061


Es verging eine Woche in der es mir viel besser ging als zuvor.
Ich lief durch die Einöde, und ließ die Szenerie auf mich wirken. Zwischen Revali und mir herrschte demnach eine gedrückte Stille, denn niemand verlor ein Wort darüber über das was wir uns sagten als ich im sterben lag.
Ich wusste nicht ob er es vergaß, aber er verhielt sich verdächtig nervös in meiner Gegenwart. Ich hatte das Gefühl das er mir etwas sagen wollte, sich aber nicht traute den Anfang zu machen.
Vielleicht sollte ich einfach den ersten Schritt machen, und die Sache aus dem Weg räumen. Gewissheit war immer noch besser als die Ungewissheit, auch wenn mir die Wahrheit vielleicht nicht gefallen könnte. Es kann sich einiges in der Zeit geändert haben als ich weg getreten war, demnach auch seine Gefühle...
Seufzend ging ich den schmalen Pfad entlang. Ich war auf dem Weg zu einem Ort an dem ich nie gedacht hätte das ich jemals dort hingehen würde. Meine Mutter sagte mir das als ich in Ohnmacht gewesen war, ein Yiga zu ihr kam- versteckt. Er hat sie gefragt ob ich noch am Leben sei. Und demnach konnte nur ein Yiga in Frage kommen, nämlich mein Vater.
Ich war immer noch etwas sauer gewesen als ich das gehört hatte, aber mit der Zeit wurde mir klar das meine Wut irrelevant gewesen war. Ich war wütend weil er mich ausgesetzt hat, dabei hätte ich mir kein schöneres Leben vorstellen können, als im Orni Dorf. Hätte er mich behalten und mich großgezogen, wäre ich ein erbarmungsloser Yiga geworden. Ich wäre vermutlich nicht so glücklich geworden wie jetzt.
Ich entschied mich also ihn zu verzeihen, und ihn außerdem zu zeigen das ich noch am Leben war. Auch wenn es mir immer noch komisch vorkam, als ich die Yiga von weitem sah und wusste das ich eine von ihnen war.
Mein Herz raste als ich mich ihnen näherte. Ich blieb stehen. Was sollte ich denn sagen? Hey, wisst ihr noch ich bin die Yiga mit den seltsamen Kräften, habt ihr zufällig meinen Vater gesehen?
Ich haderte mit mir, als auch schon einer der Yiga in meiner Richtung blickte und plötzlich angerast kam.
Kurz vor mir blieb er stehen, ich merkte den Windhauch den er erzeugte. Er hob schon seine Sichel, doch verharrte.
"Ähm...hallo."
Fing ich an und sah zu den anderen die mich alle anstarrte.
"...ich wollte nicht stören wirklich nicht. Könnt ihr mir sagen ob mein Vater hier ist?"
Fragte ich vorsichtig. Wenigstens griffen sie mich nicht an. 
Der Yiga sah zu seinen Kameraden und dann wieder zu mir.
Er machte eine Handbewegung, und ging voran.
Ich folgte ihn , und sah mich um. Die anderen Yiga sahen mir hinterher, und durch die Tatsache das ich ihre Gesichter nicht erkennen konnte, wurde mir etwas mulmig zumute. So konnte ich nicht wissen ob sie mich nun mehr oder weniger willkommen heißen oder nicht.
Der Yiga führte mich in das Innere der Höhle, und direkt wurde es schwarz vor meinen Augen. Hier drin war es so dunkel, dass ich durch die plötzliche Veränderung der Lichtverhältnisse für eine Weile nichts mehr sah.
Die Fackeln die an den steinigen Wänden hingen, halfen mir, dass ich nicht wie ein Vollpfosten gegen die Wand lief.
Er blieb stehen und streckte den Arm mit der Sichel aus und zeigte in eine Richtung.
"...danke."
Sagte ich und folgte den Weg.
Ich konnte Stimmen vernehmen, und als ich hinter dem Tunnel nach links schaute, entdeckte ich eine kleine Nische in der ich einige Yiga sah die an Kisten saßen, die sie zu Tischen umfunktioniert hatten.
Eine Kerze  flackerte und warf Schatten an den Wänden.
Eigentlich sah es so wie es jetzt war ganz gemütlich aus.
Ich war von dem Anblick so hingezogen, dass ich prompt gegen jemanden lief.
"Oh! Entschuldigung..."
Sagte ich sofort als mich derjenige an den Schultern abfing.
Erst als ich denjenigen genauer ansah, erkannte ich Koga.
"Oh..."
"Ach sieh an! Du lebst ja doch noch!"
Sagte er.
"Ähm ja..."
"Hey, Doron deine Tochter lebt noch!"
Rief er plötzlich nach hinten.

"Er hat sich echt Sorgen gemacht, hab ihn gar nicht wieder erkannt die letzten Wochen..."
Fügte er noch hinzu.
"Schön dass es euch auch gut geht..."
Ich grinste schief.
"Aww so nett heute, hm? Naja was solls du bist gar nicht so schlimm wie ich dachte...."
Er lachte auf und tätschelte mir auf dem Kopf, bevor er an mir vorbei ging und ich meinen Vater erblickte.
"...Vetchka?"
Ich sah ihn an und lächelte.
"Hey..."
Er zog die Maske von seinem Gesicht, als ich erkannte das seine Augen glänzten.
Er tat mir so leid das ich zu ihn hin ging und ihn in die Arme schloss.
Nach diesem Krieg wo wir für einander gekämpft haben, blieb kein Platz für Streit oder wut mehr.
Er umschloss mich und schluchzte einmal kurz auf.
"Ich bin so leicht nicht klein zu kriegen."
Sagte ich jetzt und sah ihn in die Augen.
"Ja, das hätte ich mir eigentlich denken können.... lass uns nach draußen gehen."
Ich folgte ihn nach draußen, wo er mich auf einer der Hohen Plattformen führte, auf denen man alles in der Ferne erblicken konnte.
Ich saß im Schneidersitz auf den dünnen Holzstämmen, und genoss die Sonnenstrahlen.
"Weißt du, würdet ihr nicht so fies sein könnte es sogar ganz nett bei euch sein."
Sagte ich jetzt.
"Nett ja? Das hätte ich jetzt nicht erwartet..."
Er lachte auf.
"Was hat dich zu mir geführt?"
Fragte er dann vorsichtig.
Ich atmete durch.
"Weißt du, ich will nicht mehr sauer auf dich sein. Was geschehen ist, ist Vergangenheit und ich will nicht mein ganzes Leben mit Hass verschwenden, sondern lieber meinen doch sehr anderen Vater kennenlernen..."
Ich lächelte.
"Es sei denn du hast keine Interesse mehr an ein Kennlern Treffen im Orni Dorf..."
"Nein, nein, nein sehr gerne. Ich bin nur so baff weißt du..."
Er fuchtelte mit seinen behandschuhten Händen herum.
"Gut... ich kann dich meiner Mutter und meiner Schwester vorstellen. Oder Baal. Er hat mir das Bogenschießen beigebracht weißt du? Aber das ist eine längere Geschichte...."
"Ich freue mich darauf von deinen Geschichten zu hören..."
Er lächelte bis über beide Ohren.
"Ja, und ich von deines. Du kannst mir ruhig von den besten Momenten erzählen- keine Sorge ich werde dich nicht verurteilen."
Ich hob die Hand.

Wir redeten eine ganze Weile, er erzählte mir ein wenig aus seinem Leben, und ich ihn von meinem. Im großen und ganzen war er nett, und ich hätte fast vergessen das er eigentlich zu dem bösen gehörte.
Ich hatte ihn für morgen eingeladen, denn morgen stand ein großer Tag an. Zelda wollte eine Rede vor Schloss Hyrule halten, und danach wird die Feier die durch all den Trubel in Vergessenheit geraten war, Zelebriert. 
Ich sollte immer noch mit Revali tanzen... vielleicht wäre dann ein guter Zeitpunkt um ihn auf diese eine Sache anzusprechen...
An dem Gedanken daran ihn zu fragen wie seine Gefühle zu mir standen, ließ das Blut in meinen Ohren rauschen.
Ich war so nervös, aber auch erleichtert das ich schon sehr bald erfashren werde wie es denn eigentlich um uns stand.
So kehrte ich also zurück in mein Dorf, und freute mich auf das Fest morgen. Doch für diesen Abend genoss ich noch den Sonnenuntergang der das Dorf in einen wunderschön orangen Ton färbte...











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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡

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