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Ich mache die Musik langsam aus, da ich keine Lust mehr habe, Musik zu hören. Ich packe mein Handy in meine Hosentasche und stelle das fertige Essen schon einmal auf den Tisch. Ich hole zwei Teller mit Besteck, die ich auf den Tisch abstelle. „Hey Rose, danke für die warme Dusche. Mhhh, riecht das lecker! Was gibt es denn?" ertönt James' warme Stimme hinter mir, was mir eine Gänsehaut über den ganzen Rücken laufen lässt. Himmel, hat er eine schöne Stimme.

Ich drehe mich lächelnd zu ihm. „Kein Ding, würde ich immer wieder tun", winke ich lächelnd ab. „Ach ja, es gibt Gnocchi mit Schinkenwürfeln, Zwiebeln und einer leckeren Käsesauce." Während ich das sage, drücke ich ihm einen Teller in die Hand und zeige auf den Tisch, wo das Essen steht. „Du kannst dir schon mal nehmen", sage ich noch lächelnd zu ihm.

Ich hole zwei Gläser aus dem Küchenschrank, stelle sie auf den Tisch und wende mich fragend zu James: „Was möchtest du trinken? Cola, Wasser oder Fanta? Ich habe auch Saft, du kannst natürlich auch Kaffee oder Tee trinken, was du willst."

„Eine Cola, danke schön." Ich nicke ihm zu, gehe zum Kühlschrank und hole die kaltgestellte Cola heraus, mache den Kühlschrank noch schnell zu. Ich nehme die Flasche mit zum Tisch und befülle unsere Gläser mit Cola. Ich reiche ihn sein Glas, das er mit einem Dankeschön annimmt, und setze mich nun auch gegenüber von ihm hin.

Boah, mir läuft bei dem Geruch das Wasser im Mund zusammen. Anscheinend geht es ihn nicht anders, denn er sitzt mit funkelnden Augen vor dem Essen und nimmt sich eine ordentliche Portion. Ich finde das ja irgendwie süß, wie er sich auf das Essen freut. Ich hole meinen Teller vom Tisch und nehme mir ebenfalls eine ordentliche Portion. Wie gesagt, ich habe Kohldampf.

Schließlich fangen wir an zu essen.

„Das Essen ist dir wirklich gelungen. Das schmeckt richtig geil", lobt er mit vollen Wangen meine Kochkunst. Das sieht richtig süß aus, wie er mit vollen Wangen da sitzt, wie ein kleiner Hamster.

„Dankeschön, das freut mich wirklich zu hören."

„Rose, erzähl doch etwas von dir, ich möchte dich ja schließlich kennenlernen", sagt er zu mir, dieses Mal aber ohne volle Wangen.
Rose, diesen Spitznamen werde ich wohl nicht mehr los, aber irgendwie gefällt er mir auch.
„Was möchtest du denn wissen?" stelle ich ihm als Gegenfrage.

„Mh, gute Frage. Ich würde gerne mehr über dich als Person erfahren, was du aktuell so machst, was du magst und was nicht, einfach um dich näher kennenzulernen. Wer weiß, du könntest ja auch eine Killerin sein", scherzte er am Ende und warf mir einen verschmitzten Blick zu.

„Mh, stimmt. Vielleicht lade ich dich nur als Vorwand zu mir nach Hause ein, um dich später doch noch aus dem Hinterhalt zu überfallen. Wer weiß das schon, vielleicht hast du sogar recht", stieg ich mit in den Spaß ein und warf ihm einen gespielt geheimnisvollen Blick zu, was uns beide in schallendes Gelächter ausbrechen ließ.

„Mhh, also ja, ich bin vor Kurzem hier eingezogen. Ich mag die Farben Rot, Blau und Schwarz. Ich lese gerne oder gehe abends spazieren. Ich esse gerne, joar. Was ich nicht mag? Gute Frage, ich mag niemanden, der andere Menschen grundlos fertig macht. Ich bin Autorin. Und du, erzähl mal von dir."

Er hat, während ich erzählt habe, mir gespannt zugehört und nicht einmal seine Augen von mir abgewendet.

„Interessant, soso, eine kleine Autorin also. Ja, ich esse gerne. Ich mag keine Menschen, die unloyal sind. Und ich habe eine kleine Vorliebe für Motorräder", erzählt James von sich.

„Soso, interessant. Wir können ja irgendwann mal eine kleine Spritztour machen", schlage ich ihm vor. Er schaut mich verdutzt an und zieht dabei seine Augenbrauen ein wenig hoch, was irgendwie witzig aussah, aber auch hot. „Du willst eine Spritztour mit mir machen?"
„Ja, wieso nicht? Ich würde mich freuen."

„Okay, dann werde ich dich irgendwann ganz spontan mitnehmen", sagt er voller Freude, was mich schmunzeln lässt.
„Du, ich sollte aber mal langsam gehen, es ist schon spät", sagte James mit bedrückter Stimme zu mir. Schade, ich fand es echt schön. Ich nicke seufzend und stehe auf.

Ich hole ihm schnell noch einen Regenschirm aus dem Flur, den ich ihm in die Hand drücke. „Es war wirklich ein toller Abend, ich finde es schade, dass du jetzt schon gehen musst. Komm gut nach Hause, den Regenschirm kannst du behalten, keine Widerrede. Ich begleite dich noch zur Tür."

An der Tür angekommen, nimmt er mich plötzlich kräftig in den Arm. Ich stehe nur starr da und bin dezent überfordert, weil es so plötzlich kam. Aber lege dann doch zögerlich meine Arme ebenfalls um ihn. „Danke für den tollen Abend, Rose. Man sieht sich", haucht er in mein Ohr und verschwindet einfach durch die Tür. Ich stehe nun mit pochendem Herzen da, wo ich mir sicher bin, dass es jeder in einem Umkreis von fünf Kilometern hören könnte. Knallrote Wangen, die Konkurrenz mit einer Tomate machen könnten, und Gänsehaut am ganzen Körper vor der Tür, während ich starr auf die Tür schaue, durch die James mich vor einer Minute zurückgelassen hat.

Was war das denn? Vor allem, wieso reagiert mein Körper so krass auf ihn?

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