𝟎𝟔 | 𝐩𝐚𝐧𝐢𝐜 𝐚𝐭𝐭𝐚𝐜𝐤
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DER KUSS ZWISCHEN IHNEN begann mittlerweile immer intensiver zu werden. Während Olivia ihre Arme fest um seinen Nacken geschlungen hatte, wanderten Toms Hände langsam ihren Rücken herab, strichen dabei sanft über ihre Taille, ihre Hüfte entlang, um dann letztendlich auf ihrem Hintern zu ruhen.
Die Beiden spürten deutlich, wie die Lust in ihnen stieg, wie sie immer mehr voneinander wollen. Rhythmisch bewegten sich ihre Zungen miteinander, während die junge Frau durch das blonde Haar von Tom strich. Der Moment hätte für sie nie enden sollen, doch leider war dieser doch schneller vorbei, als gewünscht.
Als plötzlich das Telefon auf dem Schreibtisch neben ihnen begann zu ringen, schreckten die Beiden sofort auseinander. Mit weit aufgerissenen Augen sah Olivia in das leicht gerötete Gesicht ihres Gegenübers, schien erst jetzt wirklich zu realisieren, was sie gerade getan hatten. Die Studentin machte wirklich mit ihrem Professor in seinem eigenen Büro rum und wahrscheinlich wäre daraus noch mehr geworden, wenn sie der Anruf nicht unterbrochen hätte.
,,Nein.. nein das darf nicht wahr sein..", murmelte sie immer wieder vor sich hin, während Tom aufsprang um das Telefon endlich zum Schweigen zu bringen. Als das Klingeln endlich verstummte, sah er zu Olivia, die beinahe verstört auf seiner Couch saß. Er ließ sich keine Zeit, setzte sich wieder zurück zu ihr, doch sofort stand sie auf, entfernte sich ein paar Schritte von ihm.
,,Olivia beruhige dich, es ist alles in Ordnung", sprach er, doch die junge Frau konnte es noch immer nicht fassen, was sie gerade getan hatten.
,,Wieso sollte ich ruhig bleiben?! Sie.. du bist mein Professor und ich deine Studentin.. d-das geht nicht.. wenn uns jemand gesehen hat, dann bist du deinen Job los", sprach sie aufgeregt, konnte ihn dabei kaum ansehen. Sie schien eine Panikattacke zu bekommen, vergaß dabei vollkommen, dass ihr das gerade doch eigentlich gefallen hatte und sie so gern noch mehr zugelassen hätten.
,,Olivia, wenn du das nicht willst oder wolltest, dann sag mir das jetzt und ich werde mich absofort von dir fernhalten, okay? Ich mache nichts, was du auch nicht möchtest", sprach er ruhig auf sie ein. Auch wenn Tom noch immer ganz benebelt durch ihren Kuss war, erkannte er sofort wie ernst die Lage war. Selbst wenn er auf sie vielleicht gefasst wirkte, schwirrten gerade tausend Gedanken in seinem Kopf umher. Hatte er die Zeichen falsch gedeutet? Wollte sie eigentlich gar nichts von ihm? War er so blind von seinen Gefühlen gewesen?
Olivia schüttelte mit dem Kopf, schaffte es ihn endlich wieder anzusehen. ,,N-Nein.. I-Ich wollte es aber.. aber es ist falsch.. i-ich kann das nicht..", stotterte sie, fühlte sich in diesem Moment so überfordert. Die Wände kamen ihr näher, die Luft wurde knapper und ihr Herz schien zu explodieren. Sie hielt es keine Sekunde länger mehr bei ihm in diesem Büro aus.
Mr. Hiddleston wollte noch etwas zu ihr sagen, sie irgendwie beruhigen, doch Olivia lief an ihm vorbei, raus aus dem Raum und ließ die Tür hinter sich zufallen. Sprachlos stand Tom für einen Moment da, blickte zur Tür in der Hoffnung, dass sie wiederkommen würde, doch diese blieb verschlossen. Nachdem er einige Minuten vergeblich auf sie wartete, setzte er sich zurück auf die Couch, auf der die Beiden gerade noch gemeinsamen gesessen und sich geküsst hatten und ließ seinen Kopf in die Hände fallen.
Was war gerade nur geschehen? War das Alles ein Fehler gewesen? Hatte er mit dem Kuss nun das zerstört, was er sich doch so sehr wünschte?
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Unruhig wälzte sich Olivia in ihrem Bett Hin und Her. Wie sie es zurück in ihr Zimmer geschafft hatte, wusste sie nicht mehr wirklich. Seit dem Moment, als ihre Lippen sich wieder voneinander getrennt hatten, schien alles vernebelt zu sein. Solch eine Panikattacke hatte sie schon lang nicht gehabt. Aber warum eigentlich? Warüber machte sie sich solche Sorgen? Der Kuss und die Berührungen hatten ihr so sehr gefallen, warum musste sie dann jetzt solch ein Drama daraus machen?
War es die Angst davor, dass er wegen ihr seinem Job verlieren könnte? Wahrscheinlich müsste sie sich darüber sowieso keine Gedanken mehr machen, denn es war nicht wunderlich, wenn er spätestens jetzt das Interesse an ihr verloren hatte. Warum musste sie sich in seiner Nähe auch immer so dumm anstellen?
Olivia schloss die Augen, versuchte zu schlafen, oder zumindest nicht mehr an den großen, blondhaarigen Mann zu denken. Sie war so durcheinander gewesen, dass sie noch nicht einmal Grace, ihre beste Freundin, angerufen hatte. Denn nicht nur der Kuss mit Tom ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, sondern auch die Begegnung mit Charlie. Verdammt, hier in London sollte doch endlich alles besser werden, ihr die Chance für einen Neustart geben. Olivia hatte eher das Gefühl, als würde ihr Leben nur immer weiter zerbrechen.
Die junge Frau schreckte plötzlich aus ihrem Bett, als jemand an der Tür klopfte. Sofort dachte sie an Ex, der ihr nach der Situation heute in der Uni einen Besuch abstatten wollte. Das Gefühl, die Nächste Panikattacken zu bekommen machte sich in ihrem Körper breit. Nein, sie musste jetzt ruhig bleiben. Olivia stand nicht von ihrem Bett auf, blieb dort liegen, ohne ein Geräusch von sich zu geben. Vielleicht geht er ja einfach wieder?
Doch kurze Zeit später klopfte es ein weiteres Mal an der Tür. Niemand rief nach ihr, deshalb konnte sie nur vermuten, dass es Charlie, ihr Ex Freund sein musste. Was sollte sie denn jetzt tun? Die Polizei rufen? Aber was würde das schon bringen?
Nachdem kurz Stille war und die Schwarzhaarige die Hoffnung hatte, dass er endlich gegangen war, klopfte es ein drittes Mal, diesmal etwas länger, aber nicht fester. Er würde nicht weggehen. Er würde bleiben, vielleicht sogar die Tür eintreten, wenn sie diese nicht öffnen würde. Mit wackligen Beinen stand die junge Frau aus ihre Bett auf, tappste leise zur Tür, hielt davor ihrem Atem an, so als könne man ihn hören.
Sie erschrak, als es noch einmal gegen das Holz geklopft wurde. Sie konnte nicht länger warten, musste ihn irgendwie von der Tür wegbekommen, ohne diese zu öffnen. Olivia hatte wirklich Angst daran zu denken, was er eventuell tun könnte.
,,Verpiss dich endlich, ich habe dir schon gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst!", schrie Olivia, als sie endlich all ihren Mut gesammelt hatte. Für einen Moment war von der anderen Seite der Tür nichts mehr zu hören. Eigentlich hätte sie ein Schlagen, ein Treten, oder irgendetwas anderes erwartet, doch mit der Stimme die ihr nun antwortete, hatte sie ganz sicher nicht gerechnet.
,,Olivia, hier ist Tom, könnte ich bitte kurz mit dir reden?", sprach eine männliche Stimme zu ihr. Mr. Hiddleston? Was machte der denn jetzt noch hier? Kurz überlegte sie, was sie nun tun sollte. Aber bevor ihn noch jemand vor ihrer Tür stehen sehen könnte, öffnete sie diese lieber. Mit einer schnellen Handbewegung signalisierte sie ihm, dass er ihr Zimmer betreten sollte. Tom folgte ihrer Anweisungen, ging mit einem großen Schritt durch die Tür, welche kurz darauf direkt wieder von Olivia geschlossen wurde.
,,Was machst du hier? Jemand hätte dich hier sehen können!", sprach sie aufgebracht zu ihm. Noch immer war es für die junge Frau ein komisches Gefühl ihren Professor zu dutzen, aber nach dem was sie getan hatten, wäre eine andere Umgangsform wohl recht unpassend gewesen. Tom strich sich durch sein blondes Haar, ging ein paar Schritte durch den Raum, jedoch nicht so weit, dass es ihre Privatsphäre verletzen würde. Ihm war bewusst, dass er mit diesem Besuch ein Risiko eingegangen war, aber es gab für ihn keine andere Lösung. Seit dem sie aus seinem Büro geflohen war, konnte er an nichts anderes mehr denken.
,,Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, deshalb bin ich hier. Ich musste wirklich nachsehen, ob du es auch sicher nachhause geschafft hast, nachdem was alles in der Uni geschehen ist", begann er sich zu erklären. Normalerweise war er keine Person die schlecht darin war die richtigen Worte zu finden, aber allein Olivias Präsenz ließ ihn etwas nervös werden.
Das Herz der Schwarzhaarigen begann sich währenddessen langsam wieder etwas zu beruhigen. Natürlich war sie froh ihn wiederzusehen, zu merken, dass er ihr scheinbar selbst nach der Aktion vorhin in ihrem Büro noch immer nicht sauer war.
,,Woher weißt du eigentlich wo ich wohne?", war das Einzige, dass sie ihn in diesem Moment fragen konnte. Olivia setzte sich auf ihr Bett um irgendwie entspannt ihm gegenüber zu wirken, obwohl sie das ganz und gar nicht war. ,,Ich hatte Zugriff auf deine Akte", gab er etwas beschämt zu, doch begann danach gleich weiterzureden.
,,Hör mir bitte zu.. das was zwischen uns geschehen ist.. ich entschuldige mich dafür bei dir. Ich bin dein Professor und hätte so etwas nie zulassen dürfen. E-Es war nicht richtig und wir sollten das, was auch immer wir miteinander haben.. beenden", entschuldigte er sich bei der jungen Frau, sah dabei ernst in ihr Gesicht. Auch wenn ihm diese Entscheidung schwer viel, da sie eigentlich gerade erst am Anfang standen und es doch schon wieder beenden mussten, war es wohl das Richtige. Immerhin schien Olivia sich deutlich unwohl mit der ganzen Situation zu fühlen, es wäre einfach egoistisch, dabei nur an sich zu denken.
Da die junge Frau nichts weiter dazu sagte, ihm nur regungslos gegenüberstand, entschied sich Tom wieder ihre Wohnung zu verlassen. Er seufzte, es schien also alles gesagt worden zu sein.. zumindest von seiner Seite aus.
Der Blondhaarige drehte sich um, war auf dem Weg die Wohnung zu verlassen, doch gerade als er seine Hand auf die Türklinke gelegt hatte, entriss sich Olivia aus ihrer Starre und und lief ihm hinterher.
,,Warte.. bitte", sagte sie zu ihm, spürte wie ihr Herz wieder begann zu rasen. Hoffentlich würde sie ihre nächsten Worte nicht irgendwann bereuen. ,,I-Ich will nicht, dass es wieder endet..", flüsterte sie beinahe kaum hörbar, sah dabei auf den Boden. Verdammt, warum war es nur so schwer ihm einfach die Wahrheit zu sagen? Aber wenn sie es jetzt nicht tun würde, könnte sie diese Chance vielleicht für immer verpassen.
,,Ich war vorhin einfach nur so unglaublich überfordert. Ich konnte nicht glauben, dass es wirklich so plötzlich geschehen ist. E-Es war schön und ich wünschte, ich wäre nicht einfach abgehauen, aber ich brauchte Zeit um darüber nachzudenken.. eigentlich brauche ich die wohl immer noch ein wenig", gab sie etwas beschämt zu, schaffte es dann endlich wieder in seine blauen Augen zu sehen. Tom hörte ihr dabei die ganze Zeit aufmerksam zu.
,,Ich will es versuchen.. wirklich.. auch wenn es wirklich verrückt klingt", sagte sie, während sich ein schüchternes Lächeln auf ihren Lippen gebildet hatte. Sie musste wirklich den Verstand verloren haben, aber sie wollte es, genauso sehr wie er. Auch Tom begann zu schmunzeln, entfernte sich von der Tür, kam ihr ein wenig näher. Sanft strich er über ihre gerötete Wange, sah ihr dabei tief in die Augen.
,,Es klingt überhaupt nicht verrückt", flüsterte er, kam ihren Lippen dabei immer näher. Bevor sich diese jedoch berühren konnten, hielt er für einen Moment inne, wollte sichergehen, ob sie sich auch wirklich nicht mehr unsicher war.
Doch Olivia schreckte nicht zurück, legte ihre Hand an seine Hinterkopf, drückte ihre Füße vom Boden ab und legte endlich ihre Lippen auf seine.
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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, lasst mir doch gern etwas Feedback da!
lea <3
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