𝖢𝗁𝖺𝗉𝗍𝖾𝗋 5
𝗝𝗲𝘀𝘀𝗲
Grummelnd schlug ich blind nach meinem Wecker, um diesen austuschalten. Ich war zwar schon durch das schrille Klingeln wachgeworden aber ich hoffte vielleicht doch nochmal Schlaf zu bekommen aber diesen schönen Gedanken vergaß ich schnell, als es plötzlich einmal laut an der Tür klingelte.
Ich spürte eine Wut auf die Person die geklingelt hatte und wollte eigentlich nicht aufmachen und hoffen, dass die Person bald verschwinden würde aber nachdem es nochmal schrill klingelte, setzte ich mich auf. Wütend nahm ich mein Kissen, auf welchem mein Kopf zuvor noch lag und schmiss es einmal von meinem Bett, sodass es mir einem hohlen Plumpsen auf dem Boden landete.
Wütend stand ich aus meinem Bett auf und ich zog warscheinlich eine so miese Fresse, dass sich der Störenfried vor meiner Tür wohl sofort unwohl fühlen musste.
Ich zog die Tür auf und sofort viel meine Kinnlade überrascht nach unten und meine Augen weiteten sich, als ich meinen besten Freund erkannte, welcher mich entschuldigend anlächelte. In seinen Händen hatte er zwei Taschen, wobei ich dir eine als seine Trainingstasche identifizieren konnte.
„Morgen Jesse.", murmelte er kleinlaut und sah in meine Augen, als ob er ein kleines Kind wäre, was mist gebaut hatte und ich ihn jetzt zusammen scheißen würde. „Hey?", fragte ich, noch immer verwirrt über die Tatsache, dass er hier, um halb acht, bei mir vor der Tür stand.
„Bei mir gab es einen Wasserschaden und ich musste aus dem Haus raus. Du warst der erste, der mir eingefallen ist.", erklärte er und schaute mich mit seinen braunen Rehaugen unsicher an. Was denkt er denn Bitte? Dass ich ihn jetzt wieder nach Hause schicken würde? Definitiv nicht!
„Komm rein, Beans.", lächelte ich und öffnete die Tür soweit, dass er problemlos hindurch schlüpfen konnte. Mein bester Freund trat an mir vorbei und keine Sekunde nachdem die Tür in das Schloss gefallen war, spürte ich seine Arme um meinem Oberkörper. Er hatte seinen Kopf auf meine Schulter gelegt und sein Atem zauberte eine Gänsehaut auf meinen Rücken. Ich legte meine rechte Hand in seine Haare und die andere um seine Hüfte. Mein Herz pochte so schnell, dass er es mit sicherheit spürte und ich musste wirklich meine Knie beherschen, dass diese nicht begannen zu zittern.
„Dachtest du, dass ich dich wieder losschicke?", fragte ich, verzog mein Mund zu einem Grinsen als ich seine Mimik beobachtete. Seine Pupillen wurden erst klein und dann groß, sein Mund presste sich zu einem schmalen Lächeln und seine Stirn legte sich kurz in Falten.
Meine flache Hand landete auf seinem Hinterkopf - natürlich nicht zu fest - und ich sah ihn Kopfschüttelnd an. „Du weißt doch, dass du immer wilkommen bei mir bist.", murmelte ich und spürte das Kribbeln in meiner Hand.
„Danke, Jesse.", murmelte Marcus und ich ich schüttelte nur mit dem Kopf, während ich mich von ihm löste und mich auf den Weg in die Küche machte. Ich hörte hinter mir, wie mein bester Freund sich offenbar seine Schuhe auszog und mir dann folgte.
Marcus war in den letzten Monaten schon so oft bei mir gewesen, dass ich tatsächlich nachdachte, ihm einen Schlüssel zu übergeben und ihm eines der Gästezimmer zu vermachen. Insgesamt hatte ich zwei, wobei das eine eher als Arbeitszimmer für mich fungierte und weniger als Gästezimmer.
Ich drückte meinen Finger auf den Knopf an meinem Wasserkocher und hörte wie dieser eine Sekunde später begann leise zu brummen. „Willst du auch einen Tee?", fragte ich und schaute fragend über meine Schulter zu Marcus. Der Jüngere schüttelte nur leicht mit dem Kopf. „Ne, ich mach mir einen Kakao.", sagte er heiser und ich sah in meinem Augenwinkeln, wie er neben mich trat. Seine Haut sreifte ganz langsam an meinem Oberkörper und ich spürte sofort wie sich meine Haut erhitzte.
Meine Kehle wurde plötzich ganz trocken und ich hob zitternd den Wasserkocher an, sodass ich das Wasser in meine Teetasse kippen konnte. „Wollen wir in die Wohnstube?", fragte ich Marcus heiser. Räuspernd drehte er sich zu mir und nickte. „Klar.", rührte er seinen Kakao ein letztes mal um, bevor er hinter mir her in das Wonzimmer lief.
Die Sonne schien durch die hohen Fenster an der Wand und tauchte mein helles Haus in ein wirklich schönes Orange. Marcus stellte seine Tasse auf den Couchtisch, bevor er sich auf die helle Couch plumpsen ließ und sich in die graue Kuscheldecke einmurmelte. Schmunzelnd ließ ich mich ebenfalls auf die Couch nieder, nur nicht so flinkt wie Marcus, und trank einen großen Schluck von meinem Getränkt. „Ist Hope da?", fragte mein heimlicher Schwarm und ich spürte seinn stechenden Blick in meinm Rücken.
Sofort ließ ich meine Schultern sacken und schüttelte mit meinem Kopf. „Nein, sie ist heute bei meinen Elter, die beiden wollten mit ihr ein Wochenende verbringen.", erklärte ich, hob meinen Blick und sah tief in die braunen Augen von Marcus. Er Lächete mich traurig an, da er wusste, dass es mich manchmal wirklich mitnahm, wenn Hope nicht bei mir war. „Aber sie kommt Montag wieder.", versuchte ich das beste herauszuholen. Bis Montag bin ich also warscheinlich mit Marcus alleine. Okay, dass hatte zwar mein Herz zum höher schlage gebracht aber auch Nervosität in meine Knochen hervorgebracht.
„Das sind doch nurnoch zwei Tage.", grinste Marcus schief und euphorisch, was mich zum lachen brachte. Ich schüttelte leicht meinen Kopf und strich eimal kurz durch die Haare von ihm.
- - -
Keuchend schloss ich die Haustür wieder hinter mir und ließ mein Telefon, sowie meine Bluetooth-Kophöhrer auf der Komode liegen. Mein Herz klopfte noch immer sehr schnell und der kalte Schweiß stand auf meiner Stirn. Ich versuchte ruhiger zu atmen und wieder ein normal schlagendes Herz zu bekommen, was aber spätestens als Marcus - wohlbemerkt Oberkörper frei - in mein Sichtfeld trat und ebenfalls verschwitzt zu mir lächelte.
„Und?", fragte er und zog seine Augenbraue hoch. „Wie war dein Joggen?".
Ich zuckte lediglich mit den Schultern, wusste nicht genau, was ich darauf antworten sollte. Es war, bis auf den Fakt, dass ich mehrmals fast über meine eignen Füße gestolpert wäre, so wie immer.
„War nichts besonderes.", erklärte ich und schob meine schuhe von den Füßen. „Wie war dein Training?", stellte ich eine ähnliche Frage wie er. „Bei mir war alles so wie immer.", erklärte er und ich nickte, musste mich wirlich zusammenreißen, nicht auf seinen Oberkörper zu starren.
Räuspernd machte ich ein paar Schritte auf ihn zu, strich mir mein dünnes Oberteil von dem Körper und schob mich schließlich an Marcus vorbei. „Ich geh duschen.", erklärte ich grinsend und freute mich wirklich auf dise angenehme Dusche, die mir bevorstand. „Eigentlich wollte ich jetzt Duschen.", schmollte Marcus und ich zwinkerte ihm kurz zu. „Du kannst ja mittkommen.", stellte ich in den Raum und sah schmunzelnd zu Marcus, welcher rot anlief und nur grinsend den Kopf schüttelte.
„Schon gut, eigentlich wollte ich mich verschwitzt einmal über alle Möbel legen aber ich hab mich doch dazu entschieden in das Gästebad zu gehen.", grinst er und lief die Treppe hoch, die sich neben ihm erstreckte. Ein Lachen konnte ich mir nicht verkneifen und ich schüttelte grinsend den Kopf.
Ich entledigte mich meiner Kleidung und legte diese ordentlich zusammen. Wenn es eines gab, was ich hasste, dann war es wohl aufräumen, also stellte ich immer alle Sachen, die ich getragen, benutzt oder neu mitgebracht hatte sofort an ihren richtigen Ort, sodass ich gar nicht erst in die Situation kam, dass ich wirklich viel afräumen musste.
Das warme Wasser entspannnte meine angespannten Muskeln und ließ mich einmal seufzen. Die letzten Stunden hatten mich um den Verstand gebracht und Marcus war noch nichtmal wirklich lange hier. Ich würde es definitiv nicht lange mit ihm aushalten ohne mich komplett zu verraten und das wollte ich wirklich vermeiden. Ich hatte nicht vor in den zwei Tagen, die wir alleine verbingen würden, meinem besten Freund zu gestehen dass ich weitaus tiefere Gefühle für ihn hatte, als er dachte. Weitaus tiefere Gefühle, die man für seinen besten Freund haben sollte.
Frisch geduscht und wieder angezogen, kam ich aus dem Badezimmer. Meine Sportklamotten hatte ich schon in die Waschmaschiene getan und jetzt ließ ich mich auf das Sofa fallen.
„Jesse?", kam Marcus in das Wohnzimmer und sah mich mit seinen braunen Teddybär Augen an. Ich schluckte leicht und versuchte seinem Blick stand zu halten.
„Was gibt's?", fragte ich und rutschte leicht nach rechts, sodass er sich neben mich setzten konnte. Er gluckste leich herum, wusste nicht wirklich was er jetzt genau zu mur sagen wollte. „Können wir uns heute einfach nur noch ausruhen?", fragte er und jetzt erkannte ich, dass er wirklich erschöpft aussah. Seine Wangen sahen leicht eingefallen aus, unter seinen Augen zierten sich dunkle Ringe und seine Körperhaltung war eingesackt.
„Klar.", bestätigte ich seine Bitte leicht besorgt und breitete meine Arme aus. Der Größere schmiss sich schon fast in meine Arme, drückte seinen Kopf an meine Brust während ich uns beide zudeckte.
Kurz platzierte ich meine Lippen auf seinen Kopf, während ich uns eine Serie anmachte. Meine Hände fuhren langsam über seinen Rücken, meine Finger zogen immer kleine Kreise auf diesem und mein Herz hämmerte deutlich zu schnell in meiner Brust. Noch schneller, als heute früh, was ich gar nicht für möglich gehalten hätte.
Ich wollte mir nichts anmerken lassen, also saß ich einfach seelenruhig neben Marcus auf dem Sofa. Der Jüngere hatte es sich mit dem Kopf auf meinem Schlüsselbein bequem gemacht und verfolgte die Folge Friends die ich uns angemacht hatte.
Ab und zu hörte man sein leises Lachen und auch ich lachte manchmal. Wir bewegten uns nur, sobald eine Position wirklich unbequem wurde und selbst dann bewegten wir uns nur so, dass er immernoch nah an mir dran lag, seinen Kopf auf meinem Oberkörper hatte und seine Arme oder Beine über meinen Körper gelegt hatten.
Ich genoss die Nähe von Marcus in vollen Zügen. Wir beide sprachen über unsere letzten Tage. Wirklich interessant waren meine nicht, denn ich hatte Hauptsächlich auf dem Sofa gelegen und mich entspannt, während bei Marcus schon etwas los war. Ich wusste, dass er seine Familie vor drei Tagen besucht hatte und davon hatte er mir noch nichts erzählt.
Offensichtlich war die kurze Zeit bei seiner Familie sehr schön und das freute mich sehr für Marcus. Ich wusste, wie anhänglich er manchmal sein konnte und wie sehr es ihn manchmal mitnahm, wenn er seine Familie vermisste.
„Wirklich viel ist nicht passiert.", klärte er mich auf.
„Claire hat versucht etwas über Tamara's Freund herauszufinden, Dane hat Dwaine verarscht und Mom hat mal wieder ein super geiles Essen gemacht.", leuchteten seine Augen auf und sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen.
Ich war wirklich froh für Marcus und es brachte meinen Körper zum Kribbeln, als er mich anlächelte und wie ein Honigkuchenpferd grinste.
Meim Blick huschte für eine Sekunde zu seinen vollen Lippen und ich wünschte mir zu spüren, wie sie sich an meine schmiegten.
Ich stellte mir oft vor, wie sie sich anfühlten. Mein Kopf wurde leicht rot, als ich daran dachte, wie seine weichen Lippen sich gegen meine schmiegten. Wie seine warme Zunge in meinen Mund fuhr und er mich mit so viel Gefühlen küsste die er aufbringen konnte.
Verlegen schaute ich wieder nach unten und war wirklich froh als ich ein klingeln an der Tür hörte.
„Oh, dass muss der Lieferant sein.", stellte ich das offensichtliche fest und löste mich von Marcus, brachte etwas abstand zwischen uns.
„Ich hole schnell das Essen.", murmelte ich hastig und lief zu der Haustür.
„Hallo.", begrüßte ich den jungen Lieferanten lächelte zu ihm. Er schob seine dunkle Brille auf seiner Nase hoch und fuhr sich einmal durch deine Haare. „Hallo-Oh... ähm, können wir vielleicht... Na Ja, ein Bild machen?", gluckste er schüchtern vor sich rum und ich lächelte und nickte. „Klar.", bestätigte ich und lächelte kurz darauf in die Kamera, die er vor uns positioniert hatte.
„Vielen Dank.", lächelte er breit, nachdem ich das Bild mit ihm gemacht hatte, ihm mein bestelltes Essen abgenommen hatte und ihm noch Trinkgeld übrig gelassen hatte. „Kein Ding, schönen Tag noch!", rief ich ihm hinterher und lief lächelnd wieder in das Wohnzimmer.
Marcus, lag noch immer auf der Couch, nur mit dem Unterschied, dass er statt sich an mich zu drücken, sich an das Kissen gedrückt hatte, auf welchem ich noch kurz vorher lag.
Ich stellte die beiden Pizza-Kartons auf den Couchtisch, holte und jeweils noch Teller und Gläser.
Grinsend fingen Marcus und ich an zu Essen, während wir weiter einige Folgen Friends verfolgten.
Während des Essens herschte eine angemehme Stille zwischen Marcus und mir. Lediglich das verrinzelte Lachen von uns beiden und die Serie machte neben unserem Essen geräusche.
- - -
Spät abends, es war draußen schon die Sonne untergegangen und die Sterne standen schon hoch an dem dunklen Nachthimmel, spürte ich, wie die Hände von Marcus von meiner Seite runter rutschen und auf die Couch fielen.
Die Stunden seit dem Essen waren vergangen, die Folgen der Serie auch und Marcus hatte es sich nach dem Essen wieder auf meiner Brust gemütlich gemacht.
Während ich auf der Couch lag, hatte Marcus auf mir platz genommen. Seine Hände lagen bis gerade ebend noch an meinen Seiten, seine Beine lagen auf meinen, obwohl diese natürlich länger waren als meine und seine Füße somit hinter meinen lagen.
Mein Blick huschte vorsichtig zu ihm und ich sah, dass er friedlich schlief. Seine Lippen waren leicht geöffnet und es sah so aus, als ob er immer wieder etwas murmelte, dieses jedoch lautlos. Die dunklen Wimpern lagen auf seinen reinen Wangen und meim Herz klopfte schneller, bei seinem wunderschönen Anblick.
Mein Blick viel ebenfalls auf seine vollen Lippen und ich verspürte ein unglaubliches Verlangen meine Lippen sanft auf seine zu legen.
Marcus war der schönste Mann den ich je gesehen hatte und er war mir so nah, dass meine Gefühle und Gedanken komplett verrückt spielten. Ich fühlte mich in seiner Anwesenheit entweder total unsicher oder einfach fantastisch.
Ich könnte ihn jetzt küssen.
Dass schoss mir in den Kopf, als ich seine Lippen weiter betrachtete. Sie sahen so weich aus und ich war mir sicher, dass Marcus ein fantastischer Küsser war. Und es stimmte, ich könnte ihn jetzt küssen aber ich tat es nicht. Ich tat es nicht, da es sich falsch anfühlen würde und ich mir vielleicht auch falsche Hoffnungen machen würde.
Mein Blick wand ich nur schwer von seinen Lippen ab aber ich tat es, da ich wusste, dass es besser für mich - vielleicht sogar für ihn - wäre.
Meine Augen schloss ich, mein Herz wurde ruhiger und meine Muskeln entspannten sich, als ich spürte wie ich langsam in einen tiefen Schlaf abdriftete. Und während im Hintergrund die letzte Folge Friends für diesen Abend lief, Marcus nah an mich gepresst schlief, floßen alle möglichen Gedanken an diesen Tag nochmal durch meinen Kopf, bevor ich schlussendlich einschlief, meine Hand davor nochmal in die Locken von meinem besten Freund fahren ließ, und einfach genoss, dass Marcus hier bei mir war. Bei mir und bei niemand anderen.
[2476 Wörter]
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