✧˚ · . 𝟎𝟎𝟓.

MARIA BLICKTE IN DEN SPIEGEL und kämmte ihre roten Haare für die heutige Messe. Sie trug ein cremefarbenes Kleid mit floralen Spitzenmustern, geeignet für den Besuch der Kirche. Davor hatte sie für ihren kranken Vater eine heiße Suppe zubereitet, ihm seine Medizin gegeben und die Blumen in seinem Schlafzimmer gegossen. Sie versuchte so gut sie konnte, ihm stets all schwere Arbeit abzunehmen, und doch war ihr Herz voller Schuldgefühle, weil sie befürchtete, dass sie nicht genug tat, um seine Schmerzen und Sorgen zu lindern.

Bevor Maria aufbrach, schaute ihr Kopf ein letztes Mal in das Zimmer ihres Vaters. „Tschüss, Papa. Ich hab dich lieb", hatte sie ausgerufen.

„Ah, warte einen Moment, Mari", sagte er ruhig und sie hielt inne. „Warst du gestern bei Wanda und Pietro?" fragte er, als sie nickte. „Wie geht es ihnen? Ich mache mir bei allem, was gerade vor sich geht, ein wenig Sorgen um sie, weißt du."

Maria's Vater war ein sanftmütiger und fürsorglicher Mann und genau wie seine Tochter, hatte Nikolai Novikov ein Herz, das immer viel zu groß für diese Welt schien. Er kannte die Zwillinge seit ihrer Geburt, denn ihr Vater, Oleg Maximoff war sein bester Freund gewesen, und der Erste der ihn in dieser Stadt mit offenen Armen begrüßt hatte. Natürlich wollte er sicherstellen, dass es Wanda und Pietro genauso gut ging wie seiner lieben Maria.

„Wanda ist zu Hause und schaut sich wie immer nur ihre Serien an. Die Arme liegt mit einer Erkältung im Bett, genau wie letzte Woche", erklärte sie, ihre Stimme war von sanfter Besorgnis und Mitgefühl erfüllt.

„Und Pietro ist nunmal Pietro. Er versucht zu helfen, wo er kann. Wir sind gestern zusammen auf den Markt gegangen, und später habe ich ihm beim Kochen geholfen. Ich kann seine Schwester schließlich nicht einfach so verhungern lassen, oder?", sagte sie mit einem sanften Lachen und steckte ihren Vater gleich mit an. Bedauerlicherweise endete es jedoch damit, dass seine Lache mit schmerzhaftem Gehuste endete, sodass es ein wenig bereute.

„Sie sind immer willkommen bei uns", lächelte er mit heißer Stimme und hoffte, dass sie sich dies bewusst waren.

Maria stand in der Tür und lehnte sich sanft gegen den Rahmen. „Ich passe schon auf sie auf, Papa", versicherte sie ihm.

Du kümmerst dich immer um alle, dachte er, als er sie ansah. Aber wer kümmert sich um dich, mein liebes Kind.

„Bist du letzte Nacht alleine nach Hause gegangen? Du weißt, ich möchte nicht, dass du so spät im Dunkeln–" Er machte sich immer Sorgen um sein kleines Mädchen.

„Ich weiß, Papa. Und nein, Pietro hat mich nach Hause begleitet", antwortete sie, damit er sich beruhigen konnte.

„Gut so, sonst hätte ich dem Jungen in die Ohren langgezogen", scherzte er, als sie amüsiert den Kopf schüttelte. Obwohl Maria schwach und krank war, war die Liebe ihres Vaters zu ihr immer noch stark und wahr. Und er würde alles für ihr Glück tun.

„Piet, ist ein guter Junge", fügte er schließlich hinzu. Als er sie wieder ernster ansah, konnte Maria nicht anders, als mit ihren Fingern herumzuspielen und sich nervös auf die Lippe zu beißen, aber tief in ihrem Herzen wusste sie genau, was ihr Vater ihr mitteilen wollte.

„Tu mir einen Gefallen und zünde heute in der Kirche eine Kerze für sie beide an, ja?", bat er sie. „Bete für sie, Milaja."

Ich bete immer für sie, dachte sie sich still und traurig. Und für dich, Papa, und für Mama, für alle...

„Das werde ich, auf Wiedersehen, Papa. Ich hab dich lieb", verabschiedete sie sich von ihm und wiederholte nochmals den letzten Teil von vorhin. Es war ihr sehr wichtig.

„Ich dich auch, Marilein", rief ihr Vater zurück und sie verschwand, doch die Wärme ihrer Worte und Gefühle blieb in seinem Herzen.

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Als sie sich auf den Weg zur Kirche machte, hörte sie bereits den lauten Klang der Glocken. An Sonntagen war nie besonders viel los auf den Straßen und auf dem Marktplatz, aber heute war es noch viel ruhiger als sonst.

Maria ergriff die schwere Türklinke der Kirche und trat ein, tauchte ihre Finger in das gesegnete Weihwasser und machte mit ihrer Hand ein kleines Kreuzzeichen. Sie spürte die Wärme und die Luft, die von einer heiligen Atmosphäre erfüllt war, während ihre Augen und Ohren von der Ruhe und dem Frieden überwältigt wurden, die sie immer an diesem heiligen Ort suchte.

Sie sah einige bekannte Gesichter und überlegte, sich zu ihnen zu setzen, entschied sich aber stattdessen für einen Platz in der Mitte, neben Feliks und David. Maria machte einen kleinen Knicks, bevor sie eintrat und begrüßte dann leise ihre Freunde im Flüsterton, um die Gebete der anderen um sie herum nicht zu stören.

„Wo sind denn alle?", fragte Maria.

„Zu Hause", antwortete David, bevor er hinzufügte: „Vater sagt, diese Grippe... könnte viel schlimmer sein, als wir vermuten." David's Vater war einer der wenigen Ärzte in Sokovia, deshalb hielt er sich über die Nachrichten und die Situation um sie herum auf dem Laufenden.

„Oh je, das ist schrecklich", sagte Maria, als sich ihre Mundwinkel nach unten drehten. Während sie sprach, richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf Feliks und das Gespräch ging zum nächsten Thema über: „Wie geht es deiner Oma?"

Als kleines Mädchen spazierten Maria und ihre Mama oft Hand in Hand über den Marktplatz. Sie kauften Kerzen von den Svechnikov's und wenn Feliks' Großmutter hinter dem Tresen stand, schenkte sie Maria immer ein süßes Bonbon, weil sie so ein braves und höfliches Mädchen war.

„Sie sitzt ein paar Reihen hinter uns, auf der anderen Seite", antwortete Feliks, sodass alle drei die Köpfe drehten. Als seine Oma die Kinder erkannte, schenkte sie ihnen ein schwaches Lächeln und hielt einen hellblauen Rosenkranz in den Händen. Maria war erleichtert, sie hier zu sehen und dass sie noch genug Kraft hatte, um hierher zu kommen. Als sie winkte, tat sie dies mit aufrichtiger Wärme und Freundlichkeit, was seiner Großmutter etwas Glück und Frieden brachte.

Die Sonntagsmesse begann genau um zehn Uhr, als der Priester die Kirche betrat, gefolgt von den Ministranten. Während die Musik der Orgel erklang, erhoben sich alle langsam und respektvoll von ihren Plätzen und stimmten bei einem Lied mit ein. Nachdem das erste Lied zu Ende war, begrüßte der Priester die Gemeinde und dann bekreuzigten sich alle erneut in einer ehrfürchtigen Bewegung.

„Liebe Brüder und liebe Schwestern, liebe Gemeinde", begann der Priester, wobei in seiner Stimme stets ein Gefühl tiefer Emotion und Mitgefühl klang. „Lasst uns für diese schwierige Zeit beten. O Herr, wir bringen Dir alle Erkrankten, bitten um Trost und Heilung. Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden. Bitte tröste jene die jetzt trauern. Wir beten für alle, die in Panik sind. Alle, die von Angst überwältigt sind. Für Frieden inmitten des Sturms, für klare Sicht und für Demut und Dankbarkeit für alles, was wir haben. Für jeden Tag in Gesundheit", fuhr der Priester fort und seine Stimme hallte in der ganzen Gemeinde wider. „Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist. Dass wir irgendwann sterben werden und nicht alles kontrollieren können. Dass Du allein ewig bist. Dass im Leben so vieles unwichtig ist, was oft so laut daherkommt. Mach uns dankbar für so vieles, was wir ohne Krisenzeiten so schnell übersehen. Wir vertrauen Dir und den Heiligen die über uns wachen."

„Amen", sagte Maria und ihre Stimme vermischte sich mit der der anderen, als sie auf den Bänken kniete und alle zusammenkamen, um gemeinsam zum Herrn zu beten. Inmitten des Chaos diente ihr die Kirche als Zufluchtsort, erfüllte sie mit einem Gefühl des inneren Friedens, beruhigte ihr Herz und tröstete ihren Geist. Die Gebete gaben ihr Hoffnung, und die Statuen der Engeln und den Heiligen gaben ihr das Gefühl, beschützt zu sein und sich in der Gegenwart himmlischer Wesen zu befinden, die über sie wachten und sich um sie kümmerten.

Bitte, betete das Mädchen im Stillen, als es ihre grünen Augen schloss. Gebt uns die Kraft und wacht über uns. Nehmt uns die Angst vor dem Sturm.

Als sie die Augen wieder öffnete, blickte sie kurz über ihre Schulter, da sah sie, dass die anderen Menschen um sie herum schwach und besorgt aussahen. Die meisten von ihnen hatten kreidebleiche Gesichter, sie husteten oder putzten sich die Nase, und vielen von ihnen fiel es schwer, das Gleichgewicht zu halten.

Auf ein paar Bänken vor ihr saß ein älteres Ehepaar, dessen Hände sich fest aneinander klammerten und hinter ihr saß eine junge Mutter mit ihren beiden Kindern, beide an sie gelehnt und dem Gloria-Gesang lauschend, während sie auf die Gemeinde blickten. Jeder hier wusste, wie ernst diese Lage war – diese schreckliche Seuche, dir nun durch Sokovia fegte und immer mehr und mehr Opfer forderte.

Als Maria ihre Umgebung wahrnahm, blickte sie auf Feliks und David's Hände, die sich heimlich festhielten. Sie hatten begonnen, die Hoffnung zu verlieren, und es war klar, dass sie nicht mehr wussten, wie viel gemeinsame Zeit ihnen noch blieb. Je länger der Priester seine Predigt fortsetzte, desto mehr verbreitete sich die Besorgnis in der Gemeinde, da jeder ihre eigene Sterblichkeit erkannte.

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Nachdem die Messe schließlich zu Ende war, blieb Maria zurück, um ein paar Kerzen anzuzünden und verabschiedete sich von ihren beiden Freunden. „Eine Kerze für Papa, eine Kerze für Mama, eine für Pietro und eine für Wanda", flüsterte sie vor sich hin, als sie vor den Kerzen und der Statue des Schutzpatrons der Toten und der Neuanfänge.

Maria faltete die Hände und begann zu beten. „Bitte hört mich an", flehte sie. „Verschont meine Familie und beschützt meine Freunde vor dem Schmerz und dem Leid. Niemand soll dieser Seuche zum Opfer fallen. Ich habe meine Mutter bereits verloren. Bitte, lasst mich nicht, noch mehr Gräber besuchen", weinte das Mädchen und umklammerte den Rosenkranz fest in ihren Händen.

Sie fühlte sich so machtlos, als sie darüber nachdachte, dass ihr Vater immer schwächer wurde und dass Wanda möglicherweise bald ein ähnliches Schicksal erleiden würde, wenn das Fieber nicht nachließ. In ihrer Verzweiflung begann sie noch mehr zu betteln: „Lasst mich mit ihnen die Plätze tauschen, aber bitte lasst sie dies Alles überleben..."

„Sei vorsichtig, was du dir wünschst, kleines Mädchen."

Die Stimme war sanft, aber gealtert, und Maria drehte schnell den Kopf, um zu sehen, wer mit ihr sprach. Im Schatten konnte Maria die Gestalt auftauchen sehen, die sie überrascht zusammenfahren ließ. Zuerst dachte sie, es wäre einer der Heiligen, der zu sprach, aber als sie das vertraute Gesicht der Großmutter ihres Freundes Feliks erkannte, beruhigte sich ihr Herz.

„Verzeihung, Inessa", entschuldigte sich Maria und wischte sich mit ihrem Ärmel eine Träne von der Wange, während sie zusah, wie die ältere Frau eine selbstgemachte Kerze auf den Opfertisch der Sankta Anastasia stellte. „Ich dachte, ich wäre allein."

Die alte Frau sah sie mit Sympathie an und sprach mit gedämpfter Stimme: „An diesem Ort sind wir nie alleine, Mädchen. Die Engel und Heiligen des Himmels sind immer bei uns, und wenn wir sie aufrichtig rufen, sind sie da, um unsere Gebete zu hören und uns Trost und Führung zu spenden."

Maria war bestimmt fünf oder sechs Jahre alt, als sie Feliks' Großmutter zum ersten Mal sah, wie sie den Heiligen Opfergaben darbrachte – eine Kerze für den Altar, einen Bergkristall, den sie in ein Kornfeld warf, eine wertvolle Silbermünze, die sie in den Stadtfluss warf – All diese Handlungen erfolgten als Formen der Hingabe und Ehrfurcht vor den Heiligen, und Maria war von den Traditionen, die die ältere Frau praktizierte, sehr fasziniert.

„Heilige sind mächtige und göttliche Wesen, zu denen wir aufschauen, Maria", begann sie warnend. „Aber auch sie waren einst nur einfache Menschen, und wie alle Menschen können sie nicht immer vorhersehbar sein oder verstehen, worum du sie bittest. Manchmal können selbst Heilige gierig sein. Wenn du darauf bestehst, sie zu rufen, achte darauf: Sei vorsichtig, was du verlangst, und sei bereit, den Preis zu zahlen."

Sie beugte sich über Maria und warf einen Schatten auf sie. „Und egal wie verzweifelt du auch sein magst, bete niemals zu den Mächten, die nach Einbruch der Dunkelheit antworten. Sie mögen dir geben, worum du bittest, aber es wird auf eine Weise verdreht sein, die du dir nicht vorstellen kannst..."

Ein kalter Windstoß streifte Marias Schultern und jagte ihr Schauer über den Rücken. Die Kerzenflammen erloschen plötzlich und ließen sie in einem Teich aus Dunkelheit zurück.

„Mari?"

Die Frauen drehten sich um und sahen, wie jemand unter dem Torbogen auf sie zukam. Die Stimme war eine, die Maria sofort erkannte und der sie vertraute, wie die Wärme einer weichen Decke in einer kalten Nacht, und sie holte sie von diesen beängstigenden Gedanken in die Realität zurück. „Pietro", sagte Maria seinen Namen erleichtert, als sie den Anhänger ihrer Halskette losließ, den sie vor Angst festgehalten hatte. „Was machst du hier?"

Sie erkannte, wie ungewöhnlich es doch war, ihn in einer Kirche zu sehen, insbesondere anstelle von Wanda, die normalerweise immer mit Maria gemeinsam hier war. Aber Pietro? Nein.

„Ich habe draußen am Brunnen auf dich gewartet, aber es hat so lange gedauert", gestand Pietro ihr, als er ein sanftes Lächeln auf ihrem Gesicht bemerkte und sie errötete ein wenig, bei dem Gedanken, dass er sie unbedingt wiedersehen wollte. „Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht."

„Ja, ja, das Mädchen hat noch ein paar Minuten damit verbracht, mit den Heiligen zu plaudern", brummte Inessa mit einem leichten Stirnrunzeln, als sie das rot des Streichholzes gegen die Schachtel strich und eine Flamme die Dunkelheit erhellte. „Würde dir auch nicht schaden, Junge."

„Ich glaube nicht an Heilige", antwortete er nur mit einem beiläufigen Schulterzucken, sodass Maria ihn erschrocken ansah, während Inessa etwas ausstieß das einem Lachen ähnelte. „Das sind nur ein paar tragische Geschichten, die vor langer Zeit gestorben sind, und die Menschen glauben, dass sie Wunder vollbringen können", verteidigte er weiterhin seine Haltung, auch wenn Maria dies eindeutig missbilligte.

Die bloße Erwähnung von Heiligen reichte aus, um ihn dazu zu bringen, die Augen zu verdrehen und sie völlig abzulehnen, und er machte sich weiterhin über die Vorstellung ihrer Existenz lustig, was Maria als auch Wanda jedes Mal frustrierte.

Die alte Frau schüttelte den Kopf. „Die Menschen verhöhnen die Heiligen, bis sie sie brauchen", sagte Inessa, die gleiche Frau, die die Heiligen noch vor ein paar Minuten, als gierig bezeichnet hatte. „Merke dir meine Worte, Maria Novikova." Sie bewegte ihre knochige Hand und zündete vorsichtig und nach und nach die Kerzen an. „Du bist naiv, jung, unschuldig und eine wahre Schönheit. Die Heiligen haben eine Schwäche für zarte Seelen, wie dich und fühlen sich zu denen hingezogen, die Hoffnung in ihren Herzen tragen."

Sie pustete das Streichholz aus und ließ Maria nur noch mehr erschaudern, bei ihren warnenden Worten.

„Ach, machen Sie ihr doch nicht solche Angst, alte Frau", brummte Pietro, als er bemerkte wie die Farbe von Maria's Gesicht verschwand. Ohne darüber nachzudenken, legte er schnell einen Arm um sie und streichelte sanft ihren Arm, damit sie sich schaltete. „Komm, lass uns gehen. Ich bringe dich nach Hause", sagte er nur und sie hielt sich an ihm fest, immer noch etwas zu gedankenverloren, um zu antworten.

„Meine Güte, du siehst aus als hättest du ein Gespenst gesehen, Daragoya", neckte er, aber selbst wenn sie tatsächlich irgendeine gruselige Gestalt hier drinnen gesehen hätte, wäre er nicht einmal überrascht.

Vor vielen Jahren, als seine Mutter noch lebte und ihn zu den Sonntagsmessen verdonnerte, erinnerte er sich, wie er mit Wanda, Maria und ihren Müttern vor dieser Statue gestanden hatte. Während alle anderen beteten, spürte er eine seltsame Präsenz im Raum und sah, wie der Heiligen Anastasia eine Träne von der Wange tropfte und eine der Kerzen erlosch. Erschrocken und verängstigt hielt er Wanda's und Maria's Ärmel fest und zog, aber seine Mutter schimpfte ihn, er solle die Gebetszeit von niemandem stören.

Diesmal war es jedoch Maria, die ihn am Ärmel zu sich zog. „Ich bin froh, dass du hier bist, Pietro", lächelte sie mit wiedergefundener Ruhe und gab ihm einen sanften  Kuss auf die Wange als Geste, als sie fast draußen waren. Sie war dankbar, dass er immer auf sie aufpasste, und das bedeutete ihr sehr viel.

Pietro zog sie einfach an sich und er grinste sanft vor sich hin, ohne zu bemerken, dass die alte Inessa ihren Kopf über die beiden schüttelte. Der Anblick, der beiden war das perfekte Beispiel für junge Liebe in dieser kleinen traurigen Stadt. Doch erst recht, waren sie nicht die Ersten: Pietro erinnerte sie so sehr an den gebrochenen Soldaten, den vor vielen Jahren jeder im Dorf nicht gemocht hatte, sie eingeschlossen. Maria erinnerte sie, an die wunderschöne Tochter des Imkers, die dafür bekannt war, die Menschen auf Festen mit ihrem süßen Gesang und lustigen Tänzen aufzuheitern.

Unabhängig von ihrer Meinung über Pietro konnte sie sehen, wie sehr ihm Maria am Herzen lag, und das war am Ende alles, was zählte...

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