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Nachdem Mr Virus mal wieder an mir verzweifelt ist, werde ich mit den gleichen Sicherheitsmaßnahmen woanders hin gebracht. Der Professor ist als nächstes dran. Er ist der Einzige, der Informationen über mich herausfinden kann. Aber dafür muss ich nicht mit ihm reden. Stattdessen nimmt er mir irgendwelche Gewebeproben oder pflanzt mir etwas ein. Natürlich alles, während ich bei Bewusstsein bin. Das nenn ich foltern. Ich weiß, dass mir immer Schmerzen bei ihm bevorstehen.
Dieses Mal werden mir die Augenbinde und Co. erst abgenommen, als ich auf dem Liegestuhl sitze. Natürlich ist der auch nicht bequem.
Als ich den Professor entdecke, ist meine Laune direkt im Keller. Das war sie zwar schon die letzten Monate, aber er schafft es tatsächlich immer wieder mich nochmehr zu quälen.
,,Projekt V-5-7-6 wir werden heute mal etwas Neues testen. Heute nehme ich dir mal keine Proben", meint er. Ich war für einen kurzen Moment froh darüber, aber mir wurde sofort bewusst, dass es trotzdem schmerzhaft werden würde.
Eine weitere Person schnallt mich an dem Stuhl fest. Erst meine Füße, dann meine Hände, als nächstes mein Bauch und zu guter Letzt meinen Hals. Den macht er besonders eng, doch das macht mir nichts aus. Selbst wenn ich keine Luft mehr bekommen würde.
,,Wir testen heute, wie lange du es schaffst bei Bewusstsein zu bleiben. Dafür werde ich dir verschiedene Grade an Elektroschocks aussetzen", erklärt er. Ich gebe ihm keine Antwort.
Kurz darauf kommt der erste elektrische Stich. Er ist noch nicht unangenehm, aber es ist ja bloß der Anfang. Ich schließe die Augen und lasse seine tollen Experimente an mir ergehen.
Die erste Zeit kann ich es noch aushalten. Ick kann verdammt viel aushalten, das bemerkt auch der Professor und diese andere hässliche Gestalt.
Doch irgendwann werden die Stoße auch für meinen Körper zu extrem. Mein Körper zittert ab einem gewissen Grad nur noch. Ich kann gar nicht mehr klar denken und hoffe, dass es bald aufhört.
Es hört auch auf.
,,Du hältst erstaunlich viel aus, das muss man wirklich mal sagen", lacht er. Ich fühle mich komplett Schlapp und ich brauche eine Pause. Er zapft mir noch etwas Blut ab, danach werde ich von den Wachmännern mit den Sicherheitsmaßnahmen herausgebracht.
Endlich habe ich einen Moment Pause. Mein Körper braucht sie.
Ich werde regelrecht in die Zelle geworfen.
Ich liege immernoch auf den Boden. Mittlerweile sind 82 Minuten vergangen. Bald ist Mittagszeit und ich bekomme meine erste Mahlzeit.
Ich will gar nicht daran denken, daß der Tag noch gar nicht zu Ende ist. Am liebsten wäre ich so liegen geblieben. Wenn ich dann keine Stärkung bekommen würde, wäre das sicherlich nicht gut.
Trotzdem geben sie mir zu wenig. Ich bin über die Zeit abgemagert. Die geben mir nur so viel, dass ich laufen kann. Doch eigentlich ist es viel zu wenig. Daran habe ich mich bereits gewöhnt. Ich weiß, dass ich nicht mehr sexy aussehe, ich weiß, dass ich nur noch aus Haut und Knochen bestehe. Doch das spielt hier drinnen gar keine Rolle. Es ist vollkommen gleichgültig was ich weiß.
Punkt 12 Uhr wird ein kleines Fenster in der Tür geöffnet. Eine Hand stellt mir einen Becher mit einen Strohhalm in die Zelle. Ich stürze mich regelrecht darauf. In nicht mal 20 Sekunden habe ich dem Becher vollkommen leer gesaugt. Ich nahm jeden Tropfen und leckte sogar dem Pappbecher aus, sodass nichts übrig bleibt. Trotzdem ist es viel zu wenig und dazu noch kalt. Warm schmeckt es viel besser.
Ich sehe den leeren Becher an.
Meine Lippen pressen sich aufeinander. Wut bildet sich in mir. Am liebsten hätte ich in diesem Moment alles zerstört, doch wenn ich hier drin in der Zelle die Kontrolle über mich verliere, werden sie nicht zögern mich außer Gefecht zu setzen. Aus diesem Grund bleibe ich am Boden sitzen und kämpfe mit meiner Wut. Meine Finger zerdrücken die Pappe des Bechers als wäre es nichts und das ist es auch.
Ich bin hier drinnen regelrecht eingegangen. Hätte ich damals gewusst was mich hier erwarten würde, hätte ich mein altes Leben weiter gelebt. Aber dafür ist es bereits zu spät.
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