Langsam lösten wir uns wieder. Ein Gefühl von Schwindel übermannte mich als wir uns wieder ansahen.

Die kühle Luft wehte durch Dandys Haare und ließ sie etwas zerzausen.

Bevor ich irgendetwas sagen oder machen konnte, nahm er wieder meine Hand und ging mit mir weiter an den Häusern vorbei, so als wäre gar nichts gewesen.

So als hätten wir uns gerade nicht geküsst.

Wir gingen die Straße einfach weiter, während ich die Kinder dabei beobachtete wie sie freudig von Haustür zu Haustür gingen um ihren Korb mit Süßigkeiten zu füllen.

Mein Blick glitt von Haus zu Haus, bis ich erstarrt stehen blieb und meinem Blick nicht mehr lösen konnte.

Nein, ich konnte mir das gerade einfach nicht einbilden.

Er war es.

Der Clown der mich fast umgebracht hatte stand zwischen zwei Häusern, versteckt in der Dunkelheit.

Zuerst wollte ich losschreien, doch das konnte ich nicht. Hier würde eine absolute Massenpanik mit den Kindern ausbrechen und wenn das hier auch noch unübersichtlich ist, dann würde es zusammen mit dem Clown noch gefährlicher werden.

Sofort drehte ich mich zu Dandy, der mich recht überrascht mit seinen funkelnden Augen ansah.

,,Dandy siehst du den Clown dahinten zwischen der 56 und 57? Das war der, der mich verletzt hat! Da kannst du - .. oh."

Doch als ich wieder in die dunkle Straße sah, war er weg.

Einfach so.

,,Er war dort gerade noch, ich schwöre es dir, komm wir gehen nachsehen!"

Doch Dandy hielt mich an der Hand fest und ließ mich nicht loslaufen. Etwas unsanft stolperte ich zurück, doch er hielt mich.

Ich wusste genau was er jetzt dachte und das bestätigte sich auch.

,,Anna.. ich denke vielleicht dass ich dir etwas zu viel zugemutet habe. Du wurdest erst vor ein paar Tagen angegriffen und hast viel Blut verloren, zudem war das ein sehr traumatisches Erlebnis für dich.

Ich glaube es wäre besser für dich wenn wir jetzt nachhause gehen und du legst dich hin.

Ich werde Dora noch beauftragen dir etwas zu Essen zu machen, dann wird es dir besser gehen." Sagte er und lächelte mir zu.

Zuerst wollte ich protestieren, doch.. vielleicht hatte er Recht. Vielleicht stand dort wirklich niemand.. ich meine die Ecke war ziemlich dunkel, oder es war ein Kind in einem Kostüm.

Ich war wohl wirklich etwas verwirrt, dieser Clown konnte hier einfach nicht sein, Dandy hatte Recht.

Ohne noch etwas zu sagen nickte ich ihm zu und zusammen gingen wir die Straße wieder zurück zu Dandys Haus. Während wir uns so langsam auf den Heimweg machten, bemerkte ich auch wie leer die Straße langsam wurde.

Nur noch wenige, meist etwas ältere Kinder zogen noch um die Häuser um die letzten Süßigkeiten zu bekommen.

Kurz bevor wir daheim angekommen waren, waren die Straßen sogar ganz leer.

Es war etwas beunruhigend, nur vereinzelt schien noch Licht durch die Fenster. Ein kalter Wind brauste durch mein Haar und verpasste mir eine Gänsehaut.

Ich hätte Angst gehabt, jedoch war ich froh nicht allein zu sein, sondern Dandy an meiner Seite zu haben.

-

Müde legte ich mich in mein Bett und sah Dandy dabei zu wir er mir ein paar Kerzen in dem Zimmer anmachte. Es wirkte beruhigend wie er eine nach der anderen behutsam anzündete.

Im schimmernden Licht öffnete er die Tür und wollte schon das Zimmer verlassen, als ich ihn wieder zurück rief.

,,D-Dandy.. weißt du. Ich bin noch sehr verängstigt wegen diesem Clown, das war wirklich schlimm und heute daran erinnert zu werden traf mich. Wäre es für dich in Ordnung heute bei mir zu schlafen?"

Sagte ich, vielleicht etwas dramatischer als es wirklich war. Vielleicht nutzte ich das gerade auch ein wenig aus um einen Vorwand zu haben damit er bei mir schläft.

Aber, es klappte.

Also machte ich mir diesbezüglich auch keine Vorwürfe.

Er schloss die Tür wieder leise, und ging durch das große Zimmer zu mir zurück.

Noch immer schlief ich in Dandys Zimmer, er war so lieb und gab mir es, da er fand dass es das schönste und lichtdurchflutetste Zimmer im ganzen Haus war. Und damit hatte er auch recht.

Ich rutschte etwas zur Seite als er sich zu mir legte und versuchte dabei ruhig zu atmen.

Wir hatten uns zwar vorhin geküsst.. aber was bedeutete das jetzt für uns?

Waren wir zusammen oder war es wirklich nur ein Kuss und mehr nicht?

Ein eigentlich einfacher Kuss hatte so viele Bedeutungen, wie sollte ich das je herausfinden wenn wir nicht darüber sprachen?

Noch einmal sah ich ihn im flackernden Licht an, wie er neben mir lag und scheinbar schon eingeschlafen war. Er sah in diesem Moment wirklich aus wie ein Engel.

Doch ich versuchte nicht mehr so viel darüber nachzudenken. Er würde schon noch mit mir reden, das wusste ich.

Ich sollte es einfach nicht überstürzen, sonst würde ich es noch kaputt machen. Und das wollte ich auf gar keinen Fall.

Allein die kurze Zeit die ich schon mit Dandy verbracht hatte, war schöner als mein ganzes vorheriges Leben.

Endlich behandelte man mich liebevoll und aufrichtig.. so als wäre ich ein normales Mädchen.. sein Mädchen.

Langsam schloss ich meine Augen. Der anstrengende Tag und das beruhigende Licht hatten mich mittlerweile so müde gemacht, dass ich sie kaum noch aufhalten konnte. Es dauerte auch nicht lang bis ich endlich neben Dandy einschlief.

-

Sonnenstrahlen schienen in mein Gesicht, so dass ich etwas geblendet meine Augen öffnete. Doch nicht nur allein diese weckten mich.

Laute Stimmen erklangen aus dem Flur, zu der ich eine eindeutig Dandy zuordnen konnte.

Ich weiß, es sollte mich eigentlich nicht interessieren, jedoch war ich zu neugierig um nicht nachschauen zu gehen.

Leise öffnete ich die große Holztür und ging Schritt für Schritt die Wendeltreppe nach unten. Dandy stand in der halb offenen Tür und schien sich mit jemanden zu unterhalten und das nicht gerade freundlich.

Je näher ich dem Gespräch kam, desto bekannter wurde mir die geheimnisvolle Stimme. Bis ich hinter Dandy stand und der Person direkt in die Augen sah.

,,Ich wusste dass du hier bist Anna! Los, du musst unbedingt wieder zurück zu Elsa, sie ist seit Tagen krank vor Sorge.

Tut mir Leid dass wir nicht schon früher bei diesem schmierigen Typen gesucht haben."

Sagte Jimmy und es fühlte sich so an als müsste ich mich übergeben.

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Na gut, nach 'ner langen Zeit hab ichs dann auch mal wieder geschafft! 😥

Ich hoffe ich bekomme ab jetzt bessere Ideen für die Geschichte, dann sollten eigentlich auch regelmäßiger Kapitel kommen. ☹

lea 🌸