𝓑𝓾𝓽 𝓵𝓲𝓽𝓽𝓵𝓮 𝓭𝓲𝓭 𝓘 𝓴𝓷𝓸𝔀 𝓱𝓸𝔀 𝓶𝓾𝓬𝓱 𝔂𝓸𝓾 𝓻𝓮𝓪𝓵𝓵𝔂 𝓼𝓾𝓯𝓯𝓮𝓻

Laute Musik wummerte das ganze Haus Sejuns. Das ganze Grundstück war gefüllt mit lärmenden, gut gelaunten Studenten, die größtenteils betrunken waren, oder sogar unter Drogen standen. Jimin hatte sich zu Sejun und dessen Freunden gesellt, während Yoongi irgendwo in der Menschenmenge untergetaucht war. Vermutlich, um sich an der Hausbar niederzulassen und sich dort einen Drink nach dem anderen mixen zu lassen.

Bierflaschen wurden herumgereicht, Jimin hielt gleich zwei in seinen Händen und war bereits sichtlich angetrunken. Alkohol und Schmerztabletten waren sicherlich keine gute Mischung sein, aber so wenig, wie er sich sowieso schon um seine Gesundheit kümmerte, konnte ihm das nicht mehr egal sein.

Willst du? Verwirrt drehte sich der junge Tänzer zu dem blauhaarigen Gastgeber, der ihm eine Tüte mit kleinen, gelben Pillen entgegenhielt. "Ecstasy."

Normalerweise hätte der Medienstudent jetzt abgelehnt, aber er war angetrunken und sein Leben war momentan die pure Hölle. Der Gedanke einfach mal vollständig abschalten zu können, war verlockend. Jimin griff in die Tüte und nahm sich eine der Pillen, die er sich einwarf und mit Bier herunterspülte. Sejun beobachtete es lachend und klopfte ihm auf den Rücken. "Gute Entscheidung."

Sie kamen auf die Idee sieben Minuten im Himmel zu spielen. Andere Studenten gesellten sich dazu, unter ihnen auch Yoongi. Es wurde eine Flasche gedreht und der, auf den sie zeigte, musste sich einen Spieler auswählen, mit dem er sieben Minuten in einem geräumigen Kleiderschrank verbringen würde. Um das Spiel spannender zu gestalten, würden die anderen Aufgaben stellen, die man in diesen sieben Minuten erfüllen musste zum Beispiel sich gegenseitig Knutschflecken machen.

Jimins Welt war farbig. Das Spiel klang für ihn nach jeder Menge Spaß und so kam es, dass er ebenfalls im Spielerkreis Platz nahm.

Die Stimmung war ausgelassen. Spieler wurden in den Kleiderschrank geschickt und kamen deutlich zerzauster wieder hinaus. Und während man wartete, wurden lustige, unnötige Konversationen geführt. Jimin hatte lange nicht mehr so gelacht.

Und dann zeigte die Flasche auf ihn. "Such dir einen Mitspieler aus, Chim", lachte Sejun und wies auf die Anderen. Die Mädchen kicherten und richteten ihre Haare in der Hoffnung gewählt zu werden. Denn als Tänzer war Jimin wirklich nicht schlecht gebaut.

Er drehte sich einmal um die eigene Achse und kicherte. "Ich nehme Yoongi." Er wusste nicht, welcher Teufel ihn geritten hatte ausgerechnet seinen Mitbewohner auszuwählen, doch es kümmerte ihn auch nicht wirklich. Denn die Droge in seinem Blut ließ ihn sich leicht fühlen und alle Vorsicht, allen Scham vergessen.

Der Ausgewählte war sichtlich verwirrt und ließ sich überrumpelt von dem Jüngeren hochziehen. "Komm, Hyung", kicherte er. Yoongi zuckte mit den Schultern. Sie waren betrunken und es war nur eine Party. Also warum nicht?

"Eure Aufgabe ist es euch gegenseitig die Oberkörper mit vielen Knutschflecken zu schmücken, viel Spaß." Der Blauhaarige lachte und schubste die beiden jungen Studenten in Richtung Kleiderschrank.

Sie stolperten in die Dunkelheit und man schloss lachend die Türen hinter ihnen. In der Dunkelheit konnte der Ältere Jimin kichern hören. "Komm her, Hyung."

Die Arme des Tänzers schlangen sich um die Taille Yoongis und seine weichen Lippen begannen den Nacken seines Mitbewohners zu liebkosen. "Wir wollen unsere Mitspieler doch nicht enttäuschen." Ein leises Keuchen entfloh dem Älteren und er spürte, wie Jimins Hände unter sein Oberteil schlüpften. "W-was tust du?", stotterte er verunsichert. Der Jüngere ließ seine Hände über die weiche Haut seines Mitbewohners wandern und schmunzelte gegen dessen Hals. "Entspann dich, Yoongi-ah", nuschelte er.

Und dann hatte er Yoongi den Stoff über den Kopf gezogen, seine Finger tanzten über den Oberkörper des Älteren, erkundeten ihn. "Shit-", wimmerte Dieser. Sie waren betrunken. Beide. Und deswegen zögerte er nicht länger seine Lippen auf Jimins zu legen.

Der Geschmack von Cocktail und Bier vermischte sich in ihren Mündern doch sie waren viel zu betrunken, um sich um diese seltsame Mischung zu kümmern.

Ein weiteres Keuchen entkam Yoongi, als er spürte, wie er gegen die hintere Wand des Schrankes gedrängt wurde, die Hände des Tänzers auf seinem Körper verursachten eine Gänsehaut und peinlich berührt, musste der Ältere feststellen, dass sich auch in seiner Hose etwas regte.

"J-jimin", winselte er. Der Jüngere löste sich von den Lippen seines Mitbewohners und ließ sie über die milchige, reine Haut von dessen Oberkörper wandern. Und dann saugte er sich leicht fest, biss sanft in die Haut und Yoongi konnte das Stöhnen nicht länger zurückhalten, welches sich aus seiner Kehle drängte. "Ahh~" Der Tänzer musste unwillkürlich schmunzeln, als er bemerkte, wie intensiv sein Mitbewohner auf ihn reagierte.

Jimins Lippen fanden Yoongis erneut und hungrig bewegten sie ihre Münder gegeneinander.

"Hätte ich gewusst, dass du so gut küssen kannst, hätte ich das hier schon viel eher gemacht", keuchte der Jüngere, als sie sich für einen kurzen Moment voneinander lösten, um Atem zu schöpfen. "Du bist dran. Du musst mir auch Knutschflecken machen, damit wir unsere Mission erfüllen." Irgendetwas war anders an Jimin. Aber Yoongi wollte nicht darauf kommen, was es war. Der Jüngere wirkte mehr als nur betrunken.

Schüchtern legte Yoongi die Hände an den obersten Knopf von Jimins seidigem Hemd. "B-bist du sicher?", fragte er schluckend. "Ja, Hyung", hauchte der Jüngere ihm ins Ohr und knabberte leicht an seinem Ohrläppchen, was ihn erneut zum Aufwimmern brachte.

Bald lag das Seidenhemd auf dem Boden. Zittrig atmete Yoongi aus. Dann legte er seine Lippen auf den muskulösen Oberkörper seines Mitbewohners. Ein leichter Schweißfilm bedeckte Jimins Haut, doch das störte Yoongi nicht wirklich. Diese ganze Situation machte ihn kribbelig und sein Herz schlug rasend schnell gegen seine Brust, als er begann kleine, bläuliche Liebesbisse auf dem Oberkörper des Tänzers zu verteilen, während er immer wieder mit kleinen, süßlichen Lauten belohnt wurde.

Die Schranktür wurde mit einem Ruck aufgerissen und Licht fiel auf die beiden halbnackten Jungen, die immer noch schwer atmeten und beide mit Knutschflecken übersät waren. "Heiß", kicherte jemand. "Finde ich auch." Jimin hob sein Hemd auf und schenkte Yoongi ein freches Grinsen, bevor er aus dem Schrank trat.

Und in dem Moment sah Yoongi es. Sah die Schmerzpflaster, die er zuvor übersehen hatte. Sah die blauen Flecken und Schrammen, die der Tänzer von unzähligen Malen, die er zu Boden gefallen war, erhalten hatte. "Holy-" wisperte er erschrocken. Die Anderen schienen zu dicht zu sein, um seinen Stimmungswechsel zu bemerken. "Ich weiß, dass ich gut aussehe", lachte der Tänzer und zog sich sein Hemd wieder an, bevor er Yoongi das T-Shirt reichte, welches immer noch vergessen auf dem Boden lag.

Doch Yoongi glaubte langsam zu begreifen, was mit dem Jüngeren los war. Mit einem Schlag fühlte er sich nüchtern. Warum war Jimin nur so ehrgeizig? Und ihm war nach Weinen zumute. Obwohl er das Schlimmste noch gar nicht kannte. Denn er wusste nicht, dass Jimin nicht einfach nur ehrgeizig war. Er wusste nicht, dass der Junge in den Stunden, die er im Tanzstudio verbrachte, versuchte pure Perfektion zu erschaffen.