✧˚ · . 𝟬𝟲. 𝗦𝗔𝗙𝗘-𝗛𝗢𝗨𝗦𝗘
JADE'S AUGEN ÖFFNETEN SICH LANGSAM, die Welt um sie herum normalisierte sich und sie fand sich in Wakanda wieder. Ihr ganzer Körper zitterte und ihre Atmung war viel zu schnell, als würde sie darum kämpfen, in die Realität zurückzukehren. Steve kam ebenfalls langsam wieder zu sich, und sah sich verwirrt um, als wüsste er nicht, wo er war. Jade kniete neben ihm, ihre Augen waren immer noch mit Tränen gefüllt und ihr Magen fühlte sich völlig leer und hohl an.
Hatte Wanda ihr ihre schlimmste Angst oder die Zukunft gezeigt?
Sie sah zu, wie Steve sich vom Boden stieß, doch bevor er ganz zu Atem kam, suchte er bereits nach Jade, Ihre Blicke trafen sich und teilten den gleichen Schmerz. „Geht es dir gut?", fragte er sie und räusperte sich.
Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, zwang sich zu einem Nicken und versuchte so gut sie konnte, so zu tun, als wäre alles in Ordnung. „Dir?", fragte sie stattdessen mit zitternder Stimme, während sie versuchte, sich auf Steve zu konzentrieren und ihre eigenen Gefühle von Schmerz und Angst zu ignorieren.
„Mir geht es gut", antwortete er, doch wirkte distanziert. „Wir müssen hier raus!"
Jade nickte ihm zu, ihr Kopf fühlte sich immer noch leicht und schwer zugleich an, während er ihr beim aufstehen half. Sie machten sich schnell auf den Weg nach draußen, wo Clint bereits auf sie wartete und eine verängstigte Natasha in seinen Armen hielt. Thor stand ebenfalls neben ihnen, offenbar immer noch tief in Gedanken versunken, und versuchte zu verarbeiten was gerade passierte war.
Sie waren alle in den Quinjet eingetreten, wo Bruce mit einer Decke um ihn herum auf dem Boden lag. Jade wollte fragen, was passiert war, aber seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war es wohl besser, überhaupt nichts zu sagen. Tony nickte ihnen ein letztes Mal zu, um sicherzugehen, dass alle bereit waren, damit Clint das Flugzeug endlich in den Himmel fliegen konnte. Und während Jade sich neben Steve setzte, konnte sie Tony mit Maria sprechen hören.
Jade rieb nervös ihre Hände und wünschte sich nichts sehnlicher, als die schreckliche Vision zu verdrängen, die sich immer noch vor ihrem geistigen Auge abspielte. Sie konnte nicht glauben, was sie erlebt hatte, und jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, konnte sie die leblosen Körper der Avengers ... ihrer Freunde vor ihr sehen. Der Gedanke allein reichte immer noch aus, um sie zum Zittern zu bringen.
Vielleicht war es das Beste, wenn sie die Avengers einfach verlassen würde, dachte sie sich. Wenn sie nicht mehr hier war, konnte sie ihre Kräfte auch auch nicht gegen sie einsetzen...
Nein, das war auch keine Lösung, musste Jade sich eingestehen. Jade wusste, dass sie die Avengers nicht verlassen konnte. Nicht jetzt. Nicht nach allem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten. Das Team hatte es schwer erwischt und sie fragte sich, ob sie sich alle noch erholen konnten, bevor es zu spät war. Sie mussten zusammenhalten. Sonst würde Ultron genau das bekommen, was er wollte und alles wäre verloren.
Jade lehnte ihren Kopf gegen die Rückenlehne ihres Sitzes und die Tränen flossen erneut über ihre Wangen, während die schmerzhafte Illusion weiterhin ihren Gedanken plagte. Sie musste stark sein, aber es war unmöglich, den Schrecken und das Grauen, das sie empfunden hatte, zu verdrängen.
Steve blickte zu ihr herüber, und sah Jade's Tränen, als sie versuchte wegzuschauen, in der Hoffnung er würde es nicht bemerken, doch natürlich tat er es trotzdem.
Er nahm sanft ihre Hand in seine und beugte sich näher zu ihr, sodass sie gezwungen war ihn anzusehen. Sie sah ihn mit wässrigen Augen an, sein Blick war beinah der gleiche. Noch nie zuvor hatte sie Steve so dermaßen traurig gesehen, und das gleiche gilt auch andersrum.
Die beiden blieben still und alles was folgte war, dass Jade sich von ihm in eine warme Umarmung ziehen ließ, die die beide in diesem Moment einfach nötig hatten. Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter und schloss ihre Augen, bevor sie erneut die lästigen Tränen spürte.
Die beiden schwiegen nur und alles was folgte war, dass Jade sich von ihm in seine Arme ziehen ließ, die sie beide in diesem Moment einfach brauchten. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und schloss die Augen, bevor sie erneut die lästigen Tränen spürte.
Der gesamte Flug zu Clint's "Safe-House" verbrachten die Avengers in kompletter Stille. Im Quinjet war es sogar so fürchterlich leise, dass Jade ihr eigenes Herz in ihrer Brust schlagen hören konnte. Als sie endlich gelandet waren, hatte sie jedoch immer noch mehrere Rückblicke an die Illusion. Sie dachte schon fast, dass sie bereits Realität geworden war...
Die Gruppe verließ den Quinjet in völliger Stille, jeder Einzelne kämpfte immer noch mit dem, was passiert war, und versuchte, das ganze zu verarbeiten. Sie näherten sich einer Farm, was vermutlich Clint's "Safe-House" war. Sie hatte nicht gewusst, was sie erwarten würde, und es war etwas unerwartet, dass sich der Ort so ... ruhig, gelassen und heimelig anfühlte, fast schon wie ein richtiges Zuhause.
Und allmählich begann sie zu begreifen, dass sie eigentlich nichts über Clint oder die anderen wusste, genauso wenig wie sie nichts über Jade wussten.
Sie gingen eine Treppe hinauf, die zur Veranda des Hauses führte, und Jade schluckte etwas schwer mit jedem Schritt. Jade würde alles dafür geben, um ein ruhiges, friedliches Leben mit ihren Liebsten zu führen. Aber tief in ihrem Inneren wusste sie, dass es ein unmöglicher Traum war, ein Leben, das sie niemals verwirklichen konnte – nicht mehr.
„Wo sind wir hier?", fragte Thor stirnrunzelnd, als sie alle auf der Veranda des fremden Gebäudes ankamen.
„In einem Safe-House", antwortete Tony schlicht, woraufhin Clint die Haustür öffnete und eintrat. „Hoffen wir's", fügte Clint hinzu. „Schatz ... ich bin zu Hause."
Steve und Jade sahen sich ein paar Sekunden lang an, ihre Gesichtsausdrücke waren voller Nachdenken und Kontemplation, bis plötzlich alles einen Sinn ergab.
Ein Safe House?
Sein Haus.
Sein Zuhause
Clint hatte eine Familie.
„Leute, das ist Laura", stellte Clint die wunderschöne brünette Frau vor, die das Wohnzimmer betrat. Seine Ehefrau. Er hatte liebevoll einen Arm um sie gelegt und lächelte stolz.
„Ich kenne alle ihre Namen...", lachte Laura leise und lächelte alle unbeholfen an, da ihr Besuch völlig unerwartet war.
Und da waren sie, zwei kleine Kinder, die die Treppen des Hauses hinunterrannten, ihr Lachen erfüllten das Haus und Clint mit Freude und Leben. Sie nannten Natasha „Tante Nat" und Jade musste die ganze Zeit über lächeln bei diesem Anblick.
Und dann wurde ihr wieder einmal klar, wie wenig sie alle über das Leben des anderen wussten. Während die Kinder im Wohnzimmer herumliefen und fröhlich spielten, fragte sie sich, ob sie jemals wieder so glücklich und unbeschwert sein könnte...
„Entschuldigen Sie, den Überfall", begann Steve, der als Erster wieder etwas richtiges sagte, und entschuldigte sich für ihren plötzlichen, chaotischen Besuch.
„Wir hätten angerufen", fügte Tony verlegen hinzu. „aber wir waren damit zu beschäftigt nicht zu wissen, dass Sie existieren.
Jade rollte mit ihren Augen, und stieß ihm spielerisch ihren Ellbogen in seine Seite, während sie Laura anlächelte. „Du hast eine wundervolle Familie, Clint", sagte sie schließlich, in ihrem Blick war jedoch eine Mischung aus Bewunderung und Neid versteckt.
„Danke, J", nickte Clint, und brachte sie zum Lächeln, als er sie bei seinem Spitznamen für sie nannte. „Fury hat mir dabei geholfen, als ich dazu stieß. Es stand nie in den S.H.I.E.L.D. Akten und, dass soll auch gern so bleiben. Ich glaub, hier können wir eine Weile abtauchen."
Sie alle nickten, während Thor gerade auf eines der Spielzeuge trat, die im Raum herumlagen. Jade lächelte und schüttelte amüsiert ihren Kopf, als er die Teile heimlich mit seinem Schuh versteckte. Steve hob seine Augenbrauen und sah zu Thor, der ihm einen "du hast nichts davon gesehen" Blick zuwarf, und Jade stellte fest, dass keiner von ihnen auch nur annähernd bereit war, Vater zu werden.
Clint's kleine Tochter schien von Thor ziemlich fasziniert zu sein und Jade konnte nicht anders, als den Kopf zu schütteln, amüsiert über die Neugier des kleinen Mädchens gegenüber dem großen Fremden. „Na Kleine, wie heißt du?", fragte Jade, als der Gott des Donners plötzlich den Raum verließ und Steve ihm folgte, vermutlich um zu fragen, wohin er ginge.
„Lila", sagte sie schüchtern und sah Jade mit ihrem niedlichsten braunen Augen an, als sie sich zu ihr hinunter kniete, um mit ihr auf der gleichen Höhe zu sein. Im Nu war Jade entzückt von ihr, und es war leicht zu erkennen, woher Clint's Glück und Lebensfreude kamen.
„Hübscher Name", lächelte Jade sie an. „für ein hübsches Mädchen", fügte sie hinzu und stupste die Kleine sanft an. Lila fing an zu kichern und wackelte nervös auf ihren Füßen. „Du bist hübsch!", kicherte Lila zurück, bevor sie dann davonlief.
„Was für ein hübscher Name", lächelte Jade das kleine Mädchen an, als sie es anstupste und zum Lachen brachte. „Für ein hübsches Mädchen", fügte sie hinzu und Lila begann erneut zu kichern und nervös auf ihren Füßen auf und ab zu wackeln.
„Du bist hübsch!", sagte Lila zurück, bevor sie auch schon davonlief. Das Mädchen lief auf ihre Mutter zu und flüsterte ihr irgendwas ins Ohr, während sie auf Jade zeigte. Laura lächelte Jade an und sie konnte sich ebenfalls ihr Lächeln nicht verkneifen, als sie sich wieder vom Boden erhob.
Jade seufzte etwas müde und drehte sich um, um zur offenen Haustür hinauszuschauen, um zu sehen, wohin Thor und Steve gegangen waren. Sie konnte Thor nirgendwo finden und fand stattdessen Steve vor der offenen Haustür stehen, der sie mit einem traurigen Lächeln beobachtete.
Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, schluckte er schwer, drehte sich um und verließ das Haus ohne Erklärung.
Jade hatte keine Ahnung, was ihm gerade durch den Kopf ging, aber ihr war klar, dass seine Illusion ihm Angst gemacht hatte, obwohl er so tat, als wäre rein gar nichts los. Genau so wie ihre Illusion ihr Angst machte...
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