☂ ʷᶤʳ ʷᵃʳᵉᶰ ᵈᵒᶜʰ ˢᵒ ʲᵘᶰᵍ

fünf jahre zuvor...

Zur Mittagspause würde ich es schaffen da hinzugehen und ihn anzusprechen. Ich werde mich trauen. Da bin ich mir ganz sicher. Schließlich ist er doch der liebster, schönster und coolste Junge in unserer Klasse. Auch wenn ich finde, dass er der liebster, schönster und coolste Junge in der ganzen Welt ist.

Nur noch einbisschen muss ich warten. Einpaar Minuten, die irgendwie nicht vergehen wollten. Also schaute ich runter auf das kleine Geschenk, was ich ihm gemacht habe. Ein Buch. Besser gesagt, mein Buch mit Gedichten, welches ich für ihn geschrieben habe. Es ist ein Notizbuch aus rotem Leder mit einer Schnalle, die das Buch zusammenhält. Dort habe ich jetzt für Monate immer wieder meine Gedichte reingeschrieben, die ich mit ihm jetzt teilen möchte.

Wenn die anderen Kinder mit ihm reden und spielen können, dann kann ich das doch auch. Hoffentlich lässt mich meine erwachsene Helferin mit den anderen heute spielen und nicht wieder drinne nur mit ihr und den komischen Lernspielen, ,,die mir für meine geisitige Entwicklung weiterhelfen sollen". Blöd sowas, wirklich...

Ich bin nicht geistig anders als die anderen! Trotzdem werde ich von den Erwachsenen so anders behandelt. So, als sei ich ein Alien, ein komisches Ding.

Umso mehr wollte ich dem liebsten, schönsten und coolsten Junge heute meine Werke zeigen. Er würde mich nie so komisch behandeln, so cool wie er mit all den anderen war. Wenn er so mit den anderen war, dann würde er ja auch mit mir so sein.

Endlich klingelte es zur Pause. Hastig schaute ich zu dem großen Jungen, der seine Jacke anzog und sein neustes Handy mit sich nahm. Direkt folgten ihm seine drei besten Freunde, woraufhin sie aus dem Klassenzimmer verschwanden. Als ich denen direkt folgen wollte, hielt mich meine Helferin am Arm feste.

,,Frau Hwang, darf ich heute denn nicht mit den anderen spielen? Ich möchte so gerne nach draußen!",sagte ich hastig, als ich zu ihr hoch blickte und einen nachdenklichen Ausdruck von ihr erhielt. Sie ließ meinen Arm los, checkte direkt nach, ob meine frischen Wunden durch den Griff aufgegangen sind und antwortete mir dann lieblich.

,,Wenn du auf dich aufpasst, darfst du das gerne machen. Aber nur heute! Morgen geht es dann wie gewöhnlich weiter, Jungkook."

Erfreut fing ich an zu lächeln und umarmte meine Helferin schnell, bevor ich dann mit meinem Buch rausflitzte auf den Schulhof. Hier war ich auch selten. Oft verbrachte ich meine Pausen im Sekretariat, weil ich an wichtigen Gesprächen mit meinen Eltern teilnehmen musste. Manchmal waren da auch Leute vom Jugendamt, Ärzte oder Polizisten.

Warum? Das weiß ich doch nicht! Ich wollte immer nur meine Pause in Ruhe machen.

Direkt blieb ich stehen, als ich den großen Jungen auf dem Schulhof erkannte. Ich musste lächeln. Dann Kichern. Dann wieder lächeln. Er war eben so hübsch. Ich mochte ihn sehr gerne, aber traute mich bisher nie es ihm zu sagen. Er war auch immer so schwer alleine aufzufinden. Immer war er nur mit seiner Crew unterwegs.

Doch heute ändere ich das! Ich muss es ihm sagen. Dass ich ihn echt schön finde. Vielleicht werden wir Freunde... Er soll mein aller erster bester Freund werden!

Ich spürte das Gefühl vom Aufgeregtsein in meinem Bauch bis hin zu meinen Zehenspitzen. Das Buch presste ich an meine Brust, um so an Adrenalin ablassen zu können und starrte ihn für eine Weile weiterhin stumm an. Daraufhin marschierte ich stolz auf ihn hin. Direkt zu ihm, ohne eine Kurve zu machen. Denn ich wusste, er war der liebster, schönster und coolster Junge an unserer Schule. Mir würde er niemals wehtun.

Und wenn er nicht mein Freund sein wollen würde, dann würde er es bestimmt ganz normal und höflich sagen. Niemand würde verletzt werden.

,,Kim Taehyung! Hallo!",begrüßte ich ihn lautstark, woraufhin ich schnell seine Aufmerksamkeit in Form eines fragenden Blickes von ihm ergatterte. Dies machten ihm seine Freunde direkt nach, die neben ihm standen und ihn somit noch stärker aussehen ließen. Wie ein Superheld!

,,Schön, dass ich dich mal ansprechen kann. Ich möchte dir etwas geben!",gab ich motiviert von mir, sobald ich direkt vor dem größeren Jungen stehen blieb, der mich immernoch wie verwurzelt anschaute. Langsam hob ich meine Mundwinkel zu einem freundlichen Lächeln an, so, wie ich es von Frau Hwang in unseren sozialen Stunden beigebracht bekommen habe.

,,Und du bist wer genau?",entkam es dem Jungen grinsend, der einen kurzen Blick zu seinen Freunden erhaschte, so, als hätten sie denselben Gedanken gerade gehabt.

,,Ach, du bist lustig! Ich bin doch Jungkook, sogar in deiner Klasse. Guck mal, ich möchte dir mein Notizbuch geben.",erzählte ich ihm friedlich, während ich es ihm hinhielt und darauf wartete, dass er es mir abnehmen würde. Seine dunklen Augen musterten dies stattdessen für eine Weile, bis er seine Augenbraue anhob und mich anstarrte.

Endlich nahm er mir das Buch stumm ab und hielt es mit beiden Händen fest. Dies war wohl ein gutes Zeichen, dachte ich mir lächelnd, als ich anfing doch etwas schüchtern mit meinen Fingern herum zu spielen.

,,Ey Leute! Kommt her! Der Sondi möchte mir hier seine Liebe gestehen.",schrie der große Junge plötzlich, was mich vorerst etwas perplex aufzucken ließ. Schneller als ich es bewusst wahrnehmen konnte, versammelte sich bereits eine große Menschenmenge um uns herum, die vorallem mich alle grinsend anschauten. Wieso grinsten mich alle heute so an?

In ihren Blicken lag etwas Komisches. Doch es war dasselbe Gefühl, was in ihren Blicken lag und ich nicht richtig verstehen konnte.

,,N-Naja, also eigentlich wollte ich das Notizbuch nur dir geben. Ich habe da monatelang Gedichte reingeschrieben, viele auch über dich und wollte sie dir zeigen. Vielleicht gefallen si-"

,,Was lässt dich denn denken, dass ich irgendwas von dir haben wollen würde? Als ob ich so ein Kitschzeugs von einem Psychosondi haben möchte. Vielleicht solltest du mal in die Klapse gehen und deine Chancen bei einem genauso Bekloppten wie dich versuchen.",sprach der Größere schmunzelnd, bis ich nun den starken Hauch von Verachtung und Ekel in seiner Stimme heraushören konnte.

Immernoch sehr perplex über nun seine sehr verletzenden Worten, schaute ich ihm verloren in die Augen und spürte unwillkürlich meine Tränen hochkommen. Wieso war ich denn ein ,,Sondi"? Was ist eine ,,Klapse"? Aber eines war ich definitiv nicht, undzwar bekloppt.

Bevor ich einen weiteren Gedanken fassen konnte, fingen alle aufeinmal an zu lachen und den Finger vorurteilshaft auf mich zu zeigen, so, als sei ich etwas Abstoßendes und Lächerliches ohne Wert und Gefühl...

,,Denn da gehörst du hin, Jeon Jungkook.~",hauchte er mir gegen das Gesicht, als er mir paar Schritte näher kam und das Notizbuch absichtlich fallen ließ. Achtlos fing er an darauf rumzutrampeln und es anschließend den anderen zum Zerreißen zu geben.

Ohne es kontrollieren zu können, fing ich auf der Stelle an zu weinen und ballte meine Hände beschämt in zwei Fäusten. Ich verstand nicht, was und weshalb hier alles geschah. Was habe ich denn falsch gemacht? Ich wollte ihm doch nur mein Buch schenken, ihm eine Freude machen...

Schnell aber wurde mir wie so oft auch schwarz vor Augen, sodass das Schluchzen nachließ und mir stumm die Tränen meine Wangen herunterfließen.

Im nächsten Moment war ich aber schon längst nicht mehr da gewesen.

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Hallöle KameradInnen! :D Erstes Kapitel seit langem wieder. Ich habe wirklich viel Arbeit in diese FF gesteckt und hoffe, vielleicht etwas Neugier schon erweckt zu haben!

Ich freue mich auf ein weiteres gemeinsames Abenteuer mit dir sowie auf deine Gedanken und Gefühlen, die du hier hoffentlich mitteilen kannst! ^^

Bis zum nächsten Kapitel!
- Eleja <3

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