2. Neuanfang

Neuanfang

Nun zurück zu meinem Traumstudium. Also nun definitiv Sportjournalismus. An der Universität von Dortmund um genauer zu sein. Ganz ehrlich, ich weiß nicht genau, weshalb ich diese Universität für mein Studium ausgewählt habe. Wegen den niedrigen Studiengebühren? Wegen dem relativ schönen Campusgelände, welches eine gute zentrale Lage unweit des Zentrums hat ? Vermutlich hatte alles davon einen Einfluss auf meine finale Entscheidung. Aber der wirklich ausschlaggebende Punkt ist die Tatsache gewesen, dass Dortmund nun wirklich nicht so nah am Schwarzwald liegt und ich so meinen alten Problemen einfach entfliehen konnte. 

Zudem hatte ich nun auch so die perfekte Möglichkeit gefunden um wieder mit meinem besten Freund vereint zu sein und mehr Zeit mit ihm verbringen zu können. Achso, wer mein bester Freund ist, fragt ihr euch sicherlich? Er heißt Roman Bürki und die meisten werden sich jetzt sicherlich fragen: Wie kommt eine stinknormale 19 jährige an einen Bundesligatorhüter mit einem Marktwert von ungefähr 5 Millionen Euro? Dem Torhüter von Borussia Dortmund!

Wenn man bedenkt, dass mein Vater ein treuer Fan des SC war und sowohl als Vereinsmitglied als auch als Spender beteiligt war, dann sollte man sich eher fragen, wen mein Vater nicht getroffen hatte. Er war sozusagen Dauergast im Schwarzwald-Stadion und die Vereinsfühlung involvierte ihn gern bei der Betreuung von Talenten oder sie gaben ihm verschiedene Möglichkeiten sich zu beteiligen. Der junge Roman Bürki kam damals frisch zum SC und mein Dad, so übereifrig wie er war, wollte das neue Top-Talent natürlich höchstpersönlich durch das Stadion führen. Damals nahm seine Teenagertochter, also mich mit. Und als wir uns an diesem Tag trafen - ich war erst unglaublich genervt, dass ich mit musste - haben wir uns, zu meiner Überraschung fantastisch verstanden und sind daraufhin in Kontakt geblieben. Ich war da, als er sein erstes Spiel gemacht hat und  auch als er sich dann entschlossen hat zum BVB zu wechseln. Unserer Freundschaft hat dieser Tapetenwechsel seinerseits nicht geschadet, wozu gibt es denn Skype und WhatsApp.

Nun genauer zu mir, mein Name ist Stella. Stella Meyer. Geboren und aufgewachsen im schönen Süden Deutschlands im tiefen Schwarzwald. Als Kind hatte ich noch das perfekte Bilderbuchleben gelebt, denn meine Eltern wirkten wie das glücklichste Paar auf dieser Welt. Zudem lebten wir privilegiert in einem schönen Haus und die Werbefirma meines Vaters lief so gut, dass er sich als Sponsor bei Freiburg beteiligen konnte. Nach dem Tod meines Papas verfiel meine Mutter in ein tiefes Loch und unsere Beziehung veränderte sich sehr schwer. Ausziehen konnte ich nicht, ich konnte meine Mutter nicht einfach allein lassen. Jedoch änderte sich schnell meine Meinung und ich setzte mir das Ziel, meinen alten Erinnerungen zu entkommen. So kam es dazu, dass ich, sobald ich mein Zeugnis in den Händen hielt, gefühlt schon auf dem Weg nach Dortmund war.

Dortmund, von der Landschaft leider mit nichts mit dem Schwarzwald und Freiburgs schöner Innenstadt zu vergleichen, jedoch erhoffe ich mir hier die Stadt die Chance auf einen Neuanfang.

Okay okay Stella, zurück zur Realität. Einmal tief einatmen, einmal tief ausatmen! "Los geht's." sprach ich mir selbst zu, löste mich aus meinen Gedanken und mit schnellen Schritten lief ich nun auf das Hauptverwaltungsgebäude der Universität zu, um meine restlichen Dokumente abzugeben. 

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