༒︎ POV Rina ༒︎
"Boah ist das ätzend hier" Jammernd legte ich den Kopf in den Nacken und tänzelte auf der Stelle rum. Ich hasste es wie die Pest, wenn ich warten muss und das hier ist die absolute Krönung. Ich steh hier draußen auf einer Straße in Shinjukus Rotlicht Viertel, während Maddox sich da drinnen befriedigen lässt. Eigentlich ist es untypisch für ihn dafür extra ins Bordell zu gehen, den in der Villa sind die privaten Huren. Ihre einzige Aufgabe ist es den Männern im Haus zu jederzeit zu dienen. "Zum Glück hab ich mich davor gerettet" Allein der Gedanke daran eine billige Hure zu sein, ließ mich erschaudern. Zum Glück konnte ich mich schnell behaupten und habe mir meinen Platz hart erarbeitet. "Hart erarbeitet... dafür das ich jetzt hier stehen muss" meckerte ich und lehnte mich an die Hausmauer. Die Arme verschränkt vor der Brust, beobachtete ich Gelangweilt die ganzen Menschen. Manche sahen sehr beschäftigt und wichtig aus, wie sie mit ihrem perfekten Anzug und dem Aktenkoffer schnellen Schrittes die Straße entlang gingen. Andere wiederum waren ganz normal gekleidet in Jeans und Pulli und dann gab es noch die Touristen und Influenzer. Viel Unterschied gab es eigentlich nicht, beide Sorten liefen mit ihren Handys vor der Nase rum und mussten alles fotografieren, filmen und kommentieren. Während ich gemütlich alles und jeden in meiner Umgebung beobachtete, fiel er mir wieder auf. Seit einer Woche schon hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden und hatte denjenigen dann auch gefunden. Das jedoch war gar nicht so einfach, den er war verdammt gut im beschatten. Wer er ist weiß ich nicht genau, ich hatte nur mal ganz kurz seine Augen gesehen. Eisblaue Augen wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte und auch jetzt konnte ich diese Augen auf meinem Körper spüren. Unauffällig versuchte ich herauszufinden aus welcher Richtung er mich beobachtet, doch mitten in Shinjuku ist das gar nicht so einfach. Überall waren Hochhäuser mit tausenden Fenstern und da das richtige zu finden, war ein Ding der Unmöglichkeit.

"Du lässt es zu das er dich beobachten kann, nicht wahr?" erklang aus dem nichts die tiefe Stimme von Maddox direkt nebenmir. Innerlich zuckte ich stark zusammen, doch dank meiner Übung merkte es äußerlich keiner. "Eventuell" antwortete ich nur kurz und knapp und beobachtete nun weiter die Menschen vor uns. "Hör auf damit und sorg dafür das keiner deine Schritte verfolgen kann. Ich werde ebenfalls beschattet, beziehungsweise versuchen sie es." Innerlich dachte ich es mir schon, das auch Maddox beschattet wird und somit wird meine Vermutung nur größer. Es ist Bonten.
"Gehen wir" kam es knapp von Maddox und schon ging er los. Natürlich folgte ich ihm gleich und zog mir die Kapuze meines schwarzen Pullovers tief ins Gesicht. "Na bist du nun zufrieden nachdem dir das ganze Bordell einen geblasen hat?" haute ich raus und bekam gleich mal einen kalten Seitenblick des größeren. "Ich musste was besprechen" antwortete er, was mich etwas hellhörig werden lies. "Du besprichst etwas in einem Bordell? Und dann auch noch direkt neben dem Bordell von Bonten? Du führst doch was im Schilde"
"Einfach klappe halten Rina. Das ist besser für deine Gesundheit. Es gibt manche Dinge, die dich nichts angehen" Ich verdrehte nur meine Augen, bei seiner Ansage und ging weiter neben ihm her zum Auto. Als wir dort ankamen jedoch, hielt er seine Hand vor meine Brust was mich zum stehenbleiben zwang. "Was soll das Maddox" keifte ich ihn an und wollte einfach nur in dieses Auto. "Finde heraus wer dich da beschattet und warum. Erst dann kannst du zurück in die Villa kommen"
Natürlich passte mir seine Anweisungen mal so überhaupt nicht, doch konnte ich nichts dagegen machen. Angepisst sah ich Maddox zu wie er in sein Auto stieg, den Motor startete und ohne mich wegfuhr. "Dieses miese Arschloch" murmelte ich vor mich hin, aber machte mich dann auf den Weg.

Die eisblauen Augen konnte ich weiterhin auf mir spüren, doch war damit nun Ende. Ich mischte mich unter die Menschen und verschwand in einer Gasse, die mich nun vor seinem Blick verschwinden lies. In der Gasse nahm ich anlauf, sprang an die Wand um dort noch 3 Schritte nach oben zu laufen und hielt mich schließlich oben an der niedrigeren Mauer fest. Mit Leichtigkeit zog ich mich hoch, stellte mich auf der Mauer hin und balancierte zu dem Hochaus zu meiner rechten. Dort angekommen kletterte ich noch weiter hoch und stieg durch ein offenes Fenster ein. Ein kurzer Blick verriet mir, das ich in einem Büro gelandet bin. Wahrscheinlich eins von einem Laden. Somit ging ich einfach raus auf den Flur und dann in den Laden, der voller Kinderspielzeug war. Nachdem ich den Laden verlassen hatte, schlenderte ich durch das Einkaufszentrum bis zu einem Fenster. Von dort konnte ich perfekt über das Kabukicho Viertel schaun und konnte so die blauen Augen suchen. Eine weile brauchte ich schon, doch dann fand ich ihn. Im Kino Gebäude, oben bei Godzilla stand jemand im Schatten der Statue. Dadurch das er schwarz gekleidet war und zusätzlich im Schatten und relativ weit oben stand, war er von der Straße aus nicht zu sehen. Ein leichtes grinsen wurde auf meinen Lippen sichtbar, den mein Verfolger suchte deutlich erkennbar nach mir. Dadurch das ich mich allerdings nun nichtmehr beschatten lasse, hat er keine Chance mich zu finden, außer ich möchte es wieder. "Also.. wer bist du?" flüsterte ich und nahm mein Handy, um ein Foto von ihm zu machen. Durch die mittlerweile guten Kameras, konnte ich ein relativ scharfes Foto von ihm machen. Trotz seiner Kapuze und Maske, waren seine Augen deutlich zu erkennen. Er müsste ja auch eine Sonnenbrille oder so tragen, um diese seltenen blauen Augen zu verstecken. Das Foto lies ich auf meinem Handy durch einen Scanner laufen und bekam auch gleich einen Treffer. Der Name, sowie ein Bild, Alter, Größe und jegliche weitere uns bekannten Informationen wurden mir auf dem Display angezeigt.

"Haruchiyo 'Sanzu' Akashi, bekannt als Bontens Nummer 2 oder der Psycho. Ihr setzt also euren Psychopathen auf mich an? Was habt ihr vor Bonten?" murmelte ich vor mich hin.