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Diese Nacht schlief ich noch unruhiger wie sonst und das obwohl ich endlich etwas Hoffnung hatte. Jedoch plagen mich meine Erinnerungen, schlimme Erinnerungen die ich am liebsten vergessen möchte. Doch es gab eine die schlimmer wie jede Folter ist und das ist der Tag an dem mich Vincent Price geholt hat. Immer und immer wieder verfolgte mich dieser Tag in meinen Träumen und verwandelten diese in Albträume.
༒︎ Albtraum ༒︎
Es war ein Tag wie jeder andere auch. Mama war in der Küche und räumte das Frühstück auf und Papa machte sich fertig für die Arbeit. Mein ältester Bruder Ran war bereits fertig und kümmerte sich nun um Rindou und mich, damit wir nicht zu spät in die Schule kommen. Wir waren jeweils immer ein Jahr auseinander, somit war Ran in der dritten, Rindou in der zweiten und ich in der ersten Klasse. "Aua das tut weh" meckerte ich, als Ran mir meine Haare zu einem Pferdeschwanz machte. "Gomen" entschuldigte er sich gleich und war auch schon fertig. "Habt ihr zwei alles?" Ran sah zwischen Rindou und mir hin und her, während wir beide nickten. "Sehr gut dann gehn wir" Somit nahm jeder von uns seinen Rucksack und gingen die Treppe runter. In der Garderobe zogen wir unsere Schuhe an, verabschiedeten uns von Mama und Papa und verliesen anschließend unser Haus. Doch als wir unser Grundstück verlassen wollten, hielten drei schwarze Jeeps direkt bei uns. Ran zog Rindou und mich gleich schützend hinter sich, während wir die Autos ansahen. Viele bewaffnete Männer stiegen aus, stellten sich um den mittleren Wagen und öffneten die Tür. Ein Mann, etwas älter wie Papa, stieg aus. Er hatte kurze schwarze Haare, silberne Augen und strahlte eine Aura aus, die das Blut in den Adern gefrieren lässt. Verängstigt hielt ich Rindous Hand und krallte mich an Rans Arm. Auch meine Brüder hatten Angst, das konnte ich deutlich spüren. Meine Aufmerksamkeit konnte ich nicht von diesem beängstigenden Mann abwenden, bis noch jemand aus dem Auto stieg. Ein Junge ungefähr so alt wie Ran, stellte sich neben diesen Mann.
Der Junge musterte uns, bis sein Blick bei mir hängen blieb. Seine gift grünen Augen sahen mir tief in die Seele, während ich in ihm nichts lesen konnte. Somit sah ich ihn mir genauer an. Er hatte blonde kurze Haare, die aussahen wie ein Igel, so stachelig wie die waren. Seine Kleidung sah sehr teuer aus, obwohl es nur eine schwarze Jeans, Oberteil, eine Lederjacke und Turnschuhe waren. "Hallo ihr drei. Ist euer Vater zufällig zuhause?" fragte der Mann freundlich, aber es hörte sich an als ob der Teufel höchstpersönlich mit uns redet. "Wer sind sie und was wollen sie von Papa?" antwortete Ran mutig mit einer Gegenfrage. "Ich bin ein Geschäftspartner eures Vaters und möchte mit ihm reden." antwortete er, doch bevor Ran wieder etwas sahen konnte, hörte ich unsre Mutter. "Ran! Rindou! Rina! Sofort ins Haus!" rief sie und ich hörte ihre Angst deutlich raus. Ohne zu zögern liefen wir zu unsrer Mutter und rein ins Haus. Vater kam uns dabei entgegen und ging zur Haustür. Wir versteckten uns im Wohnzimmer, konnten jedoch alles mithören. "Was will dieser Mann?" fragte Rindou und hielt meine Hand fest. "Keine Ahnung aber es bedeutet nichts gutes." antwortete Ran und sein Blick war ernst. Sein Körper war angespannt, bereit zu kämpfen, genauso wie Rindou. Dafür das wir noch Kinder sind, verfügen wir bereits über eine erstaunliche Kraft und genau diese nutzen wir auf Tokyos Straßen.
D
och mein Instinkt sagte mir, das wir hier keine Chance haben, sollte es soweit kommen. Hier sind wir nur Kinder und mehr nicht.
Kurz nachdem wir uns versteckt hatten, kamen unsre Eltern mit diesen Fremden ebenfalls ins Wohnzimmer. Mama und Papa setzten sich angespannt auf das Sofa, während sich es dieser Mann in Papas Sessel bequem machte. Der Junge blieb neben ihm stehen, während die anderen Männer im Raum verteilt waren. Somit war unser Versteck nutzlos und wir standen auf, blieben jedoch in der hintersten Ecke stehen.
"Kommen wir gleich zu Sache." Der Mann faltete seine Hände und sah zu Papa. "Wo ist mein Geld?" Sofort spannte sich Papa noch mehr an und Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn. "Es.. ich.. ich habe noch nicht alles zusammen.. nur noch ein paar Tage, dann bekommst du alles zurück" stotterte Papa verängstigt und knetet nervös seine Finger. "Du hattest eine Deadline und die ist heute" sagte der Mann ruhig aber kalt. "Ich habe es nicht. Bitte. Bitte gibt mir noch ein paad Tage" flehte Papa ihn an, fiel auf die Knie und verbeugte sich.
"Ich gebe keine zweiten Chancen und für dein jämmerliches Verhalten und das nicht vorhandene Geld, wirst du nun anderweitig bezahlen." Papas Blick fiel auf ihn und ich konnte die Angst deutlich sehen. "Und wie?" fragte Papa leise, woraufhin der Mann in unsre Richtung zeigte.
"Deine Tochter gehört absofort mir"
Es dauerte einen Augenblick bis ich diese Worte verstand, doch dann war es das schlimmste was ich bisher gehört habe. "Nein!!" schrien Ran und Rindou und packten mich sofort. Mama sprang ebenfalls auf und stellte sich gleich vor uns schützend. "Das kann nicht ernst gemeint sein" hinterfragte Papa schockiert, doch der Mann nickte. "Ich nehme sie mit, als Bezahlung für deine Schulden, genauer gesagt bezahlt sie für die Zinsen. Das Geld will ich trotzdem haben" Mit diesen Worten stand der Mann auf und machte eine Handbewegung zu seinen Männern. Diese kamen nun auf uns zu und auch das Papa versuchte sie aufzuhalten, es brachte nichts. Papa wurde einfach an die Wand geschmissen, genauso wie Mama. Ran packte mich und wir liefen durch die zweite Tür in den Flur. Rindou folgte uns und wir waren auf dem Weg zur Haustür, doch auch wir konnten nicht entkommen. Die Männer hielten uns auf und versuchten Rans Griff zu lösen. Dieser jedoch hielt mich mit aller Kraft fest, während Rindou auf die Männer einschlägt. "Ihr bekommt Rina nicht!!!" schrie Ran, doch jede Bemühungen brachten nichts. Mit einem festen Schlag in den Nacken wurde Rans Umarmung lockerer, bis er schließlich fast bewusstlos auf den Boden fiel. Auch Rindou wurde gestoppt, indem er hart gegen die Wand geschmissen wurde. Beide meiner Brüder lagen nun halb Bewusstlos am Boden, was mir das Herz zerriss. Der drang sie in den Arm zu nehmen und für sie da zu sein war riesig, doch konnte ich nicht. Mein Arm wurde bereits festgehalten und nun musste ich alles daran setzen, das mich diese Männer nicht mitnehmen.
Mit all meiner Kraft schlug ich um mich, biss fest in den Arm der mich hielt und schrie. Ich schrie nach meinen Eltern das sie mir helfen, doch sie taten es nicht. "Mama!!! Papa!!! Helft mir!!" schrie ich verzweifelt weinend, als ich aus meinem Zuhause gezogen wurde. Bis zum Auto wehrte ich mich, mein Blick immer auf meine Eltern, die nun einfach in der Haustür standen. "Rina!!!" hörte ich die Stimmen meiner Brüder und sah, wie sie wieder zu mir rennen wollten. Doch sofort hielten Mama und Papa die beiden fest. Meine Eltern standen nun da, hielten meine Brüder fest und sahen zu, wie mich diese Fremden mitnahmen. Dieser Fakt schmerzte so sehr, das ich mich nun nichtmehr wehrte und ins Auto stieg.
︎༒︎ Traum Ende ༒︎
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