24
Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon gefangen bin. Ein paar Tage oder doch eine Woche? Das Zeitgefühl ist einfach verschwunden. Jackson hat mich in der letzten Zeit immer wieder gequält. Wir sind oft aneinander geraten, und jedes Mal ließ er seine Wut an mir aus. Er hat mich geschlagen, getreten und mir Brandwunden zugefügt. Und heute hätte er mich fast gebissen. Nur ein plötzlicher Zwischenfall hat ihn davon abgehalten. Irgendjemand hat ihn unterbrochen. Und verdammt, ich bin dieser Person so unendlich dankbar dafür. Aus welchem Grund er jedoch unterbrochen wurde, konnte ich leider nicht hören. Ich war zu sehr auf meine Schmerzen konzentriert. Mein Körper ist mittlerweile ein einziges Wrack, übersät von Narben, überall blaue Flecken, offene Wunden und Augenringe, die den Mond umrunden können. Essen? Gibt er mir nicht mehr.
Und dann ist da meine Hoffnung. Sie ist schwach, sie flackert wie eine Kerze im Wind. Aber sie ist noch da. Sie ist das Einzige, was mich davon abhält, komplett aufzugeben.
Ein lauter Knall ertönt, der mich zusammenzucken lässt und mich aus meinen Gedanken reißt. Plötzlich wird die Tür aufgerissen und James stürmt hinein. Mein Herz fliegt mir vor Freude fast aus der Brust, und meine Augen fangen an zu funkeln, als sich unsere Blicke treffen. Sein Gesicht fängt vor Freude an zu strahlen, bis sein Blick zu meinem Körper hinunterwandert. Seine Pupillen verengen sich, seine Hände ballen sich zu Fäusten und ein wütendes Knurren dringt aus seiner Kehle. „James?" murmele ich leise, doch er scheint mich zu hören, denn er beruhigt sich sichtlich. Er stürmt zu mir herüber und löst mich von den Fesseln. „Die anderen sind auch hier. Wir müssen schnell machen. Um Jackson kümmern wir uns gleich. Komm erstmal mit Mon Cherie", flüstert er mir zu, während er vorsichtig meine Hand in seine nimmt und mich mit sich zieht. Auf dem Weg nach draußen sehe ich überall die Leichen der Wachmänner. Blut überall, Blut. Was ist hier passiert?
Als wir die anderen erreichen, werde ich voller Freude begrüßt. Jeder scheint erleichtert, mich zu sehen. Ich erwidere ihre Freude nur zaghaft. Doch mein Blick bleibt an zwei unbekannten Gesichtern hängen, einer Frau und einem Mann. Wer sie wohl sind? „Das ist Xenia und neben ihr ist Klaus, sie helfen uns, dich zu befreien", stellt Alejandro die zwei vor.
„Hey", sage ich schüchtern. Was sie nur mit einem sanften Schmunzeln quittieren. Doch dann sehe ich, wie der Rest mich prüfend mustert. Besorgnis liegt in ihren Augen. Ich fühle mich durch diese Blicke etwas unwohl, weshalb ich mich hinter James verstecke.
„Na, sieh mal einer an, wer wieder zusammengefunden hat!" ertönt Jacksons spöttische Stimme. Er tritt, Hände klatschend, aus einer dunklen Ecke hervor. Genau in diesem Moment gibt Alejandro Xenia ein unauffälliges Zeichen. Sie beginnt, etwas zu murmeln, was ich nicht verstehe. Und genau in diesem Moment hält Jackson sich den Kopf und fällt mit schmerzerfülltem Schrei auf den Boden.
„Was passiert hier?" flüstere ich und zupfe fragend an James' Ärmel. „Xenia ist eine Hexe", erklärt er schmunzelnd. „Sie hat einen Zauber gesprochen, der seine Blutgefäße im Kopf zum Platzen bringt."
„JETZT!" brüllt Alejandro plötzlich. Eine Handgranate fliegt in Richtung Jackson. Die Explosion wird von einem schrecklichen Zischen begleitet, als Jacksons Haut anfängt zu verbrennen. Er windet sich vor Schmerzen, während sich seine Schreie in ein Röcheln verwandeln. Ohne zu zögern stürzt sich Klaus auf ihn und rammt ihm einen Holzpfeil in die Brust. Jackson bäumt sich ein letztes Mal auf, bevor er zusammenbricht. Xenia murmelt erneut unverständliche Worte in einer fremden Sprache, und plötzlich breitet sich Feuer im gesamten Raum aus.
„RAUS hier SOFORT!" brüllt Alejandro, und wir rennen schnell nach draußen.
Nachdem wir draußen angekommen sind, heilt Xenia schnell meine Wunden. Es hat viele Vorteile, eine Hexe zu sein... Sobald sie fertig ist, verabschieden sich Xenia, Klaus und Alejandro und fahren nach Hause. Auch wir Nora, Tyler, James und ich machen uns auf den Weg.
Bei James zu Hause angekommen, beschließen wir, einen entspannten Filmabend zu machen. Wir bestellen Pizza und stoßen darauf an, dass wir wieder zusammen sind und der Plan so erfolgreich verlaufen ist.
Nach ungefähr zwei Stunden gehen die beiden Langsam schlafen, außer James und Ich.
James sitzt noch da und tippt unaufhörlich auf seinem Handy herum. Ich frage mich wirklich, was er da macht. Plötzlich sieht er grinsend von seinem Handy auf.
„Komm mit, ich habe eine Überraschung für dich, mi amore~...
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