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Ich bekam schnell Hunger. Aus diesem Grund bekam ich es- Blut. In dem Moment wo ich es trank, fragte ich mich von welchem Lebewesen es wohl kommt. ,,Normalerweise trinke ich das Blut eines Tieres, was ich erwische, Meg", sagt sie, ,,Aber das was du gerade trinkst ist Menschenblut", meint sie. Ich bin kurz davor es auszuspucken. >>Bitte kein Menschenblut!<< Übelkeit breitet sich sofort in meinem Körper aus. ,,Ich dachte, ihr tötet keine Menschen?!", kommt es entsetzt von mir. ,,Ein paar Reserven haben wir trotzdem da, trink, dein Körper wird es brauchen. Du kannst nichts daran ändern was du bist."
Seit dem geht es mir irgendwie schlecht. Ich denke immer wieder an meine längst vergangenen Taten. Klar, ich kann es nicht rückgängig machen, aber mein Bruder und meine Freundin vermisse ich trotzdem.
Ich fühle mich trotzdem schlecht.
Mittlerweile habe ich das Schlafzimmer verlassen. Es ist ungewohnt in einer richtigen normalen Wohnung zu sein. Verdammt ungewohnt sogar.
Ich sitze am Fenster in einer Küche und sehe hinaus. Die Küche wird lediglich für das Erwärmen von Blut genutzt. Die Lebensmittel die hier und da stehen, dienen nur als Deko und werden mit Beginn des Verfallsdatums ausgetauscht. Sollte es mal im schlimmsten Fall zu einer Hauskontrolle kommen, wirkt dies menschlicher.
Lange sitze ich da und überlege und lasse mich von den schlechten Gefühlen plagen. Doch irgendwann betritt Irina die Küche. ,,Mach dir nicht die ganze Zeit Gedanken, Süße", zwinkert sie mir zu. Sie kommt auf mich zu und setzt sich auf das Fensterbrett des Fensters, aus dem ich die ganze Zeit sehe. ,,Vielleicht hast du recht", murmle ich vor mich hin. ,,Nicht nur vielleicht. Ich habe recht", grinst sie frech.
Wir reden eigentlich nur über belanglose Dinge, die für uns keine Bedeutung haben, aber genau das genieße ich. So wirkt es, als wäre alles in Ordnung, was es aber nicht ist. Eine Geheime Regierungseinrichtung ist hinter mir her und ich bin ein gefährliches Monster, was eigentlich gar keins sein möchte. Aber wenn es wirklich so viele Vampire gibt, dann muss es wohl stimmen, dass sie in Frieden leben können, wie normale Menschen es auch tun. Das wäre mein größter Wunsch. Und, dass ich mir meine eigenen Taten verzeihen kann. Aber daran werde ich noch lange arbeiten müssen. Denn so schnell werde ich nicht in Frieden leben können.
Gegen 20 Uhr setze ich mich auf dieses weichaussehende Sofa, was total bequem ist, sodass ich gar nicht mehr aufstehen möchte. Keine Ahnung wo Kate ist. Schon seit einigen Stunden habe ich sie nicht mehr gesehen. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich nicht weiß über was ich mit ihr sprechen soll. Aber ich bin der Meinung, dass ich trotzdem gut mit ihr klarkomme.
Irina ist für einen kurzen Augenblick verschwunden. Doch irgendwann kommt sie wieder.
Als sie in der Tür steht, liegt wieder ein Lächeln auf ihren Lippen. ,,Meg, ich muss mal mit dir sprechen." Mir diesen Worten verändert sich ihr Gesichtsausdruck ins Negative. ,,Es ist wichtig." Ich nicke bloß stumm. Mit eleganten Schritten kommt sie auf mich zu und setzt sich neben mich auf das Sofa. ,,Ich muss dich hier wegbringen", meint sie mit einem strengen und ernsten Ton. Ich sehe sie verwundert an: ,,Warum?"
,,Erstens suchen sie dich und zweitens bist du in Gefahr, Meg." Ihre Worte hallen wie ein Echo in meinem Kopf. >>Ich? In Gefahr? Warum ist das so wichtig?<< ,,Ja, du, Meg. Die Werwölfe haben bemerkt, dass es dich auch gibt." Ich muss fast lachen. Werwölfe? Gibt es Feen auch noch? ,,Wie muss ich das verstehen?", will ich nun wissen. Meine Stimme klingt ernster, als ich es erwartet habe. ,,Die Werwölfe haben so gut wie alle Ur-Vampire aus dem Weg geschafft. Du bist mit 2 weiteren die Einzigen." ,,2 weitere?", hebe ich die linke Augenbraue etwas an. ,,Ja, 2 weitere. Ich war gerade bei einer Ur-Vampirin. Ich weiß nicht woher, aber sie hat erfahren, dass die Werwölfe nun wissen, dass es dich gibt." Ich sehe sie komplett überfordert an, weil ich absolut keine Ahnung habe, was das für mich bedeutet. ,,Damit ist nicht zu spaßen, Schätzchen", murrt sie und dabei funkeln ihre Augen rot auf. Sie scheint dieses Thema ja sehr wütend zu machen. Ich erkenne darin allerdings keine Gefahr. Mich interessiert eher, wer der letzte, der 3. Ur- Vampir ist. Irina grinst mich an. ,,Sie wissen es nur nicht, Meg. Dieses Drecks-Pack denkt, sie hätten mich bereits ausgelöscht. Wie dumm sie doch sind."
Jetzt bin ich mir sicher. Sie hasst die Werwölfe. Und ich erkenne noch immer keine Gefahr darin.
Trotz dieser 'gefährlichen' Situation ist Irina der Meinung, dass unsere Flucht noch bis zur nächsten Dämmerung warten kann.
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