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Nachdem die Party auf der Terrasse des Hotels offiziell beendet war, kam Hoseok zurück in sein und Jungkooks Hotelzimmer getorkelt. Als er die Tür hinter sich schloss — darum bemüht leise zu sein, um den Maknae nicht zu wecken — stoppte er verwundert. Mit hochgezogenen Augenbraue ging er auf Zehenspitzen näher an das Bett des Anderen heran und sah, dass Jungkook nicht alleine darin lag.
Hoseok zog schockiert die Luft ein.
Der Junge hatte doch wohl nicht etwa diese Frau abge—?? Nein. Warte.
Hoseok blinzelte gegen die Dunkelheit an und erhaschte einen Blick hinter Jungkooks breiten Rücken, hinten den sich die zweite Gestalt verbarg.
Ein breites Grinsen schlich sich auf Hoseoks Gesicht, als er sie erkannte, und er awwte bei dem Anblick der sich ihm bot.
Auf dem breiten Bett lagen Jungkook und Taehyung, eng zusammen gekuschelt, Arm in Arm, so dass kein Blatt Papier mehr zwischen sie passte. Jungkook seufzte im Schlaf, zog Taehyung näher an sich und drückte dabei seine Nase in sein Haar, während Taehyung sein Gesicht tiefer in Jungkooks Halsbeuge barg.
Hoseok unterdrückte ein amüsiertes Quieken bei diesem niedlichen Anblick seiner zwei Maknaes. Mit einem breiten Grinsen wandte er sich ab und verschwand leise im Badezimmer.
Er war froh darüber dass die beiden sich offensichtlich vertragen hatten. Er wusste zwar nicht was passiert war, doch die Spannungen zwischen den beiden Jüngsten waren den ganzen Abend über deutlich spürbar gewesen.
Taehyung und Jungkook waren nie sie selbst, wenn sie zu lange getrennt voneinander waren — sei es wegen eines Streits oder aus anderen Gründen. Hoseok war nicht der Einzige, dem dies auffiel, denn es war offensichtlich. Sie lachten weniger, waren bei Weitem nicht so ausgelassen und fröhlich, und wirkten immer irgendwie wie zwei verlorene Hündchen.
Aber zum Glück konnten die beiden Jüngsten nie lange sauer aufeinander sein und vertrugen sich immer recht schnell.
Hoseok war erleichtert, dass es dieses Mal scheinbar wieder nur ein kurzes Drama war — worum es dabei auch immer gegangen sein mochte. Es ging ihn ja im Grunde auch nichts an.
Als Hoseok fertig war und das Bad verließ, um sich so leise wie möglich in sein eigenes Bett legte, warf er noch einen letzten Blick auf die beiden Jüngsten, die immer noch komplett ineinander verkeilt auf dem anderen Bett schliefen, und kicherte leise, bevor auch er sich ins Land der Träume begab.
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Taehyung wurde als erster wach, als er die Badezimmertür und kurz darauf das Rauschen der Dusche hörte. Er wollte sich regen, wurde aber von einer gewissen Last auf seinem Körper davon abgehalten. Er blinzelte und sah direkt in das Gesicht von Jungkook, der nur wenige Zentimeter von ihm entfernt lag und friedlich schlief, sein Arm dabei quer über Taehungs Seite gelegt.
Der Ältere wirkte erst irritiert, doch als er sich an letzte Nacht zurück erinnerte, wurde sein Blick weich und er legte sich wieder zurück aufs Kissen. Taehyung lächelte und beobachtete seinen Maknae eine kurze Weile still. Dann hob er seine Hand und strich Jungkook sanft eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht.
Die Haare des Jüngeren wurden wirklich immer länger und länger. Aber es gefiel Taehyung. Er fand es stand Jungkook unheimlich gut und er konnte manchmal nicht anders, als ihm durch die schwarze Haarpracht zu wuscheln — auch wenn Jungkook dies meistens nicht so toll fand, oder zumindest so tat als ob.
Es war unglaublich, wie sehr sich der Jüngere in den letzten Jahren verändert hatte.
Taehyung seufzte.
Damals war er sein kleiner Kookie. Er war wie sein kleiner Bruder. Er fühlt sich für den Jüngeren verantwortlich, wollte ihm die Welt erklären und ihn beschützen.
Aber irgendwie hatte es sich in den letzten Jahren dazu entwickelt, dass Jungkook immer größer und stärker wurde und er sich nun verantwortlich für seinen Hyung fühlte. Er hatte einen ausgeprägten Beschützerinstinkt gegenüber Taehyung entwickelt und kümmerte sich um ihn statt anders herum. Zu Taehyungs Ärgernis fühlte er sich nun manchmal wie der Jüngere, den man an die Hand nehmen musste.
Trotzdem gefiel es Taehyung aber auch irgendwie, wenn Jungkook sich um ihn kümmerte und ihn beschützte.
Und er mochte das Gefühl von Jungkooks starken Armen um seinen Körper, der zwar nicht kleiner, aber etwas zierlicher war, als der des Maknaes.
Bei Jungkook fühlte er sich sicher und geborgen. Er hatte das Gefühl, sich voll und ganz auf den Jüngeren verlassen zu können. Er vertraute ihm wie keinen anderen.
Sicher, Jimin war ganz offiziell sein Seelenverwandter, doch Jungkook war noch etwas anderes. Etwas, für das Taehyung noch kein richtiges Wort formen konnte. Bei dem Schwarzhaarigen fühlte er neben dem Vertrauen und der tiefen Freundschaft auch noch diese Wärme. Als wenn er nach Hause kommen würde. Eine Wärme, die ihn immer wieder zu sich zog.
Und es entging Taeyhung nicht, dass dieses Gefühl der Wärme in letzter Zeit immer stärker wurde und sich manchmal - aber nur manchmal - sogar in eine Art Kribbeln verwandelte, immer dann, wenn er Jungkook sehr nah war.
So wie jetzt.
Aber er wusste nicht, was es war, und es verwirrte ihn.
Als er dem Jüngeren gedankenverloren mit seinen Fingern durchs schwarze Haar streichelte, brummte Jungkook verschlafen und kniff leicht die Augenbrauen zusammen, bevor er seine Augen öffnete und Taehyung träge anblinzelte. „Morgen Hyung."
„Morgen", gab Taehyung aus seinen Gedanken gerissen zurück und wollte gerade seine Hand wieder weg nehmen. „Habe ich dich geweckt? Tut mir leid, ich—"
„Nein", antwortete Jungkook, kuschelte seine Wange dichter ins Kissen und schloss seine Augen wieder. „'is schön... Mach weiter..."
Lächelnd ließ Taehyung seine Finger wieder durch Jungkooks weiches Haar gleiten und entlockte dem Jüngeren damit ein wohliges Seufzen. Er öffnete seine Augen und sah Taehyung an, der seinen Blick stumm erwiderte, hob dann seine Hand an Taehyungs Wange und streichelte diese sanft.
So nah wie sie sich in diesem Moment waren, entging Jungkook nicht die leichte Röte auf den Wangen seines Hyungs.
„Guten Mooorgen ihr Kuschelhasen!", gröhlte Hoseok fröhlich, als er nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt aus dem Badezimmer kam und mit großen Schritten durchs Zimmer zu seinem Kleiderschrank marschierte. Jungkook und Taehyung ließen sofort voneinander ab, rückten etwas auseinander und brachten so ein paar Zentimeter mehr Abstand zwischen sich.
„Zeit zum Aufstehen ihr Langschläfer!", sagte Hoseok und riss die Vorhänge auf, so dass das Hotelzimmer in helles Tageslicht getaucht wurde.
„Mmh, Hoseok!", jammerte Jungkook und hielt sich seinen Arm über die Augen.
„Warte, wieviel Uhr ist es?", fragte Taehyung plötzlich hellwach und setzte sich kerzengerade auf.
„Kurz vor Neun, warum?", antwortete Hoseok, woraufhin Taehyung ein gezischtes „Fuck" von sich gab und eilig aus Jungkooks Bett krabbelte, mit dem Fuß aber an der Bettdecke hängen blieb und beinahe über den Rand des Bettes gefallen wäre, sich in letzte Sekunde fing und fluchend zur Tür hastete.
Jungkook setzte sich ruckartig auf und starrte seinem Freund hinterher. „Taehyung, wa—"
Ein gebrülltes „Bogum!" war alles, was man von Taehyung noch hörte, bevor er mit einem lauten Knall aus der Tür verschwand.
Mit einem lauten Seufzen ließ sich Jungkook wieder zurück auf die Matratze fallen, alle Viere dabei von sich gestreckt.
„Wie es scheint habt ihr euch vertragen", meinte Hoseok, während er sich einen roten Hoodie überzog.
„Mhm", brummte Jungkook und rieb sich mit seinem Handrücken den Schlaf aus den Augen.
„Geht es dir denn gut?", fragte Hoseok und lachte über den gequälten Gesichtsausdruck des Maknaes, als dieser sich schwerfällig auf die Bettkante setzte. „Kein Kater oder so?"
„Nein", gab Jungkook zurück, legte seinen Kopf zur Seite und massierte seinen Nacken. „Nur eine üble Verspannung...."
Hoseok grinste breit. „Wundert mich nicht, so verknotete wie ihr zwei geschlafen habt."
Jungkook schaute ihn mit hochgezogener Augenbrauen an, woraufhin das Grinsen des Älteren nur noch breiter wurde, falls das überhaupt möglich war. Hastig stand der Schwarzhaarige auf und marschierte Richtung Bad. Er nuschelte ein „Ich geh duschen" und schloss die Tür.
Kaum war sie geschlossen, lehnt er sich mit dem Rücken dagegen und seufzte schwer.
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Taehyung stürmte in sein eigenes Zimmer, doch niemand war da.
Shit.
Er fischte sein Handy aus der Tasche und sah eine Nachricht von Bogum auf seinem Display.
[Bogumie Hyung]
07:03 Uhr
Guten Morgen Tae,
du bist bestimmt gerade duschen, oder frühstücken, oder kotzen...
(Oh Gott, bitte sei nicht am kotzen! Wenn doch, dann ist es meine Schuld,
weil ich dich überredet habe so viele Shots zu trinken...)
Aber ich kann leider nicht auf dich warten,
ich muss zurück zu meinem Hotel, bevor mein Manager mitbekommt,
dass ich nicht da war. Schreib mir wenn du fertig bist mit was auch immer
du gerade beschäftigt bist (hoffentlich nicht kotzen)
- Bogum
Taehyung gab sich eine mentale Schelle für sein Verhalten.
Er hatte Bogum allein gelassen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen und ihn dann noch nicht einmal verabschiedet.
Er war wirklich ein furchtbarer Freund...
Aber als Jungkook ihn letzte Nacht mit seinen großen Augen angesehen und gebeten hatte bei ihm zu bleiben, konnte er einfach nicht nein sagen. Und er wollte es auch nicht. Er wollte bei ihm bleiben. So sehr, dass er sogar einen seiner besten Freunde dafür links liegen ließ.
Seufzend ließ er sich auf sein Bett nieder und vergrub das Gesicht in den Händen.
Er dachte an letzte Nacht und an diesen einen Moment, als Jungkook ihn im Halbschlaf zu sich in seine Arme gezogen hatte, vermutlich annehmend dass er bereits schlief, und ihm einen sanften Kuss auf die Wange gegeben hatte.
Taehyung lächelte unwillkürlich bei dieser Erinnerung.
Und da war sie wieder.
Diese unerklärliche Wärme in seinem Innersten.
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Und es ist mal wieder an der Zeit für ein bisschen schamlose Werbung, denn ich habe mal wieder eine neue Story angefangen:
Vielleicht habt ihr mal Zeit und Lust auch da rein zu schauen!
Ich würde mich jedenfalls sehr freuen! 🤗
PS: tut mir leid wenn ich immer so lange brauche, aber ich gehöre zu der bemitleidenswerten Sorte Mensch, die an regelmäßigen Phasen der Ideenlosigkeit und Motivationslosigkeit leidet... 😩 Das bezieht sich aber selten aufs Schreiben an sich, sondern meistens nur von Geschichte zu Geschichte. D.h. wenn es hier nicht weiter geht, dann dafür bei einer anderen Geschichte usw usw...
Kennt das Problem noch jemand?
AARGH es nervt mich selber, ich würde gerne überall regelmäßig hochladen. 😭
Aber egal wie lange es immer dauert, es geht auf jeden Fall weiter! 🤓
Aber jetzt genug gejammert und abgelenkt!
Weiter gehts! 🎉
💜 Miya~
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