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ooh, you make me live
ooh, I've been wandering 'round
still come back to you
in rain or shine, you've stood by me boy
I'm happy at home
you're my best friend
─ LIX .
𝐌it einem vertrauten Klingeln öffnete sich die durch Wärme beschlagene Glastür unseres Stammcafés. Schnell schlüpfte Binnie an mir vorbei, da er dumm wie immer, in der Eile seine Jacke vergessen hatte. Das war ihm erst aufgefallen, als wir ein paar Meter gegangen waren und somit hatten wir uns beeilt, um endlich an unserem Ziel anzukommen.
Dieses Café gehörte nicht irgendjemanden, sondern Changbins Oma und hieß somit folgendes; Kuchen und Kakao umsonst! Schon seit jeher war dies ein Ort gewesen, an welchem wir immer willkommen waren. Hier konnten wir Quatsch machen, Hausaufgaben abschreiben und so viel Süßes essen, wie wir wollten und konnten.
Denn hier waren nicht unsere Eltern, nur jemand, der uns liebend gerne betütelte und Bonbons zusteckte. Das taten aber auch die anderen alten Leute hier... Schien wohl eine Art Hobby zu sein, Kindern in die Wange zu kneifen und ihnen zwinkernd einen Lolli zuzustecken. Gut, mittlerweile taten dies nur noch ein paar, immerhin waren wir mittlerweile älter, aber keineswegs weniger begeistert von zuckerhaltigen Dingen.
Natürlich halfen wir auch im Gegenzug aus, wenn viel los war und seine Großmutter alle Hände voll zu tun hatte. Dazu gehörte Tische abwischen, Bestellungen aufnehmen und Sonnenschirme aufstellen.
Manchmal durften wir uns auch hinter die Theke stellen, aber dem Anschein nach naschten wir zu viel, wenn wir in der Nähe der Muffins und Törtchen waren...
"Lix, steh doch nicht so rum und komm!", quengelte Binnie mit seinen roten Wangen und sah zugegeben ziemlich niedlich aus, vor allem jünger. Also folgte ich ihm und ließ zu, dass er mich an meinem Ärmel weiterzog.
Mit einem verschwörerischen Zwinkern begrüßte uns die alte Dame und wir nickten ebenso ernsthaft zurück, sie wusste bereits, dass wir beide eigentlich ganz woanders und vor allem nicht hier sein sollten, da wir laut Changbins Eltern sie immer nur von der Arbeit abhielten. Doch darum scherten wir uns nicht, wir wussten es immerhin besser.
Leise kichernd, um die anderen Kunden nicht zu stören, liefen wir zu der Fensterbank in der hintersten Ecke, neben dem warmen Ofen. Fröstelnd setzte ich mich neben Binnie, kuschelte mich an ihn und genoß, wie er, ohne etwas zu sagen seinen Arm und mich legte. Ja, so konnte es sich leben lassen.
Somit wärmten wir uns für ein paar Minuten aus und spaßten herum, bis endlich die Bedienung- Changbins Schwester, welche neben hier arbeitete- kam und nach unserer Bestellung fragte.
Wie aus einem Mund antworteten wir "Heiße Schokolade mit Marshmallows und die Empfehlung des Hauses", woraufhin sie nur lächelnd nickte und weiterging. Die sogenannte Empfehlung des Hauses war nichts anderes als Brownies mit flüssigem Schokoladenkern und die wurden immer empfohlen- von uns, falls jemand fragte.
Neckend stieß ich Binnie in die Seite, woraufhin dieser gespielt aufwimmerte und sich theatralisch die Seite hielt, wohlbemerkt die Falsche...
"W-was... warum tust du mir das an, ich dachte, du liebst mich?", entkam ihn stockend und verdrehte halbtot die Augen, während ich es mir nicht nehmen ließ, ihm die Zunge rauszustrecken. Doch bevor er etwas auf meine freche Geste erwidern konnte, unterbrach uns jemand.
"Na na Kinder... ihr seid jetzt schon so groß, mein kleiner Changbinnie wird dieses Jahr schon 15... oder 16? Und ihr benehmt euch immer noch wie damals, als ihr euch kennengelernt habt", kopfschüttelnd und gleichzeitig mit nachdenklicher Miene stellte Changbins Oma mit einem leisen Klirren unsere Getränke und den Kuchen ab, welche sie auf einem Tablet hierher balanciert hatte.
Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte sich die Frau mit den vielen Lachfalten um und ging wieder in Richtung Theke, während der Schwarzhaarige ihr nur empört hinterher sah. Ja, sein Alter konnte sie sich noch nie merken...
"Kinder...", fassunglos schüttelte mein bester Freund seinen Kopf, während ich nur lachte.
Genießend schlürfte ich an meiner heißen Schokolade und wusste, dass nichts so gut wie diese einen von innen aufwärmen konnte. Hier war sie perfekt, nicht zu heiß, sodass man sich verbrannte, aber auch nicht lauwarm und bereits am Abkühlen. Nein, genau zum Trinken richtig.
Auch Binnie wirkte zufrieden und somit genoßen wir erstmal, was vor uns war und ich nahm mir vor, ihn, nachdem wir aufgegessen hatten endlich das zu fragen, was mir schon seit Tagen durch den Kopf geisterte. Das, was er mir in dem Waggon hatte erzählen wollen, bevor wir hatten aufbrechen müssen.
Ich spürte seinen Blick auf mir, woraufhin ich unweigerlich errötete und mich fragte, ob ich etwas im Gesicht hatte oder warum er mich so durchdringend musterte.
"Ist was, Binnie?"
"Nein, nein! Alles gut..."
"Sicher?", skeptisch schoben sich meine Augenbrauen zusammen und ich runzelte die Stirn. Ich hatte das Gefühl, dass er nicht wirklich anwesend war. Ob er vielleicht letzte Nacht schlecht geschlafen und einen Albtraum gehabt hatte?
Doch nachdem ich meinen Gedanken laut ausgesprochen hatte, zuckte mein bester Freund nur kurz zusammen und rieb sich über die Augen. Im Stillen nahm ich mir vor, schon noch aus ihm rauszukriegen, was mit ihm los war.
Schließlich schob ich mit zufriedenem Grinsen den nun nur noch mit Krümeln bedeckten Teller von mir und auch meine Tasse war geleert. Changbin hingegen schien nicht wirklich Appetit zu haben, so wie er in seinem Brownie herumstocherte und gedankenversunken aus dem Fenster oder auf einen bestimmten Punkt in der Luft zu starren schien.
"Hast du keinen Hunger?", fragte ich ihn ein wenig besorgt, eigentlich war er meistens vor mir fertig und überlegte, ob er nochmal etwas bestellen sollte.
Aber heute war es wohl anders, er hatte noch nicht einmal seine heiße Schokolade angerührt und wirkte ohnehin so, als würde lag ihm irgendetwas auf dem Herzen. Vielleicht hatte das etwas mit der Sache zu tun, die er mir noch erzählen wollte?
"Nein... willst du vielleicht noch?", fragend deutete er auf den Kuchen und machte den Eindruck, als würde er mit sich selbst ringen. Komisch. So konnte man wohl am besten beschreiben, wie er sich heute benahm. Einfach nur seltsam...
Stumm schüttelte ich den Kopf und deutete an, ob er sich wieder neben mich setzen wollte. Zum Essen hatte er sich nämlich gegenüber von mir hingesetzt, da es auf der Bank zu eng dafür war, großartig etwas anderes als sich nahe zu sein, konnte man auf dieser nämlich nicht.
Doch zu meiner Überraschung schien er wirklich zu überlegen, wirklich auf seinem Platz sitzenzubleiben. Aber als ich ein Schmollen andeutete, zögerte er nicht mehr lange und quetschte sich endlich neben mich, was mich zufrieden an ihn lehnen ließ.
"Ich... ich denke, ich muss dir etwas sagen... aber sei bitte nicht sauer oder so...", fing er endlich an zu reden und ich war froh, dass ich ihn nicht dazu drängen hatte müssen.
Freiwillig war es immer noch leichter, als wenn ich ihn jetzt mit Fragen bestürmen würde. Aufmunternd drückte ich einmal seine Hand, welche wie selbstverständlich nach der meinen gegriffen hatte.
Angespannt erwiderte er es halbherzig, ich spürte, dass seine Finger zitterten. Was er mir wohl erzählen wollte, dass er derart aufgeregt war?
"Binnie, du weißt, dass ich niemals auf dich wütend sein könnte. Wir sind doch Freunde", zuversichtlich lächelte ich ihn an und er atmete offensichtlich nervös vor dem, was jetzt kommen würde, ein.
"Hast du dich eigentlich schon mal gewundert, warum ich noch keine Freundin hatte? Also eine feste?"
Verdutzt starrte ich ihn an, worauf wollte er denn jetzt hinaus? Hatte er denn etwa eine, nur heimlich? Wollte er sie mir vorstellen? Unbehaglich zog ich wieder meine Hand aus der seinen, nestelte an der Kordel meines Hoodies und überlegte, was ich darauf jetzt antworten könnte. Nein? Vielleicht? Keine Ahnung...
Soweit ich wusste, hatte er im Gegensatz zu anderen in seinem Alter, noch keine Interesse an Mädchen gehabt, aber das musste ja nichts heißen. Außerdem hatte er ja mich, da brauchte er einfach niemand anderen, so war das.
"Nein, aber ich hab doch auch keine-"
"Stimmt ja...", fuhr er zögernd fort und kratzte sich an seinem Hinterkopf, ehe er weitersprach.
"Willst du denn eine, also mit einem Mädchen zusammen sein? Du weißt schon, so ein Beziehungsding... mit Küssen und so nh Zeug?"
Rasch verfärbten sich meine Wangen bei seiner Frage rot, warum interessierte ihn das denn so? Wir hatten uns noch nie über sowas unterhalten...
Machte er das etwa mit den Freunden aus seiner Klasse? Über Mädchen reden und... mit Küssen und so nh Zeug ? Langsam schüttelte ich den Kopf, bei der Vorstellung, dass mir ein Mädchen zu nahekam, mit ihren Lippen und-
"Nein, ich will keine Freundin. Glaub ich... aber ne, eigentlich nicht. Mädchen sind komisch", energisch verschränkte ich meine Arme und hoffte, dass wir wie so oft auch bei diesem Thema einer Meinung waren. Denn noch weniger wollte ich, dass Changbin eine feste Freundin hatte, als ich.
"Ich auch nicht",
Wir beide fingen an zu lächeln, mittlerweile waren unsere Hände erneut miteinanderverschränkt, lange konnten wir wohl nicht ohne aushalten.
"Und weißt du auch warum?", nun war seine eben noch so feste Stimme wieder leiser, unsicherer geworden. Aus irgendeinem Grund schlug mein Herz schneller als sonst. Kurz schien er mit sich zu hadern, doch dann straffte er die Schultern und blickte mir fest in die Augen.
"Ich will keine Freundin haben, du hast recht, Mädchen sind wirklich komisch. Aber ich will trotzdem mit jemanden zusammen sein... Ich habe mich in jemanden verliebt, schon vor langer Zeit. In einen Jungen."
Doch bevor ich seine Worte verarbeiten konnte, redete er schon weiter, ließ mir keine Chance, etwas zu sagen.
"Und nicht in irgendeinen Jungen, sondern in meinen besten Freund. Felix, ich habe mich in dich verliebt, verdammt nochmal!"
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*:❅・゚↬ 𝐚𝐮𝐭𝐡𝐨𝐫'𝐬 𝐧𝐨𝐭𝐞 .
drama 🤭
. 𝖑𝖔𝖛𝖊 𝖞'𝖆𝖑𝖑 ˎˊ-
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