1. Kurvenkind

Kurvenkind

Schon seit ich ein kleines Mädchen war und mit mir im Spiegel Interviews führte, träumte ich davon später einmal eine erfolgreiche Journalistin zu werden. Details aus Menschen heraus zu kitzeln, Missstände aufzudecken und mir durch meine Publikationen zu einem Namen zu machen. Dies war mein Traum, auch wenn ich früher nur als Barbie die Ken Puppe nach seinem neusten Hollywood-Film befragte.
Viele mögen mein Interesse am Journalismus auf meine stark ausgeprägte Neugier schieben. Aber ich weise diese Anschuldigung gern ab, pff. Ich bin einfach nur sehr wissbegierig.
Nun, aus diesen genannten Gründen gab es für mich im Leben nie ein anderes Ziel, als mich in der Schule bis zum Studium durchzubeißen und dafür zu sorgen, dass ich den notwendigen Abiturschnitt zur Studienzulassung erreichte.
Als ich dann mit 19 Jahren glücklicherweise mein perfektes Abi in der Tasche hatte, war ich - zügig  und endlich - aus dem Haus meiner Mutter ausgezogen und stand nun mit meinen vollgepackten Taschen und Koffern vor den Toren der Universität Dortmund.
Statt "Welchen Inhalt brauche ich für die Prüfung noch?" oder "Wann ist mein Abschlussball?" standen nun Kurswahl und Wg-Suche auf meiner Liste. Verrückt, wie schnell das Leben einem verrennt.
Letzteres - die Wohnungssuche - war glücklicherweise schnell erledigt, da mich netterweise mein bester Freund  bei sich wohnen lassen würde.
Ort zum Wohnen - Check!!

Ersteres, also die Wahl zwischen unendlichen Kursen hingegen war etwas schwerer zu fällen. Besonders interessierte mich Journalismus "im Bereich Politik und Gesellschaft", aber als ich danach auf der Internetseite der Universität gesehen haben, dass zudem  "Sportjournalismus" angeboten wird, war ich fest entschlossen und hatte mich dann doch zügig entschieden.

Mein Vater würde jetzt sicherlich freudig grinsen und  wäre auch sicherlich stolz auf mich. Ich weiß nicht, ob man sich dies jetzt besonders gut vorstellen kann, aber ich war schon immer auch sehr sportbegeistert. Es gab also nicht nur Barbie und Ken als Interviewpartner. Besonders Fußball war und ist immer noch mein absoluter Lieblingssport. Fan von einem bestimmten Verein war ich nie, aber mein Vater war ein brennender Sportclub Freiburg Fan und hatte mich bis zu seinem Tod so oft wie es möglich war, mit ins Stadion mitgenommen.
Ja genau, ich war dieses typische kleine Kind mit den viel zu großen Ohrenschoner, welches zwischen all diesen erwachsenen Männern in der Kurve auf den Schultern meines Papas saß und in die Hände zu klatschen versuchte. Um so älter ich wurde, um so öfter wurden die Ohrschützer zuhause vergessen bis sie eines Tages überflüssig wurden und endlich im Müll landeten. Jeden Fangesang, ich habe ihn gekannt und stolz mitgesungen. Direkter Freiburg Fan war ich dennoch nie gewesen, jedoch hatte mich das Feeling im Stadion und die einzigartige Atmosphäre gepackt.  Die Anspannung in den Rängen, wenn ein Gegentor gefallen ist und die pure Euphorie, wenn das Team daraufhin aus einem Konterkrimi den Ausgleich erzielt hatte. Gerade diese Momente machen den Fußball doch so spannend. Das Kribbeln im Bauch, welches sicherlich jeder Unterstützer versteht und kennt. Die Fans - die Emotionen - die Liebe!

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Und dies wäre dann Kapitel 1. 

xx clary

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