18 | bury

,,H-hey, atme doch erst einmal durch", versuchte mich Dandy zu beruhigen. Doch das wollte ich nicht.. e-er war ein Mörder.

,,Du hast Dora umgebracht.. oh mein Gott..", stammelte ich, bis mein Rücken sich gegen die Wand presste. Das war es mit mir. Ich würde sterben, genauso wie Dora.

Sanft legte er seine blutige Hand um meine Wange. Etwas von dem Blut blieb an meiner Haut kleben. ,,Es wird alles wieder gut Anna, das verspreche ich dir", sagte er ruhig. Ich hingegen hatte das Gefühl in Ohnmacht zu fallen.

,,W-warum hast du das getan?!", schrie ich, wollte ihn von mir weg stoßen, doch er hielt mich fest. ,,Anna, das hab ich wegen dir getan. Sie hat sich zwischen uns gestellt, wollte meine Mutter davon überzeugen dich nicht bei uns wohnen zu lassen. Sie hat mich gehasst, genauso wie sie wohl auch dich gehasst hat. Sie musste sterben, damit wir zusammen sein können", sprach er auf mich ein, hielt dabei meine Hände.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er war ein Mörder, ich durfte nicht mehr bei ihm sein. O-oder konnte ich es vielleicht doch erst jetzt? Wollte ich dieses Leben nur wegen einer Haushälterin aufgeben? N-nein, ich konnte doch nicht so denken. Er hatte einen Menschen getötet.

Wieder wollte ich mich losreißen, doch er drückte meine Hände fester in seine. ,,Anna.. bitte. Es war so schrecklich diese Tat zu begehen, aber für dich.. für dich würde ich alles tun. Ich will nur mit dir zusammen sein, mehr will ich gar nicht", sprach er, sah mir dabei tief in die Augen.

Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte. Konnte ich ihm denn wirklich trauen?

Er drückte mich etwas dichter gegen die Wand, bevor er seine Lippen auf meine presste. Ich erwiderte den Kuss. Was hätte ich auch anderes in diesem Moment tun sollen? Zudem war es schön ihn endlich wieder zu spüren, seine Lippen zu schmecken.

Auch wenn es sich falsch anfühlte.

Langsam trennten wir uns wieder. Ich spürte den rostigen Geschmack des Blutes, welches an seinen Lippen klebte.

,,Anna.. du musst mir jetzt vertrauen, okay? Wir müssen Dora jetzt loswerden, bevor meine Mutter zurück kommt", bat er mich.

Nein, nein das konnte er nicht ernst meinen. Ich hatte mich schon strafbar gemacht, in dem ich nicht die Polizei gerufen hatte. Aber jetzt auch noch dabei helfen, die Leiche verschwinden zu lassen?! Nein, das würde ich nicht tun.

Schockiert von seiner Bitte, schüttelte ich den Kopf. Doch Dandy, starrte mich nur an.

,,Anna, wenn die Leiche gefunden wird, dann können wir nie mehr zusammen sein. D-dann war alles umsonst.." , flüsterte er, strich mir sanft durch die Haare.

Ich musste mir das ganze noch einmal durch den Kopf gehen lassen. War es das vielleicht nicht doch alles wert? War es nicht das, was ich wollte? Wir waren unserem Ziel so nah, es wäre alles umsonst gewesen. Letztendlich wäre es mir sogar lieber im Gefängnis zu sein, als in der Freakshow.

Ich atmete einmal tief ein. Diese Entscheidung könnte mein Leben verändern.

,,O-okay, ich werde dir helfen", sagte ich entschlossen. Letztendlich blieb mir keine Wahl.

Ich wollte dieses Leben, egal was ich dafür tun musste.

-

Während Dandy draußen ein Grab für Dora schaufelte, säuberte ich das Esszimmer. Ich musste gründlich sein, denn die Blutspritzer waren scheinbar überall. Wenn ich nur einen vergessen würde, dann könnten wir erwischt werden.

Ich sah auf, als Dandy etwas verschwitzt und verdreckt vom schaufeln wieder zurück kam.

,,Ich denke das reicht", sagte er, woraufhin wir die Haushälterin hoch hoben um sie in das Loch zu werfen. Mittlerweile war die toten Starre schon bei ihr eingetroffen. Mit einem lauten Aufprall fiel sie in das Loch, bevor wir es zusammen mit der Erde wieder füllten.

Nach etwa einer halben Stunden hatten wir es geschafft. Zwischen den ganzen roten Rosen fiel das Grab gar nicht auf. Für einen Moment standen wir einfach nur da, schwiegen, bis er meine Hand in seine nahm.

,,Wir haben es geschafft, ab jetzt wird alles besser", flüsterte er mir zu, bevor wir gemeinsam wieder in das Haus gingen.

Ich musste mich setzen, einen Moment durchatmen. Dandy setzte sich mir gegenüber, schien besorgt.

,,Ist alles in Ordnung?", fragte er nach einer Zeit der Stille. Ja, war alles in Ordnung? Auf der einen Seite war ich so unter Schock, konnte nicht mehr zwischen richtig und falsch unterscheiden. Anderseits war ich endlich meinem Ziel immer näher.

Wenn Dandy wirklich recht hatte und Dora zwischen uns stand, dann hätten wir das richtige getan. Denke ich zumindest.

,,Ja, es ist alles gut, mach dir keine Sorgen um mich", antwortete ich ihm. Er Lächelte ein wenig. Doch bevor er etwas sagen konnte, schrak ich auf. Denn ein Blick zur Uhr verriet mir, dass Jimmy mich jeden Moment wieder abholen würde. Durch den Vorfall mit Dora, hatte ich ganz vergessen, nach den Geiseln zu fragen.

,,Dandy.. als du dort bei diesem Clown warst, hast du danach die Polizei gerufen?", fragte ich ihn misstrauisch. Immerhin war ich doch nur deshalb hier her gekommen. Für einen Moment sah er mich nur an, bevor er sprach.

,,J-ja das habe ich getan, direkt als ich wieder hier war", versicherte er mir. Auch wenn ich das Ganze nicht verstand, vertraute ich ihm. Vielleicht hatte die Polizei diesen Ort ja wirklich nicht gefunden.

Doch bevor ich ihn weiter fragen konnte, klingelte es an der Haustür. Es musste Jimmy sein.

,,Tut mir Leid.. aber ich muss jetzt los", sagte ich und stand vom Stuhl auf, wollte gerade zur Tür, doch er hielt mich fest, zog mich zu ihm.

,,Das muss unser Geheimnis bleiben, okay? Erzähl niemanden davon", seine Augen durchdringten mich. Ich nickte zögernd. Natürlich würde ich es niemanden erzählen, besonders nicht Jimmy.

Wir küssten uns noch ein letztes Mal, bevor er mich zur Tür begleitete und sie mir öffnete. Als Jimmy am Eingang stand und Dandy sah, verfinsterte sich sein Blick. Sofort ging er auf ihn los.

,,Du warst das, du hast mich bei diesem kranken Clown angegriffen!", schrie er, wollte auf ihn losgehen, doch ich hielt ihn zurück.

Dandy hingegen blieb ruhig, sah ihn ahnungslos an. ,,Ich verstehe überhaupt nicht was du meinst. Lass mich in Ruhe und geh dort hin wo du hingehörst, Hummerjunge", sagte er, bevor er die Tür vor uns zu schlug.

Fassungslos sah Jimmy mich an. Ich sagte nichts dazu, sondern setzte mich nur auf sein Motorrad, wartend darauf, dass wir wieder zurück fahren würden.

Ich brauchte jetzt Zeit für mich, musste mir über all das was passiert war im Klaren werden.

Doch letztendlich war es mir nur wichtig, dass Dandy und ich zusammen sein können, egal was ich dafür tun musste.

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich würde mich sehr über Feedback freuen!

Falls euch die 8. Staffel gefallen hat, dann schaut doch gern bei meiner FF "the antichrist" vorbei. ☺️

lea 🦋

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