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Es dauerte nicht lange bis wir zurück im Haupthaus waren, im Bezirk Ginza. Ein Bezirk der für seinen Wohlstand und sein ganzes Schicki Micki Zeug bekannt war. Somit war auch das Haupthaus der Familie Price hier, den die hatten mehr Geld als man sich vorstellen kann. So sah natürlich auch die Villa aus. Es gibt nicht viele Villen in Tokyos Zentrum, aber die paar wenigen sehen atemberaubend aus. Mit einer Fernbedienung öffnete Maddox das Garagentor und fuhr hinein. Überall standen teure Luxuswägen, aber auch schwarze Jeeps und ein paar Oldtimer. Doch das beste waren die zwei Motorräder, die ganz hinten standen. Meine Kawasaki Ninja und seine Honda CBR, beide über 200 PS und somit der Tod auf zwei Rädern.
"Welcome Home" verarschte mich der Pisser mal wieder, weshalb er einen dementsprechenden Blick bekam. "Lass den scheiß. Kann ja nicht jeder einfach hier ausziehen und in seinem eigenen Haus Wohnen." gab ich angepisst zurück, stieg aus und knallte die Tür zu.

Ich hasste es, wenn Maddox mich damit aufzog. Er konnte einfach wie ein normales Kind aus seinem Elternhaus ausziehen, doch bei mir ging das nicht. Ich war in diesem Haus gefangen und das seitdem ich 7 Jahre alt war. Damals hat mein Vater sich unbeabsichtigt mit dem Oberhaupt der Price angelegt, doch dafür musste er einen hohen Preis zahlen und dieser Preis bin ich. Mit 7 Jahren wurde ich Eigentum von Vincent Price, Maddox's Vater. Meine Familie habe ich nichtmehr sehen dürfen, sondern musste mich voll und ganz auf mein neues Leben konzentrieren. Mein Glück war jedoch, das ich schnell Fortschritte gemacht habe und früh mit Maddox mithalten konnte. Somit wurde ich nicht zu eine dieser Huren im Haus, sondern wurde zu einer eiskalten Killern, oder besser gesagt zu einem Soldaten ausgebildet.

"Hey Kätzchen" Maddox schnipste vor meinem Gesicht und holte mich zurück in die Realität. "Was willst du Arschloch?" maulte ich und schlug seine Hand weg. "Denk nicht so viel darüber nach. Ich bin schon dabei dich zu mir zu holen. Nichtmehr lange und du bist zumindest aus diesem Haus raus" Seine Worte überraschten mich, doch lies ich es ihn natürlich nicht sehen. Er sollte nicht wissen, wie sehr er mir mit seinen Worten Hoffnung schenkte. Hoffnung endlich aus diesem Haus zu entkommen, auch wenn ich nie wieder dem Boss entkommen werde.
Schon wieder vollkommen in Gedanken begleitete ich Maddox zum Büro seines Vaters. Dort angekommen klopfte er zwar, aber trat im gleichen Moment ein. Still folgte ich ihm, darauf bedacht niemanden mein Inneres zu zeigen. "Ist es erledigt?" fragte der Boss, ohne auch nur einmal von seinen Unterlagen aufzusehen. Maddox setzte sich wie immer auf den Stuhl seinem Vater gegenüber, während ich mich neben Maddox stellte. Erstens gab es nur einen Stuhl auf dieser Seite des Schreibtisches und zweitens hatte ich kein Recht mich hinzusetzen solange ich keine Erlaubnis dazu habe. "Ja es ist erledigt. Alle bis auf diesen erbärmlichen Wichser sind Tod und er hat bis morgen abend Zeit uns das Geld zu geben. Sollte er das Limit nicht einhalten, werden wir jeden der ihm Lieb ist töten. So wie immer also." grinste Maddox und sah seinen Vater direkt an. Dieser hob nun seinen Kopf und musterte uns. Das wir beide voller Blut sind störte ihn nicht und trotzdem blieb sein Blick an mir hängen. "Du hast meinen Befehl erneut missachtet Rina" sagte er ruhig, aber gefährlich. Jede andere Person würde jetzt schon zitternd am Boden liegen vor Angst, doch ich war es gewohnt. "Sie hat deinen Befehl die ganze Zeit befolgt. Ich habe sie alle umgebracht, weil mir langweilig war." kam es achselzuckend von dem Psycho nebenmir. Begeistert war der Boss natürlich nicht, aber sagte nichts weiter zu dem Thema. Sein Blick lag nun wieder auf den Unterlagen vor ihm, was uns signalisierte zu gehen. Dies taten wir natürlich auch, den ich hasste dieses Büro mehr als alles andere.

"Hey wo gehst du hin?" Maddox packte mich am Arm und zog mich ruckartig zurück zu ihm. "Ich geh auf mein Zimmer und duschen" antwortete ich und riss meinen Arm los. Er wollte was sagen, doch lies ich ihn nicht zu Wort kommen. "Genug mit deinen Spielchen für heute, wir sehen uns morgen Grinsekatze" grinste ich frech, drehte mich um und lies den Prinzen einfach stehen. Jeder andere hätte damit seinen Tod besiegelt, aber ich bin nicht jeder andere. Ich hörte nur ein belustigtes schnauben von ihm, bevor ich die Treppe nach oben ging.
Mein Zimmer befand sich im zweiten Stock und somit direkt unter dem großen Dach. Hier oben waren nicht viele Zimmer, wodurch es hier auch weitaus ruhiger war als wie eine Etage tiefer. Es hat lange gedauert bis ich das Privileg hatte etwas Abstand und Privatsphäre zu bekommen. Genau deshalb genoss ich jede ruhige Minute in meinem Zimmer. Aus Gewohnheit sperrte ich immer die Türe zu und legte anschließend meine Glock unter mein Kopfkissen. Meine Sichel fanden ihren Platz auf dem Tisch, da ich sie noch säubern musste.
Normalerweise würde ich jetzt gleich meine dreckige Kleidung ablegen und unter die Dusche gehen. Doch heute änderte ich den Ablauf, den es war ein besonderer Tag.

Ich ging zu meiner Kommode, öffnete die unterste Schublade und hob die Kleidung etwas an. In dieser Schublade befand sich ein doppelter Boden, den ich nun öffnete und einen Umschlag rausholte. Mit diesem Umschlag setzte ich mich auf den Boden, öffnete ihn und holte ein Bild raus. Kaum hatte ich dies getan, fiel die Mauer um mein Herz und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Es war das einzige Foto was mir von meinen zwei älteren Brüdern geblieben ist und heute hatte mein ältester Bruder Geburtstag.
"Es tut mir leid, das ich wieder nicht da sein kann. Bitte verzeih mir Nii-chan.. Ich hoffe es geht dir gut und du feierst schön." Es tat unglaublich weh soweit entfernt von meinen Brüdern zu sein, obwohl sie doch zum greifen nah sind.
Ich drückte das Bild fest an meine Brust und klammerte mich an die mir verbleibenden Erinnerungen.

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