Zu undeutsch

»Entschuldigung«, jemand tippte auf ihre Schulter, »aber ich habe meine Telefonnummer verloren. Kann ich deine bekommen?«

Der wohl älteste und mit weitem Abstand dämlichste Anmachspruch, kam von hinten und übertönte den dröhnenden Bass des Bunkers.

»Mo ... ment«, meinte sie, ohne sich umzudrehen. Sie hob ihren Zeigefinger und stoppte damit Anna, ihre beste und blondeste Freundin, in ihrem Redefluss. Diese setzte gerade zu einer weiteren Nerv-Geschichte über ihre Dauer-Fernbeziehung mit ihrem Dauer-Freund Tim an.

Inzwischen war Sofie schon leicht angeheitert vom dritten Hugo. Mit Schwung drehte sie sich auf dem Barhocker herum und blickte in das Gesicht eines Kerls Anfang zwanzig. Verschwitzte schwarze Locken, braune Augen und ein deutlich zu breiter Mund, um attraktiv zu wirken. Wie ein Breitmaulfrosch, schoss ihr durch den Kopf. Dazu hatte der Typ ein dämliches Grinsen aufgesetzt. Dessen zwei feixenden Freunde erkannte sie ein paar Meter hinter seiner Schulter an der Bar. Vermutlich hatten sie eine Wette abgeschlossen – oder mit was auch immer postpubertäre Männer dieses Kalibers sich den Abend vertrieben. Ernsthaft zu versuchen, mit dem weiblichen Geschlecht ins Gespräch zu kommen, war es jedenfalls nicht.

Sie setzte ein pseudo-verführerisches Lächeln auf und zog ihn mit der rechten Hand ruckartig zu sich heran. Im Hintergrund hörte sie bereits die Jubelschreie desjenigen, der vermeintlich seine Wette gewonnen hatte. Währenddessen griff sie mit der Linken über den Tresen und schnappte sich eine Handvoll halbgeschmolzener Eiswürfel. Diese ließ sie genüsslich in den behaarten Hemdausschnitt ihres Gegenübers gleiten.

»Autsch ... ah ... hei ja hei ... ei ... du verfluchte ...«

Damit hüpfte der Breitmaulfrosch sein klitschnasses Hemd ausschüttelnd über die überfüllte Tanzfläche davon und verteilte die Eisklumpen großzügig. Ging doch. Ihre Aufmerksamkeit erneut auf Anna richtend, wollte sie fragen, wo sie eben stehengeblieben waren.

Plötzlich rief ihre Freundin: »Ach, scheiße. Ich hasse das!«, und sprang auf.

»Äh, was meinst du?« Sofie kapierte nicht, was ihr Problem war. Von den Kerlen war nichts mehr zu sehen. Niemand kümmerte sich um sie.

»Na, das Lied! Das kommt heute schon zum dritten Mal«, erläuterte ihr die Blonde und warf ihre Arme in die Luft. »Ist dir aufgefallen, dass die hier nur noch deutsche Bands spielen? Und ständig den gleichen Scheiß wiederholen?«

Nein, war es nicht. Für sie hörte sich das Techno-Gewummere im Bunker eh immer ähnlich an. Aber bei näherer Betrachtung hatte Anna recht.

»Ja, und? Der D.J. steht halt drauf.«

»Quatsch. Überhaupt nicht.« Ihre Freundin schüttelte vehement ihre blonden Locken. »Ich habe ihn neulich mal gefragt, da ich einen Musikwunsch hatte.«

»Und?« Sonst musste man ihr doch auch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. Im Gegenteil.

»Es ist wegen der neuen GEMA-Gebühren!«, klärte Anna sie auf.

»Hä? Den was?« Mit Steuern und so ein Zeug hatte sie sich nie beschäftigt. Das übernehm freundlicherweise ihr Dad für sie, auch wenn sie inzwischen schon fast dreißig war. Dabei freute sich ihr alter Herr über jeden ihrer monatlichen Besuche – und sie freute sich über den erledigten Formularkram. Win-Win.

»G-E-M-A. Die kassieren dafür, wenn du öffentlich Musik abspielst. So wie hier im Bunker. Die GEMA wurde vor einem halben Jahr verstaatlicht. Seitdem muss jeder, der undeutsche Musik spielt, eintausend Prozent mehr pro Song abdrücken.«

Meist war ihre Freundin deutlich tiefer in diesen Behörden- und Politikthemen drin, als ihr lieb war. Vor allem nachts um zwei nach dem dritten Hugo. Oder war es der vierte?

Trotzdem fragte Sofie: »Undeutsche Musik? GEMA? Was soll das sein? Ich kapier nur Bahnhof. Warum erzählst du mir den Kram?«

»Na, weil niemand mehr Musik spielt, die von Künstlern außerhalb Deutschlands komponiert oder aufgenommen wurde. Auch keine von denen, die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben. Da bleibt nicht viel übrig.«

Wie konnte Anna nach ihren drei – oder vier – Caipis überhaupt noch so klar über dieses wirre Zeug reden? »Aha. Ist mir gar nicht aufgefallen.« Sofie warf einen Blick aufs Smartphone. »Du, wollen wir langsam mal nen Abflug machen?«

»Boa ey. Ich rede mir hier den Mund fusselig und du ...«

»... hattest eine Menge Spaß mit Eiswürfeln und Breitmaulfröschen.«

»Breitmaul ... was?« Jetzt war es an Anna sie verständnislos anzublicken.

»Egal. Lass uns die nächste U-Bahn nehmen«, grinste Sofie und stand auf.

*

Ein schräger, sich ständig wiederholender Alarmton riss sie aus dem Schlaf. Gefühlt vibrierte ihr ganzes Appartement. Määp ... Brrr ... Brrr ... Brrr ...Määp ... Schlaftrunken tastete sie ihren Nachttisch ab, aber wurde nicht fündig. Mist. Logisch. Sie hatte das Smartphone extra auf die Kommode auf der anderen Seite des Zimmers drapiert, damit sie aufstehen musste, um es auszuschalten. Sonntag abends auszugehen war eine blöde Idee, wenn es am Montag in die Uni ging. Ausnahmsweise mal nicht remote, sondern in persona. Mit einem gezielten Handkantenschlag brachte sie das Teil zum Verstummen und machte sich erst mal fertig.

Eine viertel Stunde später saß sie vor einer dampfenden Tasse Kaffee und checkte, was es in der Welt Neues gab. Oder auch nicht. WhatsApp, Instagram, Facebook, YouTube, Wattpad, ... alle Apps meldeten, dass sie doch bitte das Internet einschalten möge. Was logischerweise bereits an war. Strange. Sie öffnete den Browser und gab in der Suchzeile »Aktuelles Problem mit WhatsApp« ein.

In der Ergebnisliste wurde sie erst mal mit gut gemeinten Ratschlägen, Erfahrungsberichten und Hinweisen bombardiert, dass sie doch bitte die DeutschNet-App installieren möge. Hm ... dafür wurde seit Monaten überall massiv Werbung gemacht. Ein neues Regierungsprojekt. Angeblich »das WeChat für Deutschland«. Was auch immer das bedeuten mochte. Eine Universal-App, die alles von Chat, Telefon, Bezahlung, Videos, Navigation und so weiter beherrschte. Tausendmal toller, besser und kostenloser wie alle anderen. Blöd nur, dass die kein Schwein benutzte. Zumindest keiner aus ihrem Freundeskreis.

Sie scrollte durch die Ergebnisse nach unten. WhatsApp wurde nicht erwähnt. Weder Werbung dafür noch die offizielle Seite. Es wurde immer seltsamer. Sie probierte die Suche mit Instagram und den anderen Apps. Google zeigte auch hier keinen einzigen Treffer. Als hätte man die Apps von gestern auf heute aus dem Internet gelöscht. Was nicht unmöglich – so viel technisches Verständnis hatte sie. Es jetzt bemerkte sie die veränderte Optik der Suchergebnisse. Das war nicht Google. Es war dieses obskure DeutschNet, das sie als Suchmaschine nutzte, ohne es zu merken. Aber warum? Sobald sie ausdrücklich auf Google ging, landete sie immer wieder an der gleichen Stelle. Dass das DeutschNet ihr keine anderen Apps und sozialen Netzwerke anzeigte, konnte sie nachvollziehen. Die wollten halt ihr eigenes Angebot schützen. Allerdings sie hatte das doch gar nicht installiert. War das ein Virus auf ihrem Handy? Oder ein komisches Update des Handyherstellers? Auch das hatte sie bereits erlebt.

Inzwischen war ihr Kaffee zu braunem Leitungswasser abgekühlt. Bäh. Außerdem musste sie dringend los, ansonsten würde sie zur Vorlesung von Prof. Dr. Dr. Osimbawe zu spät kommen. Und leider war der Mann, trotz zweihundert Studenten im Auditorium, in der Lage sich zu erinnern, wer anwesend war und wer nicht.

Sie kippte die Brühe in den Ausguss und schnappte sich in ihrer morgendlichen Routine Tasche, Schlüssel, Mantel. Mit klackernden Schritten lief sie die abgewetzten Stufen des Altbaus herunter. Bog zwei Stockwerke tiefer in Richtung Prinzregentenplatz ab. In der U-Bahn-Station die Treppen runter, in die U6 springen, sich auf einen freien Sitzplatz werfen ... und dumm auf das Display starren. Mist. Sie nutzte sonst die Zeit in der U-Bahn, um sich auf den neusten Stand zu bringen, mit Anna zu chatten und so weiter. Ohne funktionierende App und mit einem obskuren Virus auf dem Handy war das schwierig.

Sie hob den Blick und war baff, dass sie nicht die Einzige war. Normalerweise starrte jeder auf sein Gerät, bis auf ein paar ältere Herrschaften, die damit nichts anfangen konnten. Nicht heute. Jeder Dritte brütete stumpf vor sich hin, hatte den Blick ins nirgendwo gerichtet oder ein Buch dabei. Neugierig schaute sie auf das Display ihres Sitznachbars. Dieser nutzte die angepriesene DeutschNet-App zum Chatten. Hm ... sollte sie ...? Nein. Wenn da ein Virus auf ihrem Smartphone war, sollte sie den Teufel tun und sich bei einer neuen App anmelden. In der Uni würde Anna oder einer ihrer anderen Informatik-Kommilitonen wissen, was zu tun war. Da liefen genug Nerds rum.

*

»Oh, Sofie, du bist echt verplant, oder?«, war die wenig hilfreiche Antwort von ihrer Freundin, als sie ihr vor dem Vorlesungssaal von ihrem Problem erzählte.

»Hä? Habe ich was verpasst? Ist heute das Internet ausgefallen oder so etwas?« Ihre grauen Zellen produzierten fleißig Energie, aber ihr fiel beim besten Will nichts dazu ein.

Anna schüttelte den Kopf. »So kann man es auch nennen. Ab heute sind alle ausländisch kontrollierten Apps und Internetseiten gesperrt. Damit will man angeblich chinesische Spionage vermeiden und die wirtschaftlichen Abhängigkeiten lösen. Das war doch in sämtlichen Medien, auf den Plakatwänden, in der Online-Werbung, ...«

»Jaja«, unterbrach sie den Redeschwall, »habe ich gelesen. Es gibt jetzt diese geile DeutschNet-App oder so ähnlich. Vermutlich weil irgendwem der Rest nicht deutsch genug war. So wie gestern die Musik.«

»Mein Mädel lernt dazu. Schon mal daran gedacht, dich für das zu interessieren, was in unserem Land passiert?«, fragte Anna und blieb dabei bierernst. Kein Anflug von Ironie. »Nicht durch irgendwen, sondern durch die Heimatliche Alternative? Dass die vor drei Jahren die absolute Mehrheit bei der Bundestagswahl geholt haben, hast du aber schon noch mitbekommen, oder? Und, dass die zusammen mit den anderen rechten Parteien eine Zweidrittelmehrheit haben auch?«

»Ich bin ja nicht blind und taub. Da waren ständig irgendwelche Gruppen in der Kaufinger Straße und haben Radau gemacht.« Es gab damals einen riesigen Aufschrei, Demonstrationen und Ähnliches. Sogar ein paar Anschläge von Autonomen. Da sie sich jedoch null für Politik interessierte, hatte sie das nicht aktiv verfolgt. Bisher konnte ihr das auch egal sein. Sie studierte auf Lehramt für die Grundschule und nicht Journalismus.

»Doch. Bist du scheinbar schon«, konterte Anna. »Das DeutschNet ist keine coole neue Ergänzung zu den anderen Apps. Es ersetzt sie. Vollständig. Und es wird vom Bundesministerium für Kommunikation kontrolliert.«

»Es ... was?! Warum hast du mir das vorher nicht gesagt? Meine ganzen Posts ...« Fotos, Kontakte, Erzählungen, Gedichte, ... ihr wurde schwummerig bei dem Gedanken, dass das alles weg sein sollte.

»Oh, keine Sorge. Das Ministerium war so freundlich, hier für dich vorzusorgen.« Diesmal trofft die Stimme ihrer Freundin eindeutig vor Sarkasmus. »Alle deine Inhalte wurden bereits in das DeutschNet kopiert.«

Das war immerhin etwas. »Puh ... das klingt ja gar nicht so schlecht ...«

»Außer denen«, unterbrach Anna sie, »die zu undeutsch sind. Oder nicht im Einklang mit der aktuellen Regierung. Außerdem hat man natürlich ein vollständiges Profil über dich erstellt. Deine Vorlieben. Deine Freunde. Wo du dich in den letzten Jahren aufgehalten hast. Mit wem du dich getroffen hast und wann. Alle deine Bestellungen bei Amazon, Otto, Etsy. Deine sexuellen Präferenzen inklusive Dildogröße ...«

»Öh ...« Das war ihr nicht recht. »Aber wieso redest du neuerdings ständig von diesem undeutsch. Das klingt ja fast, als wären wir hier im Dritten Reich bei den Nazis.«

»Hast du dich mal damit beschäftig, was im Parteiprogramm der Heimatlichen Alternative steht und wer unser neuer Kanzler ist ...?«

»Na ja, den Kanzler habe ich schon mal in einem Clip gesehen ...«

»... dann wüsstest du«, unterbrach sie ihre Freundin erneut, »dass die Uhren in Deutschland ab jetzt rückwärts ticken. Und weiß du, was noch lustiger ist? Plötzlich fragt sich jeder, warum das passiert. Als wenn nicht glasklar gewesen wäre, was oder wen man gewählt hat«, schloss Anna ihren Vortrag mit verschränkten Armen ab und schaute sie ernst an.

Das Einzige, was Sofie dazu einfiel, war: »Oh, Fuck.«

»Ja, genau. Oh, Fuck. Das trifft es. Willkommen in der neuen Wirklichkeit.«

*

Kurz darauf setzten sie sich im ausladenden Auditorium auf ihre Sitzbretter. Ihre Gedanken drehten sich um das DeutschNet und was Annas Worte für sie bedeuteten. Am Ende wollte sie ja nur Grundschüler unterrichten. Und ob sie WhatsApp, YouTube oder diese neue App nutzte, konnte ihr eigentlich egal sein. Solange ihre Daten noch da waren. Auch, ob Amazon-Mitarbeiter oder jemand im Ministerium wusste, welche Sexspielzeuge sie sich bestellte, kam im Prinzip aufs Gleiche raus, oder? Im Gegenteil: Tatsächlich würde sie hier einer staatlichen Institution eher vertrauen als einem amerikanischen Unternehmen. Und sie hatte sich nie etwas zu Schulden kommen lassen. Außer Falschparken. Immer brav ihre Steuererklärung abgegeben, beziehungsweise ihren Dad das machen lassen ...

»Hey!« Mit einem hölzernen Quietschen ließ sich Jörn neben ihr auf den Sitz fallen. »Und? Bist du schon voll dabei? In coolen, neuen DeutschNet?«

Sie warf ihm einen Seitenblick zu. War klar, dass er das ironisch meinte. Jörn kannte sie seit dem Kindergarten. Und spätestens seit dem Teenageralter schlug ihr Herz jedes Mal ein wenig schneller, wenn er sich neben ihr setzte. Inzwischen war er zu einem sportlichen Typ mit haselnussbraunen Augen und passenden Wuschelhaaren herangewachsen. Aber sie waren schon seit tausend Jahren einfach nur gute Freunde ...

»Nee, noch nicht«, antwortete sie, »Schaue ich mir heute Nachmittag an. Muss ich ja wohl, oder?«

»Jupp. So ist es. Ab jetzt sind wir alle brave, gläserne Bürger. Es sei denn ...«

Er verstummte. Genau wie die restlichen zweihundert Studenten. An das Pult trat nicht Professor Osimbawe, sondern ihre Dekanin, Frau Dr. Storchmann. Rein optisch war sie das exakte Gegenteil vom Prof: Dürr gebaut, lange Gliedmaße, ein hageres weißes Gesicht, schütteres graues Haar. Dazu eines ihrer schwarzen Kostüme, die im vorletzten Jahrzehnt bereits außer Mode gewesen waren. Eine unscheinbare Beamtenmaus, die sämtliche Vorurteile erfüllte, wie Sofie fand.

Die Dekanin räusperte sich am Mikrofon und ließ damit auch das restliche Gemurmel verstummen. »Entschuldigen Sie bitte? Danke.« Sie wartete ein paar Sekunden. »Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass die heutige Vorlesung ausfällt. Herr Professor Osimbawe kann den Lehrauftrag an der Uni leider nicht mehr wahrnehmen. Aber ich bin überzeugt, dass wir in den nächsten Tagen einen qualifizierten Ersatz finden.«

Wow. Sofie blieb der Mund offenstehen. Was war los? Der Prof unterrichtete nicht mehr? Einfach so? Den anderen schien es genauso zu gehen. Nach einem kurzen Schockmoment erklangen die ersten Fragen und verwunderten Ausrufe:

»Wieso?«

»Was ist mit dem Prof?«

»Was passiert mit meiner Doktorarbeit?«

»Ist das Ihr Ernst?«

»...«

»Bitte beruhigen Sie sich«, verschaffte sich Frau Storchmann Gehör und übertönte mit ihrer verstärkten Stimme die Einwürfe. »Ich weiß leider auch nicht mehr und habe erst heute Morgen die Mitteilung des bayrischen Kultusministeriums erhalten. Schauen Sie bitte auf die Seite der Uni. Dort finden sie alle Informationen, wie es mit diesem Kurs weitergeht. Vielen Dank.«

Fluchtartig, ohne eine der Fragen zu beantworten, stakste sie aus dem Saal. Das Murmeln schwoll erneut an. Einige Kommilitonen erhoben sich oder starteten lautstarke Diskussionen.

»Was soll der Mist?«, empörte sich Anna zu ihrer Linken und schaute sie und Jörn an. »Die können doch nicht einfach gegen Semesterende den Prof auswechseln?«

»Ich kann mir schon denken, was dahintersteckt«, meinte ihr Kindergartenfreund von rechts mit gepresster Stimme.

Sofie schwankte zwischen Ärger und Unglaube. Sie schaute ihn an. Sein Antlitz zeigte weder Überraschung noch Empörung. Eine feste Entschlossenheit sprach aus seinem zusammengekniffenen Mund und mahlenden Kieferknochen.

»Unser guter Prof«, setzte Jörn fort, »war denen vermutlich zu undeutsch. Hier. Lest das.«

Damit reicht er ihr unter dem Pult unauffällig einen Flyer rüber. Sie hielt ihn außer Sichtweite über ihren Schoß und überflog gemeinsam mit Anna die Zeilen.

Was sie dort las, schickte direkt eine zweite Schockwelle durch ihre Glieder.

══════ ᚢ ᚾ ᛞ ᛖ ᚢ ᛏ ᛋ ᚳ ᚹ ══════

Prompt für Januar, auf dem das Kapitel basiert:

»Plötzlich ticken die Uhren rückwärts, doch niemand weiß, warum.«

Von _Silencia_


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