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Egal, ich denke, nach diesem Abend sehe ich ihn sowieso erstmal nicht mehr... also sich weiter Gedanken darum zu machen, wäre komplett sinnlos.
Ich rappel mich langsam von meinem Bett auf und gehe runter in die Küche. Dort angekommen, stöbere ich alle meine Schränke, inklusive Kühlschrank, durch und suche nach etwas Essbarem.
Och man, der Kühlschrank ist fast leer. Hmm, wie viel Uhr ist es überhaupt? Ein Blick auf die Küchenuhr verrät mir: Es ist zwanzig Uhr... Mhh, Rewe macht um null Uhr zu und Lidl um zweiundzwanzig Uhr. Da Lidl näher ist, gehe ich dorthin.
Ich gehe hoch in mein Zimmer, ziehe mir eine graue Jogginghose, ein enges schwarzes Top und eine Jacke drüber an. Binde meine blonden Haare zu einem Dutt. Ziehe anschließend noch meine schwarzen Sneaker an. Und los geht's.
Weil heute Regen gemeldet ist, muss ich mich also beeilen, bevor es anfängt und ich dann noch krank werde. Egal, das kriege ich hin. Ich packe meinen Geldbeutel, meine Kopfhörer und mein Handy noch in meine Handtasche und mache mich auch schon auf den Weg.
Draußen begrüßt mich auch schon die kühle Herbstluft. Argh, ist das kalt! Mann, warum habe ich meinen Schal vergessen? Durch die Kälte, die mich langsam umgibt, fangen meine Zähne leicht an zu klappern, bei jedem Schritt. Mein Atem verwandelt sich in leichten Rauch, der herauskommt. Ich versuche, in meine Hände zu hauchen, um diese etwas zu wärmen, was nicht ganz funktioniert, weshalb ich es einfach aufgebe und sie in meine Hosentaschen schiebe.
Ein Glück ist der Lidl genau um die Ecke. Da hinten ist er auch schon. Jaaa, ich fange an, etwas schneller zu laufen und grinse wie ein Honigkuchenpferd dabei vor mich hin, denn ich habe mordsmäßigen Kohldampf..
Bei Lidl angekommen, begrüßt mich auch schon die warme Luft des Ladens. Oh, Wärme, endlich. Mhh, aber auf was habe ich Hunger? Ich schaue nachdenklich durch die Regale, während ich durch die Gänge schlendere, um zu sehen, was ich kaufen möchte.
Ah, ich hab's! Ich mache einfach Gnocchi mit Schinkenwürfeln, Zwiebeln und einer leckeren Käsesauce dazu. Wenn ich an dieses Gericht denke, läuft mir jetzt schon das Wasser im Mund zusammen. Boah, ich freue mich mega auf das Gericht.
Ich hole die nötigen Zutaten, außer Zwiebeln, die habe ich zuhause. Nehme noch zwei Wasserflaschen und ein Energy-Drink dazu mit. Ich bezahle alles an der Kasse, packe es in eine Tüte ein und verlasse langsam den Laden.
Och ne, es regnet draußen. Ich seufze genervt aus und gehe etwas schneller nach Hause. Zumindest so viel schneller, wie die Tüte es zulässt. Na klasse, da vorne ist auch noch eine Pfütze. Mein Leben hasst mich wirklich. Ich versuche, die Pfütze zu umgehen.
Was nicht ganz funktioniert, da ich trotzdem irgendwie mein gleich Gewicht verliere und schwanke. Na, ganz toll. Okay, ganz langsam, ich versuche einfach, wieder in meine Balance zu kommen. Meine Güte, für die Leute sehe ich bestimmt aus wie eine betrunkene Alge im Wind. Oh nein, nein, nein, es klappt nicht. Ich schließe meine Augen, akzeptiere mein Schicksal und warte auf den kommenden Schmerz, aber es kommt nichts... huh?
Ich öffne meine Augen und sehe James' braune Augen, die mich intensiv mustern. Er hat so wunderschöne Augen... Moment mal, ich räusper mich einmal und gehe etwas auf Abstand.
„Was machst du hier? Und wie hast du mich so schnell aufgefangen? Ich meine, ich habe dich gar nicht bemerkt", frage ich ihn völlig verwirrt und hole ihn somit aus seinen Gedanken zurück.
„Nein, ich bin hinter dir gewesen, weshalb du mich auch nicht sehen konntest. Ich war gerade auf dem Weg nach Hause und habe gesehen, wie du fast umgekippt bist, und konnte dich noch rechtzeitig auffangen", erklärt er mir. „Ach so, okay, ja, das macht natürlich Sinn."
Ich bedanke mich bei ihm, was er mit einem leichten Lächeln beantwortet. Was ich auch nur erwidere. Aber warte mal, meine Tüte mit meinem Essen drin, geht es den Sachen gut?!
Ich schaue panisch, wo meine Tüte ist, und oh nein, die liegt auf dem Boden. Als er mich aufgefangen hat, ist mir die Tüte aus der Hand gerutscht. Meine Hand hat sich wahrscheinlich durch das ganze Wirrwarr gelockert.
Und jetzt liegt meine Gnocchi-Packung und meine Schinkenwürfel-Packung auf dem Boden. Zum Glück sind die Packungen noch geschlossen, wodurch auch nichts an mein Essen kommen konnte.
Ich bücke mich, um die Sachen einzupacken. Als ich die Gnocchis einpacken wollte, streift seine Hand leicht meine, was ein angenehmes Prickeln hinterlässt und ich dadurch leicht im Gesicht erröte. Verdammt, was ist nur los mit mir? Ich packe schnell die Gnocchis ein und Er packt die Schinkenwürfel ein und überreicht mir im Anschluss die Tüte, was ich mit einem leisen Dankeschön annehme.
„Also, dann gehe ich mal weiter. Man sieht sich und nochmal Dankeschön", sage ich lächelnd zu ihn und winke ihm noch zu, ehe ich mich umdrehe. Und einfach weiter laufe, da ich nicht krank werden möchte weil es immer noch draußen regnet.
„Warte auf mich! Ich begleite dich, es liegt doch sowieso auf dem Weg", ruft mir James nach und kommt nun neben mir zum Halt. Oh Mann, ich halte auch an und schaue ihn leicht schmunzelnd an.
„Wie geht es dir?" fragt er mich mit einem interessierten Blick und läuft weiter. Ich gehe schnell hinterher, um ihn aufzuholen, und antworte mit einem trockenen „Gut, und dir?" Ich war noch nie gut in Smalltalk, weshalb ich auch relativ kurz geblieben bin.
„Auch das Wetter ist etwas eklig mit dem vielen Regen, aber sonst ist alles okay. Du hör mal, ich würde gerne weiter mit dir in Kontakt bleiben, und da wir uns anscheinend sowieso öfter über den Weg laufen werden, dachte ich mir, dass wir Nummern austauschen könnten", beantwortet er mir meine Frage.
Nummern austauschen!? Naja, recht hat er, wir laufen uns anscheinend wirklich noch öfter über den Weg, da er in der Nähe wohnt. Obwohl ich zuerst dachte, wir werden uns nie wiedersehen, tja, falsch gedacht. Naja egal.
Möchte ich denn überhaupt mehr Kontakt?
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