✧˚ · . 𝟬𝟵. 𝗕𝗘𝗦𝗧𝗜𝗠𝗠𝗨𝗡𝗚

ULTRON FLOG MIT EXTREMER GESCHWINDIGKEIT DIREKT AUF STEVE UND JADE ZU, warf beide vom Lastwagen und schleuderte sie durch die Fenster eines vorbeifahrenden Zuges.

Als sie im Zug landeten, spürte Jade einen scharfen, stechenden Schmerz in ihren ohnehin schon schmerzenden und verbrannten Armen. Steve landete neben ihr und schien keine Schmerzen zu haben, da er sofort wieder aufsprang und seinen Schild auf Ultron warf, der wieder auf sie zukam.

Der Schild prallte von seinem Metallkörper ab und flog zurück zu Steve. Und sobald der Schild in Steve's Hand zurückkehrte, schlug Ultron ihm gegen den Kiefer und drückte ihn gegen die Wand des Zuges und versuchte, ihn mit seinem eigenen Schild zu erwürgen.

Jade wollte sich vom Biden stoßen und Steve helfen, aber sie war zu erschöpft und verwundet. Alles tat ihr weh. Als sie die Hand ausstreckte, um ihre Kräfte zu reifen, streifte jedoch ein Windstoß ihre Wange und Steve war innerhalb einer Millisekunde befreit.

Die Zwillinge...

Plötzlich erschien Pietro neben Jade und half ihr auf die Beine, während Wanda Ultron davon abhielt, einen von ihnen anzugreifen „Bitte ... tut das nicht", warnte Ultron, als er verstand, dass die Zwillinge sich gegen ihn gewandt hatten.

„Was für eine Wahl haben wir?", sagte Wanda ernst.

Ihre Antwort gefiel Ultron überhaupt nicht und er bereitete sich darauf vor, auf sie zu schießen. Anstatt sie jedoch zu treffen, handelte Pietro schnell und stattdessen traf Ultron ins Cockpit des Zuges. Es entstand ein großes Loch, durch das Ultron entkam und die vier mit einem unaufhaltsamen, beschleunigenden Zug allein ließ.

„Ultron ist entkommen!", schrie Steve in seinen Hörer und ging dann zurück zu Jade, während der Zug entgleiste. Er betrachtete ihre Brandwunden, Schnittwunden und Prellungen und war sichtlich besorgt um seine Partnerin. „Alles in Ordnung?", fragte er, während er sie musterte und sicherstellte, dass es ihr nach ihrem letzten Kampf gut ging. Jade war erschöpft und Steve hatte das Gefühl, er müsse für sie da sein.

„Mir geht es gut", log Jade ihn an und nickte ihm zu. Sie wollte, dass er sich auf die anstehende Aufgabe konzentrierte und sich keine Sorgen um sie machte, da ihre Wunden eine Weile nicht heilen würden. Doch natürlich würde er sich trotzdem um die Sorgen. „Wir müssen diesen verdammten Zug stoppen."

Steve stimmte ihr zu und sah sich mit ihr gemeinsam um. „Da sind Zivilisten im Weg", sagte er und wandte sich an Pietro, der sofort verstand was er damit meinte und losrannte, um alle zu retten, die sonst von dem Zug überfahren werden würden. „Könnt ihr den Zug stoppen?", fragte Steve und sah Wanda an.

Und dann Jade.

„Das müssen wir wohl", schluckte Jade, als sie Wanda ansah. Sie wusste, dass viele Menschen ihr Leben verlieren würden, wenn sie diesen Zug nicht stoppten. Jade war entschlossen, alles zu tun, um die Unschuldigen zu beschützen. Wanda teilte ihren Blick, entschlossen zu helfen.

Jade holte tief Luft, schloss ihre braunen Augen und ließ ihre Kräfte durch ihre Adern fließen. Sie konnte die wachsende Energie spüren, während der Zug immer schneller und schneller wurde und durch die Straßen raste. Sie streckte ihre Hände vor sich aus und spürte, wie die Kraft in ihr wuchs.

Während Wanda versuchte den Zug so weit wie möglich zu verlangsamen, absorbierte Jade so viel Energie wie möglich, um den Zug weiter abzubremsen.

Aber der Zug wurde nicht langsam genug und Jade wusste, dass sie etwas Drastisches tun musste, wenn sie das hier überleben wollte, wenn sie wollte das sie alle das hier überleben.

Mit einem schmerzhaften Schrei entließ Jade die gesamte absorbierte Energie auf einmal gegen den Zug, wodurch eine dichte Wand aus heißer, dicker Luft entstand. Der Zug stoppte nur wenige Augenblicke später, und Jade's Augen öffneten sich.

Jade konnte jetzt das wahre Ausmaß ihrer Kräfte spüren, denn sie hatte das Gefühl, dass jeder einzelne Nerv in ihr in Flammen stand und bereit war zu platzen, wenn sie es zuließ.

Jade sah sich um, und stellte fest, dass sie nun den Energiefluss jedes einzelnen Lebewesens sehen konnte, das sich in der Reichweite ihrer Kräfte befand. Es war wirklich unbeschreiblich, faszinierend, magisch...

Sie drehte sich zum Fenster und legte ihre Hand auf das Glas, wohl wissend, dass sie den Verwundeten draußen mit einer Berührung genug Energie zum Überleben geben konnte. Ihre Kräfte waren in der Lage zu heilen und zu retten, nicht nur zu verletzen und das Böse zu stoppen. Sie empfand eine Mischung aus Stolz und Hoffnung, als sie aus dem Fenster schaute und sah, dass durch ihre Taten viele Menschen gerettet worden waren.

Aber sie erkannte auch, dass sie mit derselben Berührung auch anderen das Leben nehmen könnte, wenn sie wollte. Mit der Kontrolle, die sie über ihre Kräfte hatte, war sie nicht nur in der Lage, die Energie im Allgemeinen, sondern auch Leben und Tod zu manipulieren.

In der Reflexion des Fensters betrachtete sie sich selbst und sah, wie ihre Augen zu glühen begannen. Sie zuckte zusammen und keuchte nach Luft, als sie sich an die schreckliche Illusion zurückerinnerte.

In ihren Alpträumen waren ihre Augen schwarz gewesen und sie hatte große Angst vor dem, was sie gesehen hatte. Aber jetzt leuchteten ihre Augen auf einmal lila...

Was hatte das zu bedeuten?, fragte sie sich. Doch sie schien diesmal viel weniger verängstigt zu sein, vor der Person die sie in der Reflexion anstarrte.

Jade drehte sich um und sah, wie Wanda sich an die Seite des Zuges lehnte und dann nach draußen stolperte, direkt auf ihren Zwillingsbruder Pietro zu.

Auch Steve verließ den Zug und ging auf sie zu. Er fragte sowohl Wanda als auch Pietro, was passiert sei und warum er ihnen jetzt plötzlich vertrauen sollte.

Jades Augen normalisierten sich langsam wieder und die Energiefelder um sie herum verschwanden ebenfalls. Sie war erschöpft und müde vom Einsatz ihrer Kräfte. Sie war sich jetzt völlig bewusst, wie gefährlich und zerstörerisch sie sein konnte.

Wenn sie genug Kraft und Energie hätte, könnte sie die ganze Welt kontrollieren. Sie könnte sogar die Avengers vernichten ...

Aber das würde sie nicht tun.

Jade schluckte schwer und sah Steve an. Sie wusste, was zu tun war. Sie würde nie wieder jemanden verletzen.

Niemals...

„Jade?" Steve's Stimme hallte durch ihren Kopf und weckte sie aus ihren Gedanken. „Kommst du? Wir müssen Stark stoppen, bevor er am Regenerator arbeitet."

Jade richtete ihren Blick auf Steve und sah ihn fest an. Sie musste sich an den Moment auf dem Dach des Lastwagens erinnern, als er sie in seinen Armen hielt und sie beide der gleichen Bedrohung ausgesetzt waren.

Steves Gesichtsausdruck war in diesem Moment von Erkenntnis geprägt gewesen. In diesem Moment wusste er, dass er sie nicht verlieren wollte. Und für einen Moment fragte sich Jade, ob es seine Gefühle für sie in irgendeiner Weise ändern würde, nun da er wusste, was sie wirklich war... Der Gedanke, dass er sie vielleicht nicht mehr mochte, brach ihr das Herz.

„Jade? Hill hat einen Quinjet geschickt, um uns abzuholen. Wir müssen uns beeilen."

Jade nickte, sprang aus dem Zug und folgte Steve auf dem Weg zu dem Platz, wo der Jet landen würde. Sie konnte ihn der Gefahr nicht allein entgegentreten lassen. Sie konnte nicht zulassen, dass er verletzt wurde. Sie hatte zu viele Gefühle für ihn entwickelt, um das zuzulassen...

„Geht es dir gut?", fragte Wanda und ging neben Jade her, während sie auf den Boden starrte und sich fragte, wie sie es den anderen erzählen sollte, aus Angst, sie könnten sie dafür hassen, was sie war und weil sie es ihnen verschwiegen hatte.

„Mir geht's gut", log sie weiter und immer weiter. Sie hatte schon viel zu viele Lügen erzählt. „Ich denke nur darüber nach, wie wir Ultron stoppen können."

„Es tut uns leid was beim Schiffswrack passiert ist. Wir wussten nicht, was Ultron vor hatte", erklärte Wanda und zeigte auf sich und Pietro, der ebenfalls neben Jade herlief.

„Schon okay", lächelte Jade sie mit Verständnis an. „Ihr habt nur das getan, was ihr für richtig gehalten habt."

„Haben wir das?", fragte Pietro eher sich selbst. „Wir wollten Rache. Wir ließen Strucker freiwillig an uns experimentieren. Aber du? ... wie hast du überlebt? Er sagte uns, dass alle anderen Experimente fehlgeschlagen seien."

„Ich weiß es nicht", seufzte Jade, sah auf ihre Hände hinunter, und spürte immer noch das brennende Gefühl, das ihre Nerven kitzelte. Jade hatte sich gefragt, warum sie noch am Leben war. Sie hatte Strucker so oft angefleht, sie einfach zu töten, aber er hatte sich geweigert und jedes Mal, wenn ihr Herz stehen blieb, nachdem er sie mit Loki's Zepter geschockt hatte, begann es einfach wieder zu schlagen – aber stärker. Jade's Stärke war mit der Zeit immer und immer mächtiger geworden, bis sie stark genug war, um zu entkommen. Es schien so lange her gewesen zu sein, aber in Wirklichkeit waren es nur ein paar Wochen...

Jade schluckte schwer und spürte, wie sich ein seltsames Gefühl in ihrem Magen ausbreitete. Hatte sie Steve wirklich erst seit ein paar Wochen gekannt (obgleich sie ihn natürlich gelegentlich bei S.H.I.E.L.D. gesehen hatte, als es noch existierte)? Es kam ihr ebenfalls so viel länger vor...

„Du bist für etwas bestimmt", sagte Wanda und holte Jade aus ihren Gedanken über Steve (die von Stunde zu Stunde häufiger zu werden schienen) zurück. „Ich kann es fühlen. Was du getan hast ... uns alle im Zug gerettet hast. Ich habe die Energie um dich herum gesehen. Du hast große Macht..."

Jade blickte zu ihr auf und sah, wie Wanda sie aufmunternd anlächelte. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das überhaupt möchte..."

Jade starrte weiterhin zu Wanda hoch und fühlte sich etwas unsicher. Sie wollte sicher sein, bevor sie Entscheidungen traf.

„Es scheint, als hätte das Schicksal bereits für dich entschieden", antwortete Pietro nur. Gab es wirklich kein zurück mehr?

Sie nickte, als beide Geschwister die Köpfe von ihr abwandten und vermutlich darüber nachdachten, was als nächstes zu tun war – genau wie Jade auch.

Den Rest des Weges zum Jet verbrachte die Gruppe in Stille. Pietro und Wanda stiegen, als erste ein, und waren überrascht zu sehen, dass es keinen Piloten gab, sondern nur einen Bildschirm mit Maria Hill's Gesicht darauf.

„Warte", sagte Steve und stoppte Jade, bevor sie in den Jet steigen konnte. „Wir müssen noch darüber reden, was heute passiert ist..."

Sein Gesichtsausdruck war beinah ausdruckslos und ein schweres Gefühl drückte auf Jades Magen. Sie hatte keine Ahnung, wie er reagieren würde.

Jade nickte einfach, und schluckte ihre Angst hinunter, so wie sie es immer tun musste: „Ich weiß. Du denkst bestimmt ich–"

„Warum hast du es mir nicht gesagt?", fragte Steve besorgt. „Was Strucker dir angetan hat ... ich kann ich mir nicht vorstellen, wie schwer es für dich gewesen war damit alleine klarzukommen."

Jade war von Steve's Antwort überrascht. Sie hatte erwartet, dass er sie anschreien würde, und wütend war, ihr sagen würde, dass sie das ganze Team gefährdet hatte, und dass er sie nach alldem niemals mehr wieder sehen wollte. Stattdessen griff er nach ihrer Hand und streichelte die Narben, die die Experimente auf ihren Handflächen hinterlassen hatten. Und er war nichts als sanft zu ihr. Die Angst verflog, bei seiner Berührung, doch ihr Herz war immer noch am rasen.

„Du bist nicht wütend?", fragte sie überrascht.

„Wütend?" Er runzelte die Stirn. „Nein... ich- ich vertraue dir und ich verstehe, warum du Angst hattest es uns zu sagen – es mir zu sagen ... Ich weiß wie du dich fühlst. Aber du kannst mit mir reden, okay?", lächelte er und gab ihr ein Gefühl von Geborgenheit – Sicherheit. „Ich mache mir einfach sorgen um dich, Jade", fuhr er fort. „Du bist mir wichtig und ich möchte nicht, dass du verletzt wirst, mit diesen Kräften..." Er seufzte und sah sie ernst an. „Versprich mir einfach, dass du dich nicht umbringen lässt."

Sie ließ seine Worte einsickern und traute sich in seine Augen zu schauen. Wunderschönes Blau, dachte sie sich. Es war süß, dass er so besorgt um sie war, aber sie beide wussten, dass sie dieses Versprechen nicht machen konnte ... Und er konnte es auch nicht. „Nur wenn du mir dasselbe versprichst."

„Wir sind also an diesem Punkt angekommen...", sagte Steve mit einem kleinen Lächeln, ließ Jade los und betrat den Jet. Er wusste, dass sie genau wie er war: Sie versuchte immer, die Menschen um sie herum zu beschützen. Sie waren so weit gekommen, aber das war keine Garantie dafür, dass sie beide all das überleben würden...

„Los geht's!", sagte Steve ernst und der Quinjet hob ab. „Bevor Tony das Ende der Welt verursacht."

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