11➳ Die verbannte Sternschnuppe
2015
Üsküdar|Istanbul
{3 Jahre zuvor}
Arzu
𝕰s war einmal vor langer langer Zeit eine einsame Frau, die verloren, müde und am Ende ihrer Kräfte unmittelbar davor stand sich in eine Brandung zu stürzen und ihrem Leben einen entscheiden Punkt zu setzen. Kein Komma, kein Semikolon, sondern ein knallharter und besiegelnder Punkt sollte es werden, der sich ihr Herz als Zielscheibe vorgenommen hatte. Geschickt balancierte sie auf einem dünnen Seil über das Universum und versuchte wie in einem Zirkusspektakel das Gleichgewicht herzustellen, indem sie auf der Kugel, die die Erde darstellen sollte, einen geraden Stand einnahm. Vorsichtig stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um ihre Finger nach den Eingangstoren des Paradieses auszustrecken, gleichzeitig ihre Füße bereits von den Flammen des Höllenfeuers unter ihr in Gewahrsam genommen wurden.
Sie hatte Hoffnungen, viel zu große, unnahbare Hoffnungen, an denen sie hielt, trotz dass sie die Kälte der Schlucht unterhalb ihrer Hüften und an ihre zitternden Beinen hinaufkriechen spürte.
Nichtsdestotrotz bekam sie von einem starken Willen gepackt die eisernen Metallstangen der Gittertore des Paradieses zu erfassen, sodass sie im nächsten Augenblick die Zähne zusammenbiss und die schmerzhaften Verbrennungen ihrer Füße gekonnt zu ignorieren begann. Die Höllenqual, die sie durchlitt, all die Minuten, all die Stunden, all die Tage über ließ sie außer Acht und kämpfte bis zum bitteren Ende. Sie schrie nicht, gab keinen Mucks von sich, kein Anzeichen von Schmerz und Kapitulation.
Der Sieg war zum Greifen nah... aber heute, ja genau heute obsiegte das Höllenbiest in ihr. Unerwartet streckte die Finsternis die Hand nach ihr aus und zog sie unbarmherzig mit einem Ruck runter. So sehr sie sich auch wandte, so sehr sie auch nicht bereit dazu war aufzugeben, wusste sie doch tief in ihr, dass sie nicht mehr gewinnen konnte. Und bevor sie überhaupt noch einen erstickten Schrei der Frustration nach außen stoßen konnte, stolperte sie nach hinten und damit in die lodernden Flammen der Hölle.
Sie fiel vom Himmel herab - anfangs noch recht sanft und liebevoll von den Wolken getragen, bis auch sie ihre schützenden Hände von ihrem Körper nahmen und sie wie eine Sternschnuppe hinabgleiten ließen. Sie wurde degradiert, wurde bis zur Lebenszeit von ihrem Platz am idyllischen Nachthimmel verwiesen.
Die Ruhe, die sie trotz dieses bitterlichen Kampfes konstant eingehalten hatte, wurde just durch den Fall unterbrochen. Mit einem lauten schmerzvollen Schluchzen mitten in der Nacht machte sie alles zunichte.
Dieser eine Schrei nämlich rief die Kollision beider Dimensionen hervor und verwischte die gezogene Trennlinie zwischen Himmel und Hölle, sodass sie einander übergingen.
Und das alles nur durch eine markerschütternder Schrei.
Meinem Schrei.
Völlig neben der Spur und mit zitternden Knien landete ich mit voller Wucht auf dem kalten Bordstein. Ich erhob mich wie paralysiert und schob immer kraftloser und absolut unnachgiebig meine Füße voran, obwohl meine bebende Silhouette klare Anzeichen gab, dass ich heute eindeutig mein Limit überschritten hatte und jeden Moment zusammenbrechen würde.
Doch das war für mich irrelevant. Denn ich hatte mich entschieden.
Ich hatte mich endgültig am Fegefeuer verbrennen lassen.
Im nächsten Moment schallte mein erneutes Schluchzen, wie die ersten dramatischen Klänge eines Symphonieorchesters in meinen Ohren wider und mein daraufhin nicht mehr zu unterdrückender Schrei ließ mich mit der Nacht eins werden. Kurz darauf bekam ich erneut das furchtbare Brennen meiner Knie auf dem Asphalt zu spüren, dessen harter Boden die obere Hautschicht an meinen nackten Knien aufriss.
Was hatte ich getan ?
Was hatte ich nur angestellt ?
Als könnte ich dadurch verstecken, was mein Körper angerichtet, was ich angerichtet hatte, bedeckte ich mit dem viel zu großen Mantel das dünne weiße Kleid an meinem Leibe.
Als könnte ich dadurch eine Schutzwand errichten und das alles ungeschehen machen...
»Wie konnte ich ihm das antun ?«, flüsterte ich erstickt und schlug mit meiner flachen Hand auf die nasse Fläche unter mir. Die nächtliche Finsternis unterstrich die düstere Ausstrahlung mit seiner schneidenden Kälte, die jeder meiner Muskeln lähmte und mir ebenso das Atmen erschwerte. Ich spürte meine aufgerissenen Knie unter dem Stoff meines Kleides eiskalt werden, aber ich bemühte mich nicht aufzustehen.
Zusammengekauert stützte ich mich wie ein Häufchen Elend vom Boden ab und ließ den Tränen freien Lauf.
Du musst aufstehen !
Du musst zu ihm gehen !
kreischte meine innere Stimme weinend, derweilen ich verhemmt den Kopf schüttelte.
Wie sollte ich ihm bloß je wieder unter die Augen treten ? So dreckig, so beschmutzt und... unbrauchbar. Wie nur ? Was für einen Wert hatte ich denn noch ?
Ich konnte das nicht...
Nein, ich konnte nicht mehr zu ihm. Es war meine Schuld. Ich habe unsere Liebe mit Füßen getreten und sein maßloses Vertrauen missbraucht.
Er würde mir nicht verzeihen. Niemals.
Und obwohl ich diese Worte anklagend und so niederschmetternd in mich einprügelte, um meinem Herzen eine giftige Injektion zu verabreichen, kämpfte die gesunde, die noch nicht vollkommen verseuchte Seite meines zu schnell hämmernden Organs, immer noch für ihn.
Mein Herz, so sehr es auch gebrochen und heftig zugerichtet war, klammerte sich eisern an seiner bedingungslosen Liebe fest. So sehr, dass es mir erneut das Herz in lauter tausend Teile zerbrach.
Aber ich muss es tun, denn ich liebe ihn. Ich muss zu ihm, trotz des schlimmen Verrats, welches ich heute begangen hatte.
Mit schmerzenden Gliedmaßen richtete ich mich langsam auf. Dann nahm ich meine auf dem Boden liegende Handtasche an mich und presste es dicht an meinem Körper.
Einen Moment lang blieb ich jedoch beim Vollführen dieser Bewegung in einer gebückten Position stehen, da mich urplötzlich ein solch stechender Schmerz im unteren Bereich meines Bauchnabels durchzuckte, dass ich erschrocken nach Luft schnappte.
Instinktiv wollte ich mein Unterleib abtasten und meinen Bauch mit kreisenden Bewegungen massieren, um der Verkrampfung Einheit zu bieten, doch dann erst spürte ich es und wie vom Blitz getroffen, verharrte meine Hand automatisch nur wenige Zentimeter vor meiner eigenen Haut.
Es war klar und deutlich...
Die herrschende Feuchtigkeit zwischen meinen Schenkeln klebte noch an mir und damit auch gleichermaßen sein Zeichen, dass er auf mich übertragen hatte.
Dies realisierend, schlug ich mir aus meiner Starre gerissen meine eigene Hand weg.
Nein ! Diese Stelle würde ich nicht berühren. Nicht, bevor ich nicht sauber war... Ich musste mich waschen, dachte ich hysterisch.
Ich musste eine Dusche nehmen. Ja, das musste ich tun !
Eine kleine Zuversicht flammte in mir auf. Ganz klein und äußerst zart. Die Flamme war hingegen so schwach, dass sie im nächsten Atemzug wieder erlosch und damit auch den winzigen Funken von mir nahm.
Denn die Frage, die sich mir nun stellte war: Würde ich trotz dieser Maßnahmen meine eigentliche Tat von mir wischen können ? Es ungeschehen machen und aus meinem Gedächtnis verbannen können ?
Meine Unterlippe bebte, als mir die tödliche Antwort auf der Zunge brannte. Wenn ich dies jetzt aussprach, würde ich endgültig mitten auf dieser menschenleeren Straße zusammenbrechen und das durfte ich nicht. Nicht jetzt.
Hastig wischte ich mir mit den Handrücken über die angeschwollenen Augen und setzte mit bedächtigen Schritten meinen Weg fort - krankhaft besessen und äußerst darauf bedacht, dass meine Innenschenkel dabei kein einziges Mal miteinander in Berührung kamen.
Ich wusste nicht, wie viel Zeit dahin gestrichen, wie lange ich mit leerem Blick geradeaus gewandert war.
Selbst dass ich das große Krankenhausgebäude betreten hatte, hatte ich nur schleierhaft am Rande mitbekommen. Doch als die Stationsschwester Selma von der Information am Eingang des Ganges heraus trat und mich mit besorgter Miene vorsichtig am Oberarm berührte, da zuckte ich zusammen und blinzelte mehrmals, die Realität um mich herum wieder wahrnehmend.
Nicht anfassen ! Verdammt, niemand sollte mich je wieder anfassen. Nicht mich, nicht in diesem dreckigen Zustand !
Eilig trat ich einige Schritte zur Seite und rubbelte mit der Handinnenfläche genau die Stelle meines Armes, an der sie mich berührt hatte. Oder wohl eher gesagt, nicht berührt hatte, denn durch den Mantel, den ich trug, war ihre Hand nicht wirklich mit meiner Haut in Kontakt getreten.
Anstatt beruhigt darüber zu sein, spürte ich, wie es mich wahnsinnig gemacht hatte ihre Nähe zu spüren, ihre Hand auf meinem Körper... auf diesem Körper zu haben.
»Arzu hanım was suchen Sie denn noch um diese Uhrzeit hier ? Ist alles in Ordnung mit Ihnen ? Sie sind ja total durchfroren.«
Die hellen Augen der jungen Dame, die grob geschätzt nicht älter als 35 sein konnte und deren Wangenknochen und Nasenpartie von Sommersprossen überwuchert waren, schweiften über meinen Körper, als würde sie dabei nach äußeren Verletzungen suchen.
Äußerlich war nichts zu sehen.
Aber innerlich, innerlich war ich nur von Schutt und Asche umgeben. Die Tränen meines Herzes entglitten aus den aufgerissenen Schlupflöchern ihrer Kammern und entkräfteten meine Organismen bewusst, um mein Herz endlich zum Schweigen und damit zum ultimativen Stillstand zu bringen.
Ich blickte ebenfalls auf, ließ meinen Blick ebenso wie sie geradewegs auf ihr ruhen. Ich kannte sie, dachte ich und begutachtete die Uniform, die ich nun Tag ein Tag aus an vielen Angestellten sah, die an mir vorbeiliefen. Viele Gesichter, viele Menschen, die alle gleich aussahen und doch wies die Frau vor mir einen entscheidenden Unterschied zu der Inkognitomasse vor.
Ich kannte ihre Persönlichkeit, ihre Güte und ihre Fürsorge. Ich hatte ihre Menschlichkeit hautnah miterlebt.
Sie war nämlich diejenige, die sich um ihn gekümmerte, die ihn versorgte, die mich immer zu ihm brachte. Gut, dachte ich augenblicklich. Sie war ein guter Mensch.
Ich spürte, wie meine Anspannung allmählich nachließ, als ich mir eingestand, dass keine Fremde vor mir stand, die mich angefasst hatte. Nur sie war es gewesen.
Doch das abrupte Stehenbleiben ihrer strahlend hellbraunen Augen direkt an meiner Brust verleiteten mich dazu langsam ihrem Blick zu folgen. Und da sah ich, dass eines meiner vorderen Knöpfe des Kleides noch offen stand.
Eilig zog ich meinen Mantel enger um mich und verschränkte die Arme unterhalb meiner Brust, was den Anschein erweckte, als würde ich mich vor kräftigen Magenschmerzen krümmen.
Nachdem sie so verwundert über mein Auftreten gewesen war und ich erst jetzt erkannt hatte, dass sich eine gespenstische Stille auf der Station gelegt und die Beleuchtung, um einige Stufen heruntergeschaltet worden war, drehte ich verwundert den Kopf nach vorne und erspähte über ihrem ovalförmigen Kopf und über ihrem langen Hals, der einer Heckenschere gleichte, hinweg einen Blick auf die Uhr an der Wand, die nach 22 Uhr anzeigte.
Nervös schluckte ich, ehe ich versuchte mich zusammenzureißen und mir für das Aussprechen meiner nächsten Worte Mut zuzusprechen.
»Ich... Ich muss zu ihm«, flüsterte ich. Es handelte sich um keine Frage, keine Bitte. Es war eine simple Tatsache.
Sie blickte auf meine Tasche, dann auf meinen langen Mantel nieder und wieder zurück zu meinen verwuschelten Haaren. Was für einen Eindruck ich wohl nach außen machte ? Spiegelte ich genau das wider was ich war, was ich die ganze Zeit zu verbergen versuchte ? War diese Schande nun ein sichtbarer Stempel, den jeder begutachten konnte, obwohl ich mich hinter einer Fassade zu verkriechen versuchte ?
»Die Besuchszeit ist um.« Sie tippte bedauernd auf ihre Uhr, doch ich unterbrach sie unwirsch.
Verdammt ich musste zu ihm ! Ich musste es tun und das noch heute. Erkannte sie nicht, dass ich ihn unbedingt brauchte ? Ich brauchte einen Lebenssinn, an den ich mich festklammern konnte, eine Erinnerung dafür, weshalb ich jetzt nicht aufgeben durfte. Sah sie denn nicht, wie nötig ich es hatte ? Er war meine Luft zum Atem, meine Note, die meine Lebensmelodie erzeugte...
Tränen traten mir in die Augen, als ich mir ausmalte, was geschehen würde, wenn sie mich wegschicken würde. Ich konnte jetzt nicht alleine sein.
»Bitte... er... er hat heute Geburtstag.« Die um mich aufgerichtete Mauer zerfiel. Ich spürte den Hass wie Seuche auf mir niederprasseln und hatte das Gefühl, als würde ich von innen verfaulen. Ich fühlte mich grässlich. Denn nun hatte ich diesen Gedanken, den ich am heutigen Tage so oft zu unterdrücken versucht hatte, laut ausgesprochen.
Ich hatte ihm das an seinem Geburtstag angetan. Heute... ausgerechnet heute.
Erstmals erfasste ich, dass es einer der schrecklichsten Tage war, die ich seit langem überstehen musste. Selbst als Papa von mir ging, hatte ich mich nicht so kraftlos, so minderwertig, so leer gefühlt.
Ich musste zu ihm. Ich musste etwas fühlen, wenn auch nur etwas, was mein Herz wieder zum Schlagen bringen würde und mir bewies, dass ich keine wandelnde Leiche war.
Überrascht schnappte sie nach Luft.
»Heute ?«
Mit gepressten Lippen, weil ich Angst hatte, jeden Moment einen erstickten Laut von mir zu geben, der mich komplett aus den Fugen reißen würde, nickte ich knapp und blickte ihr tief in die Augen. Ich legte alles darin, meine Verzweiflung, meine Bitte, mein bitterliches Flehen. Ich hatte einfach keine Kraft mehr aufzubringen. Worte würden die Dunkelheit um mich herum auch nicht mehr vertreiben können.
Ich war schlichtweg eine verbannte Sternschnuppe und ohne ihn würde ich nie wieder aufleuchten können.
Unschlüssig fing sie an sich mehrmals die Hände zu kneten. Ich wusste, dass ich es ihr nicht leicht machte, dass sie sich an die Vorschriften des Krankenhauses zu halten hatte, aber so sehr ich es auch wollte mein Egoismus zwang meine Güte nieder.
»Also gut. Folgen Sie mir unauffällig«, flüsterte sie, während ihre Augen durch die Umgebung schweiften.
Ein Stein fiel mir vom Herzen und ich rang nach Atem, da ich gar nicht bemerkt hatte, dass ich die Luft angehalten hatte. Mit großen Augen starrte ich ihre Rückenansicht an und stand dicht hinter ihr, obwohl ich sie am liebsten an mich gedrückt hätte.
Dass was sie für mich tat, würde ich niemals vergessen.
Als wir vor dem Zimmer ankamen, das ich in letzter Zeit jeden Tag zielstrebig aufgesucht hatte, drängte sich das zuvor entstandene Glücksgefühl beiseite und eine Panik ergriff mich so abrupt, dass ich mich kurzzeitig schnell an die Wand lehnen musste, um nicht jeden den Halt unter den Füßen zu verlieren.
»Hey... Hey...« Erschrocken griff die Krankenschwester mich grob an den Armen und versuchte mich an der Wand aufzurichten.
»Geht es Ihnen wirklich gut ? Vielleicht sollten wir doch erst einmal einen kurzen Check-Up durchführen. Sie sind ja total blass im Gesicht.«
Ich schloss kurz die Augen, versuchte die Schweißperlen und das aggressive Schlagen meines Herzens gegen meine Brust unter Kontrolle zu bringen. Wenige Sekunden darauf schlug ich abrupt die Wimpern nach oben, weil ich nicht den Eindruck erwecken wollte, als wäre ich wirklich in Ohnmacht gefallen.
Heftig atmend, versicherte ich ihr:
»Nein... Nein danke. Das schaffe ich. Ich muss... Ich muss einfach zu ihm.« Mein Blick war entschlossen auf die Tür gerichtet. Dass ich es schaffen würde, war selbst für mich eine recht vage Aussage, aber dass ich zu ihm musste, komme was der Wolle stand für mich fest. Niemand würde mich davon abbringen können.
Aus dem Blickwinkel vernahm ich, dass sie etwas einwenden und meine Ansicht jeden Moment verneinen wollte, aber ob meiner jämmerlichen Gestalt oder meiner unüberspielbaren Verzweiflung zu verdanken, hielt sie sich selbst davon ab ihre Worte laut auszusprechen. Nachdem sie mir einen letzten prüfenden Blick zugeworfen hatte, machte sie einige Schritte zurück und öffnete mir die Tür. Die Tür, die meinen Herzrhythmus durcheinander brachte und den Grund dafür darstellte, dass mein Puls in die Höhe schoss.
Langsam machte ich einige Schritte nach vorne, trat vorsichtig und wie auf der Hut über die Türschwelle und blieb in der Ecke des Raumes stehen, weit weg von dem, was als das 'Zentrum' galt. Mit dem verblassen meiner Schritte kehrte Stille ein und mein Blick richtete sich lediglich auf das große Bett im Raum, welches den gesamten quadratförmigen Bereich beinahe komplett einnahm.
»Falls Sie etwas brauchen, bin ich direkt an der Information zu finden«, hörte ich nur noch die freundliche Stimme der Krankenschwester, ehe sie leise die Tür hinter sich zuzog.
Da stand ich nun, völlig unberührt. Sekunden lang regte ich mich nicht, gab keine Reaktion ab, derweilen meine Augen auf der Gestalt, die in dem weißen Bettlacken gehüllt war, lagen. Seine so schön gebräunte Haut war genauso blass, wie das Kissen an dem sein Kopf ruhte. Nur die blau- roten Kabel und Schläuche, die in einem mir nicht schlüssig erscheinenden Muster an seiner nackten Brust festgeklebt waren, füllten den kahlen und sterilen Raum mit Farbe.
Ich fröstelte bei diesem Anblick und mir gefror das Blut in den Adern, als ich all das weiß vor Augen sah, welches makellos rein wirkte und doch einer Geisterstadt gleich kam. Würde das Piepen der Maschinen über ihm nicht ertönen, welche seine gleichmäßigen Herzschläge kund gaben, könnte man meinen eine Leiche läge vor mir, weil sich rein gar nichts tat.
Er lag da...
Die ganze Zeit, die ganzen Stunden und Tage über lag er nur da und es änderte sich an seinem Zustand überhaupt nichts. Seine wunderschönen, so reinen Augen blieben verborgen und gaben sich mir nicht zu bekennen.
Sollte ich zu ihm ? Durfte ich überhaupt noch zu ihm ? Hatte ich das Recht zu ? fragte ich mich und auch wenn alles in mir dagegen protestierte, mich weinend anschrie, dass ich alles Schöne in meinem Leben zerstört hatte, bannte sich doch die Sehnsucht einen Weg nach oben und kehrte all meinen Protesten den Rücken zu.
Es war stickig im Raum, die Fenster waren in der Nacht nicht offen gelassen worden. Ich trug eine wohl gefüllte Jacke, die mein Leib bedeckte, allerdings war mir nicht wie zu erwarten warm. Nein, mir war eiskalt... ich zitterte ununterbrochen. Mühsame Atemzüge vollführend, krallten sich meine Hände fester um meine Taille und langsam begab ich mich aufs Bett zu. Ich hoffte innerlich, dass er meine Schritte hören, jeden Moment die Augen aufmachen und die Arme nach mir ausstrecken würde um mich in eine Umarmung zu ziehen, aber auf der anderen Seite tauchte da plötzlich auch ein weiterer Gedanke in mir auf. Wenn er schlief... konnte er nicht erfahren, was ich getan hatte.
Schnell stellte ich diese absurden Gedanken beiseite und konzentrierte mich auf meine schwer haftenden Schritte, die mich zu ihm führten. Jeder einzelne Schritt fühlte sich indes so an, als würde ich schwere Ketten mit mir ziehen, die einem Schwerverbrecher um die Fußknöchel gebunden worden waren.
Während er immer das Symbol meiner Freiheit war, fühlte ich mich zum ersten Mal wie ein Gefangener. Nicht, weil ich von diesen vier Wänden eingekapselt wurde, nicht, weil überall um mich herum Kabel aufgestellt waren, das Piepen um mich herum ertönte und auch nicht aufgrund seiner Präsenz. Es war mein Herz, das mich absichtlich in einen Käfig schubste und das mich wegen meines Verrates hinter diesen goldenen Gittern zu verrotten intentionierte.
Ich durfte ihm nah sein, aber sobald ich die Finger nach ihm ausstreckte, würde ich mit den kalten Gitterstäben in Berührung kommen, die automatisch schreckliche Erinnerungen in mir hervorrufen würden.
Mein Herz zog in den Krieg gegen mich und genau das ertrug ich nicht, nicht jetzt, wenn ich bei ihm war, dachte ich mir, als ich nun dicht vor ihm am Rande des Bettes stand und zu ihm nieder blickte.
»Merhaba sevğilim...«, wisperte ich kaum hörbar und leicht unsicher, als würden meine Worte an den Wänden wider schallen und mit voller Wucht auf mich einschlagen.
Anschließend ließ ich mich ganz vorsichtig auf den Sessel neben ihm nieder, wobei ich mir seine Schönheit dennoch vor Augen hielt. Meine Augen huschten beschämt runter auf meine Finger, an denen ich seit dem Betreten des Raumes unbewusst gekratzt und in die ich immer wieder meine Fingernägel eingraben hatte, sodass sie an einigen Stellen bereits kleine mondförmige Einbuchtungen vorwiesen.
Ich würde ihm bei meinen nächsten Worten nicht ins Gesicht blicken, entschied ich mich. Das würde es einfacher machen, wenn ich nicht in Tränen ausbrechen wollte.
»Bist du wütend auf mich, dass ich heute noch nicht bei dir war ?«
Nervös knetete ich mir die Hände und verweigerte mir strickt den Blick anzuheben. Ich versuchte zu lächeln. Die Ärzte hatten gesagt, dass er mich trotz seines Zustandes vielleicht hören können würde, dass ich meine positive Energie immer beibehalten, immer zu ihm sprechen sollte, als wäre alles in Ordnung.... als wäre nichts passiert.
Ich zwang mir ein Lächeln ab.
»Dachtest du, deine Ehefrau würde deinen Geburtstag vergessen, mhh ? Hälst du mir für so vergesslich ?«
Keine Antwort. Wie immer.
Mir war nicht unbehaglich zumute, es war mir auch nicht peinlich, doch jedes Mal, wenn meine Worte dieser eiskalten, grausamen Stille begegneten, konnte ich nicht verhindern, dass mein Herz in der Mitte zerriss und ich die losgelösten Fäden nicht mehr zueinander führen konnte. Auch jetzt löste sich ein weiterer zusammengeflickter Teil meines Herzens und entglitt somit noch weiter in zwei Einzelteile.
Denk positiv, rief ich mir zu und streckte meinen angespannten Rücken gerade hin. Mein Rückenmark schmerzte, meine Augen brannten ununterbrochen, aufgrund der Tränen, die ich immer wieder vor der Schwelle abwies.
»Nun, das habe ich gewiss nicht. Ich vergesse nichts, was mit dir zu tun hat. Niemals.«
Vorsichtig fuhr meine Hand in meine Tasche und ich holte, das dreieckförmige schwarze Amulett heraus, dass ich vorsichtig in meiner Handinnenfläche verwahrte.
»Ich habe ein Geburtstagsgeschenk für dich«, murmelte ich und ignorierte den körperlichen als auch seelischen Schmerz, der mich immer weiter runterzog. Ich musste meine Sorgen verwerfen, denn in diesem Augenblick gab es nur ihn und mich. Es gab weder diesen Raum, noch diese Geräte um ihn herum. Nur zwei Menschen, die füreinander bestimmt waren existierten.
Ich hielt das schwarze Band des Amuletts an beiden Seiten fest und hob es in die Höhe.
»Diese Muska gehörte meinem Vater. Du hast ihn nicht gekannt und doch hast du mir immer aufmerksam zugehört, wenn ich über ihn sprach. Diese Muska habe ich ihm damals geschenkt, kurz nachdem uns meine Mutter verließ. Ich war ein kleines Kind und habe so naiv, wie ich war, fest daran geglaubt, dass die Koranverse, die zusammengerollt in dieser Kette versteckt ist, ihm Glück bringen und ihn vor bösen Omen schützen würde. Ich wollte damals so sehr daran glauben...«
Eine Nässe bedeckte urplötzlich den Stoff, den ich in der Hand hielt und bereitete sich genau in der Mitte des Dreieckes aus unter dessen Material das beschriebene Papier verborgen lag.
Ich blinzelte verblüfft, nur um anhand dieser Bewegungen zu bemerken, dass ich es war, die diese Nässe erzeugte. Denn ich hatte begonnen stumme Tränen zu vergießen.
Erschrocken darüber wischte ich mir diese hastig aus dem Gesicht und lächelte weiterhin, wohl wissend wie paradox und unnatürlich das von außen aus betrachtet wirken musste.
Mir einredend, dass ich jetzt nicht schwach werden durfte, betätigte ich einige lange Atemzüge, ehe ich weiter sprach.
»Heute steht genau dieses kleine Mädchen vor dir, gebrochen, allein...verzweifelt... und immer noch mit ihrem festen Glauben an diesem Talisman geklammert, dass es dich beschützen wird, dass es dir Glück bringen und sich wieder zur mir bringen wird.«
Ich erhob mich langsam, bückte mich zu ihm runter und verharrte mit der Kette in meiner Hand vor seiner nackten Brust, die umsäumt war von all diesen bunten Linien.
Dieses Kribbeln in meinem Bauch, dieses lebendige Gefühl, das meinen leblosen Körper erweckte, als wäre es soeben von einem Winterschlaf erwacht, als hätten meine Organe beliebig die Plätze gewechselt, all das wurde lediglich aus dem einfachen Grund erzeugt, dass seine Nähe, sein individueller Duft, die Anziehung die immer zwischen uns geherrscht hatte auch jetzt wieder die Oberhand zu gewinnen drohte.
Wie sehr ich ihn jetzt anfassen, über seine warme Brust streichen und ihm seine dunklen samtweichen Haare aus der Stirn streichen würde, die immer wieder nach vorne fielen.
Ich schloss die Augen und schluckte gequält.
Ich durfte es nicht... nicht mehr...
Er war so rein... so ehrlich... ich war das genau Gegenteil davon.
Wie als würde ich mich durch ihn an lauter Glasscherben schneiden, begrenzte ich den Körperkontakt nur auf das nötigste und unausweichliche. Ich schlang die Arme um seinen Hals und legte ihm langsam die Kette um, die ich aber von hinten nicht zuband. Denn nun stieg mir sein Duft viel zu intensiv in die Nase und meine Lippen verharrten an seiner Wange, die mich praktisch anzogen.
Das war zu viel Nähe... viel zu viel Nähe. Denn wenn ich jetzt nicht m stoppte, würde ich mich in seine Arme fallen lassen, ich würde mich ihm hingeben.
Schwer atmend stolperte ich einige Schritte zurück und traf mit den Kniekehle wenig später an die Kante des Sessels, sodass ich mich ungehindert nun wieder darin sinken ließ und die Hände vors Gesicht schlug.
Ruhig... ganz ruhig... Arzu.
Doch es war zu viel. Seine Nähe, die ich brauchte und die Distanz, die ich wahren musste, ließen mich verrückt werden. Die Strafe, zu der mich mein Gewissen verurteilt hatte, ließ mein Herz in den dunklen Ecken des Verließes aushungern, sodass ich nach seiner Liebe lechzte.
Er und ich waren eins.
So sehr ich es wollte... Ich konnte mich nicht von ihm fern halten, auch wenn ich diese Strafe mehr als verdiente.
Starr richteten sich meine Augen wieder aufs Bett, ehe ich kaum wahrnehmbar flüsterte:
»Ich muss dir ein Geheimnis verraten.«
Dann streckte ich meinen Rücken aus und erfasste seine Hand, die auf dem Bett neben mir lag. Unsere Finger vereinigten sich und es war mir egal, ob ich mich verbrennen würde, ob ich ihm mit meiner Sünde verunreinigte.
Sekunden lang genoss ich dieses Gefühl, seine große Hand, die meine einnahm und bevor ich mich davon abhalten konnte, hauchte ich ganz behutsam Küsse auf seine einzelnen Fingerknöchel, bis ich an seinem Ring zum Halt kam. Es war nicht sein Ehering, sondern ein Ring, den er schon bei unserem Kennenlernen am selben Finger getragen hatte.
Immer wieder hatte ich ihn dabei beobachtet, wie er manchmal auf dieses mächtige und wertvoll wirkende Stück nidergeblickt und in Gedanken versunken war. Es ähnelte den Ringen, die die Sultane früher trugen und anhand derer sie ihr Siegel abstempelten. Auch sein Ring hatte eine dicke Oberschicht, die eher rundlich und in einem royalblau gehalten wurde und das was den Ring ebenso besonders machte wie auch die Form, war der Schriftzug obendrauf. In einem feinen goldenen Schliff war ein Zeichen darin auszumachen, doch was es genau war hatte ich bis heute nicht entziffern können.
Auch wenn er nicht gerne über seine Vergangenheit sprach, so wusste ich, dass dieser Ring sehr wertvoll für ihn war. Und er... er war wertvoll für mich.
»Ich... Ich habe etwas Schreckliches getan Ediz.Etwas sehr sehr Schreckliches.«
Ein Wimmern entglitt aus meiner Kehle und panisch presste ich mir die Hand auf den Mund.
Dann blickte ich ihn flehentlich an. Die Selbstbeherrschung war dahin. Es würde keinen Halt mehr für mich geben. Ich würde den eisernen Vorhang fallen lassen.
»Ich hatte kein Wahl... wirklich, ich habe alles versucht, aber ich habe keinen Kredit bekommen. Und dann kam der Arzt, er... er hat gesagt dir bliebe nicht mehr viel Zeit. Ich hatte keine andere Möglichkeit. Ich... Ich habe das alles für dich getan... ich wollte das alles nur für dich tun, aber... aber dann habe ich gekniffen. Ich... habe es einfach nicht geschafft, habe es nicht zu Ende gebracht«, stotterte ich, während ich hemmungslos weinte und mein Gesicht in dem Laken vergrub, um mein klägliches Weinen zu unterdrücken. Seine Hand hielt ich nun fester denn je, da ich Angst hatte, dass er sie plötzlich wieder wegziehen, dass er mich von sich stoßen würde.
»Ich habe das alles nur getan, damit du wieder die Augen öffnest. Damit du wieder bei mir bist. Warum lässt du mich alleine ? Warum mich ?«
Tränen rannen mein Gesicht runter und ich schüttelte den Kopf, als mir erneut eine Frage aufkam, die mich innerlich zerriss.
»Wirst du mit verzeihen können ? Wirst du mich wieder liebevoll anblicken können. Mich, deine Mahinur... deinen Mondschein. Ohne dich falle ich Ediz. Ohne deine funkelnden Sterne um mich herum, bleibe ich ganz alleine im Sternenhimmel. Sag mir, bleibst du bei mir, wenn du erfährst, was ich getan habe?«
Die Maschinen ertönten gleichmäßig, doch mit meinem Schluchzen erzeugten sie einen stürmischen Walzer, der mir bis ins Mark ging, ehe mein Geweine den Höhepunkt ankündigte.
»Uyan yalvarırım uyan artık ne olur ! Ich will noch ein einziges Mal die Liebe in deinen Augen sehen, will noch ein letztes Mal den sanften Umgang von dir mit deinen Instrumenten beobachten, die mein Herz erwärmen und meine Zuneigung ins unermessliche steigern. Ich möchte, dass dieses Herz was für mich schlägt, weiterhin noch da ist, ganz gleich wie die Konsequenzen auch sein mögen... du darfst nicht gehen, du darfst nicht für immer einschlafen. Ich flehe dich an Ediz wach auf. Bitte... bitte bleib bei mir !"
Meine Brust hämmerte, mein Herz tat weh und mein Flehen nahm mir all den Lebenswillen. Denn während ich mich mit den Händen an ihn festkrallte, weil er mein einziger Fels in der Brandung war, wusste ich, dass wir uns bereits mitten in einen Strudel befanden, der mich immer weiter von ihm wegzog.
Ich sank und sank immer tiefer, weiter weg von ihm, obwohl ich immer noch neben ihm saß unf die Hände dabei um ihm geschlungen und mein Gesicht in sein Bettlaken vergraben, derweilen mein Weinen und mein Flehen eine Einheit bildeten.
Doch wie immer...öffnete er einfach nicht die Augen.
~∞~
»Afedersiniz ! Pardon... Hören Sie mich ?«
Als diese Worte zu mir durchdrangen, öffnete ich die Augen und fand schnell wieder meine verloren geglaubte Orientierung, ehe mein Blick auf die Bettdecke vor mir fiel und das stetige Piepen ertönte. Ich hatte mich gestern Nacht in den Schlaf geweint und war neben ihm eingeschlafen.
Die Lichter über mir flackerten auf und erhellten den Raum. Ein neuer Tag war angebrochen und doch ging es mir kein bisschen besser. Ich fühlte mich miserabler denn je, da meine Hoffnung den ultimativen Nullpunkt erreicht hatte, aus dessen Sumpf ich mich nicht mehr befreien konnte. Ich hatte mich dagegen gewehrt und immer weiter gewehrt, nicht ahnend, dass ich dadurch viel zügiger versank.
Ich hatte gestern meinen Teil der Abmachung nicht eingehalten und nun würde die Liebe meines Lebens es nicht mehr schaffen. Ich konnte ihn nicht mehr retten.
Dies waren die ersten Worte, die mir wieder in den Sinn kam und die direkt auf mich abgezielten. Das gewünschte Ziel treffend spürte ich wieder, wie Tränen hochstiegen, doch ehe sie überhaupt ins Freie gelangen konnten, hörte ich wieder die Stimme, die zuvor auf mich einzureden versucht hatte.
»Arzu hanım... " Ein leichtes Rütteln an meinen Schültern verleitete mich dazu den Kopf verschlafen und erschöpft anzuheben.
Der weiße Kittel des grauhaarigen alten Mannes stachen mir zunächst ins Auge und als ich weiter den Kopf anhob, erkannte ich den Facharzt, den ich in letzter Zeit viel zu oft zu sehen bekommen hatte, als mir lieb war.
Er lächelte mich freundlich und beinahe fürsorglich an. Zwar war er nett und ich wusste, dass er keine Schuld an dieser Situation hatte, doch ich glaubte in meinem Leben ein Lächeln noch nie so sehr gehasst zu haben, wie dieses hier. So voller Mitleid, so voller Verständnis und doch erklangen immer wieder Wörter aus dem Munde dieser Person, die mir den Boden unter den Füßen wegriss.
»Arzu hanım was haben Sie denn bereits so früh hier verloren ?«, fragte er weiterhin in einem freundlichen Ton, ehe er mich aufmerksam musterte.
»Geht es Ihnen gut ?«, fragte er nun sichtlich besorgter und trat einen Schritt vor.
Nein, würde ich am liebsten schreien, doch da ich der Krankenschwester keine Probleme bereiten wollte unf das erst recht nicht, nachdem sie gestern Nacht so großzügig gewesen war, sagte ich mich aufrichtend:
»Ich bin heute Morgen etwas früher gekommen und bin dabei wohl eingenickt. Danke der Nachfrage, mir geht es gut«, fügte ich hinzu, wobei ich mir sicher war, dass man mir meine Anspannung ansehen konnte.
Ein echtes Lächeln entstand auf seinem Gesicht und er richtete sich nun ebenfalls übermotiviert auf.
»Na das will ich aber hoffen. Heute ist ein großer Tag... wir haben noch einiges mit ihrem Mann vor, da braucht er sie gewiss stark an seiner Seite.«
Ich runzelte die Stirn, unwissend darüber, was er da gerade von sich gab.
»Verzeihen Sie... Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
»Na die Operation, die heute Nachmittag stattfindet. Der Operationssaal wird gerade für ihren Mann vorbereitet.«
Ich blinzelte stark, nicht glauben könnend, was er da von sich gab. Mein Herz machte einen Satz, als ich vor mich hin stammelte.
»Wie... wie meinen Sie das ? Aber was ist mit den Operationskosten ?Dieser hohe Betrag... Ich habe nicht...«
»All die Kosten wurden noch gestern abbezahlt und wir wurden ausdrücklich gebeten noch heute alles nötige in die Wege zu leiten Madam... ihr Mann wird wieder die Augen aufwachen.«
Mir stockte der Atem.
Die Zeit schien langsamer zu werden bei seinen Worten, bis es um mich herum komplett still wurde.
Die Kosten...
Ediz Operationskosten...
Er... Er hatte sie bezahlt.
Obwohl ich meinen Teil der Vereinbarung nicht eingehalten hatte, hatte er mir geholfen.
Hallo 😊
Ich entschuldige mich für gerade eben. Ich wollte das Kapitel eigentlich erst speichern, aber dann bin ich versehentlich auf den Veröffentlichen-Button gekommen.
In diesem Kapitel wurde das Amulett, die 'Muska' wie sie im türkischen lautet, angesprochen. Da ich aber Leser aus unterschiedlichen Kulturen und Ländern habe, die sich die Kapitel durchlesen, dachte ich mir stelle ich euch ein Bild von der Muska meines Papas rein, damit ihr euch das besser vorstellen könnt.
So sieht es aus 😊 Normalerweise ist ein dünnes schwarzes Band darum befestigt, sodass man es als Kette tragen kann.
Mein Papa hatte sie ebenfalls früher als Kette getragen, doch seine Galatasaray Kette mag er doch einen ticken mehr, sodass sie heutzutage auf seinem Nachttisch ruht😆
Ach und außerdem muss die Muska nicht unbedingt diese Form haben. Wir haben beispielsweise auch eine Zuhause die rechteckig ist🙈 ich hoffe das Bild hat euren Vorstellungen geholfen. 😅
Schönen Abend noch ❤
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top