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Der Morgen ist frisch und klar, als James und ich uns fertig machen, um den Tag zu genießen.

Die Sonne scheint durch das Fenster und taucht den Raum in ein warmes, goldenes Licht. Es ist der perfekte Tag für einen Spaziergang, und ich freute mich schon darauf, einfach mit James Zeit zu verbringen, ohne an die stressigen Tage zu denken, die wir hinter uns hatten.

„Lass uns an den See gehen", schlägt James vor, als er mit einem schelmischen Grinsen die Tür öffnet.

„Klingt gut", antworte ich, während ich gerade meine Jacke zuknöpfe.

Ich nehme seine Hand in meine, und gemeinsam machen wir uns auf den Weg nach draußen, wo uns auch die frische Morgenluft ins Gesicht kitzelt.

Der Weg zum See ist angenehm. Das Vogelgezwitscher und das sanfte Rascheln der Bäume, die uns auf unserem Weg begleiten, sind zu hören, während wir nebeneinander herlaufen. Es ist alles sehr beruhigend. Es lässt einen Moment tief durchatmen.

Am See angekommen, setzen wir uns auf eine Bank, die eine perfekte Aussicht auf das glitzernde Wasser bietet. Die Stille ist angenehm, nur das Plätschern des Wassers und das gelegentliche Knistern von Blättern sind zu hören.

„Es ist wirklich schön hier", sage ich, während ich meinen Kopf auf James' Schulter ablege und mich näher an ihn kuschle.

„Ja, es ist wirklich friedlich. Hier kann man gut nachdenken", antwortet er und zieht mich noch ein Stück näher an sich ran. Es ist der perfekte Moment, um einfach nur zu genießen.

Jedoch kneife ich verwundert meine Augen zusammen, als ich etwas erkenne. Entfernt, auf einer Bank, sitzen zwei Gestalten. Der eine hat dunkles Haar und ist ein bisschen größer als die Frau neben ihm, und die Frau neben ihm hat silbernes, langes Haar, das wie Locken über ihre Schulter fällt. Warte, ist das nicht...!?

Ich blinzele, um genauer hinzusehen, und mir wird schnell klar, wer sie sind: Alejandro, James' bester Freund, und Xenia, eine Freundin von uns.

Was mich jedoch wirklich überrascht, ist das, was sie gerade tun: Sie küssen sich sehr leidenschaftlich, ganz in ihrer eigenen kleinen Welt, während sie den See betrachten. Sie bemerken nicht einmal die Menschen um sich herum.

Ich starre sie immer noch ungläubig an, die Überraschung steht mir ins Gesicht geschrieben. James bemerkt meinen Blick und folgt meinem Blick zu den beiden.

„Oh wow, das... das habe ich nicht erwartet", flüstere ich, immer noch etwas perplex.

James neben mir fängt an zu kichern, worauf ich meinen Kopf hebe und ihn fragend anschaue.

„Ich wusste es", sagt er mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht und zuckt dann mit den Schultern, als ob es das Natürlichste auf der Welt wäre.

„Und du Idiot sagst mir nichts?" Schubse ich ihn leicht zur Seite und lache dabei. Er fängt auch an zu lachen und schubst mich leicht spielerisch zur Seite.

„Ich habe es rausgefunden, in der Zeit, als wir geplant haben, wie wir dich von Jackson befreien. Er hatte mit Xenia zu dem Zeitpunkt geschrieben und ich hatte ihn wegen einer Nachricht lange nicht so glücklich gesehen. Also bin ich dann aufgestanden und habe ihm viel Glück gewünscht. Er wurde dann knallrot im Gesicht und hat mich peinlich berührt angeschaut, wodurch er sich auch selber verraten hat", erzählt James.

Worauf ich wortlos nicke.

„Irgendwie sind die zwei ja auch niedlich miteinander", grinse ich in Richtung der beiden, worauf James nickt.

„Ich denke, wir sollten warten, bis sie es uns selber sagen", sagt er, während er sich zurücklehnt und sich entspannt in die Bank vergräbt. Was ich ihm gleich mache.

„Ich bin gespannt, wann sie es uns erzählen", sage ich kichernd und schaue wieder zu den beiden. Alejandro und Xenia scheinen in ihrer eigenen Welt zu leben, völlig ungestört von der Tatsache, dass wir nur wenige Meter entfernt sind. Xenia lacht leise und streicht Alejandro durch das Haar, während er sie sanft umarmt.

Wir sitzen eine Weile schweigend da und beobachten Alejandro und Xenia, die nun Händchen haltend am See entlang spazieren. Es ist ein ruhiger, aber spannender Moment.

„Es ist wirklich süß, dass die beiden so glücklich sind", sage ich schließlich und sehe James an. „Es erinnert mich daran, wie wichtig es ist, die Menschen um einen herum zu schätzen."

„Vor allem schätze ich es sehr, dich an meiner Seite zu haben, Mon Cherie", sieht James mich nun liebevoll an und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Stirn.

„Ich liebe dich", hauche ich verträumt und schaue lächelnd zu ihm.

James grinst nun und zieht mich wieder näher an sich ran. „Ich liebe dich auch, Mon Cherie", gibt James mit einem breiten Grinsen von sich.

„Ich schätze, unser Abenteuer wird auch noch voller Überraschungen sein", setzt er noch hinten dran.

„Ich hoffe es", sage ich leise und lege wieder meinen Kopf auf seine Schulter. „Aber mit dir fühlt sich alles wie ein Abenteuer an."

„Es wird auch noch viele weitere Abenteuer geben", flüstert er zurück, während wir den Blick auf den See richten, wo die Sonne langsam hinter den Bäumen verschwindet und der Abend langsam hereinbricht.

Doch ehe ich reagieren kann, wirft James mich plötzlich über die Schulter. „Ey, was tust du da?" rufe ich empört, bis mein Blick zu seinen Hintern schweift. Uhh, schicker Anblick. Ein verschmitztes Grinsen taucht auf meinem Gesicht auf.

Ich hole also mit der Hand einmal aus und haue ihm auf den Arsch.

„Fräulein, das hast du nun davon", knurrt James belustigt. Und bevor ich überhaupt etwas sagen kann, lande ich auf einmal mit einem überraschten Aufschrei und armwedelnd im See.

„Der durchtränkte Superheld ist gelandet, leider ohne den Umhang und die Fähigkeiten, sich zu trocknen!", reißt James kichernd einen Witz.

Ich tauche mit klitschnassen Klamotten auf, streiche mir die Haare aus dem Gesicht und schaue ihn wütend an. „Ohhh, das gibt Rache, glaub mir."

James bricht in schallendes Gelächter aus und hält sich mittlerweile lachend den Bauch.

„Schau dich mal an, du bist ein echtes Pfützen-Model. Der nächste Regen kommt garantiert mit dir!", bringt James gerade noch so zwischen dem Lachen heraus.

Sein Lachen ist so ansteckend, dass ich mich jetzt auch nicht mehr halten kann und in sein Lachen mit einsteige.

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