11


Manche Vampire werden als solches geboren, andere werden durch den bekannten Vampirkuss ein Teil vom großen Ganzen.
Ich bin so geboren.
Doch das hat keiner bemerkt. Nicht einmal ich.

Mein Vater war ein angesehener Mann. Er war gutaussehend, groß, muskolös und hätte jede Frau an seiner Seite haben können. Doch meine Mutter war für ihn immer Die Eine gewesen- seit der Jugend meiner Mutter. Denn mein Vater war bereits über 1000 Jahre alt, als meine Mutter überhaupt geboren wurde. Er war ein Vampir.
Meine Mutter hatte ein gutes Herz. Sie war wunderschön. Wäre sie nicht meine Mutter und in meinem Alter, hätte ich sie wohl selbst geheiratet. Sie war ein Mensch.
Natürlich wurde sie in deren Ehe schwanger von meinem Vater. Sie bekam mich und 9 Jahre später noch meinen Bruder. Jedoch wussten beide zu dem Zeitpunkt nicht, was in mir schlummerte. Mein Bruder war menschlich - ich jedoch nicht. In meinem Blut befanden sich die Gene eines starken Vampirs. Bis zu meiner Pubertät war ich ein ganz normales Kind, was keine übernatürlichen Kräfte oder übergroße Zähne hatte. Doch mit Beginn der Pubertät änderte sich alles.
Ich wurde rasend schnell stärker, was meinen Eltern natürlich nicht entging. Mein Vater vermutete etwas, doch er sprach es nie aus. Denn meine Mutter wollte keinen Vampir als Tochter haben. Sie war froh, dass sie zwei Menschen als Kinder hatte, jedoch hatte sie das nicht. Mit ca. 16 Jahren wuchsen mir die Fangzähne. Der Durst nach Blut wurde von Tag zu Tag schlimmer. Zu der Zeit starb mein Vater- ich wusste nie warum. Wahrscheinlich war das das Werk der Werwölfe.
Meine Mutter bemerke meine Veränderung nicht.

Als ich bei meiner besten Freundin war, verlor ich die Kontrolle über meinen Durst und damit auch über meinen Körper. Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte und war meinem Durst vollkommen ausgeliefert.
Sie wurde das erste Opfer dieser todbringenden Zähne.
Das nächste Opfer war mein Bruder.
Meine Mutter fand ich bereits tot aufoch deren Grund weiß ich bis heute nicht.

Ich durchlebte einen riesigen Albtraum.

Ich ließ mich in die Psychiatrie einweisen. Dort bemerkte man schnell, dass eine Fixierung bei mir nichts brachte - auch keine Beruhigungsmittel. Ich war zu stark und auch dort kostete mein Aufenthalt Menschenleben.
Die Ärzte waren verzweifelt und gaben der Regierung Bescheid, da sie bald checkten, dass ich nicht ganz menschlich war. Und dann kam dieser Ort in mein Leben.
>>Dieser Ort ist für ganz besondere Menschen. Solche, wie du es bist.<<
Ich sah mich nicht mehr als Mensch an. Das war ich auch nie. Aber ich hatte die Hoffnung dort gebändigt zu werden. Doch stattdessen erwartete mich das:
Folterungen.
Gewalt.
Misshandlungen.
Leiden.
Ich kam zu dem Moment, als ich nicht mehr leben wolle. Nicht in diesem Zustand und nicht in diesem Körper. Nicht als Monster.
Denn das war ich- ein Monster.

Bis Irina in mein Leben trat.
Ich weiß nicht warum, aber ihre Gesellschaft hat eine besondere Wirkung auf mich. Sie ist aufgetaucht, hat mir die Augen geöffnet und mich sogar vor meinem Schicksal gerettet. Einfach so.
Dabei kannte sie mich gar nicht, als wäre das alles selbstverständlich.
Dafür bin ich ihr dankbar.
Denn nun sehe ich meine Spezies mit anderen Augen.

Wir sind Monster, keine Frage.
Aber die Menschen sind es auch.

PS
Irgendwie liebe ich dieses Kapitel.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top