☂ ᶤᶜʰ ᵍᵉᵇᵉ ᵐᵉᶤᶰ ᵇᵉˢᵗᵉˢ, ᵘᵐ ᶻᵘ ˡᵉʳᶰᵉᶰ, ᶻᵘ ˡᵉᵇᵉᶰ

☂ jungkook

Von den Geräuschen draußen konnte ich hören, dass ungefähr zwei Stationen gerade Freizeitstunden hatten. Viele PatientInnen verbrachten ihre Zeit gemeinsam draußen auf unserem Campus der Klinik, der wirklich schön gestaltet war. Als Einzelgänger hier verbrachte ich meine Zeit am liebsten auf den einzelnen Bänken, die sich zwischen den großen Büschen, Blumen und Bäumen aufhielten. Dort einfach zu sitzen und für eine ganze Weile in die Leere zu blicken, war für mich ziemlich entspannend.

Heute jedoch wusste ich bereits, dass ich meine Zeit nicht wie sonst eigentlich alleine verbringen werde. Es war mir fast schon unangenehm und peinlich, wenn ich daran zurück denken musste, wie Irene in mein Zimmer kam und mich danach fragte, ob es okay wäre, wenn Herr Kim mich nochmal besuchen dürfte. Denn laut ihr, hätte er Interesse daran, mit mir etwas Zeit zu verbringen. Da ich aber als immer noch ziemlich labiler Patient kein Handy oder sowas besaß, kamen solche Nachrichten entweder von Irene oder von anderen MitarbeiterInnen.

Seufzend verpasste ich mir selber eine Klatsche auf die Stirn, als ich realisierte, worauf ich mich eigentlich eingelassen hatte. Nicht, dass ich Herr Kim nicht mochte, aber es war für mich trotzdem noch ziemlich neu und ungewohnt, plötzlich jemanden im Leben zu haben, der seine Zeit gerne mit mir verbringen möchte. Wie bereits schon mal gesagt, bekam ich anderweitig noch nie Besuch. Außer vom Jugendamt, aber dies hörte nach meinem 18. Geburtstag auch wieder auf.

Ich genoss gerade die Stille, die mein Zimmer am Ende des Ganges umso mehr erfüllte. Da die meisten draußen waren, hatte ich weiterhin mehr Ruhe gehabt, um mein inneres Gleichgewicht vor dem Treffen zu bewahren. Ich stand vor meinem Kleiderschrank, der nicht wirklich viele Klamotten hatte, was einfach daran lag, dass ich erst seit anderthalb Jahren aus der geschlossenen Station hier her gewechselt war und somit erst seit ,,kurzem" wieder Kontakt zur Außenwelt hatte - mehr oder weniger, wohlbedacht.

,,Hey, Jungkook! Guck mal, was ich dir mitgebracht habe.",ertönte plötzlich die Stimme Irenes, die mit motivierten, großen Schritten mein Zimmer aufeinmal wieder betrat. Langsam drehte ich mich zu ihr und beobachtete sie dabei, wie sie paar Kleidungsstücke auf mein Bett ablegte. Diese hatte sie gerade mitgebracht und blickte mich daraufhin grinsend an.

,,Warum grinst du bloß so komisch?",entkam es mir leiser als gewollt, während sie anfing, etwas zu lachen und ihre Arme in die Hüfte stämmte.

,,Na, ich freue mich total für dich... Dass wieder etwas Abwechslung in dein Leben kommt, und somit eine neue Chance für dich, das Leben mal auf eine andere Weise zu genießen.",antwortete sie dann doch eher vertiefter in ihren Gedanken, während sie zwischendurch mal nach den passenden Worten suchen musste. Ich sah ihr an ihrer vorfreudigen aber ruhigen Mimik an, dass sie an dieser ganzen Sache einen möglichen Schritt zum Gesundwerden für mich sah.

Ohne etwas darauf zu erwidern, schenkte ich ihr ein sanftes Lächeln und ging langsam auf meine Pflegerin zu, um mich neben ihr an das Bett zu stellen und fragte sie daraufhin:,,Was hast du mir mitgebracht?"

,,Das sind Klamotten von meinem jüngeren Bruder, der in demselben Alter wie du ist. Ich dachte, du würdest heute vielleicht wieder gerne aus deinen Alltagsklamotten raus und mal was Neues anprobieren. Gleichzeitig möchte ich es dir nur anbieten und dir keinen Zwang geben. Tue und lasse, womit du dich am wohlsten fühlst, ja?",entkam es ihr lächelnd, als sie mich neugierig auf meine Reaktion anschaute.

,,Ich danke dir für all deine Motivation und Engagement in meinem Leben und m-meinem Heilungsprozess.",sprach ich leise, denn ich merkte, wie viel sie eigentlich über die ganzen Jahre schon für mich getan hatte. Ich blickte nachdenklich zu den Klamotten runter und griff vorsichtig nach einem hellblauen Oberteil, welches mich auf den ersten Blick ansprach.

,,Sehr gerne, lieber Jungkook. Sehr gerne. Ich lasse dich jetzt erstmal wieder alleine und komme dann später noch einmal, um zu hören, wie das Treffen lief, okay? Und denk dran, wenn du was brauchst, melde dich sofort. Vergiss nicht, Spaß zu haben.",sagte sie warm in ihrer Tonlage, während sie mir auf die Schulter klopfte und dann schnell aus dem Zimmer verschwand, nachdem ihr kleines Gerät anfing zu piepen.

Dies hieß nur, dass sie gerade irgendwo im Gebäude akut gebraucht wurde.

Doch ich war dankbar nun wieder alleine zu sein. Denn ich konnte ihre Worte nun in Ruhe auf mich wirken lassen und mich schnell anziehen. Somit hatte ich nach einpaar Minuten das hellblaue Shirt an und dazu eine weiße Cordhose. Mein Shirt stopfte ich wie immer in die Hose, bevor dann die Assistenzärztin kam, um mich darüber zu informieren, dass mein Besuch vor der Tür stand.

Ich atmete tief durch und dachte an die ermutigenden Worte von Jiyeon und Irene heute zurück. Für einen Moment spürte ich eine gewisse Vorfreude, als ich langsam zur Tür ging und diese öffnete, um den Besuch zu empfangen.

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Ich hoffe, ihr hattet bisher schöne Weihnachten bzw. Einen schönen Feiertag!! <3

Fühlt euch willkommen, mir davon zu berichten...
- Eleja

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