✧˚ · . 𝟬𝟯. 𝗨𝗟𝗧𝗥𝗢𝗡
JADE SPÜRTE EIN SELTSAMES STECHEN in ihrem Magen. Es machte sie nervös, und sie hatte das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Aufgrund ihrer Kräfte spürte sie, dass sie nicht alleine waren. Es fühlte sich an, als würde sich irgendjemand – irgendetwas – mit ihnen hier im Raum befinden.
Jade erhob sich langsam von der Couch und schaute zum Aufzug, wo sie einen Roboter stehen sah, der mit sich selbst redete, als wäre er allein. Sie konnte seine Stimme sprechen hören, aber die anderen bekamen davon noch nichts mit, so vertieft wie sie in ihren Gesprächen waren.
„Leute...", flüsterte Jade vorsichtig und versuchte, die Aufmerksamkeit aller zu erregen, ohne den Roboter direkt auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen.
„Würdig?" Die Roboterstimme wiederholte das Wort in einem herablassenden und sogar verächtlichen Ton, was dazu führte, dass alle ihre Aufmerksamkeit auf die Anwesenheit des Roboters richteten. „Nein...", murmelte er. „Wie könntet ihr würdig sein?", brummte der Roboter. „Ihr seid alle Killer."
Steve stand ebenfalls von der Couch auf, und trat instinktiv vor Jade, für den Fall, dass etwas passieren sollte. „Stark?", fragte Steve ernst und sah Tony dabei kurz an, bevor er seinen Blick zurück auf den Roboter richtete, der vor ihnen stand und allen mitteilte, er hätte geschlafen.
Tony rief nach JARVIS, doch seine KI antwortete ihm nur mit Schweigen. Es war unklar, was gerade vor ihnen abging, doch es konnte nichts gutes bedeuten.
„Ich hatte mich verfangen ... in Fäden", murmelte der Roboter, seine Worte sind sowohl bizarrer als auch unheimlich. Jade spürte, wie ihr Herz mit jedem Augenblick schneller gegen ihre Brust hämmerte, und es war klar, dass sie immer besorgter wurde, während der Roboter weitersprach und sein verwirrendes und beunruhigendes Wissen zum Ausdruck brachte. Dieses Ding war aus Metall, aber irgendwie sprach es, als wäre es ein Mensch. „Den anderen musste ich töten. Er war ein guter Kerl."
„Du hast jemanden umgebracht?", fragte Steve besorgt, seine Augen wanderten zur anderen Seite des Raumes, wo sein Schild war. Jade wusste genau so wie er, dass er zu weit weg war, um jemanden damit zu beschützen, falls der Roboter sich entschied anzugreifen.
Jade spürte, wie Steves Arm vor ihr platziert wurde und er sie etwas nach hinten drängte. Auf diese Weise könnte er sie leichter beschützen, falls etwas passieren würde.
Jade holte tief Luft, da ihr nun bewusst war, dass sie vielleicht ihre Kräfte einsetzen musste. Je länger der Roboter vor ihr stand, desto intensiver konnte sie eine Art negative Energie spüren. Es fühlte sich wie ein seltsamer und besorgniserregender Druck an, der den Raum erfüllte und Jade mit einem tiefen Gefühl des Unbehagens und der Sorge erfüllte.
„Wer schickt dich?", fragte Thor trotzig und umklammerte seinen Hammer fest, als wäre er bereit für den Kampf.
Der Roboter spielte plötzlich eine Tonbandaufnahme von Tony's Stimme ab, und Bruce erkannte diese Stimme sofort und nannte seinen Namen: „Ultron."
Eine Welle der Sorge, Angst und Verwirrung überkam plötzlich jeden von ihnen.
„Ich habe eine Mission...", sprach Ultron, seine Stimme war von Entschlossenheit erfüllt. Er wusste, was er wollte, und ließ sich nicht aufhalten wollen.
„Welche Mission?", fragte Jade und griff langsam nach einem der versteckten Ringdolchen unter ihrem lila Kleid. Einmal eine Agentin, immer Agentin, und trotz ihrer Ängste war sie entschlossen, ihre Freunde zu beschützen.
„Frieden für unsere Zeit!", schrie Ultron entschlossen, als wäre dies ein Befehl, dem er Folge leistete, und in dem Moment, als er sprach, tauchten plötzlich andere Roboter von unten auf und begannen wild um sich zu schießen.
Instinktiv schlang sich Steve's Arm auf einmal um Jade's Taille, um sie zu sich zu ziehen, bevor er dann den Tisch dabei hoch trat, um ihn als Schutzschild zu nutzen.
Doch kurz darauf, schleuderte eine große Explosion beide quer durch den Raum, wobei Jade hart auf dem Boden aufschlug und alles um sie herum stockfinster wurde. Für einen Moment schien es, als würde alles stehen bleiben, und im nächsten wurde alles leise...
Jade erlangte wieder das Bewusstsein, als die lauten und schrillen Geräusche langsam zurückkehrten, und als sie jemanden ihren Namen rufen hörte, wurde ihr klar, dass sie immer noch in den Kampf verwickelt waren. Die Schreie und Schüsse wurden deutlicher, als sich starke Arme um sie schlossen. Steve's arme.
„Jade?", rief Steve besorgt, während er versuchte, sie wachzurütteln, während er sich nach Gefahren umsah. Jade stieß ein leises Stöhnen aus, als sie versuchte, ihre Fassung wiederzugewinnen. „Mir geht's gut...", murmelte sie mit sanfter und heiserer Stimme, und spürte einen stechenden Schmerz an ihrer Seite.
Steve hob sie vorsichtig vom Boden hoch und führte sie in eine sicherere Richtung, während sie den Robotern auswichen.
Die Szene war in völliges Chaos ausgebrochen. Tony wurde auf die Plattform über dem Wohnzimmer geworfen, während Bruce und Natasha sich hinter der Bartheke versteckten, während eine Granate explodierte, was zu purem Chaos und Panik führte. Maria und Cho waren beide nirgendwo zu finden, obwohl Rhodey durch den Raum fliegen und durch den Glasboden in die untere Ebene des Turms geschleudert werden konnte, was wahrscheinlich eine Folge der Explosion war.
Die Helden wurden in einen verzweifelten Kampf um ihr Leben verwickelt und mussten all ihre Fähigkeiten und Kräfte einsetzen, um den Ansturm von Ultron's Robotern zu überleben.
„Bleib, wo du bist", bat Steve, ließ Jade los und rannte entschlossen auf einen der Roboter zu, und sprang auf seinen Rücken. Der Schmerz in Jade's Seite ließ langsam nach, als ihr klar wurde, dass die Wunde, die sie durch die Explosion erlitten hatte, genauso schnell zu heilen begann wie der Schuss, den sie bei der Sokovia-Mission erlitten hatte. Es gab wohl doch eine gute Sache an den ganzen Experimenten.
Sie konnte viel schneller heilen.
Mit all ihrer Kraft erhob sie sich schnell vom Boden, während Steve gegen einen Roboter kämpfte, doch kurz darauf wurde Steve gegen die Wand geschleudert und fiel zu Boden. Sie sah ihn vor Schmerzen liegen und rannte sofort zu ihm hinüber, und bedeutete Clint, seinen Steve's Schild zu holen und ihn ihnen zuzuwerfen.
„Hab ich dir nicht gesagt, dass du da drüben bleiben sollst?!", atmete er schmerzhaft aus, aber war irgendwo auch erleichtert weil sie an seiner Seite war.
„Du kennst mich, Rogers ... Ohne mich wärst du verloren", scherzte Jade, und schaffte es ihm ein kleines, süßes Lächeln zu entlocken. Er lachte leise, bevor sie ihm vom Boden half und versuchte, den Schmerz, den er empfand, zu ignorieren.
In der Zwischenzeit war Thor damit beschäftigt, einen der Roboter in der Nähe des Aufzugs zu zerstören, und Tony war auf den Roboter gesprungen, der Steve zuvor gegen die Wand geworfen hatte. Der Kampf dauerte noch an und es wurde immer schwieriger, den Angriff dieser Roboter zu bewältigen, da sie zahlreich und unerbittlich zu sein schienen.
„Wo ist der andere–", versuchte Jade nach dem dritten Roboter zu fragen, aber bevor sie ihren Satz überhaupt beenden konnte, prallte der Roboter gegen sie und fegte sie durch den massiven Glasboden. Ihr Sturz war schnell und plötzlich, und das Einzige, was sie hörte, als sie durch die Luft fiel, war Steves Stimme, die ihren Namen rief, aber als sie landete, war sie bereits auf der unteren Ebene.
Rhodes lag bewusstlos neben ihr, während der Roboter auf sie zukam. Jade wusste, dass der Kampf oben noch lange nicht vorbei war, denn sie konnte hören, dass alle immer noch damit beschäftigt waren, mit den anderen Robotern klarzukommen.
Sie musste es alleine schaffen...
Ihre Beine fühlten sich durch den Aufprall des Sturzes taub an, aber sie war körperlich immer noch in der Lage, sich vom Boden abzustoßen und aufzustehen. Langsam und vorsichtig streckte sie ihren rechten Arm nach vorne und ließ die Kraft und Energie, die sie in den letzten Wochen unterdrückt hatte, durch ihren Körper strömen.
Ein seltsames Gefühl von Fokussierung fiel auf sie, als die Luft um den Roboter herum vibrierte. Langsam ballte sie ihre Hand zur Faust und bemerkte winzige Dellen im Metall der Panzerung des Roboters, als würde sie ihn angreifen und beschädigen. Die Kraft und Konzentration fühlten sich seltsam, aber auch auf eine Art elektrisierend an. Es war ein ungewöhnliches Gefühl, das sie noch nie zuvor erlebt hatte.
Kalter Schweiß lief ihr übers Gesicht, als ihr bewusst wurde, welche unglaubliche Kraft sie ausübte. Ihr ganzer Körper zitterte vor Anstrengung, aber sie konnte das Ergebnis ihrer Taten sehen. Innerhalb von Sekunden wurde der Roboter zerquetscht und seine Kabel ragten wie lose Schnüre heraus, so dass er nicht mehr in der Lage war, ihn zu bewegen oder in den Kampf einzugreifen.
Jade zögerte keinen Moment, packte das Ding sofort mit ihren verstärkten Kräften und schleuderte es mit ihrer Energie heftig gegen die nächstgelegene Wand. Der Aufprall ließ das Ding in tausende Teile zerspringen, sodass nichts als Scherben von seiner ursprünglichen Form zurückblieben.
Jade fiel erschöpft auf die Knie, nachdem sie den Roboter besiegt hatte. Ihre Hände zitterten, aber sie spürte, wie die Kraft und Energie immer noch durch ihren Körper floss, was sowohl berauschend als auch beunruhigend war. Erst jetzt hatte sie richtig realisiert, was sie gerade getan hatte.
Wozu sie in der Lage war...
Jade hatte sich beruhigt und den Schweiß von der Stirn gewischt. Als Nächstes hatte sie nach Rhodey gesehen, um sich zu vergewissern, dass er noch am Leben war, und danach war sie zurück ins Wohnzimmer gegangen, um den Anderen wieder unter die Arme zu greifen.
Jade trat schnell zurück und nahm sich einen Moment Zeit, um ihre Gedanken zu sammeln. Sie holte tief Luft und sprang auf die Metallstangen zu, die den Glasboden zusammenhielten, zog sich hoch und schaffte es, auf die Plattform über den anderen Robotern zu klettern. Als sie an Boden gewann, konnte sie von ihrem Standpunkt aus einen der anderen Roboter sehen und schnell feststellen, wo er sich befand und welche Bedrohung er darstellte.
Doktor Cho kniete hinter einem Klavier, das ein paar Meter von Jade entfernt war, und sie war fast bereit, ihre Kräfte wieder einzusetzen. Bevor sie jedoch die Chance hatte, ihre Energie zu beschwören und den Roboter in der Nähe anzugreifen, kam Steve schnell zu Hilfe und zog den Roboter von den beiden weg.
„Thor!", rief Steve und warf, was auch immer von dem Roboter übrig war, auf den Asgardischen Gott zu. Mit einem einzigen, mächtigen Hammerschlag wurde der Roboter sofort zerstört, und überall flogen Metallteile herum.
Jade stieß sich schnell von den Metallstangen ab, sprang ins Wohnzimmer, landete und nahm sich einen Moment Zeit, um sich anzupassen und die Situation zu beobachten. „Jade...", atmete Steve erleichtert aus, froh darüber, dass sie unversehrt war und nicht schwer verletzt worden war. „Wo ist der andere Roboter?"
„Um den hab ich mich gekümmert", erklärte sie und rannte gleichzeitig zu Steve und Thor und sah zu, wie Tony es endlich schaffte, den Roboter zu Fall zu bringen.
„Cap!", schrie Clint, als er endlich Steve's Schild erreicht hatte. Hawkeye warf den rot-blaugestreiften Schild präzise in seine Richtung und Steve fing ihn natürlich, wie der Super-Soldier, der er nunmal war und warf ihn in den letzten Roboter hinein und zerstörte ihn somit vollständig.
Die Metallteile landeten vor Ultron.
„DAS war dramatisch!", sagte er und blieb vor der Gruppe stehen. „Verzeiht, ich weiß ihr meint es gut. Ihr habt es nur nicht zu Ende gedacht..."
Jade atmete tief ein und fragte sich, was sein nächster Schritt sein würde.
Steve nahm seine Position neben Jade ein und beide gingen näher an die Künstliche Intelligenz heran und dachten, sie könnten ihre Freunde besser beschützen, wenn sie näher beisammen waren.
„Ihr wollt die Welt beschützen, aber ihr wollt nicht, dass sie sich ändert", fuhr Ultron fort, während Jade ihre Hände wütend zu Fäusten ballte. „Wie kann die Menschheit gerettet werden wenn sie sich nicht ... entwickeln darf? Es gibt nur einen Weg zum Frieden ... Die Vernichtung der Avengers!"
Steve und Jade waren beide bereit anzugreifen, doch Thor reagierte schneller und warf seinen Hammer auf Ultron, traf ihn und ließ ihn gegen den Aufzug fliegen. Metallscherben landeten überall, doch sobald sein Hammer in seine Hand zurückkehrte, war Ultron verschwunden.
Jade war zuversichtlich, dass dies nicht das letzte Mal war, dass sie von Ultron hörten oder sahen, und das gesamte Team war erleichtert, diese Begegnung und diesen Angriff überlebt zu haben.
Erst jetzt spürtest Jade, wie weh ihr alles tat. Sie griff nach der schmerzenden Stelle, an ihrer Seite und fühlte eine warme, dicke Flüssugkeit an ihren Händen kleben. Sie blickte nach unten und sah einen großen Blutfleck auf ihrem Kleid und ein Metallstück, was aus ihrer Haut ragte. „Leute, ich glaub mich hat's erwischt..."
„Jade!" Steve wirbelte sofort herum, als er sah, wie sie fast zu Boden fiel. Er fing sie gerade noch rechtzeitig auf, und hielt sie fest, damit sie sich nicht noch mehr verletzte. „Hey, komm schon, Jade. Bleib bei mir", flüsterte er, um sie wachzuhalten und rief sofort Doctor Cho rüber um ihr zu helfen.
Jade lächelte schwach und fühlte ein hohles Gefühl in ihrem Magen: „Ohne mich wärst du verloren, Rogers."
Steve nickte erschöpft: „Das wären wir alle..."
Jade schnaubte bei seinen Worten, weil er ihr das nur erzählte, weil sie es in diesem Moment vermutlich hören wollte. Sie haben sie vorher auch nicht gebraucht. Warum sollten sie, sie jetzt brauchen?
Jade spürte, wie Steve sie vorsichtig vom Boden aufhob und seine Arme sanft um ihre Taille und Beine legte. Sie legte ihren Kopf gegen seine Schulter und versuchte wach zu bleiben.
Jade spürte, wie Steve sie vorsichtig vom Boden hochhob und seine Arme sanft um ihre Taille und Beine schlang. Sie erlaubte sich, sich an ihn zu lehnen und sich auszuruhen, denn irgendwie fühlte sie sich in seinen Armen beschützt und sicher. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und versuchte wach zu bleiben, aber der Adrenalinstoß des Augenblicks ließ langsam nach und sie spürte, wie die Erschöpfung und Müdigkeit, die sie zuvor während des Kampfes unterdrückt hatte, plötzlich überhand nahmen.
Sie konnte hören, wie Dr. Cho denjenigen im Labor Befehle gab, aber ihre braunen Augen wurden immer schwerer und sie bemerkte nicht einmal mehr, dass Steve sie vorsichtig abgesetzt hatte, und dabei stets ihre Hand hielt, während Cho und ihr Team versuchten sie zu heilen.
Nun war sie vollständig von Dunkelheit umgeben und es fühlte sich so an, als hätte sie schon immer dorthin gehört...
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