*Wettbewerb
Hey StoryAlysha00 , hier ist die *Kurz*geschichte Ich hoffe, sie ist okay. Man muss nur wissen, dass es Hannibal gibt, er ein Kannibale ist und seit dem ersten Treffen eine gewisse Bindung zu Clarice spürt. Clarice ist Agentin beim FBI und beim letzten wirklichen Aufeinandertreffen, hat er sie geküsst. Sie hat ihn dann an sich gekettet. Doch anstatt ihr die Hand abzuhacken um fliehen zu können, entfernt er seinen Daumen, weil er Clarice liebt und ihr nie etwas antun könnte.
Ich blieb stehen, denn irgendetwas war komisch. Das Rauschen und Knacken der Bäume war gewillt, mich zu betören, zu entführen, doch ich gab nicht nach. Schon Stunden eilte ich vollkommen verloren in den Wäldern Kongo's herum, nur um ihn zu finden. Jedes erneute Mal stellte ich fest, dass er mir, trotz meiner ausreichenden Bildung beim FBI, meilenweit voraus war. Ich schaute mich verängstigt um, hielt den Atem an. Ich würde an dieser Stelle liebend gerne alles hergeben, um wieder in meinem warmen, gemütlichen Haus in Washington sein zu dürfen. Ich richtete meinen Blick zwischen die Bäume. Diese Präsenz, sie war so nah. Ich spürte deutlich, wie sie an meinen Beinen hochkrabbelte. Wie sie versuchte, zu meinem Hals zu kommen, um mich zu erdrosseln, im Gedanken, mich aus dem Weg zu schaffen. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn und mein Atem wurden von jedem Moment an flacher und flacher. Tränen rannen wie Blutstropfen aus meinen Augen, aus Furcht vor dem, was kommen würde. Ich begann, meine Schritte zu verschnellern. Sowohl die Blätter als auch die Äste knirschten bei jedem Schritt, den ich mich getraute zu setzten, im Wissen, wie hoch mein Puls dadurch stieg. Doch es war hoffnungslos. Solange ich nicht wusste, wo genau ich mich in diesem endlosen Wald befand, stand die Chance bei null, hier je wieder heil herauszukommen. Noch dazu war es stockfinster, was die Suche nach dem "Ausgang" beträchtlich und unverhofft erschwerte. Ich stöhnte auf. Plötzlich hörte ich ein leises Lachen und fuhr urplötzlich zusammen. Meine Augen weiteten sich und ich blickte hektisch um mich. Die Tatsache, dass es theoretisch unsinnig war, da ich sowieso nichts sehen konnte, wollte ich in genau diesem Moment am wenigsten wahrhaben. Jemand verfolgt mich, schoss es mir augenblicklich durch den Kopf. Und er hat eine gewisse Freude am Leid anderer, unschuldiger Menschen. Ich schaute geradeaus und als dieses mich versteinernde Geräusch abbrach, riss ich mich aus meiner Schockstarre und rannte los. Unbedacht dessen, ob ich weiterhin verfolgt wurde, oder wohin ich überhaupt lief. Mein Kopf war wie leer gefegt. Nur ein Gedanke schwirrte durch mich und verursachte ein schreckliches, nahezu betäubendes Gefühl in mir. Überlebe. Mehrmals war ich kurz davor, das Atmen zu vergessen oder, gegensätzlich, zu hyperventilieren. Oft genug ließ mich das Schreien der hier heimischen Eulen, oder das Heulen der hier beheimateten Wölfe aufschrecken und mein Herz für einen Schlag aussetzen. Doch jedes Mal gelang es mir mit Bravour, nicht stehen zu bleiben und vor Angst auf den Boden zu sinken. Jedes einzelne Mal rannte ich weiter. Das Gefühl, jemand befände sich hinter mir, verschwand jedoch nie, während ich durch Büsche und Hecken krauchte, nur um so viel wie möglich Abstand zwischen mir und dem Unbekannten zu schaffen. Es war ein erdrückendes Gefühl, hilflos irgendwo im Nirgendwo gefangen zu sein und nicht zu wissen, wann all das ein Ende finden würde. Auf einmal stolperte ich und landete schmerzhaft auf dem Trieb einer großen Wurzel. Für einen Moment schloss ich die Augen. Jetzt ist es vorbei, jetzt wird er mich kriegen. Meine Hände fuhren wie automatisch zu meinem Gesicht, um meine Augen vor Angst zu bedecken. Doch bevor sie diese erreichen konnten, stoppte ich sie. Eine Flüssigkeit floss zäh von meiner Handinnenfläche über mein Gelenk und tropfte schlussendlich in meinen Schoß. Ich war irgendwo reingefallen. Die Konsistenz überzeugte von einer gewissen Dicke und war überaus klebrig. Plötzlich kroch mir ein unangenehm stechender Geruch in die Nase. Sofort stellten sich mir alle Haare auf. Ein metallischer Duft hing in der Luft und umhüllte mich komplett. Blut. Ich konnte mich nicht mehr rühren. Aber kommt es von mir oder ... von jemand Anderem? Die letzten drei Worte bohrten sich wie heiße Messer in mein Bewusstsein und lähmten mich vollends. Von einem Moment auf den Anderen wuchs meine Todesangst ins unermessliche, ließ mich nicht atmen. Blind von der Dunkelheit kroch ich über den Waldboden und versuchte, mich zu orientieren. Wenn ich Glück hatte, war der Verfolger weg und ich hatte eine Sorge weniger. Zitternd erkundeten meine Hände, was sich vor mir befand und teilten mir mit, welchen Zentimeter ich wagen konnte und welchen nicht. Etwas Weiches breitete sich vor mir aus. Langsam fuhren beide Hände darüber und innerlich versuchte ich zu entziffern, was es war. Doch als ich eine Stelle erreichte, zog ich sie wieder zurück. Ein Gesicht. War es das, worüber ich gestolpert war? Eine Leiche, mitten in den Tiefen Afrika's Wildnis? Ich will nicht sterben, durchzuckte es mich wie ein Blitz. Auf einmal durchzog mich ein stechender Schmerz und dann verabschiedete sich mein Bewusstsein von mir. Vor meinen Augen wurde es noch schwärzer, als es so schon war.
Ich wusste nicht, wie lange ich lag. Es konnte sich um Stunden handeln. So fühlte es sich an. Doch ich zog die Variante der Minuten vor, als mich eine sanfte Stimme im Bariton rief. Ich wollte ihm den Gefallen tun, meine Augen zu öffnen, doch mein Körper ließ es nicht zu. "Clarice, bitte. Wachen Sie auf!" Immer wieder hörte ich diese Worte. Dann breitete sich eine Wärme unter mir aus und für einen Moment fühlte ich mich schwerelos, bis mir bewusst wurde, dass zwei starke Hände mich trugen. Viel bekam ich danach nicht mehr mit, bis mein Körper mir erlaubte, ihm Befehle zu erteilen und die Augen öffnen zu können. Alles drehte sich vor mir. Ich blinzelte. Mit jedem Mal wurde das Bild ruhiger und ich konnte meine Umgebung erfassen. Ich befand mich in einem kleinen Raum, welcher augenscheinlich abgedunkelt wurde. Es gab einen Tisch aus Eichenholz, einen Stuhl und neben mir befand sich ein kleines Schränkchen, auf dem sich ein Glas Wasser befand. Anscheinend lag ich auf einem Bett, da mir mein Untergrund sehr weich vorkam. Ich versuchte, mich aufzurichten. Ja, ich lag auf einem Bett. Doch nicht nur das viel mir auf. Meine gesamte Kleidung wurde ausgetauscht. Ich befand mich in einem schwarzen Abendkleid mit tiefen Ausschnitt. Ich erhob mich aus dem Bett. Ein würziger Duft nach gebratenem Fleisch kroch in meine Nase und ich musste feststellen, wie viel Hunger ich aufzuweisen hatte. Ich hatte in diesem Moment nicht vor, mir irgendwelche Gedanken zu machen. Ich lag nicht mehr halbtot in einem Wald, was hieß, dass eigentlich alles bestens sein müsste. Wankend folgte ich dem genüsslichen Duft in ein Zimmer, in der sich ein Mann befand. Dieser stand mit dem Rücken zu mir und schnitt etwas. Eine Weile lauschte ich den beruhigenden Klängen von dem harten Aufkommen eines Messers auf einem Holzbrettchen und dem Brutzeln einer Pfanne, während ich mich von dem Geruch betören ließ, welcher mir vollends den Verstand raubte. "Clarice, sollten Sie nicht in Ihrem Bett bleiben? Die Narkose ist noch zu stark." Der Mann drehte sich um. Hannibal. Sofort wanderten meine Augen auf seine Hände. Ein blutverschmiertes Messer lag locker in ihnen. "Legen Sie sich wieder hin, Clarice. Sonst fallen Sie mir erneut um." Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, während ich noch immer wie angewurzelt stehen blieb. "Zerreißen Sie sich nicht die Gedanken darüber, ob ich für dieses Kalbsbries wieder jemanden daran glauben lassen habe. All das ist von dem Typen, neben dem Sie lagen. Ich kann Ihnen sagen, diesmal war ich es nicht, sondern mein guter Freund." Er kam auf mich zu. "Clarice, ich bitte Sie. Wollen Sie wirklich, dass ich Sie erneut aufkratzen muss?" Nun stand er mir so nah, dass ich nur ein wenig die Hand ausstrecken müsste, um seine Brust berühren zu können. Sein Duft übertünchte den des Essens und mein Herz pochte schneller. "Habe ich Ihnen eigentlich schon gesagt, wie hinreißend Sie in diesem schwarzen Kleid aussehen?", flüsterte er in mein Ohr. "Sie sind nahezu zum Vernaschen, Clarice. Doch leider weigert sich mein Bewusstsein davor." Ich spürte das Brummen seiner Stimme in mir und bekam eine Gänsehaut. Auf einmal verlor ich den Boden unter den Füßen. Verdammtes Narkotikum. Zwei Hände seinerseits fingen mich und stellten mich wieder aufrecht hin. "Ich sagte Ihnen doch, Clarice, dass noch Schlafenszeit wäre. Aber Sie wollten nicht hören." Er drückte mich sanft gegen eine Wand. Mit einer Hand hielt er mich fest, die Andere legte er unter mein Kinn und hob es vorsichtig an. "Wie vor zwei Jahren." Ich war gezwungen, ihn anzuschauen. Ja, wie vor zwei Jahren. Doch jetzt besaß ich keine Handschellen, die ihn an mich fesselten. Seine stahlblauen Augen durchbohrten mich und in gewisser Weise fühlte ich mich geröntgt. Seine Hand entfernte sich von meinem Kinn und er strich mir eine widerspenstige Strähne aus meinem Gesicht. "Ich liebe Sie, Clarice."
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