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2015 | SAN FRANCISCO — Scott und Faith gingen nach langer Überlegung wieder ins Haus zurück. Doch als sie durch die Tür traten, waren sie nicht mehr zu dritt. Auch Hope befand sich nun im Wohnzimmer und wurde von ihrem Vater hergebeten. Er hatte etwas zu Beichten. Zu erklären...

„Eure Mutter hatte mich überzeugt sie mitzunehmen ... auf meine Missionen. Man nannte sie Wasp. Sie war wie geschaffen dafür ... Kein einziger Tag vergeht an dem ich nicht bereue, ja gesagt zu haben." Wovon redet er? Fragten sich alle versammelten. Wieso gerade jetzt? Schluckte Faith und hatte Sorgen um die Antwort auf die sie ihr ganzes Leben lang gewartet hatte. „1987. Separatisten hatten in Kursk ein sowjetisches Raketensilo eingenommen. Und schossen eine Rakete auf die Vereinigten Staaten ab. Der einzige Weg an die internen Schaltungen führte durch massives Titan. Ich wusste ich musste auf Molekülgröße schrumpfen um die Rakete zu entschärfen, aber mein Regulator war zu sehr beschädigt. Eure Mutter zögerte keine Sekunde. Sie schaltete ihren Regulator aus. Und verschwand im subatomaren Raum, um die Bombe zu deaktivieren. Sie war fort. Eure Mom ist als Heldin gestorben." Die Töchter ließen die Wahrheit einsickern. Diese Worte waren so schmerzhaft wie ein Messer, doch gleichzeitig irgendwie befreiend. All die Jahre wusste niemand was mit ihr geschehen war. All die Jahre warteten sie auf eine Antwort. Und jetzt hatten sie, sie endlich...

„Und ich habe die nächsten zehn Jahre alles versucht über die Quantenebene zu lernen..." Sagte Pym letztlich und sah seinen Kindern in ihre wässrigen Augen. Faith stand neben Hope. Scott der, der Geschichte aufmerksam zuhörte blickte auf die Schwestern. Doch Hope war diejenige die seine Augen in diesem Moment auf sich zog. Ihre Hand war am zittern. Keine Sekunde später ergriff jedoch schon die jüngere Schwester, wie aus Instinkt die zittrige Hand der älteren Schwester.

Scott lächelte. Denn Faith, hatte nicht ein einziges Mal ihren Kopf nach unten gesenkt. Ihre Augen blieben bei ihrer Familie. Dem was ihr am wichtigsten war ... Fast schon wie ein Schmetterling. Zwar hatte sie keine Fühler, doch sie konnte ihre Umgebung und die anderen Lebewesen stets einschätzen. Sie wusste immer was sie tun musste um jemandem zu helfen. Scott bewunderte diese Eigenschaft. Vielleicht beneidete er sie auch irgendwo.

„Du hast sie versucht zurückzuholen." Nickte Hope lächelnd und drückte die Hand ihrer Schwester bei diesen Worten leicht zu. Sie spürte die heißen Tränen über ihre Wange rollen. Beide spürten die Tränen, als ihr Vater ebenfalls nickte. „Aber gelernt habe ich nur... dass wir gar nichts wissen." Gab er zu und näherte sich seinen Töchtern. „Es ist nicht deine Schuld." Sprach die ältere Schwester und sah zu ihm auf. Sie wollte sicher sein, dass er ihr auch wirklich zuhörte. All die Jahre sehnte sich Hank nach diesem klitzekleinen Satz aus Hope's Mund. Und zwar waren es nur einfache Worte, doch sie hatten eine große Bedeutung. Endlich hatte sie ihm verziehen und würde ihn nicht mehr hassen. Er wollte nicht sterben, zu wissen, dass seine Tochter ihn hasste. „Sie hat sich dafür entschieden."

„Aber warum sagst du es uns erst jetzt?" Fragte die jüngere und biss sich auf ihre Unterlippe. „Ich hab versucht euch beide zu beschützen. Ich hab schon eure Mutter verloren. Ich wollte nicht auch noch meine Mädchen verlieren." Er zeigte in den letzten Jahren, kaum Gefühle oder Zuneigung. Doch in diesem Moment schüttete Hank Pym den zwei sein Herz aus.

„Es tut mir so leid." Weinte Hope, als sie schließlich realisierte dass sie ihren Vater all die Jahre zu Unrecht behandelt hatte. Beschämt schaute sie auf den Boden, doch ließ nicht eine Sekunde die Hand ihrer Schwester los. Hope spürte wie Faith's Daumen über ihren Handrücken strich. Es war beruhigend zu wissen, dass sie nicht alleine war. All die Jahre gab sie ihm entweder Schweigen, eine kalte Schulter oder rebellierte gegen ihn. Jetzt verstand sie es endlich...

Hope schaute aber wieder auf, als sie eine kühle Hand auf ihrer Wange spürte. Schon lange war es her, dass sie dieses Gefühl gespürt hatte. Es war ihr Vater, der behutsam eine väterliche Hand auf die Wangen seiner Töchter legte. „Ich weiß." Flüsterte er. Ihm war es wichtig, dass sie es wusste. Faith drückte Hope's Hand nochmals zu, in Hoffnung ihr einen Gedanken zu schicken. Und tatsächlich verstand Hope, die Nachricht. Sie machte einen kleinen Schritt auf ihren Vater zu und umarmte ihn. Faith kicherte leise, als sie den überraschten Blick ihres Vaters entdeckte. Doch ihr Lächeln wurde wärmer, als sie bemerkte, dass seiner weicher wurde. Als Faith allerdings einen Ruck an ihrer Hand spürte, wurde sie im gleichen Moment ebenfalls in die Umarmung mit reingezogen. Dies war die erste Familienumarmung seit langem. Und sie war-

„Wow das ist echt ergreifend. Ergreifend! Naja, ihr überwindet Mauern und heilt eure Wunden. Das ist wichtig." Sprach eine Stimme im Hintergrund und unterbrach den Familienmoment. Alle ließen sich los, drehten sich um und folgten der Stimme. „Ich hab den Augenblick ruiniert." Seufzte Scott und ertappte sich selbst. Ähh ooopsie...

„Ja, in der Tat." Nickte Pym, während die Schwestern Scott einen verwirrten Blick zuwarfen. Trotzdem musste sich Faith aber auch irgendwo ein Lachen verkneifen. „Ich geh uns mal einen Tee machen." Beendete Scott und flitzte beschämt aus dem Zimmer.

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