043


Ich war froh das ich noch rechtzeitig in die Hütte schleichen konnte, eher meine Mutter aufkreuzte. 
Ich setzte mich zurück auf meine Hängematte und dachte nach.
Dieser Krieg wird immer schlimmer... wenn uns schon ein Blutmond so außer Fassung bringen konnte, wie würde es dann erst bei der Verheerung sein?
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich lautes Getrampel vernahm, und Laaly hinein gerannt kam.
"Du bist ja wach! Kashiwa sie ist wach!"
Sie drehte sich plötzlich um. Ich folgte ihren Blick, und entdeckte Kashiwa der am Türrahmen gelehnt stand.
"Da bist du ja. Du hast mir einiges zu erzählen meine Liebe..."
Fing er an. Ich ließ die Schultern hängen. eigentlich hatte ich wenig lust gerade jetzt noch einmal alles zu erzählen was in den letzten Wochen passiert war. Aber ich konnte ihn verstehen. Ich habe ihn in den letzten Wochen ganz schön ignoriert...
"Okay, komm her..."
Ich winkte ihn zu mir heran. Ohne mich aus den Augen zu lassen, setzte er sich auf dem Hocker der vor dem Nachtisch stand.
"Na schön, ich glaube ich fange von vorne an. Ich bin ein Yiga."
Sagte ich ohne große Umschweife.
"Bitte was?"
Ich hätte gelacht, wäre ich nicht in so einer heiklen Situation. Also begann ich nach und nach zu erzählen was passiert war, bis zu dem gestrigen Tag hin.
Kashiwa unterbrach mich nicht, sondern nickte gelegentlich nur ein paar mal. Ich wusste nicht wie er jetzt über mich dachte, und hatte Angst seine Antwort zu hören. Ich befürchtete schone er würde einfach aufstehen und gehen- doch er blieb.
"...das... also- warum hast du nicht schon früher mit mir geredet?"
Fragte er jetzt.
"Wie denn? Jeden Tag kam etwas neues hinzu, Dinge die ich nicht verstehe, dinge mit denen ich nicht klar komme... ich wollte dich nicht zusätzlich damit belästigen. Ich weiß das du mir zugehört hättest, aber du hast deine eigenen Sorgen. Außerdem musste ich mit all den erst einmal selbst klar kommen."
Fing ich jetzt an, und spielte mit einer Franze der Decke, die halb aus der Hängematte ragte.
Ich wusste doch selbst nicht einmal was all das zu bedeuten hatte. So viele neue Erkenntnisse die ich in der letzten Zeit erfahren hatte... ich konnte es bis jetzt nicht ganz glauben.
Kashiwa sah mich lange an, und schwieg. Gerade als ich etwas sagen wollte, brach er die Stille.
"Es tut mir wirklich leid... das alles was du durchgemacht hast."
Sagte er dann.
"Ich habe nicht gewusst das solch eine Last auf deinen Schultern sitzt. Aber ich hätte mir dennoch gewünscht das du zu mir gekommen wärst. Wie oft kam ich damals zu dir und habe dir die Ohren voll gejault mit all diesen simplen Sorgen? Und du hast mir immer zugehört, selbst als du andere Sorgen hattest. Ich hätte dir gerne zugehört weißt du? Dir vielleicht geholfen, oder wäre einfach nur an deiner Seite geblieben..."

Seine Worte versetzten mir einen Stich ins Herz. Ich hatte nicht gewusst das er genauso darunter litt, dass ich nicht zu ihn kam. Plötzlich tat es mir unfassbar leid, meinen besten Freund einfach so in Vergessenheit geraten lassen zu haben.
"Weißt du was ich dachte? Ich dachte schon du hättest dich so gut mit den Recken verstanden, dass du mich gar nicht mehr bräuchtest..."
Geschockt sah ich ihn an.
"Was? Kashiwa was zur Hölle redest du denn da?"
Empört stand ich auf.
"Niemand kann dich ersetzten. Hör auf so etwas zu denken...."
Er lächelte.
"Ich hatte gehofft dass du das sagen würdest."
Er stand ebenfalls auf und kam zu mir.
"Es tut mir leid. Wirklich. Ich hätte dich nicht einfach so ignorieren sollen..."
"Ach lass schon gut sein. Lass uns die letzten Wochen einfach vergessen ja?"
Winkte er ab.
Ich lächelte.
"In Ordnung."
Er streckte die Flügel aus, und ich umarmte ihn.
Erst jetzt merkte ich wie sehr ich ihn vermisst hatte in der letzten Zeit.
"Gibt es denn noch etwas das du mir beichten möchtest?"
Fragte er jetzt.
Ich biss mir auf die Lippen. Da wäre tatsächlich noch etwas.
"Ja. Aber ich glaube du wirst mich Ohrfeigen wenn ich dir das sage."
Ich zog zurück, und verschränkte die Arme hinter den Rücken.
"Ach komm schon, so schlimm kann es nicht sein!"
"Nein? Und wenn ich dir sage das ich mich in meinen Hänsel verliebt habe?"
Kashiwa starrte mich an, und öffnete den Schnabel um etwas zu sagen, doch es kam nichts.
"Jetzt willst du mich aber auf den Arm nehmen..."
"Ich wünschte es wäre so..."
Gestand ich.
"Wieso?"
Fragte er mich jetzt.
"Ich weiß es nicht! Frag mich etwas leichteres..."
Ich schüttelte nur den Kopf.
"Ist es, weil er nett zu dir ist?"
Als ich nicht antwortete, setzte er an doch dann kam meine Mutter plötzlich in den Raum.
"Vetchka, du bist wach! Oh zum Glück ich dachte schon du stehst gar nicht mehr auf!"
Sagte sie erleichtert.
Ich blickte zu Kashiwa, dieser nur zu mir und meiner Mutter hin und her wechselte.
"Ähm, ja ich wollte mich bloß über Vetchka's Zustand informieren... ich bin dann auch wieder weg."
Sagte er und ging lächelnd an meiner Mutter vorbei. Jedoch nicht ohne mir noch einen Blick zu zu werfen der mir so viel sagen sollte wie: Wir sind noch nicht fertig!
Als er ging, musste ich die unendlichen Fragen meiner Mutter anhören, ob es mir auch wirklich gut ging, erst dann durfte ich in die Waschecke.
Ich war froh nicht noch erst Wasser holen zu müssen, denn in einen Krug befand sich bereits Wasser. Ich ging also zu dem großen Bottich und nahm mir die Zeit meine Wunden unter den Verbänden zu betrachten. Ich hatte wirklich einige tiefe Schnitte abbekommen, und bestimmt würden die hälfte davon Narben werden. Aber solange ich noch Lebe soll mir das recht sein.
Nur das Wasser linderte meinen Schmerz nicht, sondern brannte wie Feuer auf meiner Haut. Erst dann wusste ich wo ich mich noch überall verletzt hatte. 
Froh als ich mich wieder abtrocknen konnte, ging ich aus dem Raum, dass Wasser tropfte mir von den Haaren auf dem Boden, und hinterließ Spuren auf dem Holzboden.
Ich fühlte mich schon deutlich besser als zuvor, und suchte nach neuen Verbänden, bei denen mir meine Mutter half die Wunden zu versorgen. 
Ich verzog das Gesicht, als sie mir eine seltsam bräunlichen Substanz in die Wunden tropfte, aber ließ es über mich ergehen.
Erst als sie fertig war, und ich mich wieder angezogen hatte fühlte ich mich bereit noch einmal die Hütte zu verlassen.
"Ich will nur frische Luft schnuppern, versprochen!"
Schwor ich an der Tür.
"Na schön das will ich hoffen!"
Hörte ich sie rufen.

Laaly folgte mir leise, und nahm unauffällig meine Hand. Ich lächelte und ging mit ihr durch das Dorf.
Der graue Himmel schien hoffnungslos auf uns herab. Ich versuchte mich nicht davon zu entmutigen, und sah mich um ob es irgendwo etwas zu helfen gab- als mir ein paar Orni's auffielen, die gerade dabei waren durchgebrochene Holzscheitel aus dem Weg zu räumen.
Ich blieb stehen, und sah zu Laaly. Mein Blick wanderte zu einen Haufen Steinen die vom Berg auf unser Dorf gerollt wurden. Nicht große, nur kleine.
"Hey, wenn du Lust hast kannst du mit helfen das Dorf wieder aufzuräumen."
Sagte ich jetzt.
"Wie denn?"
Sie sah zu mir hoch.
"Siehst du die Steine dort?"
Ich zeigte in die Richtung.
Sie nickte.
"Du kannst die versuchen über der Brüstung zu schmeißen, dann stolpert niemand mehr."
"Okay."
Sie ging los, während ich zielstrebig zu den Orni's lief.
"Hilfe gefällig?"
Fragte ich, und hob die andere Seite des Holzes an. Der Orni an der vorderen Front sah nach hinten. Er schien noch jung zu sein, so um die 15 oder 16. Seine Federn hingen ihn wie ein Scheitel über das eine Auge.
"Oh, danke."
Sagte er.
Ich merkte die Wunden stechen, ignorierte es aber.
Ich wollte nicht untätig zusehen, also half ich ihn die restlichen Holz Überreste in einer Ecke zu schieben.
"Darauf kann man gut neue Pfeile machen."
Sagte er zum Schluss. Als ich ihn länger ansah, kam er mir plötzlich bekannt vor. Er war der Sohn eines Pfeil und Bogen Schmieders am Rande des Dorfes.
Ich lächelte.
"Guter Plan."
Er nickte mir zu, und ich ging wieder zurück.
Mein Blick fiel auf Laaly, die einen großen Stein aufhob und ihn bis zur Rehling transportierte. Dabei trat ihr plötzlich ein Orni in den Weg, der mir äußerst Suspekt vorkam.
Er trug einen Mantel aus Wolle, und dazu einen seltsamen Hut.
Sofort lief ich zu ihn hin.
"Hey, bist du etwa ganz alleine?"
Fragte der Orni. Laaly sah ihn mit großen Augen an und schüttelte langsam den Kopf.
"Nein ist sie nicht!"
Sagte ich mit einem strengen Ton, und zog Laaly hinter mir.
Als ich in sein Gesicht blickte, konnte ich erkennen das seine kompletten Federn Schneeweiß waren. Sogar der Schnabel war weiß, und seine Augen glänzten grün wie Smaragdte.
"Oh! Ich dachte schon. Hier kann ganz schön viel passieren vor allem jetzt wo das Dorf so zerstört ist..."
Fing er säuselnd an, und beugte sich schon wieder zu Laaly hinunter, was ich ihn jedoch nicht ließ.
"Und Sie sind? Verzeiht meine direkte Art, aber in diesem Dorf kennt sich jeder, und Sie habe ich noch nie gesehen."
Fing ich an.
"Oh ich bin nur ein Reisender junges Fräulein..."
Sagte er und machte eine Art Verbeugung. 
Dieser Typ wurde mir immer Suspekter.
"Ah... na dann, war nett Sie kennen zu lernen..."
"Halt wartet noch kurz!"
Ich stoppte und drehte mich wieder zu ihn um.
"Ich hätte etwas was euch weiter bringen könnte..."
Er zog unter seinen Umhang plötzlich ein paar Pfeile. Doch sie waren nicht wie gewöhnliche, sondern ihre Spitze war seltsam geformt und schimmerten bläulich.
Plötzlich fiel mir auf das dies die gleichen Pfeile waren, die ich auch in meiner Vision gesehen hatte... die ich Revali gegeben hatte...
Ich schluckte.
"Das sind...Antike Pfeile. Wo haben Sie die her?"
"Ach ich Reise so oft, da kommt man an so etwas..."
Sagte er, doch ich glaubte ihn kein Wort.
"Ich gebe euch ein paar davon. Aber seit nicht zu verschwenderisch und wählt weise wann ihr einen Einsetzt..."
Er streckte sie mir entgegen. Ich starrte sie an und wollte schon ablehnen. Doch dann musste ich an meiner Vision denken. Revali könnte damit sicherlich etwas anfangen... oder war es schlecht als ich ihn sie gab? War dies die Zukunft die furchtbar schief ging?
Er merkte mein zögern, und sprach mich wieder an was mich kurz zusammen fahren ließ.
"Keine Sorge ich will nur helfen. Ich dachte Ihr könnt diese hier gebrauchen, da ich sehe wer ein starker Krieger ist. Und ihr seit definitiv eine Kriegerin."
Säuselte er.
"Wie viel wollt Ihr dafür?"
"Die gehen auf's Haus."
Ich sah ihn nur an, und streckte dann die Hand danach aus. Mit einem mulmigen Gefühl nahm ich die Pfeile entgegen. 
Sie zu haben ist doch sicherlich nichts verkehrtes...oder?
"Danke, dass ist sehr nett von euch."
Sagte ich jetzt.
"Gerne doch... und jetzt muss ich wieder weichen, ich sehe ihr habt viel zu tun..."
Er hob die Hand, und drehte sich geschmeidig um.
Ich sah ihn hinterher, und dann auf die Pfeile.
"Der war gruselig!"
Sagte Laaly, und hielt meine Hand.
"Ja das kannst du laut sagen..."
Ich wollte ihn hinterher sehen, aber er war plötzlich weg. Als wäre er nie hier gewesen...
Seltsam.











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Ich habe diese Concept Art von Revali gesehen, und war hin und weg wie hübsch und mysteriös er zuerst aussah! 0_0 
Also musste ich ihn einfach in einem Kapitel integrieren XD

Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡

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