☂ ᵏᵃᶰᶰ ᶤᶜʰ ᵈᶤʳ ʰᵉˡᶠᵉᶰ, ᵘᶰᵇᵉᵏᵃᶰᶰᵗᵉʳ?

☂ erzählerin

Nach dem Gespräch mit dem Arzt bekam Taehyung noch die Chance seine Mutter im Krankenzimmer zu besuchen. Der Anblick von ihr war beinahe schon verstörend für die zerbrechliche Seele des jungen Mannes, der sich eine Zukunft ohne seine Mutter einfach nicht vorstellen konnte. Ohne Vater groß zu werden, war die eine Sache. Aber beide Eltern nacheinander zu verlieren, war erschütternd. Etwas, was Taehyung nicht real haben wollte.

Trotz jeden Widerstand musste er aber einsehen, dass seine Mutter aktuell an ihrer Grenze psychisch stand. So weit an der Grenze, dass selbst den Psychiatern die Methoden ausgingen. Was man mit seiner Mutter danach tun würde, verdrängte er ebenso, als er ihre Stirn zum Abschied küsste und ihr vorsichtig durch das Haar strich.

Auch wenn sie vielleicht nicht richtig für ihn da sein konnte, liebte Taehyung seine Mutter sehr. Denn selbst in ihren schlimmsten Momenten war sie ein fester Anker für ihn, was er nun auch für sie sein musste.

Mit dem Gedanken verließ der attraktive Mann das Zimmer, welches er leise schloss und den orangefarbigen Flur entlang spazierte. Es waren nur noch ganz kleine Lichter an, sodass es fast schon unangenehm oder gruselig war, hier entlang zu laufen. An jeder einzelne Tür, hinter der sich ein Mensch mit einer individuellen Geschichte befand.

Er atmete tief durch, schaute auf den Boden zu seinen schwarzen Schuhen, hob den Kopf wieder und setzte sich auf eine kleine Bank am Ende des Flurs hin. Wenn er jetzt Auto fahren würde, wäre es gefährlich für ihn. Die Konzentration dafür hatte er nämlich nicht. Deswegen nahm er sich jetzt einen Moment, um hier still sitzen zu können und erstmal etwas runter zu kommen.

Er stützte seine Unterarme auf seine Oberschenkel ab, als er sich nach vorne lehnte und den Kopf hängen ließ. Dabei schloss er seine glasigen Augen, die solangsam anfingen, ihre dicken Tränen den Wangen herunter zu kullern.

Es war ein harter Moment für ihn. Klar, er hätte Hyunjin anrufen können. Er wäre dann nicht einsam, so, wie er sich gerade fühlte. Doch es war bereits mitten in der Nacht, und Hyunjin war ein arbeitender Mensch. Auf die Nerven wollte er ihm nun auch nicht gehen. Schließlich soll sein bester Freund ihn als den aufgeschlossenen und lustigen Taehyung weiterhin kennen. Dabei vergaß er aber, dass Hyunjin ihn nicht nur als lustigen und aufgeschlossenen Taehyung anerkannte sondern als ganzen Taehyung. Mit all seinen Schattenseiten und der Trauer, die er durchlief.

Für eine ganze Weile saß der junge Mann auf der kalten Bank und weinte still vor sich hin. Die Gedanken konstant bei den schlimmsten Vorstellungen, die in der nahen Zukunft vielleicht sogar zur Realität werden konnten. Somit nahm das Weinen einfach kein Ende, egal wie oft er sich seine Wangen mit dem Ärmel des grauen Turtleneckoberteils trocken wischte.

,,Brauchen Sie etwas?",ertönte plötzlich eine leichttönige und ruhige Stimme, wodurch Taehyung erschrocken aufblickte. Mit jemandem um dieser Uhrzeit hatte er auf den Fluren nicht gerechnet. Zu müde, um seine Überraschung zu zeigen, schaute er den Jungen still an, der einpaar Meter entfernt vor ihm stand.

Dieser blickte ihn ruhig sowie geduldig an, ohne sich irgendwie zu bewegen, womit er Taehyung signalisierte, sich mit seiner Antwort nicht hetzen zu müssen.

Taehyung hingegen war immernoch dabei den Jungen vor sich zu mustern. Sofort fiel ihm der Infusionsständer neben dem Jungen auf, der locker ein Kopf größer als der Junge selber war. Die Nadel hing an seinem Handgelenk, dennoch hielt er den Infusionsständer mit seiner Hand feste. Die andere Hand hing locker neben seinem schmalen Oberkörper.

Was ein zartaussehendes und zerbrechlichaussehendes Wesen, dachte er sich...

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Wer das jetzt wohl wahr... :D

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