit viel Kraft zum Sofa gezogen und dich auf dieses gesetzt hast, deine Schwester zwischen deinen Beinen. Nach einem kleinen Kampf hattest du es dann auch endlich geschafft, deine Arme und Beine um sie zu legen, um sie irgendwie ruhig zu halten.

,,Da ist niemand Liebling." Sagst du ruhig und blickst in die Runde die aus Natasha, Wanda und Sam besteht. Die drei waren nach ungefähr zehn Minuten verschlafen im Wohnzimmer aufgetaucht, da sie von dem Geschrei deiner Schwester aufgewacht waren.

,,Ich hab' den böse Mann gesehen..er wird kommen und dich mir wieder wegnehmen, und dann stirbst du." Begann sie nun zu weinen, was es dir nur noch schwerer machte, sie so stark festzuhalten. Es brach dir das Herz deine kleine Schwester so zu sehen und zu wissen, dass du ihr nicht wirklich helfen kannst, außer zu verhindern, dass sie sich selbst irgendwie verletzt. Die Narbe an ihrem Knie hatte sie sich eines Nachts zugezogen, als sie wieder eine dieser Panikattacken hatte und du sie leider nicht schnell genug hattest einfangen können. Du konntest dich noch ganz genau an die furchtbaren Bilder ihres Sturzes erinnern, als sie gestolpert und die Mettaltreppe hinuntergestürzt war, wobei sie sich das ganze Knie aufgeschlagen hatte. Die darauffolgenden sechs Wochen Bettruhe, zu denen sie von der Ärztin verpflichtet wurde, hatten wirklich an ihren Nerven gezogen. Das S/N sechs Wochen das Bett nicht mehr verlassen durfte, außer wenn die Ärztin kam um ihren Verband zu wechseln oder um die Toilette zu besuchen, hatte sie extrem deprimiert.

,,Niemand wird mich dir jemals wieder wegnehmen, das weiß ich zu verhindern." Wanda, die sich diese herzzerreißende Situation nicht länger mitansehen konnte, setzte sich langsam vor euch auf den Wohnzimmertisch und begann etwas unsicher ihre Hände zu reiben.

,,Wenn du mich lässt, kann ich sie beruhigen." Sagte sie ruhig und wechselte ihren Blick von deiner Schwester zu dir, auch dein Blick wanderte zu der Frau gegenüber. Durch deine persönliche Recherche wusstest du natürlich über die Vergangenheit und die Kräfte der Maximoff bescheid, wusstest, dass sie in die Köpfe der Menschen eindringen konnte.

,,Ich kann ihre Gedanken beruhigen." Fügte sie noch hinzu und sah dich fragend an, innerlich hoffend, dass du ihr erlauben würdest, dir bei deiner Schwester zu helfen. Minuten vergehen, in denen du nur darüber nachdenkst, ob du es wirklich zulassen solltest, dass die rothaarige in den Kopf deiner Schwester eindringt, um ihre Gedanken zu manipulieren. Schließlich, war auch sie einmal Teil von Hydra. Allerdings war deine Sorge um S/N eindeutig größer, als das Misstrauen, weshalb du letztendlich seufzend bestätigend nickst. Sofort nähert sie sich euch beiden und führte S/N's kleinen Kopf zwischen ihre Hände und begann ihre Kräfte einzusetzen. Das rote Licht sprang von ihren Fingern zu S/N's schläfen, wo es verschwand und einen kurzen, roten Schleier über ihre Augen legte. Nur wenige Sekunden danach konntest du bereits spüren wie sich ihre kleinen Händen langsam zurückzogen und ihre Fingernägel sich aus deiner Haut entfernten, was ein leichtes brennen hinterließ.

Ihr Körper entspannte sich immer mehr, bis sie schließlich völlig übermüdet in deinen Armen zusammenklappte und einschlief, als ob nie etwas gewesen sei'. Erleichtert atmest du aus und blickst zu dem Mädchen hinunter, aus deren Mund nun Sabber statt Schreie kamen.

,,Hat sie das öfter?" Sam, der S/N vorsichtig aus deinen Armen nahm und sie neben dich auf das Sofa legte, schenkte dir einen kurzen Blick, bevor er das kleine Mädchen zudeckte.

,,Beinahe jede Nacht." Atmest du schwer aus und siehst auf deine blutverschmierten Unterarme, die nun zu brennen begannen, als ob jemand Salz in die Wunden gestreut hätte. Auch Natasha's Blick legte sich auf deine Verletzungen, bevor sie schnellen schrittens in die Küche ging und ein feuchtes Tuch besorgte. Ohne dich zu fragen, griff sie nach einem deiner Arme und begann die offenen Abdrücke der Fingernägel und das verlaufene Blut vorsichtig abzutupfen.

,,Und es wird langsam verdammt schwierig sie zu beruhigen, weil sie während solchen Panikattacken unvorstellbare Kraft entwickelt." Fügst du noch hinzu und musst unvorstellbar damit kämpfen Natasha nicht den Kopf dafür einzuschlagen, dass sie deine ohnehin bereits vorhandenen Schmerzen, mit dem abtupfen des Tuches, nur noch verschlimmerte.

,,Dieser Mann, von dem sie gesprochen hat..weißt du, wer er ist?" Wollte Wanda nun von dir wissen, nachdem sie sich zurück auf den kleinen Tisch gesetzt hatte. In dem Moment, als Wanda in S/N's Kopf eingedrungen war, hatte sie auch, für einen kurzen Moment, den Grund für ihre panische Angst gesehen. Es war ein sehr großer, stämmiger Mann gewesen. Er trug langes, dunkles Haar, das zu einem lockeren Zopf gebunden war, intensiv giftgrüne Augen und dazu noch ein gepflegter drei-Tage-Bart. Ein Mann, bei dem jede Frau innerhalb von Sekunden schwach werden könnte. Ein kleines Nicken deinerseits beantwortete die Frage der Fau, die dich nun noch interessierter anblickte. Natasha und Sam nahmen ihren Platz wieder neben dem Sofa ein, dort, wo sie auch bis vor ein paar Minuten gestanden hatten.

,,Es ist der Agent von Hydra, der mich für die Experimente aus der Zelle geholt und auch wieder zurückgebracht hat." Begannst du zu erzählen, wobei sich bei dem Namen ,,Hydra" ein Schauer über deinen und Wanda's Körper breit machte.

,,S/N und ich waren nebeneinander in getrennten Zellen, durch eine Scheibe konnten wir uns zwar sehen, aber nicht hören..jeden Morgen wurde ich von ihm abgeholt und zu den Ärzten gebracht, die mich untersuchten, bevor es zu den Wissenschaftlern ging. Ich wurde meistens erst spät in der Nacht wieder in meine Zelle gebracht und so ging es jeden Tag weiter, meistens schlief ich vor Erschöpfung ein paar Stunden, bevor ich S/N beim spielen in ihrer Zelle zusah...An manchen Tagen jedoch, war ich von den Experimenten so dermaßen erschöpft, dass ich über mehrere Tage ohnmächtig in meiner Zelle lag..in dieser Zeit muss S/N Angst bekommen und gedacht haben, dass ich sterbe würde." Dein Kopf drehte sich zu dem Mädchen neben dir, ihre kleine und unschuldige Gestalt lag so friedlich da, als könne ihr die Welt nichts anhaben. Ganz vorsichtig ließt du deine Hand über ihren Kopf fahren und strichst durch ihr weiches Haar.

,,In den ersten zwei Monaten, nachdem wir von Shield befreit wurden, schlief sie jede Nacht wie ein Stein. Egal wie laut es außerhalb unseres Zimmers wurde, sie schlief einfach weiter. Erst als wir insgesamt drei Monate bei Shield waren, haben ihre Albträume angefangen. Zunächst hat sie sich einfach nur unruhig gewälzt und ist manchmal aufgewacht, konnte danach jedoch wieder eingeschlafen..aber irgendwann wurde es immer schlimmer. Sie wachte schreiend auf, bekam Panikattacken, schlug und trat wild um sich und ließ sich nur schwer wieder beruhigen. Am Anfang habe ich es noch ganz gut hinbekommen, ich habe ihr immer Lieder vorgesungen, die unsere Mutter ihr früher vorgesungen hat, das hat sie meistens nach einer Weile beruhigt...Seit ungefähr achtzehn Monaten sind ihre Panikattacken nun so schlimm, dass sie mich dabei jedes Mal aufs neue verletzt." Dein Blick legte sich auf deine verwundeten Unterarme, welche inzwischen nicht mehr so stark brannten wie am Anfang.

,,In den ersten Nächten hat sie sich so sehr gewehrt, dass sie mir vier Rippen und zwei Finger gebrochen hat." Fügst du leise hinzu, woraufhin eine unangenehme Stille entstand. Keiner der drei Erwachsenen wusste so genau, was er zu all den Informationen sagen sollte. Du selbst hattest keine Ahnung, weshalb du ihnen so vieles preisgegeben hattest. Du kanntest die drei nicht und wolltest sie eigentlich auch nicht kennenlernen, und doch hattest du ihnen gerade so vieles über euch erzählt. Vielleicht war es wegen dem Versprechen, das du deiner Schwester gegeben hattest, dass du es wenigstens versuchen würdest, dich diesen Leuten ein wenig zu öffnen. Um ehrlich zu sein und obwohl du es eigentlich nicht zugeben wolltest, tat es sogar irgendwie gut, mit jemandem über diese furchtbaren Nächte zu sprechen.

~~

,,Wanda." Zögernd sprichst du die junge Frau, die es sich mit einem Buch in der Hand auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte, an und spielst unsicher mit deinen Händen. Nachdem die unerträgliche Stille heute morgen einfach nicht hatte enden wollen, hattest du dir deine Schwester genommen und warst mit ihr zurück ins Zimmer verschwunden. Neugierig sah sie zu dir auf und wartete geduldig darauf, dass du zu sprechen beginnst.

,,Ich...Ich wollte mich bei dir bedanken..dafür, dass du meiner Schwester geholfen hast." Bedankst du dich zögerlich bei ihr und und bringst die rothaarige damit unbeabsichtigt zum lächeln, sie hatte genau gesehen wie schwer dir diese Danksagung gefallen war und doch hattest du es geschafft, ohne dabei kalt oder emotionslos zu klingen.

,,Das habe ich gerne gemacht." Lächelte sie dich an, woraufhin deine Mundwinkel für einen kurzen Moment nach oben zuckten, was nicht nur sie, sondern auch die wenigen Mitglieder in der Küche, die die ganze Situation beobachtet hatten, überraschte. Wanda sah dir hinterher bis du wieder im Gang der Schlafzimmer verschwunden warst, das Lächeln auf ihren Lippen nicht verschwindend. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, doch sie mochte dich, und sie war sich sicher, dass du sie alle eines Tages auch mögen würdest. Es bräuchte nur seine Zeit.

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