*:❅・゚↬ 𝐓 .
ooh, you make me live
whatever this world can give to me
it's you you're all I see
ooh, you make me live now, honey
ooh, you make me live
─ BINNIE .
𝐃as ganze Wochenende hatte ich mir schon Gedanken gemacht, wie ich Felix gestehen würde, dass ich für ihn mehr als nur freundschaftliche Gefühle hatte, einfach mehr für ihn empfand.
Da wir beide von unseren Eltern Hausarrest aufgebrummt bekommen hatten, war aus einem weiteren Treffen nichts mehr geworden und insgeheim hatte mich das erleichtert aufatmen lassen- ich wusste nicht, ob ich schon bereit war, mit ihm darüber zu sprechen.
Doch ebenso wie mein noch nicht gebeichtetes Geständnis machte mich auch das Seinige am Freitag nachdenklich, mehr als das.
Es bedrückte mich, dass es ihm so erging, dennoch meldete sich ganz leise eine Stimme, welche mir die Hoffnung machte, dass er eifersüchtig war, in dem Sinne, welcher mir nur allzurecht kam... Doch eigentlich wollte ich erst gar nicht sowas denken, es wäre schlichtweg zu schön, um wahr zu sein. Unrealistisch, nicht mehr als ein Traum.
Und es stimmte mich traurig und ehrlich gesagt auch ein wenig verletzt, dass er solange seine Eifersucht verborgen und mir nicht von dieser erzählt hatte. Natürlich, schon immer war ich offener für neue Bekanntschaften und besser im Umgang mit anderen Menschen wie Felix gewesen, doch dass ihn das dermaßen belastet und beschäftigt hatte, konnte ich nur bedauern.
Denn ich wusste, was ein lieber Junge er war und es ihm einfach schwerer fiel und so gemein wie es auch klang, war ich schon immer ein wenig erleichtert gewesen, da ich ihn mir schlichtweg nicht mit anderen teilen wollte.
Felix war schon immer ein wenig sensibler gewesen, hatte sich von Anfang an zu Herzen genommen, was ihm an den Kopf geworfen wurde, auch wenn dies oftmals nur unüberlegte Gemeinheiten gewesen waren, die keineswegs etwas mit seiner Persönlichkeit oder seinem Charakter gemeinsam gehabt hatten, doch das schien er selbst ebenso wenig wie den anderen zu verstehen.
Er war nicht so furchtbar unreif und nervig, wie die meisten Jungen in unserem Alter. Nein, Felix war ruhig und ausgeglichen, dennoch auch frech und immer zu Späßen aufgelegt. Auch seine Schüchternheit, dass er schnell verlegen wurde und vor allem die Tatsache, dass er nicht gerne log, machten ihn nur noch anziehender.
Von seinem Aussehen ganz zu schweigen, es stand ohne Frage fest, dass er gut aussah. Mehr als nur das. Und somit war es mir nicht wirklich schwergefallen, mich in den Jüngeren zu verlieben. Aber niemand anderem außer mir schien das aufzufallen, was mich zwar einerseits ärgerte, andererseits aber auch erleichterte.
Er war schon immer nur bei mir gewesen, ich könnte wohl kaum damit umgehen, wenn er plötzlich keine Zeit mehr für mich hätte...
Er tat mir leid und sowie ich hier nun mit tränengefüllten Augen und schweren Herzen in meinem Bett lag und mir Vorwürfe deswegen machte, verstand ich einfach nicht, wieso er nicht schon früher zugegeben hatte, dass er so empfand...
Frustriert schrie ich gedämpft in mein Kissen und fühlte mich mental ganz und gar nicht in der Verfassung, unsere Freundschaft zu gefährden, wo wir doch jetzt an etwas anderem arbeiten mussten, zu mindestens ich.
Denn ich wusste nicht, wie ich mit diesem Problem klarkommen sollte, ohne nicht allzu offensichtlich meinen Crush auf ihn -okay, es war mehr als nur ein Crush- zu offenbaren.
Einige Stunden später befand ich mich noch immer in derselben Position, mit denselben Sorgen. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass ich jetzt auch noch traurige Musik hörte und Bilder von uns beiden betrachtete.
Er hatte mir zu Weihnachten, was nun knapp einen Monat her war, ein Fotoalbum geschenkt, in welchem man uns praktisch gemeinsam aufwachsen sah und jedes Mal, wenn ich dieses durchblätterte, wurde ich nostalgisch.
Wie lange ich schon in den Jüngeren verschossen war, wusste ich nicht. immerhin passierte sowas schließlich nicht plötzlich, sondern nach und nach und als es dann soweit war, konnte ich mich nicht mehr erinnern, wann ich jemals anders gefühlt hatte.
Felix war mir schon immer wichtiger als meine anderen Freunde gewesen, für ihn hatte ich schon des Öfteren treffen mit anderen abgesagt und hatte selbst Familienfeiern ausfallen lassen, nur um etwas mit ihm unternehmen zu können.
Vermutlich hätte ich niemals gemerkt, dass ich in ihn verliebt war oder überhaupt auf Jungen stand, wenn nicht das, was ein jeder durchmachen musste in Kraft getreten wäre- die Pubertät. Dass meine Hände in seiner Anwesenheit schwitzig wurden oder mein Herz immer ein wenig unregelmäßiger, schneller schlug, wenn ich ihn sah, war mir bis dato nicht wirklich aufgefallen.
Doch als diese Träume anfingen und ich mich immer regelmäßiger erwischte, ihn anders anzusehen wie ich es sonst tat und ich mir Dinge mit ihm vorstellen begann, welche man nicht mit seinem besten Freund machen sollte, hatte ich langsam, aber sicher gemerkt, dass etwas anders war. Anders als bei meinen anderen Freunden. Anders bei ihm.
Verärgert biss ich in das Kissen unter mir und versuchte, jetzt ja nicht mit meinen Gedanken in eine andere Richtung abzuschweifen... Das war jetzt nicht angebracht, absolut nicht. Die Entscheidung, über was ich mir jetzt einen Kopf machen sollte, wurde mir kurzerhand abgenommen, als ich ein leises Klacken hörte.
Ein breites Grinsen bildete sich auf meinen Lippen und mit einem Mal war all der Trübsal verblasen und somit ich setzte mich schnell auf, lief stolpernd zu meinem Zimmerfenster, da sich die Decke um meine Beine gewickelt hatte und mich beim Gehen behinderte.
Hastig riss ich das Fenster auf und bekam prompt eine Handvoll Kieselsteine ins Gesicht. Fluchend, weil ich einen ins Auge bekommen hatte, ließ ich mich auf die Knie fallen und schützte mich sogleich vor dem Steinregen. Okay, ich übertrieb, aber ich war auch verletzt!
Jammernd winkte ich abwehrend nach unten, zeigte nur meine Hände und auch Felix schien endlich zu verstehen, dass ich anwesend war.
Leise lachte er auf, als er meinen zusammengekniffenen Gesichtsausdruck erhaschte und schlug sich schnell die Hand vor den Mund, als er verstand, was soeben passiert war. Immerhin musste er unauffällig sein, augenscheinlich hatte er sich davongeschlichen und auch ich schmunzelte, als mir klar wurde, dass ich das ebenso tun würde.
Nachdem ich ihm durch Handzeichen verständlich gemacht hatte, dass ich gleich kommen würde, rannte ich förmlich zu meinem Kleiderschrank und zog mir einen neuen Hoodie aus diesen und tauschte meinen schlabberigen Schlafanzug gegen den Pullover und eine Jogginghose aus.
Schnell fuhr ich mir nochmal durch die Haare, prüfte, ob man sah, dass ich geweint hatte und schnappte mir anschließend mein Handy und eine Packung Kaugummi, welche beide auf meinem Nachtisch lagen.
Das Handy zwischen die Zähne geklemmt und einen letzten, entschuldigenden Blick in Richtung Zimmertür und somit indirekt zu meinen Eltern geworfen, hockte ich mich auf das Fensterbrett und schwang mich mit einem geübten Griff mithilfe des Rosengitters auf das Dach der Garage.
Mit einem halbwegs eleganten Sprung landete ich in einem Haufen Schnee, somit nicht unweit von Lix, welcher wie immer mit großen Augen und offenen Mund meine Aktion beobachtet hatte.
Durch seine Höhenangst hatte er sich noch nie getraut, es auch mal auszuprobieren und war offensichtlich dankbar, sein Zimmer im Erdgeschoß zu haben und nicht im ersten Stock, so wie ich.
Überrumpelt keuchte Felix auf, als ich direkt nach dem kleinen Auftritt meine Arme um ihn schlang und ihn umarmte, doch er ließ es bereitwillig zu und legte ebenso seine Hände um meinen Nacken, lehnte seinen Kopf an meine Schulter.
Auch wenn es für andere komisch aussah und vermutlich die wenigsten Freunde sowas machten, war es ganz normal, dass wir einander mit solch einer innigen Umarmung begrüßten.
"Wollen wir heute ins Café? Irgendwie ist es zu kalt, heute bis zum Bahnhof zu laufen..." schlug ich vor und Lix nickte nur zustimmend, schließlich war es bereits nachmittags und somit dunkel, außerdem war es wirklich eisig, da sich zu dem heftigen Schneefall seit gestern Nacht auch noch eiskalter Wind gesellt hatte, welcher einen erschauern ließ und den Schnee aufwirbelte.
Hand in Hand machten wir uns auf den Weg, genoßen gemeinsam das Gefühl der Freiheit, welches das Herausschleichen immer und immer wieder schmackhaft machte und uns abhielt, sich an die Regeln unserer Eltern zu halten.
Und zudem hielt ich schließlich nicht nur die Hand meines besten Freundes, sondern auch die des Jungen, in welchen ich mich Hals über Kopf verliebt hatte.
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*:❅・゚↬ 𝐚𝐮𝐭𝐡𝐨𝐫'𝐬 𝐧𝐨𝐭𝐞 .
🩷
. 𝖑𝖔𝖛𝖊 𝖞'𝖆𝖑𝖑 ˎˊ-
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