041
Ich lag auf der Wiese, während sich um mich herum alles drehte.
Ich sah den grauen Himmel, und den feinen Regen der auf mich herab nieselte.
"Revali...?"
Ich drehte den Kopf, nur um einen blauen Schatten neben mir zu erkennen. Er bewegte sich leicht, was mich erleichtert zurück ließ.
Ich wollte aufstehen, doch plötzlich drückte mich jemand wieder zurück. Aus Reflex schlug ich den Arm zur Seite, und wollte mich schon anfangen zu wehren, als ich plötzlich eine bekannte Stimme hörte.
"Ja ja ist ja gut ich bin's nur."
Ich blinzelte ein paar mal, bis meine Sicht etwas klarer wurde. Mir war immer noch übel, und langsam kehrten die Erinnerungen wieder zurück.
Jetzt erkannte ich auch Koga der neben mir hockte.
"Was macht ihr denn hier?"
Fragte ich jetzt und rieb mir den Kopf.
"Du bist eine schlechte Lügnerin, dass musst du noch üben."
Sagte er. Ich sah ihn an. Sein roter Anzug schimmerte durch den Regen. Ich schüttelte den Kopf und stand dann wieder auf. Taumelnd hielt er seine Hand an meinen Rücken.
"Ist schon in Ordnung, ich brauche keine Hilfe..."
Sagte ich jetzt abwehrend, und ging schleichend zu Revali, der sich gerade versuchte wieder aufzurappeln.
Ich half ihn, und legte seinen Flügel um meinen Hals herum. Doch ich hatte nicht die Kraft ihn hoch zu zerren, und blieb eine Weile dort in der Hocke.
"Warum folgt ihr mir überhaupt? Eigentlich müsste ich euch doch egal sein..."
Sagte ich jetzt.
"Naja du bist nun einmal ein Teil von uns, und ich will deinen Vater nicht erzählen das er seine Tochter schon wieder verloren hat."
Ich sah ihn nur schweigend an. Tief im inneren machte er sich doch Sorgen um seine Leute, auch wenn er es nicht zugeben würde. Es schmeichelte mir zwar, aber dennoch wollte ich nicht das er mich den ganzen Weg über begleitete.
"Okay, dann geht zurück und sagt einfach das ich schon im Dorf bin... kommt schon ihr seit auch Geschunden vom Kampf."
Sagte ich jetzt und zerrte Revali hoch. Mühsam ging ich wieder voran, und merkte wie mein Kopf wieder zu pochen anfing.
"Na schön, ich lasse dich in Ruhe. Nur eine Sache noch..."
Er kam zu uns und stellte sich vor mir, sodass ich stehen blieb.
Er streckte die Hand aus und legte zwei Finger an meine Schläfe, das gleiche tat er bei Revali.
Ich wollte schon zurück ziehen, doch ich merkte wie das wirre Gefühl in meinen Kopf verschwand, und ich wieder klar denken konnte.
"Für den Weg wird es reichen."
Ich sah ihn nur sprachlos an, und lächelte.
"Danke Koga... das ist echt ne-"
"Ah sag es nicht, schon okay. Wir sind schließlich ein Team, hehe."
Er hob beide Hände, und ich konnte mir denken das er unter seiner Maske verlegen grinste.
"Also dann- bis denne!"
Mit diesen Worten verpuffte er, und nichts war mehr von ihn zu sehen.
Ich atmete durch und ging dann im schnellen Schritt voran. Ich wusste nicht wie lange Koga's seltsame Magie anhalten würde, weswegen ich mich beeilte. Mein gesamter Körper schmerzte zwar immer noch, aber wenigstens konnte ich klar denken.
Ich musste nur Zuhause ankommen, dann wäre alles in Ordnung.
Doch der Weg zog sich elend lang, und der Regen erleichterte das vorankommen kein stück.
Und obwohl ich auf dem schnellsten Weg nach Hause kommen wollte, so hatte ich auch Angst davor, zu sehen was dort geschehen war.
Ich betete das es alles soweit gut ging, und biss die Zähne zusammen.
"Vetchka..."
Ich sah zur Seite. Revali schlurfte inzwischen mit mir mit.
"Alles gut, wir sind gleich da..."
"Nein, dass meinte ich...nicht..."
Er hob den Kopf.
Seine Augen hatte er jetzt mühsam aufgerissen, und sein Schnabel war schmerzhaft geschlossen.
"Du bist ohne mich schneller. Geh, ich komme hinterher..."
Fassungslos starrte ich ihn an.
"Vergiss es, komm mir jetzt nicht mit dieser Nummer."
Entschlossen sah ich nach vorn und stampfte weiter.
"Vetchka... ich schaffe es nicht bis zum Dorf..."
Ich zuckte bei seinen strengen Ton zusammen, und blieb stehen. Jetzt sah ich was er meinte. Er hatte seinen Flügel über seine Rippen gelegt. Seine blauen Federn schimmerten dunkelrot.
Mein Herz fing so schnell zu rasen an, dass ich es in meinen Ohren hören konnte.
"Verdammt...wir müssen uns beeilen!"
Sagte ich und zog ihn mit mir mit.
Er unterdrückte die Schmerzenslaute, doch ich wusste das er ungemeine Schmerzen haben musste.
Ich musste auf den schnellsten Weg zurück zum Dorf. Egal was passierte.
"Du schaffst das... du bist so stur du wirst es schaffen..."
Sagte ich leise, viel mehr zu mir selbst als zu ihn.
Wir gingen weiter, bis ich nach einer ganzen Weile endlich das Dorf entdeckte. Erleichterung überschwemmte mich, als ich anfing zu laufen. Revali zog ich mehr oder weniger hinter mir her.
"Hey!"
Rief ich laut von unten. Ich setzte einen Fuß auf die Holztreppe, die zur Hälfte zerstört war, und sah mich um.
"Hört mich irgendwer?!"
Rief ich noch einmal.
Ich konnte Schritte vernehmen, und entdeckte wenig später, zwei Orni Damen.
Erschrocken sahen sie zu uns, und beeilten sich nach unten zu gelangen.
"Schnell, ihr müsst ihn verarzten, und zwar schnell!"
Sagte ich, als die beiden bei uns angekommen waren. Ich überreichte ihnen Revali, und wäre beinahe selbst zusammen geklappt, hätte mich die andere Dame nicht gehalten.
"Um Hylias willen, du musst auch verarztet werden!"
Sagte sie jetzt. Sie hatte violette Federn, und sah mich mit ihren braunen Augen erschrocken an.
Ich hob die Hand und winkte ab.
"Ich komme klar, kümmert euch um Revali der hat es nötiger..."
Sagte ich und schob sie sanft von mir weg.
Sie sah mich mit einen besorgten Blick an.
"Geht nur..."
Als die beiden gingen, setzte ich mich erschöpft auf den Boden und atmete durch. Der Regen prasselte kalt auf mich herab, und vermischte den Schmutz auf meiner Wange.
Mir wurde wieder schwindelig, Koga's Zauber musste wohl nach gelassen haben.
"Okay..."
Ich stand wieder auf, und ging langsam die Treppen hinauf. Mit erschrecken musste ich feststellen, dass unser Dorf gerade zu zu einem riesigen Krankenflügel geworden war.
Überall konnte ich verwundete Soldaten sehen, Orni Frauen und Kindern die herum liefen und Verbände oder dergleichen besorgten. Hier schien wirklich jeder versorgt zu werden, der es musste.
Ich stampfte die Treppen hoch, und suchte mit den Augen nach meiner Mutter und Laaly ab.
Als ich sie nicht fand, lief ich weiter und schob mich durch die umher rennenen Orni's hindurch.
Doch jede Orni Dame war nicht diejenige nach der ich suchte. Ich kam an einem Ort an, an dem ich stehen blieb und mich hilflos umsah. Meinen blick richtete ich starr durch die Menge, als ich rote Federn erkannte. Meine Mutter stand dort, hatte die Hände gefaltet und sah erwartungsvoll durch die Menge und reckte den Hals, wann immer ein Soldat in ihrer Richtung kam.
Ich ließ die Schultern hängen, und merkte wie meine Stimme zittrig wurde.
"Mama!"
Sie drehte den Kopf und sah mich für zwei Sekunden an, als sie auf mich zugelaufen kam.
Ich lächelte und lief ebenfalls zu ihr.
"Vetchka!"
Ich spürte ihre Umarmung, und gab mich ihr hin.
Ich war zu schwach um mich noch auf den Beinen zu halten, und ließ mich mit ihr auf dem Boden sinken.
"Oh Himmel dir geht es gut... du lebst..."
Sagte sie und schluchzte, als sie mir durch's Haar strich.
"Natürlich was denkst du denn..."
Sagte ich jetzt erleichtert und blinzelte. Plötzlich übermannte mich die Müdigkeit, und ich spürte wie schlaff ich wurde.
"Wo ist Laaly?"
Fragte ich noch schnell, bis ich sie schon sah, wie sie hinter einer Hütte hervor kam und mich sah.
"Vetchka!"
Sie kam auf mich zugelaufen, als ich einen Arm ausstreckte und ihren Geruch einatmete.
Ich war Zuhause. Meiner Familie ging es gut...
"Ich bin so froh das es euch gut geht..."
Sagte ich mit rauer Stimme, eher ich auf dem Boden sakte.
Das einzige was wollte war zu schlafen.
Mein letzter Gedanke galt Revali, und die Sorge ob es ihn gut ging. Am liebsten wäre ich zu ihn gerannt, aber ich kämpfte nicht weiter gegen der Müdigkeit an, sondern überließ mich ihr.
Alles wird gut... oder?
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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡
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