09.12.2024 - Herzenswärme
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Pairing: Levi Ackeman x Oc Elisabeth und ihren beiden Kindern Cayden und Edmeé
OneShot by HeichouWaifu
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Ein Sonnenstrahl bahnte sich seinen Weg durch das Fenster und fiel direkt in das Gesicht des schwarzhaarigen Jungen. Dieser verzog die Mundwinkel und öffnete träge die Augen. Unter leisem Grummeln beugte er sich aus seinem Bett nach vorne und rieb sich die Augen. Sein, volles, dichtes Haar, war durcheinander und einzelne Haarsträhnen standen ab. Während Cayden ein leises Gähnen unterdrückte, sah er sich im Zimmer um, das er sich mit seiner Schwester teilte. Doch von ihr fehlte jede Spur. Auch konnte er nicht ihre schrille Stimme im Haus vernehmen. Das Kind verengte die Augen und streckte langsam seine Beine aus dem Bett. Wahrscheinlich war seine Schwester Edmeé mit Vater weg.
So war es immer - kaum war er wieder zuhause - forderte sie seine ganze Aufmerksamkeit. Cayden seufzte und stand von seinem Bett auf. Schlaftrunken öffnete er die Zimmertür und trat in die Küche. Niemand war zu sehen. Schulterzuckend nahm Cayden die Situation hin und musste schmunzeln.
Es hatte auch was, nicht die nervige Stimme seiner Schwester, um sich zu haben. Gähnend ging Cayden Richtung Bad, um sich das Gesicht zu waschen. In Gedanken öffnete der Junge die Badtür.
»Guten Morgen, Cayden.« Ein Stromstoß zog sich durch den Körper des Kindes. Zögerlich richtete Cayden seinen Blick auf. Inmitten des Badezimmers stand sein Vater, mit einem Handtuch um die Hüften. Offensichtlich war sein Vater duschen gewesen, denn er trocknete sich die Haare ab, ehe er das Handtuch vom Kopf nahm und es zur Seite legte.
»Hast du gut geschlafen?«, fragte Levi unbeirrt, während Cayden ihn anstarrte. Nicht fähig etwas zu erwidern.
Der Junge musterte die Ausstrahlung und den Körper des Mannes vor sich. Und Cayden wurde schmerzlich bewusst, dass dieser mehr Soldat war als Vater.
Schnell wandte der Jungen seinen Blick ab und drehte sich um. »Ging. Edmeé schnarcht wie ein betrunkener Soldat der Mauergarnison«, kommentierte die Frage seines Vaters.
Dieser ging aus dem Badezimmer, um seinen Weg ins Schlafzimmer fortzuführen. »Du hast keinen gesunden Schlafrhythmus«, entgegnete Levi, ehe er kurz ins Schlafzimmer verschwand, um sich frische Kleidung anzulegen.
Cayden schob die Brauen zusammen. Was wusste er denn schon von Caydens Gewohnheiten?! Er war doch so gut wie nie zuhause.
Der Junge biss sich auf die Unterlippe. Dass er nun mit seinem Vater allein war, ließ einen undeutbaren Druck in seiner Brust aufsteigen. Er war überfordert, wie er Levi gegenübertreten sollte. Wenn Cayden darüber nachdachte, war es das erste Mal, das er mit seinem Vater alleine war. Zudem hang meistens seine Schwester an Levis Rockzipfel, das Cayden nicht erst die Gelegenheit ergriff, seinem Vater irgendetwas zu erzählen.
Während der Vater wieder in die Küche ging, musterte ihn sein Sohn undeutbar. Überfordert presste das Kind die Lippen zusammen.
Was brachte ihm die Tatsache, der Sohn des stärksten Soldaten der Menschheit zu sein, wenn er absolut nichts von seinem Vater wusste?! Genauso wenig glaubte Cayden daran, dass Levi seine Kinder kannte. Die Gefühle des Kindes schwankten zwischen Ehrfurcht, Wut und Traurigkeit hin und her.
„Du solltest ins Bad gehen, Cayden! Es gibt gleich Frühstück", durchbrach der Vater die Gedankengänge seines Sohnes. Cayden erwiderte nichts und wandte sich stumm zum Badezimmer, um der Aufforderung nachzukommen. Die Gedanken des Kindes kreisten vorahnend um die kommende Stille, die nachher am Esstisch herrschen würde. Es war nicht so, dass Cayden kein Interesse daran hätte sich mit seinem Vater auseinanderzusetzen. Es waren vielmehr die Zweifel, die den Jungen blockierten und das unterdrückte Gefühl, dass Levi seine Tochter mehr zu lieben schien.
Im Grunde wusste Cayden um die Eifersucht auf seine Schwester. Wollte es nur nicht zeigen, geschweige denn seiner Mutter mitteilen.
»Deine Haare sind ganz schön lang geworden.«
Cayden blickte auf, in die Richtung des Türrahmens, an dem Levi gelehnt war. Mit prüfendem Blick musterte der Vater seinen Sohn und ging auf ihn zu.
Der Junge fuhr sich kurz durchs Haar. »Kann schon sein. Mir egal«, antwortete er tonlos.
Zögerlich hob Levi seine Hand und strich durch das dichte Haar seines Sohnes. »Wäre es nicht besser, ich würde sie schneiden?«
Cayden verzog überfordert die Mundwinkel. »Mir ... mir gefällt die Länge. Ich will keine kürzeren Haare.«
Levi lächelte leicht und Caydens Herz machte, beim Anblick seines Vaters, einen leichten Sprung. Noch nie hatte er ihn Lächeln gesehen. Und dieses Lächeln galt ihm. Nicht Mutter oder seiner Schwester. Jetzt im Moment lächelte sein Vater ihn an. Auch wenn es nur für einen kurzen Moment war.
Cayden öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ein lauter Rums ließ den Jungen aufzucken. Irritiert wandte sich Levi zu dem Geräusch, um im selben Moment stürmisch begrüßt zu werden. Mit einem fröhlichen Kichern sprang ihm seine Tochter in die Arme. Skeptisch musterte Levi seine Tochter. Jedoch kam er nicht dazu zu fragen, was sie auf den Kopf hatte.
»Papa! Papa! Es schneit!«, erzählte sie euphorisch. »Schau mal!« Sie wischte sich Schnee aus den Haaren. »Das harte Wasser ist ganz kalt und weiß.«
»Edmeé. Fall nicht gleich über deinen Vater her«, schmunzelte Elisabeth, während sie das Haus mit den Einkäufen betrat.
Cayden blinzelte ungläubig. Das weiße Pulver auf den Haaren seiner Schwester begann sich langsam aufzulösen. Zwar wusste der Junge aus Erzählungen, was Schnee war, doch dieses Jahr war es das erste Mal, das er ihn bewusst wahrnahm. So tat es auch seine Schwester.
»Schau mal Brüderchen!« Edmeé löste sich von ihrem Vater und ging aufgeregt auf Cayden zu. Mit einem breiten Grinsen legte sie ihre Hände auf Caydens Wangen, in denen sie den Schnee gehalten hatte. Erschrocken zuckte der Junge zurück. »Kalt, oder?!«, feixte das Mädchen.
»Und nass!«, fügte Cayden eingeschnappt zurück.
Vollkommen aus den Häuschen ergriff Edmeé die Hand ihres Bruders. »Komm! Wir gehen nach draußen!« Doch bevor seine Schwester ihren Bruder in die Kälte zerren konnte, ging Levi behutsam dazwischen.
»Edmeé, wir sollten erst einmal frühstücken. Danach kannst du mit deinem Bruder in den Schnee. Verstanden?« Die Augen des Mädchens weiteten sich und sie öffnete den Mund, jedoch wusste sie genau, dass eine Diskussion - vor allem mit ihrem Vater - sinnlos war und so nickte sie nur. Hippelig und voller Vorfreude packte sie zusammen mit ihrer Mutter den Einkauf aus, während Cayden mit seinen Vater den Tisch für das Frühstück deckte. Auch während des Essens, nahm Edmeés Vorfreude auf den Schnee nicht ab. Immer wieder schaute sie zum Fenster und fragte sich, ob mehr Flocken vom Himmel gefallen waren.
Kaum war das Frühstück beendet, hastete das Mädchen zur Garderobe und zog sich eilig Jacke, Schuhe, Schal und Mütze an. Doch ihr Bruder verharrte immer noch im Kinderzimmer. Levi und Elisabeth tauschten vielsagende Blicke aus, während sie sich ebenfalls anzogen.
»Komm, Edmeé, wir gehen schon nach draußen. Dein Vater und Cayden kommen gleich nach«, sprach die Mutter ruhig und öffnete die Haustür.
»Manno, er soll nicht so trödeln!«, schimpfte das Mädchen und lief nach draußen, dicht gefolgt von Elisabeth.
Levi schüttelte amüsiert den Kopf und ging zum Kinderzimmer. Cayden war vollkommen vertieft darin im Kleiderschrank umherzuwühlen. Die Unordnung, die er dabei machte gefiel dem Vater wenig, er wollte es aber erst einmal belassen.
»Edmeé!«, schimpfte Cayden. »Immer nimmst du meine Sachen!« Mit verzogener Miene wandte er sich vom Kleiderschrank und verschränkte die Arme, bis er seinen Vater bemerkte.
»Was ist? Findest du deinen Schal nicht?«, fragte Levi nach.
Caydens Blick verhärtete sich. »Nein! Edmeé hat ihn vermüllt.« Der Junge schaute noch einmal in den Schrank, bis er seufzte und beschloss halt ohne Schal hinauszugehen. Doch sein Vater kniete sich vor ihn und löste seinen Schal.
»Ich werde heute Abend mit deiner Schwester reden«, sprach Levi ruhig und band seinen Schal um den Hals seines Sohnes. »Sie macht es aber nicht mit Absicht. Das weißt du doch sicher?«
Cayden hielt die Luft an. Der heutige Tag war für den Jungen vollkommen überfordert. Seinen Vater, der als strenger, starker Soldat geachtet, aber auch gefürchtet wurde, zeigte ihm heute eine Seite, die Cayden berührte. Sie berührte sein kleines Kinderherz und ihm wurde klar, dass sein Vater zwar Strenge ausstrahlte, aber Wärme und Zuwendung nur denen zeigte die ihm am Herzen lagen. Cayden tat es schon fast leid seinem Vater bislang Unrecht getan zu haben.
Vorsichtig berührte er mit den Fingerspitzen den Schal seines Vaters um seinen Hals. »Behalte ihn ruhig«, sagte Levi und richtete sich wieder auf. Dann reichte er seinem Sohn die Hand. »Nun komm. Du möchtest doch nicht, dass deine Schwester ganz alleine Spaß hat, oder?«
Caydens Augen leuchteten auf. »Nein, aufkeinenfall!« Der Junge wollte es sich nicht nehmen lassen seiner Schwester ein paar Schneebälle an den Kopf zu werfen, dafür das sie immer wieder seine Sachen verlegte. Und so gingen die beiden auch hinaus, in den kalten, weißen Garten.
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Herzenswärme
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