17.12.2024 - Ich bin bei dir

✧・゚: *✧・゚:*   *:・゚✧*:・゚✧

OneShot by SamMoon749

✧・゚: *✧・゚:*   *:・゚✧*:・゚✧

Es war ein kühler Abend, als Wriothesly beschloss, Neuvillette in seine Gemächer einzuladen. Die Nachricht, die er überbringen musste, ließ ihn schwer schlucken, und selbst die kühlen Mauern des Gefängnisses, an die er sich so gewöhnt hatte, schienen heute kälter als sonst. Doch er wusste, dass es keinen anderen Weg gab. Sie saßen schon eine Weile schweigend beim Tee, als Wriothesly die Stille brach.

„Neuvillette," begann er leise und versuchte, die Erschütterung in seiner Stimme zu verbergen. „Ich... muss dir etwas sagen."

Neuvillette sah ihn aufmerksam an. „Du wirkst besorgt, Wrio. Was bedrückt dich?"

Wriothesly sah aus dem Fenster, als würde er die richtigen Worte dort draußen finden, in den Lichtern von Fontaine, die in der Ferne flackerten. „Ich war... bei den Heilern," sagte er schließlich. „Ich habe Krebs. Und es ist... fortgeschritten." Er zögerte, bevor er weitersprach. „Man gibt mir noch drei Monate."

Ein stiller Schock lag in Neuvillettes Augen, eine Fassungslosigkeit, die fast unmöglich zu beschreiben war. Minuten schienen zu verstreichen, in denen nur der leise Klang des Teeservices zwischen ihnen erklang. Dann, mit einer kaum hörbaren Stimme, fragte Neuvillette: „Drei Monate?"

Wriothesly nickte stumm. Er hatte sich auf diesen Moment vorbereitet, hatte geglaubt, dass er den Schmerz und die Trauer im Griff hätte – doch jetzt, in Neuvillettes Anwesenheit, bröckelte seine Fassade.

"Dann, sagte Neuvilette, "lass uns diese 3 Monaten zu den besten machen"

In den folgenden Wochen taten die beiden alles, was sie nur konnten, um die Zeit, die ihnen blieb, so schön und bedeutungsvoll wie möglich zu gestalten. Sie reisten durch Fontaine und besuchten jede Küste, jede Bucht und jeden verborgenen Winkel der Region, als würden sie Erinnerungen in die Wände des Landes selbst brennen wollen. Neuvillette, der sonst eher zurückhaltend und beherrscht war, ließ seine strenge Haltung fallen und verbrachte die Tage in der Freude und Zärtlichkeit mit Wriothesly, die für ihn neu waren, aber jetzt von unschätzbarem Wert.

Eines Abends, während sie in einer versteckten heißen Quelle badeten, die nur die beiden kannten, legte sich Wriothesly an Neuvillettes Schulter. Sie betrachteten gemeinsam die Sterne, und Wriothesly erzählte ihm Geschichten von früheren Abenteuern und von Träumen, die er gehabt hatte. „Weißt du, manchmal denke ich, das Leben ist wie dieses Wasser hier", sagte er leise. „Wir treiben einfach durch, und manchmal wird es heiß, manchmal kalt, aber irgendwann... steigen wir aus."

Neuvillette sah ihn schweigend an, eine Traurigkeit in den Augen, die er nicht zu verbergen suchte. Es gab Momente, in denen er hoffte, dass Wriothesly in seinen Armen für immer bleiben könnte, dass diese letzten Monate nicht zu einem bitteren Ende führen würden.

Doch die Zeit verging gnadenlos weiter.

Die letzten Tage verbrachten sie zurückgezogen, in Wriotheslys Gemächern, wo sie die stillen Abende zusammen verbrachten. Sie sprachen wenig, und Worte waren nicht mehr nötig. Die Blicke und das Gefühl der Nähe reichten aus, um alles zu sagen, was sie noch füreinander empfanden. In der letzten Nacht, kurz bevor Wriothesly in einem sanften Schlaf wegglitt, den er nie wieder verlassen würde, hielt Neuvillette seine Hand und flüsterte: „Du wirst immer ein Teil von mir bleiben, Wrio. Für immer."

Als die Sonne aufging und die ersten Strahlen durch die Fenster fielen, war Wriothesly bereits gegangen – doch Neuvillette hielt seine Hand weiter fest, als könnte er damit das Vergängliche in die Ewigkeit ziehen.

Der Verlust traf Neuvillette schwerer, als er je gedacht hätte. Das Wasser von Fontaine schien ihm dunkler und schwerer zu fließen, und das Echo von Wriotheslys Lachen hallte wie ein Geist durch die Räume, die sie einst geteilt hatten. Doch in den Momenten der Trauer fand er Trost in den Erinnerungen, die sie zusammen geschaffen hatten – die Sterne, die heißen Quellen, die stillen Nächte.

Manchmal stand er am Rand des Hafens und blickte in die Ferne, so als würde er Wriothesly in den Wellen erkennen. Und dann, wenn der Wind leise über die Wellen strich, fühlte er einen Hauch von Frieden und ein leises Flüstern, das zu sagen schien: „Ich bin bei dir."





╭══• ೋ•✧๑♡๑✧•ೋ •══╮

Ich bin bei dir

╰══• ೋ•✧๑♡๑✧•ೋ •══╯

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top