14➳ Schenke mir den Sonnenuntergang
Arzu
𝕾urreal. Die Situation kann nur als surreal bezeichnet werden, ertönten die Worte laut in meinem Kopf, derweilen ich am Ufer entlang schritt. Meine Aufmerksamkeit auf die Sonne gerichtet, dessen Lichtstrahlen sich wie die magischen Funken eines Zaubers im Meer zerstreuten, lösten indes allmählich meine ineinander verwobenen Gedanken auf. Ich straffte unauffällig die Schultern und genoss - wenn auch leider nicht in vollen Zügen - den Anblick dieser mir dargebotenen einmaligen Attraktion.
Die zum jetzigen Zeitpunkt leicht umher schwingenden Wellen glitzerten perlenartig und erzeugten eine 3D-Reflexion, welche in Kollaboration mit den vom Himmel entsandten Farbtönen ein Diamantenfest im Wasser veranstaltete.
Die Sonne, die dabei auch eigennützige Zwecke verfolgte, bildete einen geraden Weg hinaus, sodass ganz gleich wie weit die Wellen auch die schimmernde Oberfläche in die Breite zogen, sie immer wieder bei der Sonne angelangten und sich ihrer als Untertanen entlarvten.
Meine Faszination hielt sich jedoch in Grenzen, als mir wenige Sekunden darauf klar wurde, dass es an der Situation nichts Unglaubwürdiges gab. Spätestens als die Fußschritte dicht neben mir in mein Bewusstsein drangen, ließ sich die Wahrheit, dass es sich hierbei um keinen Streich meiner Fantasie handelte, nicht verleugnen.
Nervös schluckend verschränkte ich meine Hände vor der Brust. Dann wiederum beschlich mich die Angst, dass dies zu verkrampft wirken könnte, ehe ich erschrocken feststellte, dass mein Brustkorb durch die unbedachte Geste in dem schwarzen engen Stoff des Kleides nach vorne gedrückt wurde. Auf die Sekunden löste ich meine Arme und hielt sie stocksteif an beide Seiten meines Körpers gepresst.
Reiß dich zusammen Arzu. So unbeholfen bist du doch nicht was Freundschaften betrifft! Oder etwa doch... ?
Nein, das nicht. Doch die Tatsache, dass in meinem Heimatland Freundschaften zwischen unverheirateten Frauen und Männern nicht gerne gesehen wurden - ich diesen Umgang also keineswegs gewohnt war und auch generell nicht in die Kategorie Mensch passte, die in ihrem Leben viele Freundschaften gepflegt hatte, gestaltete sich diese Bemühung insbesondere für mich schwierig.
Sicherlich hätte ich einige Anläufe nötig. Zwar war mir bewusst, dass eine Freundschaft keine Matheaufgabe war, die ein rein logisches Denken voraussetzte, aber das machte die Situation, dass es sich um Emran handelte mit dem ich keine sonderlich rosigen Start in der Vergangenheit hingelegt hatte, nicht weniger kompliziert.
Müsste ich mich in diesem Moment auf ein Wort beschränken das meine Wenigkeit beschrieb, so würde ich mich als das reinste Nervenbündel bezeichnen. Ich hatte mich schon lange nicht mehr derart nervös gefühlt. Wie würde ich denn zu einem Gespräch ansetzen? Was würde ich überhaupt mit ihm besprechen?
Meine Informationen über ihn glichen einem leeren Blatt Papier das ich nie zu beschriften gewagt hatte. Außer dem was Daphne und ich wenige Tage zuvor im zypriotischen Sender gesehen und gehört hatten, erstreckte sich eine große Wissenslücke vor mir.
Plötzlich traf mich die Erkenntnis wie ein unangekündigter Sommerregen mitten in der Dürre. Ich war mit einem Mann unterwegs, der zwar in der Türkei vielen auf dem ersten Blick nichts sagte, aber der auf dieser kleinen Insel und auch in vielen anderen Ländern als ein bekanntes Gesicht durchging. Paranoid wie ich wurde, huschte mein Blick im nächsten Augenblick am Ufer entlang.
Emran entging dies natürlich nicht.
Ein Schmunzeln legte sich um seine fein geschwungenen Lippen; ein klarer Stempel der Erheiterung auf seinen nun weniger streng wirkenden Zügen. Ich spürte regelrecht seine aufwallende Neugierde und den Drang meine ominösen Bewegungen zu kommentieren. Doch zu meiner großen Verwunderung unterbrach er diese anhaltenden Stille zwischen uns nicht.
Womöglich stand die Verzweiflung wie auch die Überforderung in einer grellen Farbe auf meiner Stirn geschrieben, weshalb er mir etwas Zeit gewährte mich zu sammeln. Ich schätzte diese Geste, aber das täuschte darüber nicht hinweg, dass dies an meiner inneren Aufruhr nichts verändern würde.
»Dort drüben ist es.«
Emran entzog seine Hand aus der Hosentasche und deutete mit dem Zeigefinger wenige Meter weg von einer sich vor uns erstreckenden Klippe auf einen Yachthafen.
Yachten, die um das zweifache größer als die kleine drei Zimmer Wohnung von mir und Daphne waren, säumten sich wie ein Stapel ordentlich aufgehängter Kleidungsstücke nebeneinander. Emrans Yacht sprang mir sofort ins Auge. Grund für sein Auffallen, lag nicht daran das es exklusiver wirkte oder größentechnisch seine Nachbarn links und rechts von ihm über Weitem überholte, sondern es lag an den Verzierungen, die seitlich auf dem weißen Material verewigt worden waren und hervorstachen. Obwohl es lediglich kleine Ornamente waren, stellten sie dennoch Blickfang dar. Insbesondere eine etwas größere Runde Verzierung inmitten derer eine beinahe unleserliche Unterschrift eingebaut worden war, zog mich praktisch von selbst an. Meine Lippen öffneten sich vor Unglauben in Bezug auf diese fein ausgearbeitete Schönheit, welche eindeutig die Handschrift von Emran trug.
Schließlich kamen wir vor dem Heck zum Stehen und mein zuvor aufgekratzten Mut sprang über die kleine sich bildende Luke zwischen dem Heck und der Holzklippe geradewegs ins eiskalte Wasser. Wollten wir damit etwa hinausfahren, auf das weite Meer? Er und ich... ganz alleine?
»B-Bleiben wir hier oder... oder fährt die Yacht weg?« Die Unsicherheit musste aus meiner Stimme entsprungen sein, denn das freundliche Lächeln von Emran erstarb abrupt und ein Schatten legte sich auf sein Gesicht, als würde er seine Gefühle darunter hinter dem unbeleuchteten Teil einer Straßenlaterne verbergen wollen.
»So war es vorgesehen. Der Captain wird von mir genau Anweisungen bekommen, wir wären demnach nicht allzu weit gefahren. Wenn du das hingegen nicht möchtest...«, begann er seine nächsten Worte vorsichtig zurecht zu legen und bemüht mir aufzuzeigen, dass er meine Wünsche respektierte. Mir war natürlich nicht entgangen, dass sich dabei eine minimale Falte zwischen seinen Augenbrauen ausgebreitet hatte. Auch wenn er es nicht verbal zu Ausdruck brachte, glaubte ich doch, dass er meine Frage falsch aufgefasst hatte. Angesichts der Panik, die in meiner Stimme mitgeschwungen hatte, die wiederum gleichzeitig meiner ungestümen Aufregung zu verdanken war, war die Interpretation einer Abneigung aus seiner Sicht mehr als verständlich. Als würde ich ihm nicht über den Weg trauen...
Tat ich das denn? Oder konnte ich wahrlich unterschreiben, dass ich ihm vertraute, wenn ich doch schon den Weg der Freundschaft mit ihm eingegangen und mir damit endlich einen Weg durch das Dornendickicht gebannt hatte? Eine klare Antwort darauf konnte ich nicht geben. Alleinig das innere lebendige Gefühl, dieser unersättliche Wille etwas zu wagen, das ich schon lange zu verloren geglaubt hatte, packte mich und wirbelte mich herum bis mir schwindelig wurde.
Ich hatte mich so lange von meinen Dämonen leiten lassen und mich von einer Niederlage zur anderen geschleppt, dass mein erstes Aufeinandertreffen mit Emran eine Kettenreaktion explosionsartiger Gefühle hervor beschworen hatte. Diese Gedankenspirale war nicht gesund. Ich musste da raus, musste einen Ausweg aus diesem tiefen Loch finden. Und er hatte mir vielleicht die Möglichkeit dazu gegeben den richtigen Schritt aus der Dunkelheit zu machen.
Vielleicht...
Genau dieses vielleicht hing zwischen uns. Zwischen der Frage, ob er und ich wirklich Freunde werden konnten, ob ich genauso gut einen Schritt auf ihn zumachen konnte, wie er auf mich...
Ich begriff, dass mein Verhalten nicht ganz gerecht ihm gegenüber war, also versuchte ich mir ein kleines Lächeln abzuringen und fügte hinzu:
»Nein... ich... das war nur eine Frage«, korrigierte ich mich und obwohl ich mir sicher war, dass ihm durch seine viel zu wachsame Beobachtung das Abwichen meiner schweißnassen Hände an dem unteren Saum meines Kleides nicht entgangen war, fügte er meine unglaubwürdigen Aussage nichts hinzu.
Stattdessen schluckte er hart und gleichmäßige Atemzüge durch seine Nase erfolgten. Als ich das nächste Mal seinem Blick begegnete, waren seine grünen Augen nun um einige Farbstufen dunkler und sein Blick so intensiv, dass es mir die Sprache verschlug.
Er wandte auf der Stelle die Augen von mir ab, als könnte er meinen Anblick nicht ertragen, bis mir im selben Moment auffiel, dass ich durch das Reiben meiner Hand an meinem Kleid ein Stück Saum dezent nach oben befördert und versehntlich etwas nackte Haut präsentiert hatte.
Oh du lieber Himmel!
Hastig richtete ich den Stoff wieder gerade, was meinem Nebenanstehenden allmählich die Anspannung zu nehmen schien, sodass er im nächsten Moment die Hände aus seiner Hosentasche beförderte und mit einem großen Schritt genau auf dem Heck landete.
Der Wind peitschte gegen seine Klamotten, drängte sich an seinen Körper, sodass sich die einzelnen Bauchmuskeln durch das weiße Hemd in unverhüllter Präzision nachzeichneten. Seine Haare flogen im selben Takt hin und her und in nur einigen Sekunden waren sie so durcheinander, dass er beinahe etwas von einem kleinen frechen Jungen hatte. Dies entlockte mir unbewusst ein kleines Lächeln.
Emran, der diesen Moment mit seinen Augen einfing, stockte kurz vor Erstaunen doch dann strahlten seine Augen noch mehr und mit einem zarten Ausdruck, das sein perfektes Lächeln zur Schau stellte, bückte er sich an der Leiste der Yacht haltend nach vorne und streckte mir die Hand aus.
»Gib mir deine Hand.«
Zögerlich blickte ich zu ihm und dann zu der kleinen Lücke unter mir an der die tosenden Wellen unsanft gegen die Gesteine krachten. Als könnte er meine Gedanken lesen, fügte er nach einigen Sekunden mit einem noch breiteren Lächeln hinzu:
»Ich werde dich halten, Arzu. Versprochen.«
Es war mir unbegreiflich, ob es an der Macht seiner Worte lag, die mich trotz allem wie eine sanfte Feder umschmeichelten oder am seinem selbstsicheren Blick, der aufgrund seiner Haltung absolut dominant wirkte zeitgleich auch etwas völlig überfürsorgliches repräsentierte, aber als ich den nächsten Schritt nach vorne setzte, meine Hand langsam in seine legte, fühlte ich, dass er sein Versprechen halten würde... genauso wie mich. Er würde nicht loslassen. Nicht einen Moment lang.
Weder das laute Planschen des Wassers zwischen uns, noch das kontrastreiche Bild des stabilen Bodens unter mir und der wackelnden Unterfläche unter ihm, das durch die Yacht leicht hin und her wippte, brachten mich aus dem Konzept. Solange ich mich nur auf ihn konzentrierte, hielt ich an seinen Worten wie ein Anker fest.
Er wird mich halten. Er hat es versprochen. All das ging mir durch den Kopf, derweilen ich mein eingerostetes Vertrauen in diesen einen Schritt setzte. Es symbolisierte nicht nur eine Angst, die man verspürte, wenn man drohte einen kleinen Kratzer einzufangen... Es stand für all den Lebensmut sich in fremde gefährliche Gewässer zu wagen, stark zu sein und sich mit erhobenem Haupt einer kniffligen Aufgabe zu stellen; ganz gleich wie oft die Stimmen der Vergangenheit mein Versagen dabei auch zu prophezeihen vermochten. Genau das war es.
Seit dem Tod meines Vaters und Edis bestand meine einzige Aufgabe darin zu Überleben. Auf festen Boden zu fassen und nicht auf einem schmalen Grad zu balancieren aus Furcht vor mir selbst, mich freiwillig dem Fall hinzugeben. Denn ich hatte keine triftigen Gründe zu bleiben. Die kostbarsten Dinge in meinem Leben wurden barbarisch und völlig erbarmungslos von mir gerissen. Und doch hatte ich darum gekämpft, hatte Tag für Tag, Sekunde für Sekunde diesen Dämonen die Stirn geboten.
Erst jetzt, als ich mit den Füßen auf dem Deck ankam, kurz schwankte und dabei noch näher an Emran rückte, realisierte ich, wie sehr ich mich gegen mich selbst aufgelehnt hatte. Denn auch wenn ich diese Last nicht los wurde, war es als Emrans und meine Hand zueinander fanden, die übrigens weiterhin zusammengebunden waren, als hätte er mir kurzzeitig geholfen einen Teil meines Kampfes auf ihn zu verlagern. Nur für einen kurzen Augenblick, damit ich nach Jahren voller inneren Qual endlich wieder aufatmen konnte.
Als meine Sicht wieder an Klarheit gewann und ich von dieser kritischen Selbstreflexion wieder zu mir fand, da erkannte ich allmählich wie nah Emran und ich eigentlich wirklich zueinander standen. Trotz seiner überragenden Größe, das äußerlich dadurch zu Ausdruck kam, dass er mich um mehr als einen Kopf überragte, hatte er sein Gesicht nach unten geneigt, sodass sein Atem unmittelbar an meine Schläfe stieß. Ich wusste, dass er einen gewissen Abstand einhielt und doch war es so, als würde sein Atem einen Abdruck seiner Lippen auf meiner Haut hinterlassen.
Ich hielt automatisch die Luft an und sah zur Seite, aber kein einziges Mal nach oben. Ich schaffte es nicht, denn irgendwie spürte ich, dass ich dann seinem Blick begegnen würde. Dann entdeckte ich, dass ich mich weiterhin ängstlich an seiner Hand klammerte und als hätte ich mich stark verbrannt, entzog ich ihm diese schnell und schob aus Nervösität eine Haarsträhne zur Seite, die wie ich peinlich feststellen musste gar nicht aus meiner Frisur herausgefallen war und ich ins Leere griff.
Emran schluckte hart, ehe er zu sprechen begann. Seine Stimme ertönte viel rauer, angeschlagener.
»Siehst du. Es ist nichts passiert«, hauchte er mit entgegen und auch wenn ich nun den Kopf anhob und den Anflug eines Lächelns um seine Lippen sah, erreichte das nicht im mindesten seine Augen. Nachdem er noch einen kurzen flüchtigen Blick auf mich geworfen hatte, um sicherzugehen, dass mir nichts passieren konnte, trat er einen beachtlichen Schritt von mir zurück und stellte sich seitlich zu mir hin.
Ich atmete aus und die Hitze, die Besitz von mir ergriffen hatte, ebbte langsam ab. Seitlich zu mir gewandt, hieß er mich willkommen und schien mir zeitgleich offen das Angebot zu machen, dass ich vortreten könnte. Er hatte mir wohl mein Unbehagen angemerkt, denn er fügte nichts hinzu, was mir automatisch das Privileg zukommen ließ über den weiteren Verlauf dieses Abends eine Entscheidung zu fällen. Er gewährte mir Freiraum. Ich bestimmte das Tempo und er... er wartete geduldig auf mich.
Diese Zuvorkommenheit machte mich auf der einen Seite umso aufgeregter, weil ich das Gefühl nicht los wurde, dem nicht gewachsen zu sein, andererseits hatte es etwas tröstendes beinahe fürsorgliches an sich. Wenn ich fallen würde, würde es mich auffangen. Auch jetzt sollte diese Geste nichts weiter als reine Sicherheitsvorkehrungen für mich bezwecken. Daraus Kraft schöpfend lockerte ich den Griff um meine Tasche und setzte einige Schritte weiter in die Räumlichkeiten der Yacht rein.
Wenige Sekunden darauf entdeckte ich einen Yakuzzi an dessen gegenüberliegende Seite eine edle Sitzecke errichtet worden war, die allesamt von einem großen Schirm über mir umkapselt wurde, falls die Sonne besitzergreifend Licht auf uns werfen würde. Davon abgesehen endeten die Holzdielen an einer breiten Glasschiebetür direkt vor mir, die von der einen bis zur anderen Seite reichten und in das Innere des Decks führte. Emran, der meine Observation mitverfolgt haben musste und sah, dass ich an der Glastür zum Stehen gekommen war, meldete sich in dem Moment zu Wort.
»Wollen wir ?«, fragte er vorsichtig. Ich nickte ihm zu; seinen Blick unerwidert lassen derweilen die Röte meine Wagen bespritzte. Warum schaffte ich es nicht ihm zu antworten oder ihn anzusehen? Dein Verhalten schickt sich nicht, Arzu! Wenn das so weiter ging, würde sich das ganze Abendessen zu einem reinsten Pantomimenspiel gestalten. Und eine unbehagliche Funkstille war das letzte, was ich bezwecken wollte.
Emran schenkte mir ein ermutigendes Lächeln, sodass ich vor ihm lief. Gerade als wir den Yakuzzi passierten, ging Emran kurz vom Kurs ab und steuerte die Wendeltreppe hinter dem kleinen Pool an, den ich bis dato nicht gesehen hatte.
Besagter klopfte zwei Mal an die Gitterstäbe und rief die Stimme anhebend nach oben auf griechisch etwas zu. Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er wieder zu mir. Womöglich hatte er dem Captain gesagt, dass wir nun an Bord waren, dachte ich tief in Gedanken versunken, bis sich bei unserem Nähern automatisch die Glaswand zur Seite schob und uns einen ungehinderten Blick in die moderne Inneneinrichtung ermöglichte.
Derweilen sich mitten im Raum eine L-förmige Sitzgelegenheit in ganz modernen zuvor noch nie gesehen Sofamodellen erstreckte, hing rechts davon an einer Steinwand ein Flachbildfernseher, der keinen sonderlichen Unterschied zu einer Kinoleinwand darstellte. Seitlich davon war eine Kommode aufgestellt, über der eine antike Vase mit Lilien positioniert war wohingegen auf gegenüberliegenden Seite zwei Bögen aufragten, die wie ich nun bemerkte, einige Treppenstufen nach unten führten. Inmitten des Raumes stand ein riesiger Tisch mit Blick auf das Meer. Der Eingang sowie die genau gegenüberliegende Seite, bestanden beide aus Glasschiebetüren.
Doch auch wenn der Anblick des Meeres und der untergehenden Sonne einen unvergesslichen Panorama zur Schau stellten, sodass ich unentwegt meine Zeit mit dem Starren darauf verbringen könnte, so zog meinen Blick zwanghaft doch der antike Tisch mitten im Raum auf sich, der von der ersten Kante bis zur nächsten vollbepackt war mit Gerichten. Ungläubig starrte ich das Essen an. Das... das alles war für mich?
Es fiel mir nicht einfach meine Überraschung zu verbergen. Emran schien dies ebenfalls nicht entgangen zu sein, denn ich spürte aus dem Augenwinkel, dass ihn meine Untätigkeit irritierte. Also bemühte ich mich um ein anständiges Lächeln und ging auf den Tisch zu.
»Darf ich ?«, fragte Emran und deutete auf den Stuhl mit den verschnörkelten Armlehnen, ehe er mein Nicken resistierend den Stuhl nach hinten zog und diese wieder nach vorne an den Tisch zurückbeförderte, nachdem ich mich niedergelassen hatte. Meine Wangen leuchteten wie Glühbirnen, dessen war ich mir sicher.
Während Emran am Ende des Tisches direkt gegenüber von mir ebenfalls Platz nahm, fügte ich diese Stille nicht mehr aushaltend hinzu:
»Das alles sieht wirklich köstlich aus. Vielen lieben Dank, das hätte nicht sein müssen...« Statt dass sich mir gierig die Frage stellte von welchem Gericht ich als ersten Kosten sollte schnürte sich mir der Hals zu. Nach Edis hatte sich außer Daphne kein Mensch so sehr Mühe für mich gegeben. Ein unbeschreibliches Gefühl, das zwischen Traurigkeit und Geschmeicheltheit verweilte, ergriff mich und ich musste heftig schlucken damit sich keine Tränen in meinen Augen ansammelte.
»Der Koch hat darauf geachtet, dass die Gerichte wie die scheftaliá oder kupékia«, dabei zeigte er auf die angesprochenen Gerichte.
»Nicht mit Schweinefleisch gefüllt werden. Falls es dir nicht gefällt haben wir auch dolmádes... In deiner Heimat war die Bezeichnung dafür Dolma, glaube ich mich wage zu erinnern«, ratterte er die nächsten Informationen nur so runter und ich konnte nicht anders, als auf die gefüllten Weinblätter zu starren, die inmitten des Tisches in einer Pyramide aufgestapelt worden waren.
Ein schwarzer Schatten schlich sich einen kurzen Wimpernschlag lang in mein Blickfeld.
Edis Lieblingsessen...
Nach Tod hatte ich dieses Gericht weder gekocht noch gegessen. Dieser Anblick hätte mich nur zu schmerzhaft an den Verlust erinnert, den ich erlitten hatte. Wie jetzt auch.
Hör auf damit Arzu. Du kannst nicht ständig in der Vergangenheit leben, kritisierte ich mich und drückte meine Hände unter dem Tisch fest an meine Oberschenkel.
»Falls du kein griechisches Essen magst, hat meine Köchin auch türkische Gerichte angefertigt.«
Und tatsächlich. Gerade als er seinen Satz beendete, entdeckte ich die zusammengerollten Hefeteilchen vor mir, die mich für einen kurzen Augenblick in meiner Kindheit zurückbeförderten.
»Danke, die griechische Küche ist mir seit meinem Umzug hierhin tragischerweise immer noch größtenteils ein Rätsel geblieben, aber ich... ich kann Neues wagen.« Ob sich dies auf das Essen oder meine Verhältnis zu Emran bezog, mochte ich mir selbst nicht einmal beantworten. Mit einem Mal fühlte sich die Luft zwischen uns schwerer an.
Während wir schweigend unsere Teller füllten - meiner Wenigkeit nur aus dem Grund um seine Gastfreundschaft zu würdigen, wurden meinen Augen zwischendurch nass, weil die Gerichte bis ins kleinste Detail ausgearbeitet worden waren. Selbst unter den türkischen Gerichte waren jene vorhanden, die ich seit Jahren nicht gesessen hatte.
Wieder einmal fragte ich mich, angesichts seiner Kulturkenntnisse sowie seiner ausgezeichneten Sprachgewandtheit wie er diese Sprache gelernt hatte. Denn sein Akzent verriet, dass er nicht aus der Türkei kam. Ok Arzu, der Moment ist gekommen. Versuch es mit etwas Smalltalk.
»Du kennst dich mit unserer Küche sehr gut aus und auch die Sprache beherrscht du einwandfrei... Wie hast du das gelernt? Ich... ich bin schon so lange hier und tue mich mit euer Sprache schwer, Außerdem ist ein Sprachkurs... ich meine wie hast du das geschafft?«, lenkte ich meinen Frage wieder in die richtige Bahn. Beinahe hätte ich zugegeben, dass ich nicht genug Geld hatte, um einen guten Sprachkurz zu besuchen. Mitleid war schließlich das Letzte, was ich wollte.
Emran legte seine Gabel zur Seite und blickte mich über den Tisch hinweg an. Seine Grübchen stachen hervor und... verdammt hatte er ein schönes ehrliches Lächeln.
»Meine Mutter ist Türkin. Sie war diejenige, die uns die Sprache beibrachte obwohl mein Vater es ebenfalls beherrschte, weil mein Großvater gute Geschäftsstützpunkte sowie jahrelange Vertragspartner in der Türkei hatte. Als mein Vater aus der Sicht meiner Großvaters endlich alt genug war, um eine Führungsposition in den Weinarbeiten zu übernehmen, beschloss letzter seine noch vorhandene Zeit auszukosten, weshalb er mit seinen Freunden für einen Sommerurlaub in die Türkei flog. Dort hat er meine Mutter zum ersten Mal gesehen und mit ihr ist er dann nach dem Sommer zurückgereist.«
»Es muss Liebe auf dem ersten Blick gewesen sein, wenn dein Vater sie kurzerhand mitgenommen hat.«
Emran lehnte sich jetzt komplett in seinem Stuhl zurück und das Lächeln auf seinem Gesicht verrutschte kaum merklich.
»Schön wär's nicht? Aber das Leben ist in vielerlei Hinsicht nicht so wie in Märchen. Meine Mutter sollte Zwangsverheiratet werden. Mein Vater, der sehr schnell hinter die tyrannischen Machtspiele in ihrer Familie kam, hat sie nur mitgenommen damit sie sich in Zypern ein neues Leben aufbauen kann, bis seine Gefühle haben ihm da aber einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.«
Kurz herrschte Stille und geschockt starrte ich mein ungerührtes Essen an.
»Das ist... schrecklich. Und doch ist es noch heute präsent. Insbesondere in den östlichen Regionen der Türkei entspricht es dem üblichen«, sprach ich die bittere Wahrheit mit zugeschnürtem Hals aus.
Mein Gegenüber nickte mit nachdenklicher Miene.
»Kein System ist perfekt. Viele Länder sind sich ihrer Defizite bewusst, aber eine Änderung ist meistens kaum in Sicht.«
Als wäre er sich meiner trockenen Kehle bewusst, griff er plötzlich nach einem Krug am Tisch.
»Wie dem auch sei. Auf jeden Fall sind meine Schwester und ich mit beiden Sprachen aufgewachsen. Außerdem sind uns beide Religionen nahe gelegt worden, obwohl wir uns zu keiner der beiden Glaubensrichtungen einordnen. Wir glauben an Gott und gewisse Feiertage sind auch für uns von Bedeutung, aber das war's dann auch.«
Er schüttete mir etwas Wasser in mein Glas ein, ehe er sich auch seins füllte.
»Übrigens...«, fing er an, während er den Blick zu mir vermied.
»Du bist Efthalia schon Mal begegnet.« Seine strahlend grünen Augen fanden wieder die meine, als würde er bei meinem Anblick abwägen wollen wie weit er sich mit seinen Worten hinauswagen durfte.
»Sie war meine Begleitung am Abend der Auktion und stand mit mir auf der Bühne.« Seine Worte lagen schwer in der Luft und auch die Erinnerungen an unser erstes Zusammentreffen nach so langer Zeit streifte nicht einfach an mir vorbei.
Ja, ich erinnerte mich an eine blonde Schönheit dicht neben ihm, aber woran ich mich insbesondere erinnerte war die Übelkeit, die in mir hervorgekrochen war, mein wild wummernder Herzschlag, der irritierende Blick der Dame, die mich als das Mädchen auf dem Porträt identifiziert hatte und dann er. Sein ungläubiger, intensiver Blick... Dieses Widersehen hatte mich eiskalt erwischt. Hatte mir ein weiteres Mal den Boden unter den Füßen weggerissen und mich wie so oft in den tiefen Abgrund meiner Schuldgefühle gezogen.
Ich schluckte und auch Emrans Gesichtszüge fielen, als hätte er erraten was in mir vorgeht. Doch in dem Moment gab ich mir selbst einen Ruck. Auch wenn die Stimmung wieder gekippt war, gab es eine Frage, die mir seit jeher auf der Seele brannte.
»Wie... wieso bin ich verschont geblieben?«, fragte ich leise und richtete meine Augen wieder auf meine ineinander verschränkten Finger, die nun eiskalt vor Schweiß waren. Ich wusste, dass Emran mich ansah und darauf wartete, dass ich weiter ausholte, aber ich konnte die nächsten Worte einfach nicht über meine Lippen bringen.
»Die Gäste, die Fotografen... ich bin mir sicher, dass sie mich erkannt haben. Ich... war Tage lang unruhig, da ich dachte...«
Ich verstummte.
»Mir schien es nicht so, als würde die Paparazzi dich in Ruhe lassen. Weil...«Ich biss mir auf die Zunge. Zu viele Informationen, Arzu.
Doch zu spät. Emran kniff die Augen zusammen und sah mich fragend an.
»Weil...?« Das war eine ganz klare Aufforderung meinen Satz zu beenden. Ich gab es auf. Aus mir unerklärlichen Gründen war ich selbst nicht einmal mehr in der Lage eine ordentliche Konversation zu führen. Mit meinen nächsten Worten würde ich mich wahrscheinlich erst zu einer Lachnummer machen.
»Weil du oft in den Medien präsent bist. Daphne hat es mir erzählt und letztes im Fernsehen, da... da wurden Aufnahmen von dir in den Nachrichten gezeigt.«
Alle Farbe wisch aus Emrans Gesicht und er starrte mich angespannt an, als er die nächsten Worte aussprach:
»Was hast du in den Medien gesehen ?« Ich stutzte. Die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme ließ mich zusammenzucken. Als ich nicht sofort antwortete, wurden bohrten sich die minimalen Linien um seine Mundwinkel noch mehr in seine Haut ein.
»Arzu...«, sprach er mich einen sanfteren Tonfall eingeschlagen an, obwohl mir seine verkrampfte Haltung nicht entging.
»Es sind nur Aufnahmen von dir und einer Dame gewesen. Auch wenn es womöglich ein Abendessen unter Geschäftsleuten war, wusste die Paparazzi haargenau wo ihr seid. Mehr... mehr habe ich nicht gesehen. Das war das erste Mal, dass ich dich überhaupt in den Nachrichten entdeckte. Ich... ich schaue mir den zypriotischen Sender nämlich nicht an aufgrund meiner Sprachprobleme«
Er schwieg. Auch wenn er nicht ganz zufrieden wirkte und die Falte zwischen seinen Augenbrauen weiterhin seine Unruhe kennzeichnete, schenkte er mir doch einen warmen gleichzeitig beinahe verbitterten Blick.
»Ich werde dich um eine Sache bitten müssen, Arzu. Das ist am Anfang unserer Freundschaft vielleicht zu viel verlangt, aber wenn du etwas über mich wissen möchtest dann frage erst mich. Direkt mich. Ich will nicht bestreiten, dass Medien manchmal die Wahrheit sagen, aber sie haben auch einen gewissen Hang zu Dramatik. Insbesondere, wenn man eine derart skandalöse Vergangenheit wie ich hat.«
Ich konnte nicht verhindern, dass meine Augenbrauen leicht in die Höhe schossen. Skandalöse Vergangenheit? Was meinte er damit? Wieder einmal erschrak ich über die Erkenntnis, dass Emran ein Geheimnis für sich war, obwohl er in jener schicksalhaften Nacht zu meinem Geheimnis geworden war.
»Kannst du mir diesen Gefallen tun, Arzu? Mich zu fragen, wenn du etwas wissen möchtest statt den Medien zu vertrauen?«
Ihm war es ernst dabei, das schlussfolgerte ich an seinen angespannten Schultern, an den zusammengepressten Kiefern. Ich stimmte stumm zu. Er hatte seine Gründe, es stand mir nicht zu ihn diesbezüglich auszuquetschen.
»Aber deine Beobachtungen hinsichtlich der Medien stimmen. Sie sind überall. Und natürlich haben sie bei der Auktion Wind von dir bekommen. Die Dame aus dem berüchtigten Porträt, die zum Leben erwacht ist«, Emran sprach dies so verbittert aus, dass mich der Verdacht beschlich, dass die Schlagzeile einer Zeitung zitierte, die dies so auf dem Markt bringen wollte. Meine Vermutungen waren also nicht falsch gewesen. Kälte krallte sich in meine Haut, alleine bei dem Gedanken daran plötzlich ins Rampenlicht gedrängt und in eine Welt hineinkatapultiert zu werden zu der ich nicht gehörte... und dann waren da noch die Fragen zu dem Gemälde. Was hätte ich erwidert, wenn sie mich gefragt hätten wie mein leicht bekleidete Ich auf der Leinwand eines angesagten Künstlers gelandet war. Vielleicht brauchten sie mich nicht einmal fragen, vielleicht würden sie es selbst herausfinden... und dann wüsste die ganze Welt davon. Von...
Ein Zittern erfasste mich, bis seine nächsten Sätze sich wie die Wärme eines Kaminfeuers auf meine Haut legten und mit sanften Streicheleinheiten das Beben aus meinem Körper fortjagten.
»Mein Anwalt hat das alles geregelt. Mit deinem plötzlichen Auftauchen und deinem ebenso schnellen Abgang war mir klar gewesen, dass sich die Information wie ein Fegefeuer ausbreiten würde. Aus diesem Grund musste ich schnell handeln. Ich wollte nicht, dass sie dich ins Visier nehmen, zumal ich wusste, dass du nie mit mir in Verbindung gebracht werden wolltest«, sagte er und schluckte hart.
Hätte ich mich nicht im letzten Moment zusammengerissen, wäre mir die Gabel klirrend aus der Hand gefallen. So wie er das sagte, hörte es sich abstoßend an, als betrachtete ich ihn wie ein Monster, dem ich nie über den Weg laufen von dem ich nie verschluckt werden wollte. Und trotz, dass er der Ansicht war, dass ich so negativ über ihn dachte, hatte er mich beschützt. Er hatte sich diesen Menschen um meiner Sicherheit, meiner Privatsphären willen entgegen gestellt. Ich war sprachlos und Emran schüttelte im nächsten Moment wie sich selbst verspottend den Kopf.
»Ich wollte dir damit die Möglichkeit geben von mir davon zu kommen und doch habe ich mich selbst nicht daranhalten können. Ich habe nach dir gesucht, die Listen der zugeteilten Kellner durchgestöbert, mich bei der Cateringfirma erkundigt... aber ich blieb erfolglos.«
»Ich bin für meine Mitbewohnerin Daphne eingesprungen. Sie konnte im letztes Moment nicht und da habe ich mich anstelle ihrer auf die Veranstaltung begeben.«
»Das erklärt dann auch, weshalb du nicht auf der Liste standest«, murmelte er nochmal und kurz entstand eine Pause. Dann entschied ich mich das auszusprechen, was dieser Situation am ehesten gerecht wäre.
»Danke...« Es war ein kaum wahrnehmbares Murmeln, aber er hatte es über den langen Tisch hinweg dennoch gehört, denn unsere Blicke trafen sich augenblicklich und Verwunderung blinzelte in seinen ausdrucksstarken Augen auf.
Ich hatte das innere Bedürfnis noch mehr hinzuzufügen, aber mir fehlten auch jetzt unter seinem Blick gefangen die Worte.
»Das erachte ich nicht als selbstverständlich. Ich schätze es sehr, dass du das für mich getan hast.« Ich schenkte ihm ein zögerliches, kleines und mir absoluter Sicherheit unbeholfenes Lächeln, aber es war ein Anfang. Und als er mein Lächeln nicht zurückwies, mir auf dieselbe Art entgegen kam, spürte ich wie diese knappe freundliche Geste das Eis zwischen uns bracht und allmählich legte ich ganz vorsichtig die harte Schale meiner Beklemmung ab. Ich erzählte ihm von meinem zwei Jobs hier auf der Insel. Zum einen in dem kleinen Restaurant am Hafen, in dem er mich überrascht und mir meine Kette zurückgebracht hatte und von dem Nachtclub, in dem ich an den Wochenenden tätig war. Es war einer der wenigen Stellen gewesen, die mir eine Zusage erteilt hatten und trotz dass ich mich am Anfang dagegen gesträubt hatte, hatte ich gefallen daran gefunden. Die Mitarbeiter waren sehr liebenswürdig und auch die Kunden zeigten einen gewissen Anstand uns nicht zu bedrängen. War einer hingegen derart betrunken, dass er es doch wagte, so eilte die Securitiy schnell zur Hilfe.
Irgendwann mitten in meinen Erzählungen über die erste Begegnung zwischen Daphne und mir streiften meine Augen die Glasfront, hinter der die untergehenden in den verschiedensten Orangetönen ihren Abschied für den heutigen Tag zelebrierten. Ein unaufhaltsames Seufzen drang aus meiner Kehle, dessen ich mir erst bewusst wurde, als Emran zu sprechen begann:
»Wunderschön nicht wahr?«, sagte er dem Sonnenuntergang ebenfalls entgegenblickend und ich nickte.
»Ja... ich wünschte nur ich könnte diesen Anblick so festhalten. Geschossene Fotos mit meiner Handykamera werden dem einfach nicht gerecht«, plapperte ich vor mich hin und bemerkte währenddessen kaum, dass Emran sich von seinem Stuhl erhoben hatte.
»Vielleicht können wir das«, sagte er selbstsicher und ein keckes Grinsen bereitete sich um seine Mundwinkel aus, die ihn sorgloser wirken ließen. Dann gab er mir mit einem Handzeichen zu verstehen zu warten, ehe er die Wendeltreppe an der Seite hinunterging. Wenige Sekunden später tauchte er mit einer großen zusammengerollten Picknickdecke unter den Achseln und einem Block sowie einer rechteckigen Schatulle in der Hand auf. Irritiert betrachtete ich ihn, ehe sich bei diesem Anblick Belustigung breit machte. Der schicke Anzug schmiegte sich immer noch perfekt an seinem Körper, weshalb die Szenerie mit den Gegenständen einen bizarren Anblick verursachten.
»Was ist ?«, fragte er und starrte von sich runter. Ich tat dasselbe während ich mir die Hand vor den Mund hielt. Dann fanden sich unsere Blicke wieder und seine Augen verdunkleten sich, als er bemerkte dass ich ihn taxiert hatte.
Ich... oh mein Gott. Was machte ich da ? Das tat man unter Freunden nicht, oder etwa doch?
»Nimm bitte die Getränke und komm mit«, sagte Emran nun mir rauer Stimme und steuerte eine der Glastüren an, die sich bei seinem Annähern automatisch zur Seite schoben. Ich schluckte hart und versuchte mich zu sammeln, während ich insgeheim froh darüber war einen Moment für mich zu haben.
Reiß dich zusammen, Arzu. Du hast das bis jetzt gut gemeistert, vermassele es jetzt nicht!
Vorsichtig nahm ich mir den Krug mit der süßen Flüssigkeit, deren Namen ich schon wieder vergessen hatte und schnappte gleichzeitig zwei Gläser.
Als mein Blick nach vorne ging und ich in dem Moment Emran entdeckte der am Deck die Decke ausbreitete, entschloss ich mich kurzerhand meine hohen Schuhe von meinen Füßen abzustreifen.
Barfuß trat ich ins freie und tappte leise zu meinem Gastgeber hinüber, der mir die Gläser und die Flasche aus der Hand nahm und sie sicher neben sich abstellte, damit ich mich in Ruhe hinsetzen konnte.
Zögerlich tat ich dies, wobei ich darauf acht gab dass mein Kleid nicht nach oben rutschte. Wieder einmal verfluchte ich mich überhaupt auf Daphnes Ratschlag gehört zu haben, statt einer normalen Hose dieses körperbetonte schwarze Kleid angezogen zu haben.
Emran ließ sich neben mir auf der Decke nieder und als hätte er mein Unbehagen gespürt, zog er sie ein Stück vor und reichte sie mir ohne mich dabei anzublicken.
»Hier, das kannst du dir um die Beine wickeln. Damit dir nicht kalt ist... es ist nämlich allmählich kühl geworden.«
Ich nickte. Dann schwiegen wir und blickten geradeaus. Links und rechts waren wir umzingelt von lauter Felsen, worauf ich schlussfolgerte, dass wir uns allmählich zurück Richtung Hafen begaben. War denn überhaupt so viel Zeit vergangen? Es erstaunte und schockierte mich zugleich, dass ich in seiner Gegenwart jegliches zeit und Raumgefühl verlor. Unbewegt, als gäbe es nur das hier und jetzt.
Ich war derart in Gedanken versunken, dass ich erst wenigen später bemerkte wie er den Block auf sein Schoss zog und das Etui vor sich öffnete aus der verschiedene bunte Stifte hervorquollen.
»Was machst du da?«, fragte ich verblüfft, als er einige in die Hand nahm und sie bedächtig inspiziert, ehe einzelne feine Striche auf dem leere Blatt Papier zu vollziehen begann, derweilen sein Blick immer wieder nach vorne zu der Hauptattraktion huschte.
Seine Mundwinkel zuckten bei meiner Frage. Dennoch wandte er seine Augen nicht von der Aufgabe ab.
»Du wolltest diesen Anblick einfangen. Und das tue ich für dich.«
Mein Herzschlag setzte für einen Moment aus. Perplex starrte ich ihn an brachte aber keine Silbe über die Lippen. Stattdessen lehnte sich mein Körper mit einer Gänsehaut gegen dieses aufblühende warme Gefühl in meinem inneren, weshalb ich den Stoff der Decke enger um meine Füße schlang. Im Anschluss entschied ich mich seinem Beispiel folge zu leisten und mir dieses schöne Panorama so lange anzusehen, bis die Sonne komplett unterging.
Ein Bild könnte dem hier nie gerecht werden, dessen war ich mir bei diesem Anblick erneut sicher. Trotzdem schmeichelte mir die Geste sehr. Viel zu sehr. Die Stille, die eingetreten war verlief friedlich, bis ich beschloss es zu unterbrechen.
»Du... du bist also ein bekannter Künstler«, fragte ich mir meine Nervosität nicht anmerken lassen wollend und spielte schnell mit den Fransen der Decke, weil ich bemerkte, dass er in seiner Zeichnung inne hielt.
»Ja... auch. Hauptsächlich bin ich in dem Familienunternehmen tätig.«
»Ist es denn das was du machen willst?«, schoss es unbemerkt aus meinem Munde, als ich seinen verhärteten Gesichtsausdruck bemerkte. Viel zu spät biss ich mir auf die Zunge, denn nun blickte Emran zu mir rüber, bedachte jeden Zentimeter meines Gesicht mit funkelnden Augen.
»Das Unternehmen wird seit seiner Gründung von den männlichen Familienoberhäupten der Psarianos fortgeführt. Ich bin der nächste männliche Erbe, der nach meinem Vater folgt, auch wenn meine Schwester eindeutig geeigneter für diesen Job wäre.«
»Gefällt es dir denn?«
Emran schien über meine Worte ernsthaft nachzudenken.
»Macht zu haben birgt viele Vorteile, die einem normalen Bürger dieser Gesellschaft nicht einfach gewährt sind. Ich wollte schon seit längerem ein Frauenhaus errichten, in denen bedürftige Frauen von der Not getrieben Unterstützung finden können. Ohne die Kontakte, die ich mit dieser Position habe, hätte sich diese Vision über Jahre hinweg in die Länge gezogen, bis überhaupt eine Umsetzung in Sicht käme.«
»Ein Frauenhaus?«, brachte ich fasziniert hervor, dass sich Emran auch außerhalb seines Geschäfts mit ehrenamtlichen Aktivitäten beschäftigte.
Emran nickte und der Stolz der sich in seinen Augen widerspiegelte als er sein Gesicht der untergehenden Sonne entgegenstreckte, hatte nichts mit der Überheblichkeit zu tun, die er den Fotografen und Reportern entgegengehalten hatte, als ich ihn in den Klatschnachrichten gesehen hatte. Aufrichtige Freude zog sich über sein ganzes Gesicht.
»Zwar sind wir noch auf der Suche einer optimalen Fläche für die Bebauung, aber Efthalia meinte, das die Baugenehmigung keine großen Probleme darstellen sollten. Sie ist viel zu enthusiastisch.« Während er die organfarbenen Stifte zwischen seine Fingern klemmte lächelte er verschmilzt bei der Erinnerung an seine Schwester. Das entging mir nicht, weshalb ich mit weicher Stimme fragte:
»Du scheinst deine Schwester vom ganzen Herzen zu lieben. Ihr müsst euch bestimmt sehr nahe stehen.«
Sein Lächeln verrutschte minimal wie auch die Stifte in seiner Hand. Und auch wenn sein breites Lächeln immer noch seine Wangenknochen nach vorne stießen ließen und seine Grübchen zutage brachten, so glichen sie nur einen kleinen funkelnden Stern im endlos verlaufenden Sternenhimmel. Sie gingen unter.
»Sie ist der aufrichtigste und feinfühligste Mensch den ich kenne.« Er sprach dies mit solch einer Überzeugungskraft auf, dass ich keine Sekunde lang an seinen Worten zweifelte.
»... Und ja, wir stehen und nahe. Zumindest jetzt. Früher konnte man das nicht behaupten. Efthalia hatte es nie einfach mit den Starfotografen, die sie auf Schritt und tritt verfolgten und als sie ihre Scheidung einreichte, war sie mehr denn je ins Lampenlicht gerückt. Sie ist seit jeher nur selten unter fremden Menschen, an fremden Orten, aus Angst, dass ihr Reporter auflauern können. Geschwister sind... kompliziert. Und die Beziehung zu ihnen ist nicht immer einfach.«
Dann wandte er sich wieder mit an mich.
»Hast du Geschwister?«
Ich schüttelte den Kopf.
»Nein, ich bin Einzelkind. Es wäre schön gewesen eine Person bei mir zu haben. Aber ich kannte es nie anders ... Papa und ich sind seit meinem achten Lebensjahr alleine. Ich habe mich schon sehr früh damit arrangiert.«
Mir graute es davor, dass er mich womöglich nach meiner Mutter ausfragen könnte. Dies war ein Kapitel in meinem Leben, das ich schon längst hinter mich gelassen hatte und worüber ich nur ungern bis gar nicht sprach. Ob Emran meine Anspannung aufgefallen war, könnte ich nicht sagen, aber als hätte er gewusst, dass er damit direkt einen Fuß in ein Minenfeld setzen führte er das Thema stattdessen wieder auf das Berufsleben.
»Was ist mir dir? Was wolltest du später machen?«
Mit einem wehmütigen Lächeln und dem leichten Windstoß der direkt von vorne durch meine Haaren glitt, antwortete ich:
»Mein Traum war es immer Architektur zu studieren. Mein Vater hat mich früher zu den schönsten Sehenswürdigkeit und Monumenten gebracht, die es in der Türkei gab. Das wurde über die Jahre hinweg zu einem Ritual zwischen uns. Hinter jeder dieser außergewöhnliche Bebauungen verbarg sich eine Geschichte, sagte mein Vater immer. Dann erzählte er sie mir.«
Ich schaute zur Sonne und schielte vorsichtig auf Emrans Blatt, dessen Zeichnung allmählich Form annahm. Der intensive Orangeton entsprach dem Original eins zu eins.
»Mit der Diagnose meines Vaters habe ich das Studium schon zu Anbeginn unterbrochen und mich bemüht für ein Einkommen zu sorgen. Irgendwann habe ich mich in dieses Muster eingefügt und das mit dem Studium hat sich danach auch nicht mehr ergeben. Außerdem...«, sagte ich mich selbst überzeugen wollend:
»... bezweifle ich, dass ich das komplexe Gebäudezeichnungen noch hinbekomme.«
»Wir haben für das Projekt mit den Frauenhäusern bekannte Architekten und Architektinnen mit ins Boot geholt, die noch an der Fassade des Gebäudes pfeilen. Ich bin mir sicher, dass das eine perfekte Erfahrung für dich wäre und auch für deinen Werdegang...«
Hatte er mir damit indirekt angeboten an dem Projekt teilzunehmen ? Ich war erschüttert von der maßlosen Zuversicht, die er mir entgegenbrachte, obwohl ich ihm gerade noch geschildert hatte, dass ich das Studium dazu nicht Mal ansatzweise zu Ende gebracht hatte. Und doch hatte er mich ohne zu zögern in sein Team aufnehmen wollen. Das brachte mich durcheinander. Ich fing an vor mich hin zu stammeln.
»Ich... es ist so langer her. Ich glaube nicht, dass ich noch irgendetwas von dem auf die Kette kriege. Selbst das Zeichnen würde mir misslingen.«
Emran runzelte bei meiner Aussage die Stirn, dann blickte er mir direkt ins Gesicht und ich hielt aus mir unerklärlichen Gründen die Luft an.
»Man gibt nichts so leicht auf, wenn es einem viel bedeutet, Arzu.«
Er sah mir tief in die Augen. Wie viel Zeit verstrichen daraufhin in eiserner Stille verstricht war mir unbekannt, bis Emran mit eines der Blätter zuschob. Meine Mund klappte ungläubig auf und meine Augen wurden zeitgleich zu großen Kugeln.
»Das ist...es ist eins zu eins das Original«, keuschte ich nicht fassen könnend, dass er es geschafft hatte. Er hat mir den Sonnenuntergang geschenkt.
Über das ganze Gesicht strahlend huschte mein Blick immer wieder über das Bild, währenddessen immer wieder einzelne meiner Haarsträhnen mir vors Gesicht fielen. Die Abendstunde hatte auch den leichten Wind hervorgerufen, der meine Haare nun umherwirbelte und es mir schwierig gestaltete mich zu ihm zu drehen und mich zu bedanken. Da plötzlich würde meine Sicht befreit als Emran dir Hand nach meinen Haaren streckte und sie mir sachte hinters Ohr schob.
Unsere Blicke trafen sich ein weiteres Mal wie so oft an diesem Abend, seine Hand verweilte in dem Moment auf meiner Haut und plötzlich sah ich nur noch lauter schwarzer Punkte.
»Liebst du mich ?«, platzte es aus mir heraus und ich schniefe, ehe ich ihm mit verschränkten den Rücken zukehrte. Natürlich liebt er dich. Er ist dein Ehemann. Er wurde alles für dich tun, er hat alles für dich getan. Und doch waren diese Worte wie ein kleines trotziges Kind über meine Lippen gekommen. Dessen werde ich bestätigt, als Edis belustigte Stimme ertönt.
»Mahinur...«
Eine Hand legte sich beruhigend auf meine Schulter, aber ich schüttele sie ab. Die Gefahr, dass ich mich seiner Berührung hingab, mich fallen ließ ist viel zu verlockend.
»Nenn mich nicht so«, sagte ich mir dir Tränen wegwischend uns stand vom Bett auf. Ich wollte aus den Zimmer laufen, da spürte ich auch schon eine Hand um mein Handgelenk, ehe ich umher gewirbelt wurde und mit den Armen an deiner Brust stoße.
Ich lasse den Blick gesenkt. Meine Augen fallen mir und Gesicht.
»Mahinur...«, flüstert er ganz leise und ich wusste, dass er mich dazu aufforderte den Kopf zu heben. Ich würde nicht nachgeben. Vergiss es.
»Bana bak...«, forderte er mich erneut auf türkisch auf und als ich dem wieder nicht nachkam, rechnete ich schon damit seine Geduld nun vollkommen überstrapaziert habe. Andererseits stellte er den Grund dar, weshalb ich mich so verhielt. Entgegen meiner Erwartungen, strich er ganz sachte meine Haare zur Seite und klemmte Strähne für Strähne vorsichtig hinter mein Ohr. Diese Geste hat etwas derart liebevolles, dass meine Willenskraft allmählich bröckelte und ich schlussendlich doch zu ihm aufsah.
»Ist diese Frage wirklich nötig? Du kennst die Antwort.«
Meine Unterlippe betete vor Wut und weil ich eine erneute Ladung von Tränen zurückbefördern wollte.
»Ach ja? Wie kann ich mir da sicher sein, bei einem Mann der mir praktisch fremd ist.« Meine Stimme brach zum Ende hin und auch Edis Grinsen verblasste.
»Arzu...« Mit ihm nicht weiter sprechen wollend, bemühte ich mich aus seinem Griff zu entkommen, aber seine Hände um mich gewickelt, zog er mich noch enger an sich, als hätte er heiden Angst davor mich zu verlieren, als wäre ich sein Anker, der ihn vor den mächtigen Flutwellen schützt.
Seufzend und erschöpft lehnte er seine Stirn an meine. Ich kapitulierte und schoss ebenfalls die Augen, sog seinen Duft ein und verurteile mich, dass sich seine Gegenwart so gut für mich anfühlt.
»Du bist mein Ehemann, Edis. Warum hast du Geheimnisse vor mir? Warum teilst du deine Dämonen nicht mit mir?« Ich schluckte schwer.
»Ist...ist es dann nicht verständlich, wenn ich deine Liebe anzweifle.«
Unsere Augen blieben weiterhin geschlossen, aber ich spürte wie sich sein Atem beschleunigt, seine Anspannung zunahm.
»Es gibt Sachen in meinen Leben über die spreche ich nicht. Nicht mehr, Arzu.«
»Aber wie soll ich dich kennen? Wie soll ich deine Wunden heilen, wenn ich nichts von deinem Leben weiß.«
Er umschloss meine kleinen Hände mit seiner und drückte sie sich auf seine stark hebend und senkende Brust.
»Mein Leben besteht nur aus einer Zeit mir dir, Arzu. Du bist mein Leben.«
Ich kehrte zurück. Langsam, steif... und erstarrt, bis ich eine vorsichtige Berührung um meinen Oberarm spürte und zusammenzuckte.
»Hey... hey...alles gut. Alles gut«, versicherte mir Emran, dessen Gesicht nun dem statt meines Mannes wieder vor mir auftauchte. Er hatte die Hände leicht angehoben, um mir zu signalisieren, dass ich in Sicherheit war. Doch das war ich nicht.
Gott, das war ich ganz bestimmt nicht.
Meine Augen füllten sich mit Tränen, die Strähnen meiner Haare fielen mir vors Gesicht, die mir zuvor Emran hinters Ohr gestrichen hatte. Wie Edis...
Die Zeichnung in meiner Hand beinahe vor Anspannung zusammendrückend, erhob ich mich abrupt und drohte den Stand zu verlieren. Emran war schnell bei mir.
»Arzu...«
»Fass mich nicht an!«, kreischte ich, was Emran erschrocken inne hielten ließ. Er sah so als hätte ich ihn gerade geohrfeigt.
Mittlerweile hatte die Yacht angehalten. Wir befanden uns wieder am Hafen, wie ich aus einem kurzen Seitenblick hinter ihm sehen konnte. Ich machte einen Schritt zurück und dann einen weiteren.
Emran, der erkannte was ich vorhatte wollte auf mich zukommen, aber da kullerten die ersten Tränen schon auf mein Gesicht und mit ungläubigem Ausdruck im Gesicht beobachtete er den Ausdruck der Trauer in meinem Gesicht.
»Ich... ich schaffe es nicht. Ich... ich kann das Edis nicht noch einmal antun. Ich kann ihn nicht noch einmal hintergehen.«
Ich wischte die Tränen weg, aber sie wurden umso schneller von neuen ersetzt.
»Es tut mir leid... diese Freundschaft ist mehr als ich ertragen kann«, wisperte ich am Ende meiner Kräfte, ehe ich schluchzend ins innere der Yacht verschwand und im Anschluss auf die vordere Seite des Eingangs zulief.
Kurz bevor ich die Vorderseite des Decks erreichte ertönten Schritte gefolgt von Emrans Stimme:
»Arzu... Arzu warte.«
Aber ich tat es nicht. Stattdessen sprang ich auf die andere Seite, ehe ich mit krampfhafteren lauten aus meiner Kehle zu rennen begann. Das letzte was ich abgesehen von dem gedrängelten Gemurmel meines Gewissens hörte, war ein aggressives Scheiße, ehe ich etwas zersplittern hörte.
Das nächste Kapitel erscheint am kommenden Sonntag.
Hallo Leute,
viel zu lang ist es her, ich weiß. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt noch Leser dieser Geschichte gibt, aber nach einem Jahr Pause wird es hier wieder weitergehen. Es tut mir leid, ich hatte viel zu tun. Ein Werk von mir wurde von einem Verlag übernommen weshalb ich primär mit der Überarbeitung beschäftigt war. Und dann kam natürlich auch das Privatleben dazwischen.
Falls ihr einige Information zur Geschichte vergessen habt, könnt ihr mich ruhig fragen. Ich komme euch da gerne entgegen.
Außerdem könnt ihr mich ab sofort auch auf Instagram finden, wo ich immer wieder über meinen Schreibprozess berichte. Wenn ihr mögt könnt ihr auf meiner Seite vorbeischauen, da heiße ich: 7cherry7_
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